Anschriften der Verwaltungsstellen: Hamburg 1, Gerhart-Hauptmann-Platz 15. Drahtanschrift: Karstadtham. Fernruf: 33 03 58. Recklinghausen, Herrenstraße 3/5. Drahtanschrift: Karstadtwest. Fernruf: 2756. Berlin-Wilmersdorf, Berliner Straße 150/151. Drahtanschrift: Zenrukar. Fernruf: 87 01 11. Essen: Limbeckerplatz 1. Drahtanschrift: Karstadt Essen. Fernruf: Essen 22 3 41. FVernschreiber Verwaltungsstellen Hamburg und Reckling- hausen: Hamburg 02 1297, Recklinghausen 03 184. Postscheckkonto: Hamburg: Hamburg 1278 55; Recklinghausen: Dortmund 611 61. Essen: Essen 748 58. 3 Bankverbindungen: Siehe Zahlstellen. ―,―――――― Gründung: Die Gründung erfolgte am 18. Mai 1920 mit Wir- kung ab 1. Februar 1920 unter Übernahme der im Jahre 1881 in Wismar gegründeten, 1912 mit der Hauptniederlassung nach Hamburg verlegten Firma Rudolph Karstadt, die 1918 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt wurde. Gegenstand des Unternehmens: Handelsgeschäfte aller Art, dite mit dem Betrieb von Warenhäusern, Kaufhäusern und sonstigen Einzelhandelsunternehmungen zusammenhängen, insbesondere die Weiterführung des früher unter der Firma Rudolph Karstadt Kommanditgesellschaft zu Hamburg be- triebenen Unternehmens, sowie die Anfertigung von Waren, diie in den Geschäften des Unternehmens verkauft werden. Die Gesellschaft ist berechtigt, im Inlande und im Auslande Zweigniederlassungen und Hilfsbetriebe zu errichten, sich an Unternehmungen zu beteiligen, deren Gegenstand zu den Zwecken der Gesellschaft in Beziehung steht, solche Unter- nehmungen zu erwerben und zu errichten, Grundstücke zu erwerben und zu veräußern, sowie alle Arten von Geschäften zu betreiben, die geeignet sind, die Gesellschaftszwecke zu fördern. Vo0̊orstand: Heinrich Althoff, Recklinghausen; Max Hoseit, Hamburg; Dr. jur. Friedrich Schmitz, Recklinghausen; Hans Voss, Essen; Dr. jur. Hans Coenen, Essen (stellv. Vorstands- mitglied). Aufsichtsrat: Geheimrat Hermann B. Fellinger, Vorsitzer, Woyuppertal-Elberfeld; Dr. Paul Marx, Vorstandsmitglied beim Bankverein Westdeutschland, Düsseldorf, stellv. Vorsitzer; Jos. C. Uebel, Rüsselsheim (Main), stellv. Vorsitzer; Kurt Boeszoermeny, Düsseldorf; Dr. Rudolf Brinckmann, Bankier in Firma Brinckmann, Wirtz & Co., Hamburg; Dr. Friedrich Ernst, Berlin; Hans Freuler, Basel; Konsul Harry Kühne, Bankdirektor, Hamburg; Hermann Münchmeyer, Bankier in Firma Münchmeyer & Co., Hamburg; Dr. Clemens Plassmann, Vorstandsmitglied bei der Rheinisch-Westfälischen Bank, Diüsseldorf; Dr. Walter Schmidt, Rechtsanwalt, Düsseldorf; Heinrich Stiefelmeier, Zürich. Abschlußprüfer: Treuhand-Aktiengesellschaft, Wirtschafts- pPrüfungsgesellschaft, Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktie = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschließ- lich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Ge- winnvortrages auf neue Rechnung – ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat die ihm zustehende Gewinnbeteiligung; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit nicht die H.-V. eine andere Verwendung beschließt. Rudolph Karstadt Aktlengesellschauft Sitz der Aktiengesellschaft: (24a) Hamburg Zahlstellen: Gesellschaftskassen in Hamburg, Gerhart-Haupt- mann-Platz 15; in Recklinghausen, Herrenstraße 3/5; in Ber- lin-Wilmersdorf, Berliner Straße 150/151; Essen, Limbecker- Platz 1; bei der Hansa-Bank, Hamburg; bei dem Bankverein Westdeutschland, Düsseldorf und den übrigen Nachfolge- instituten der früheren Commerzbank und ihren Nieder- lassungen; bei der Norddeutschen Bank in Hamburg, Ham- burg; bei der Rheinisch-Westfälischen Bank, Düsseldorf und den