....... 3 Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G., Bay- reuth. Trotz erheblicher Drosselung des Normalstrombedarfs infolge ungewöhnlich scharfer behördlicher Einschränkungsbestim- mungen ist die nutzbare Stromabgabe weiter gestiegen; sie belief sich auf rd. 134 300 000 KWh gegen rd. 122 783 000 KWh im Vorjahr. An der Erhöhung sind alle Abnehmergruppen beteiligt. Durch die Belieferung des Kraftwerkes Arzberg mit tschechi- scher Kohle konnte die Eigenerzeugung in ähnlichem Um- fang wie bis zum Kriegsende wieder aufgenommen werden; sie belief sich auf 23 % des Gesamtbedarfs. Die Arbeiten zur Errichtung einer Kohlenverladebrücke konnten in Angriff genommen werden. An Stelle des bei Kriegsende zerstörten Verwaltungsgebäudes wurde mit dem Wiederaufbau eines bombengeschädigten Ge- bäudes begonnen. Die stark gestiegenen Leistungsanforderungen machen die Verstärkung der Verteilungsanlagen und größerer Umspann- werke erforderlich, die sich auf mehrere Jahre erstrecken wird. Für 1947 konnte, wie im Vorjahr, eine Dividende von 4 % verteilt werden. Brandenburgische Elektricitäts-, Gas- und Wasserwerke A.-G., Berlin. Die Entwicklung der der Gesellschaft verbliebenen Werke ist normal verlaufen. Nähere Angaben sind nicht möglich, da Geschäftsberichte seit dem Geschäftsjahr 1944/45 noch nicht erschienen sind. Die Städte Bentheim und Clausthal-Zellerfeld haben die Werke zu den vertraglichen Bestimmungen übernommen. Die Betriebsführung für das Werk Bentheim erfolgte auf Grund besonderer Vereinbarungen weiter durch die Gesellschaft. In 1948 wurden die Werke in Artern, Aken und Hettstedt enteignet. Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G., Gotha. Die Einsprüche gegen die Sequestration sind ohne Ergebnis geblieben, in 1948 wurde die Gesellschaft unter Widerspruch der EL& in landeseigenen Besitz überführt. Die nutzbare Stromabgabe belief sich auf rd. 157 460 000 kWuh (i. V. 138 386 000 kWh). Der Stromverbrauch der Tarif- abnehmer stieg um rd. 1 000 000 KWh. Die Abgabe an indu- strielle Abnehmer erhöhte sich nach dem vorjährigen Rück- gang um u1d. 10 000 000 kWh, im Berichtsjahr um rud. 18 000 000 KkWh. Der Geschäftsabschluß für das Jahr 1947 ist der Gesellschaft nicht mehr zugegangen. Elektrizitätswerk Schwandorf G. m. b. H., München. Trotz eines geringen Rückganges der nutzbaren Stromab- gabe konnten wie im Vorjahr 7 % Dividende verteilt werden. Halvor Breda G. m. b. H., Berlin. Die Geschäftsberichte für die Jahre 1945 und 1946 sind in- zwischen verabschiedet worden. Der für 1946 ausgewiesene Verlust von RM 44 158.33 wurde von der ELG. gedeckt. Continentale Bau-A.-G., Hannover. Die Continentale Bau-A.-G. hat ihren Sitz von Braunschweig nach Hannover verlegt. Durch die zeitbedingten Schwierigkeiten konnte ein für die Rentabilität erforderlicher Umsatz noch nicht erzielt wer- den. Das Geschäftsjahr 1947 muß noch als Anlaufzeit gerech- net werden; der Verlust wurde auf neue Rechnung vorge- tragen. Im Geschäftsjahr sind weitere 25 % Einzahlung auf das Aktienkapital eingefordert worden; die Einzahlung beträgt damit per 31. 12. 1947 50 %. Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft m. b. H., Hannover. Im April 1948 wurden die bisher treuhänderisch verwalteten Vermögenswerte in den Westzonen mit Wirkung vom 1. Jan. 1948 ab bei gleichzeitiger Erhöhung des Gesellschaftskapitals von nom. RM 20 000.– auf nom. RM 8 500 000.