VEWhVereinigte Elektrizitütswerke Westfalen Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Hauptverwaltung in (21b) Dortmund, Westfalendamm 45 Bezirksdirektion in Dortmund, Weißenburgerstraße 70; Zweigstelle in Bochum, Freiligrathstraße 30; Bezirksdirektion in Münster, Achtermannstraße 22; Bezirksdirektion in Arnsberg, Eichholzstraße 37. Drahtanschrift: Eltwerke Dortmund. Fernschreiber: Nr. 03121, Kennwort „Eltwerke Dtmd.“ Fernruf: Sammelnummer 416 41; für Ferngespräche: 416 41, Fernamt 5. Postscheckkonto: Dortmund 127 82. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Hauptstelle Dortmund; Landesbank für Westfalen, Girozentrale Dortmund; Bankverein Westdeutschland, Dort- mund; Rheinisch-Westfälische Bank, Dortmund; Rhein-Ruhr Bank, Dortmund. Gründung: Die Gesellschafterversammlung der „ Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen G.m. b. H.“ beschloß am 24. Juni 1930, ihr gesamtes Vermögen sowie das von fünf Tochter- gesellschaften in eine neu zu gründende Aktiengesellschaft gegen Hergabe von nom. RM 60 000 000.– Aktien dieser Ge- sellschaft einzubringen. Auf Grund dieses Beschlusses ist durch notariellen Vertrag vom 25. Juni 1930 die ,Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen Aktiengesellschaft“ (VEW-A. G.) gegründet und am 2. Juli in das Handelsregister des Amts- gerichts Dortmund eingetragen worden. Die Übernahme des Unternehmens und des Vermögens der Gründergesellschafte ist nach ausdrücklicher Bestimmung des e a a mit Rückwirkung ab 1. Januar 1930 erfolgt (siehe unter/Auf- bau und Entwicklung). 7 = Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist ausschließlich die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken und öffentlichen Verkehrsunter- nehmungen und von hiermit zusammenhängenden Unterneh- mungen sowie die Beteiligung an solchen Unternehmungen in jeder zulässigen Form. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle zur Erreichung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu pach- ten, zu betreiben, zu verpachten und zu veräußern. Vorstand: Generaldirektor Dr.-Ing. Friedrich Stiegler, Dort- mund, Vorsitzer; Direktor Paul Sattler, Dortmund. Aufsichtsrat (nach der H.-V. vom 24. 11. 1949): Oberstadt- direktor Wilhelm Hansmann, Dortmund, Vorsitzer; Ober- kreisdirektor Dr. Josef Ebbers, Büren, stellv. Vorsitzer; Ober- kreisdirektor Theodor Bönninghaus, Arnsberg Oberstadt- direktor Dr. Hans Bremme, Wuppertal; Oberstadtdirektor Dr. Wilhelm Elbers, Wanne-Eickel; Bankdirektor Hans Er- kelenz, Düsseldorf; Regierungspräsident Fritz Fries, Arns- berg; Oberbürgermeister Willy Geldmacher, Bochum; Re- gierungspräsident Franz Hackethal, Münster; Arbeitsminister August Halbfell, Münster; Oberbürgermeister Fritz Henssler, Dortmund; Oberstadtdirektor Georg Hollenkamp, Watten- scheid; Stadtkämmerer Dr. Wilhelm Kaiser, Dortmund; Ober- kreisdirektor Bernhard Klockenbusch, Beckum; Bankdirektor Ludwig Kruse, Essen; Oberstadtdirektor Hermann Meyer- hoff, Herne; Wirtschaftsminister Professor Dr. Erik Nölting, Düsseldorf; Amtsdirektor August Rautenberg, Blankenstein; Landeshauptmann Bernhard Salzmann, Münster; Rechtsan- walt und Notar Dr. Herbert Scholtissek, Dortmund; Betriebs- leiter Josef Smektalla, Dortmund; Oberstadtdirektor Dr. Franz Schmidt, Bochum; Landrat Martin Volmert, Iserlohn; Oberstadtdirektor Emil Zimmermann, Gelsenkirchen. Abschlußprüfer: Dr. Carl Brauns, Wirtschaftsprüfer, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 300.