übrigen Nachfolgeinstituten der früheren Deutschen Bank und ihren Niederlassungen; bei den Herren Brinck- mann, Wirtz & Co., Hamburg; bei den Herren Delbrück Schickler & Co., Hamburg; bei den Herren Münchmeyer & Co., Hamburg; bei der Bayerischen Hypotheken- und Wech- sel-Bank, München und ihren Niederlassungen; bei der Hamburger Kreditbank, Hamburg und den übrigen Nach- folgeinstituten der früheren Dresdner Bank und ihren Nie- derlassungen; bei der Norddeutschen Kreditbank Aktienge- sellschaft, Bremen und ihren Niederlassungen. Aufbau und Entwliecklung Die Gesellschaft erwarb 1920 die Warenhausfirma Theodor Althoff in Münster und hat sich Ende 1926 sämtliche deut- schen Waren- und Kaufhäuser der Firma M. I. Emden Söhne in Hamburg einschließlich der Einkaufs- und Engroshäuser dieser Firma angegliedert. Es kamen in Frage 39 Waren- und Kaufhäuser, die sich über ganz Norddeutschland, Mittel- deutschland, Westdeutschland und Süddeutschland verteilten. Von diesen wurden einige wieder veräußert bzw. aufgelöst; behalten wurden 19 Kauf- bzw. Warenhäuser. An Einkaufs- und Engroshäusern wurden übernommen: das Haus Ham- burg, Rödingsmarkt, das Einkaufshaus Berlin, das Einkaufs- haus Chemnitz und das Einkaufshaus Plauen. Die Generalversammlung vom 22. April 1929 genchmigte einen Fusionsvertrag mit der Lindemann & Co. A.-G., Berlin, durch den das Vermögen der „Lindemann & Co. A.-G.“ als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation auf die Rudolph Karstadt Aktiengesellschaft mit der Maßgabe übertragen wurde, daß gegen drei Aktien der „Lindemann & Co. A.-G. von je RM 1 000.– je vier junge Inhaberaktien der Rudolph Karstadt Aktiengesellschaft von je RM 1 000.– gewährt wurden. In den Jahren der allgemeinen Wirtschaftskrise 1931 und 1932 zeigte sich die Notwendigkeit einer Sanierung des Unter- nehmens. Im Zuge dieser Reorganisation wurden seit 1931 eine Reihe von Kaufhäusern und Fabrikationsbetrieben ver- kauft, liquidiert bzw. stillgelegt. Zum Zwecke der Sanierung mußte das Aktienkapital scharf zusammengelegt werden. Durch die der Gesellschaft nahe- stehenden Banken wurde es sodann wieder aufgefüllt. Gläu- bigerrechte wurden nicht angetastet. Mit den Gläubigern der amerikanischen Dollar-Anleihe wurde zwar ein Abkommen geschlossen, nach dem Zinsen und Amortisationen während einer Reihe von Jahren nur so weit gezahlt werden brauch- ten, wie sie verdient werden; jedoch hat die Gesellschaft in der . von dieser Erleichterung keinen Gebrauch ge- macht. 1935: Erwerb von Anteilen an der neugegründeten „Kontor- haus Fehrbelliner Platz G.m. b. H., Berlin, die das neue Hauptverwaltungsgebäude errichtet hat. Ferner wurden wei- tere Anteile der „Gesellschaft für Liegenschaften und Be- triebsverwaltung m.b. H.“' in Berlin übernommen. Verkauft wurden ein kleiner Teil der Fabrikanlagen in Bocholt, sowie drei betriebsfremde Gebäude in Borghorst, Goslar und Lübeck, zwei unbebaute Grundstücke in Braunschweig und Uelzen. Zwei bisher gemietete Geschäftshäuser, in denen Zweigniederlassungen unterhalten wurden, wurden in Braun- schweig und Münster erworben. 1936: Verkauf der Beteiligung an der „Victri A.-G.“ in Altona an die „Sunlicht A.-G.“, Mannheim-Berlin. Die „Arboner Stickereiwerke Wollmatingen G.m. b. H.“ wurde in Liquidation überführt. Übernahme des Grundbesitzes der „Chemnitzer Einkaufs- und Kontorhaus A.-G.“, Berlin, der „Stettiner Grundstücksgesellschaft Pölitzer Straße A.-G.“, Berlin, und der „Grundstücksgesellschaft Schulterblatt m.b. H.“, Ham- burg-Altona, anläßlich der Umwandlung dieser Gesellschaf- ten nach dem Gesetz vom 5. Juli 1934. Weiter erfolgte die