Umwandlung und Übernahme der „Heus des Fortschritts A.-G., Hamburg, die vorher ihren Grundbesitz (das frühere Hamburger Hauptverwaltungsgebäude der Karstadt A.-G.) verkauft hatte. Ferner wurden zwei Grundstücke in Bremer- haven und Guben für die notwendige Erweiterung der dor- tigen Niederlassungen erworben. Verkauft wurden drei klei- nere Grundstücke in Braunschweig, Ludwigslust und Uelzen, ein Mietshaus in Guben, sowie stilliegende Fabrikanwesen in Barmen, Bocholt, Leipzig-Paunsdorf und Niederzwönitz. Die ordentliche Generalversammlung vom 20. April 1936 ge- nehmigte die Einziehung von bis zu nom. RM 81 000.– im Besitz der Gesellschaft befindlichen Genußscheinen, ferner Umwandlung der Rechte der Genußscheininhaber gemäß dem Angebot der Gesellschaft, wonach bei einer Kapitalerhöhung bis zu RM 7 146 000.– unter Ausschluß des Bezugsrechtes der Aktionäre jeder Genußscheininhaber berechtigt war, gegen Einreichung seiner Genußscheine Barzahlung von einem Drittel des Nennbetrages und Gewährung einer Aktie von RM 100.– mit Dividendenberechtigung ab 1. Februar 1936 auf je RM 100.– des restlichen Nennbetrages seiner Genuß- scheine zu verlangen. Sämtliche Genußscheine gelangten auf Grund des Angebotes vom 24. Juni 1936 zur Einziehung. 1937: Erwerb eines bisher gemieteten Geschäftshauses, in welchem die Zweigniederlassung Gladbeck betrieben wurde, ferner eines bisher mietweise benutzten Geschäftshauses in Braunschweig, in welchem sich ein Teil der Verkaufsräume der dortigen Niederlassung befindet. Sodann übte die Gesell- schaft ihr Kaufrecht auf ein von ihr bereits bebautes Grund- stück in Bremen aus, das einen Teil der Grundfläche des dortigen Zweiggeschäftes darstellt. Schließlich wurden be- reits bebaute, teils unbebaute Grundstücke in Bottrop, Bre- merhaven, Hamburg-Wandsbek und Lübeck, die der Verbes- serung und Erweiterung der Zufahrtswege, Höfe und Lager- räume der Niederlassungen, sowie der Arbeits- und Aufent- haltsräume der Gesellschaft dienen sollen, erworben. Ver- kauft wurde eine größere Anzahl von Grundstücken, die für Geschäftszwecke nicht mehr benötigt wurden, darunter ein großes Lagerhaus in Leipzig, sowie Wohn- und Geschäfts- häuser in verschiedenen Städten des Reiches. 1938: Erwerb eines Lagergebäudes in Königsberg (Pr.), An- kauf von Grundstücken in Göttingen und Neubrandenburg, umfangreiche Verkäufe des betriebsfremden Grundbesitzes. —Die Wertpapiere enthalten Aktien der „Kepa Aktiengesell- schaft“, Berlin, im Nennwerte von RM 4 033 000.–, erworben teils in Ausübung eines Verkaufsrechtes, teils im Zuge einer anderweitigen Regelung des am 10. Oktober 1931 mit den damaligen Erwerbern des Grundkapitals dieser Gesellschaft geschlossenen Vertrages. 1939: Erwerb und Verkauf von Grundstücken. Gründung der „Karstadt Unterstützungsfonds G.m.b. H.“, Berlin, und der „Karstadt Hilfsfonds für Kinderreiche G. m. b. H.“, Berlin. Ubernahme der „Alka Nürnberger Waren Handelsges. m. b. H., Nürnberg, auf die die Geschäfte des Nürnberger Einkaufs- hauses übertragen wurden. 1940 und 1941: Verkauf einiger betriebsfremder Häuser und Grundstücke. Laut Aufsichtsratsbschluß vom 15. Mai 1942: Kapitalberich- tigung gem. DAV vom 12. Juni 1941 um 66¾ % = RM 24 000 000.–— auf RM 60 000 000.– durch RM 800 000.– zu Beteiligungen und Entnahme von RM 24 400 000.– aus Wert- berichtigungen zu Anlagen, RM 1 120 000.– aus Rückstellun- gen und RM 2 000 000.– aus außerordentlichen Erträgen. Von dem verbleibenden Betrag von RM 4 320 000. wurden RM 2 000 000.