Stelnkohlen-Elektrizitdt Aktiengesellschaft (STEHC) Sitr der Verwaltung: (22a) Essen, Postfach 205, Rüttenscheider Sw. 27–37 * Drahtanschrift: Steag. Fernruf: Essen 2 38 57. Postscheckkonto: Essen 302. Bankverbindungen: Burkhardt & Co., Essen; Rhein-Ruhr Bank, Essen; Rheinisch-Westfälische Bank, Essen; Bank- verein Westdeutschland, Essen; Westfalenbank A.-G., Bochum. Gründung: 20. September 1937, eingetragen am 23. September 1937. Gründer sind: 1. „Rheinisch- Westfälisches Kohlen- Syndikat Aktiengesell- schaft, Essen“; 2. „Gutehoffnungshütte Oberhausen Aktiengesellschaft in Oberhausen“; 3. „Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft in Essen“; 4. „Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft in Dortmund'; 5. „Essener Steinkohlenbergwerke Aktiengesellschaft in Essen“ Zweck: Wahrnehmung der Belange des westdeutschen Stein- kohlenbergbaues bei seiner Einschaltung in die Stromerzeu- gung zur Energieversorgung des Landes, insbesondere durch Verwertung des auf den Zechen erzeugten elektrischen Stro- mes sowie durch Errichtung und Betrieb von eigenen Kraft- werken zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Stein- kohle. Vorstand: Dr.-Ing. H. Schult, Essen. Aufsichtsrat: Generaldirektor Bergass. a. D. Hermann Keller- mann (Vorst. „Gutehoffnungshütte“ Aktienverein für Berg- bau und Hüttenbetrieb, Nürnberg), Oberhausen/Rhld., Vor- sitzer; Generaldirektor Dr. jur. Ernst Deubert ODir. d. Fa. Gebr. Stumm Gmbfl., Neunkirchen (Saar), Essen, stellv. Vor- sitzer; Bergwerksdirektor Bergass. a. D. A. Hueck (Vorst. Gel- senkirchener Bergwerks-A.-G., Essen), Duisburg-Hamborn; 66 Bergass. a. D. Heinrich Kost, Holdersberg/ oers. Abschlußprüfer: Ruhr-Revisionsgesellschaft m. b. H., Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft, Essen. Geschäftsjahr: 1. Juli –— 30. Juni. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Gemäß Be- schluß des Aufsichtsrates. Zahlstellen: Gesellschaftskasse. Aufbau und Entwicklung Die Steag wurde 1937 gegründet und errichtete 2 Kraftwerke mit je 180 000 kW auf Steinkohlengrundlage in Lünen und Marl, Krs. Recklinghausen. Die Kraftwerke gingen 1940/41 in Betrieb. Die Steag ist ferner für die Bergwerksgesellschaf- ten in energiewirtschaftlichen Fragen beratend tätig. 1941/42 ließ die Gesellschaft weitere Teile ihrer Kraftwerks- anlagen fertigstellen und in Betrieb nehmen. Die Stromerzeu- gung erfuhr eine entsprechende Steigerung. Dank des vor- bildlichen Einsatzes aller Beteiligten sind nennenswerte Störungen nicht eingetreten. Die Arbeiten für ein neues Bau- vorhaben wurden nach Maßgabe der vorhandenen Möglich- keiten fortgeführt. 1942/43 wurden die letzten Einheiten der Kraftwerksanlagen in Betrieb genommen. Die Stromerzeugung erfuhr dadurch gegenüber dem Vorjahre eine weitere Steigerung. Auf dem Gebiet der Planung und des Baues von Kraftwerken wurde der Gesellschaft die Gesamtbearbeitung für drei Neuanlagen übertragen. Die Arbeiten sind im Gange. Für das geplante eigene Bauvorhaben wurden die Eisenkontingente für An- lageteile mit langfristiger Fertigung zugeteilt. Der endgül- tige Baubeginn läßt sich z. Zt. noch nicht übersehen. 