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Die Gewinnanteile der Aktionäre werden im Verhältnis der auf den Nennwert der Aktien geleisteten Einlagen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Leistung bestimmten Zeitpunkt verstrichen ist, verteilt. Bei der Ausgabe neuer Aktien kann eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Zahlstelle: Gesellschaftskasse in Dortmund. Aufbau und Entwicklung Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen dienen in erster Linie der Elektrizitätsversorgung im westfälischen Wirt- schaftsraum; daneben betreiben sie in ihrem Gebiet Gas- und Wasser-Versorgungsanlagen, ferner als Rohstoffbasis für die Erzeugung der Elektrizität drei Steinkohlenbergwerke. Die „Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen A.G.“ (VEW- A. G.) ist 1930 von der „Vereinigte Elektrizitätswerke West- falen G.m. b. H.“ (VEW-G.m. b. H.), Dortmund, gegründet worden, die ihrerseits im Jahre 1925 aus der freiwilligen Verschmelzung mehrerer kommunaler westfälischer Über- landwerke entstanden ist. Die rasche Entwicklung der VEW- G.m. b. H., vor allem seit 1927, und der notwendig gewor- dene starke Ausbau aller Erzeugungs- und Verteilungs- anlagen hatten zur Folge, daß die Mittel einer Anfang 1928 aufgenommenen amerikanischen Bonds-Anleihe bald er- schöpft waren. Die weitere Finanzierung war dann zunächst im Wege kurzfristiger Bank- und Wechselkredite erfolgt, bis es der Gesellschaft möglich war, eine mittelfristige Konsoli- dierung, wenigstens des größten Teils der kurzfristigen Schulden, durch Aufnahme eines §$ 15 000 000.– Notes-Dar- lehns zu erreichen. Dieses Darlehn mußte aber entspre- chend einer am Kapitalmarkt damals stark verbreitenden Tendenz mit dem Recht der Darlehnsgeber ausgestattet werden, bei Fälligkeit des Darlehns statt Rückzahlung Aktien der Gesellschaft zu verlangen. Die VEW-G.m. b. H. wurde auf Grund eines Beschlusses der Gesellschafterver- sammlung vom 24. Juni 1930 in eine Aktiengesellschaft, die VEW-A. G., in der Weise umgewandelt, daß die VEW- G.m.b. H. zusammen mit fünf Tochtergesellschaften durch notariellen Vertrag vom 25. Juni 1930 die VEW-A. G. zu- nächst mit einem Grundkapital von RM 60 000 000.– Stamm- aktien gründete und gegen Gewährung dieser Stammaktien ihre ganzen Unternehmungen in die neue A.-G. einbrachte. Gleichzeitig änderte die bisherige VEW-G.m. b. H. ihre Firma um in „Westfälische Elektrizitätswirtschaft G.m. b. H.“ (WEW- G.m. b. H.). Die sechs Gründergesellschaften der VEW-A. G. waren: Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen G.m. b. H., Dortmund; Elektrizitätswerk Bestwig G.m. b.H., Bestwig; Elektrizitätswerk Meschede G.m. b. H., Meschede; Vereinigte Gaswerke Westfalen G.m. b.H., Dortmund; Verbands-Gaswerk Wanne-Eickel G.m. b. H., Wanne-Eickel; Gas- und Eltwerke kommunale Aktiengesellschaft, Reckling- hausen. Da die Anteile bzw. Aktien der fünf Untergesellschaften sich ausschließlich im Besitz der VEW-G.m.b. H. befanden, wurde nach Auflösung der fünf Untergesellschaften die WEW- G.m.b. H. alleinige Inhaberin der sämtlichen nom. RM 60 000 000. Stammaktien der VEW-A. G. Die WEW-G.m. b.H. ist im Jahre 1941 aufgelöst worden, seit dieser Zeit befinden sich die Aktien der VEW in unmittelbarem Besitz einer gro- hen Anzahl von westfälischen, zum Teil auch hannover- schen Gemeinden und Gemeindeverbänden, deren Gebiete von der Gesellschaft versorgt, werden. Die Aktiengesellschaft hat den gemeinschaftlichen Betrieb der in ihr vereinigten Unternehmungen am 1. Juli 1930, bilanzmäßig aber mit Rückwirkung zum 1. Januar 1930, über- nommen. Alsbald nach der Gründung der A.-G. hat sie durch Beschluß der Generalversammlung vom 28. Juni 1930 ihr Stammkapital um nom. RM 60 000 000.– Vorzugsaktien auf nom. RM 120 000 000.– erhöht. Diese Vorzugsaktien waren von vornherein nur als Vorratsaktien geschaffen und be- stimmt worden für den Fall, $ 15 000 000.– Notes-Darlehns von dem mit diesem Darlehn verbundenen Optionsrecht auf diese Aktien Gebrauch machen würden. Nachdem das Notes-Darlehn Anfang 1934 in ein einfaches Reichsmarkdarlehn ohne Optionsrecht auf 1649 daß die Gläubiger eines 7