– in die Ge- sellschaft eingebracht. Zur Bilanz und Gewinn- und Verlust-Rechnung wird folgen- des bemerkt: Mit Rücksicht darauf, daß hinsichtlich der beschlagnahmten Werke und Tochtergesellschaften weder die Rechtslage noch die Entschädigungsfrage für diese Werte sowie für die Kriegs- und Kriegsfolgeschäden, eingefrorenen Bankguthaben usw. geklärt ist, gibt die vorliegende Bilanz kein Bild über die ― ― * = ―=―――― ― ――=― ―――r§§― tatsächliche Vermögenslage der Gesellschaft. Immerhin ist anzunehmen, daß die z. Z. risikobehafteten Werte zu nicht unbeträchtlichen Verlusten führen werden. Zur Vorbereitung einer Bereinigung der Bilanz hat die Gesellschaft die durch den Ausgang des Krieges unsicher gewordenen Posten unter der Bezeichnung „Schwer bewertbare Aktiven“ zusammen- gefaßt. Das gleiche gilt für die enstprechenden Wertberich- tigungsposten, die am Schluß der Passiva als „Wertberich- tigung der schwer bewertbaren Aktiven“ ausgewiesen sind. Die durch diese Zusammenfassung eingetretenen Verände- rungen der einzelnen Konten sind durch Fußnoten kenntlich gemacht. Die Gesellschaft hält es für zweckmäßig, außerdem bereits jetzt die Reserven und Rückstellungen soweit wie möglich zur Wertberichtigung der risikobehafteten Posten heranzu- ziehen. Ferner wurde vorgeschlagen, das Aktienkapital der Gesellschaft – unbeschadet einer späteren endgültigen Re- organisation – auf Grund der aktienrechtlichen Bestim- mungen über vereinfachte Kapitalherabsetzung auf zunächst die Hälfte zusammenzulegen und den hierdurch freiwerden- den Betrag von RM 16 275 000. zum Ausgleich von Wert- minderungen ebenfalls der „Wertberichtigung der schwer bewertbaren Aktiven“ zuzuführen. Hiernach würde sich fol- gendes Bild ergeben: * Schwer bewertbare Aktiven RM 54 511 302.868 /. „Wertberichtigung der schwer bewertbaren * Aktiven“ (Umbuchungen) RM 19 248 989.5 Risiken a. „Schwer bewertb. Aktiven“ netto RM 35 262 313.30 Zuführung zur Wertberichtigung der / „Schwer bewertbaren Aktiven“ aus Kapital- herabsetzung, Auflösung von Rücklagen und Rückstellungen sowie des Reingewinns 1947 (RM 253 330.72) RuI 21 398 361.67 RI 13 863 931.43 Hierüber wäre zu einem Zeitpunkt Beschluß zu fassen, an dem über die Rechtslage und die sonstigen Zweifel Klarheit besteht. Aktiva = Anlagevermögen: Die Bilanzposten „Betriebsgebäude“, „Maschinen“, „Strom- verteilungsanlagen' und „Inventar und Fahrzeuge“ er- fubren einen Zugang durch laufende Erweiterungen und Verstärkungen der Stromverteilungsanlagen der Werke in Linden und Neuburg, ferner durch Aufwendungen für ein Lagergebäude und Inventarbeschaffungen in Linden sowie einen Abgang durch Ausbuchung der im Elektrizitätswerk Neuburg ausgebauten Akkumulatorenbatterie. Die „Beteiligungen' haben sich durch die weitere Kapital- einzahlung von 25 % auf nom. RM 370 000. Aktien der „Continentale Bau-A.-G., Hannover“ und durch den Erwerb eines Geschäftsanteiles der „ELG m. b. H., Hannover“, über nom. RM 1 000.– erhöht. RM 42 303 400.– des ges. Anlagevermögens wurden auf die neugebildete Position „Schwer bewertbare Aktiven umge- bucht (siehe Fußnoten unter der Aktiva). Umlaufvermögen: Bei den Posten „Bankguthaben“, „Forderungen an befreun- dete Gesellschaften' und „Forderungen an Tochtergesell- schaften“ ist infolge Ermäßigung der Bankguthaben in Berlin und beim EwW Linden und verschiedene Umbuchungen ein Abgang von rd. RM 452 000.– zu verzeichnen. Die ,Geleistete Anzahlungen“ weisen einen Rückgang von RM 95 000.— auf und die „Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen“ einen solchen von RM 109 000.–. RM 12 207 902.– des Umlaufvermögens wurden ebenfalls auf neugebildete Position „Schwer bewertbare Aktiven“ um- gebucht. – Schwer bewertbere Aktiven: In dem in dieser Position als „Umlaufvermögen beschlag- nahmter Werke“ ausgewiesenen Posten ist das diesen Werken zur Verfügung gestellte Umlaufvermögen unter Aufrechnung der Verbindlichkeiten zusammengefaßt. Mangels neuerer Unterlagen sind die Vermögenswerte, Rücklagen, Wertbe- richtigungen und Verbindlichkeiten des Werkes Rostock wie im Vorjahr nach dem Stand vom 31. 12. 1945, bei den Werken Dahme und Trebbin nach dem Stand vom 31. 12. 1946 bzw. 31. 1. 1947 im Gesamtabschluß berücksichtigt. 1635