1943/44 konnte die Stromerzeugung in einem der Kraftwerke durch volle Ausnutzung der Kessel- und Maschineneinheiten gegenüber dem Vorjahre noch gesteigert werden. Im zweiten Kraftwerk wurde die Ausnutzung des Vorjahres infolge der im Jahre 1943 eingetretenen Schäden nicht erreicht. Im übri- verlief der Betrieb der Anlagen ohne nennenswerte Stö- gen. 35 Handbuch III 1944/45: Die beiden Kraftwerke der Gesellschaft haben auch in den letzten Kriegsmonaten keine nennenswerten Schäden erlitten. Beide Anlagen konnten während der Besetzung in Betrieb bleiben, doch sank die Ausnutzung auf eine geringe Restlast, die der Versorgung einiger Nachbarbetriebe und Ge- meinden diente. Die entstandenen Ertragsausfälle führten zu dem vorliegenden Verlustabschluß. Inzwischen hat die Wiederinanspruchnahme der Werke be- friedigende Fortschritte gemacht. 1945/46: Die Beschäftigung der Kraftwerke stieg weiter an und beträgt z. Z. etwa 60 %. – Die eingetretenen Fliegerschä- den sind im wesentlichen beseitigt. * Die Kriegsschäden-Forderungen sind erstmalig mit RM/; 665 473.– aktiviert und durch eine Rücklage für Ersatz- beschaffung und Instandsetzung mit RM 44 278.– wertberich- tigt. Außerdem besteht eine vertragliche Deckung für einen Schadensanteil von RM 480 336.–, falls das Reich eine Ent- schädigung nicht zahlt. Unter den „,Rückstellungen“ ist eine Wertberichtigung in Höhe von RM 4 577 952.– für zweifelhafte Forderungen ent- halten. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Lünen: gesamt: qm 250 438; bebaut: am 128 196. Hüls: gesamt: am 32 918; bebaut: qm 32 918. 1. Dampfkraftwerk Lünen, Lünen-Lippolthausen. Größe: 104 015 qm; bebaut: 12 695 qm. Anlagen: 1 Dampfkraftwerk. Maschinelle Einrichtung: 4 Maschinen je 45 000 kW. Sonstiger Zubehör: 8 Kessel je 75 t/h 80 atü 510'C Kohlenstaub. 2. Dampfkraftwerk Hüls/Marl/Kr. Recklinghausen. Größe: bebaut: 23 565 qm. Anlagen: 1 Dampfkraftwerk. Maschinelle Einrichtung: 9 Maschinen je 16 000 = 144 000 KW 3 Maschinen je 12 000 = 36 000 KW 180 000 KW Sonstiger Zubehör: 10 Kessel je 82,5 t/h 130 atü 510'0 Koh- lenstaub. Sonstiger Besitz: 1 Umspannwerk. Beteiligungen Lüner Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft, Lünen. Gegründet: 13. 3. 1939. Kapital: RM 200 000.—–. Zweck: Errichtung von Siedlungs-Häusern. Beteiligung 15 %, Buchwert der Beteiligungen: am 30. 6. 1947 = RM 30 000.–. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Verband Nordwestdeutscher Elektrizitätswerke (Zonenverband), Ham- burg; Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände der Elektri- zitätswerke, Hamburg; Vereinigung Industrielle Kraftwirt- schaft, Herne i. W.; Vereinigung der Großkesselbesitzer, Geschäftsstelle Düsseldorf, z. Zt. Leverkusen I. G.-Werk. Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. Grundkapital: RM 500 000.–; im Februar 1939 erhöht auf RM 25 000 000.—. Heutiges Grundkapital: RM 25 000 000.—–. Art der Aktien: Namens-Stammaktien. Stückelung und Nummernkreis: 25 000 Stücke zu je RM 1 000.– (Nr. 1–25 000). Aktionäre: Mitgliedszechen des Rheinisch-Westfälischen Koh- lensyndikates, Essen und zwar im Verhältnis zu der Höhe der von ihnen im Kohlenwirtschaftsjahr 1937 gezahlten Syndi- katsumlage. 1643