– der gesetzlichen Rücklage zugeführt und RM 2 320 000.– für Pauschsteuer gem. § 13 DAV zurückgestellt. 1944–1946: Der Krieg mit seinen Folgen brachte für die Ge- sellschaft ungeheuerliche Verluste. Eine beträchtliche Anzahl der Geschäftshäuser wurde bei Luftangriffen zerstört bzw. beschädigt. Noch an einem der letzten Kampftage wurde das größte Haus der Gesellschaft in Berlin, Hermannplatz, fast vollständig vernichtet. Umfangreiche Warenbestände in den Geschäftshäusern und den Zentrallägern flelen den Bränden oder späteren Plünderungen zum Opfer. Große Summen von Geldmitteln froren bei den geschlossenen Berliner Banken ein, ebenso die in Wertpapieren angelegten Beträge. Die jen- seits der Oder-Neiße-Linie liegenden Geschäftshäuser Königs- berg mit Cranz, Stettin, Neu-Stettin und Guben und die Klei- derfabrik in Stettin gingen der Gesellschaft verloren. Weitere Geschäftshäuser und Betriebsmittel gingen verloren durch die in der russischen Besatzungszone erfolgten Betriebsent- eignungen in Potsdam, Halle, Schwerin und Görlitz. Von den unbeschädigten Gebäuden der Gesellschaft sind einige für Zwecke der Besatzungsmächte beschlagnahmt. 1946: Die Einkaufshäuser in Apolda und Plauen wurden ebenso enteignet wie die Herrenkleiderfabrik in Burg und die zu den Beteiligungen gehörende Gardinenfabrik Hof- mann & Co., Auerbach (Vogtl.). In Berlin, Badensche Straße, konnte eine Verkaufsniederlassung eröffnet werden. 1947: Durch Betriebsenteignungen in Greifswald, Güstrow, Neubrandenburg und Waren-Müritz entstanden weitere Ver- luste an Geschäftshäusern und Betriebsmitteln. Einige be- triebsfremde Grundstücke wurden veräußert. Die Hauptver- sammlung vom 16. 12. 47 beschloß die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Berlin nach Hamburg. 1948: In der russischen Besatzungszone flelen auch die G'es- schäftshäuser in Friedland, Anklam, Wismar, Ludwigslust, Dömitz, Zehdenick, Burg und Thale der Enteignung anheim und damit auch die letzten mecklenburgischen Niederlassun- gen. Weiter ging das Einkaufshaus in Chemnitz durch Ent- eignung verloren. In Berlin wurden befriebsfremde Grund- stücke verkauft. Besltz- und Betrlebsbeschrelbung 1. Einkaufshäuser und Einkaufsbüros: Recklinghausen (21a), Herrenstraße 3/5, 5 950 am; Berlin-Wil- mersdorf (1), Berliner Straße 150/151; Essen (22a), Limbecker Platz 1 (Zentraleinkauf Lebensmittel); Frankfurt (Main) (16), Roßmarkt 13, gemietet; Hamburg 1 (24a), Gerhart-Haupt- mann-Platz 15, 1 200 am; Herford (21a), Herford-Elverdis- sen 18, gemietet; Münster (Westf.) (21a), Stolbergstraße 4 (Th. Althoff), 5 664 qm); Nürnberg-W. (13a), Bauerngasse 30, ge- mietet; Offenbach (Main) (16), Pirazzistraße 15, gemietet; Stuttgart (14a), Fangelsbachstraße 19, gemietet. 2. Verkaufshäuser: a) unter der Firma Rudolph Karstadt Aktiengesellschaft: Berlin SW 29 (1), Hermannplatz, 12 439 am; Berlin-Wilmers- dorf (1), Berliner Straße 150, 1 624 am; Berlin NW 67 (0), Turmstraße 76/76a, gemietet; Braunschweig (20b), Schuh- straße 30/34, 3 218 am; Bremen (23), Obernstraße 5/19, 4 193 aqm; Bremerhaven (23), Kaiserstraße 27 und 40, gemietet; Celle (20a), Großer Plan 2/3, gemietet; Cuxhaven (24a), Nor- dersteinstraße 53/54, 1 283 am; Dortmund-Aplerbeck (21b), Aplerbecker Marktplatz 7/8, 1 200 am; Duisburg-Ruhrort (22a), Neumarkt 18, 673 am; Fulda (16), Friedrichstraße 3, 445 qm; Gießen (16), Seltersweg 28, gemietet; Göttingen (20b), Gronerstraße 45/47, 2 177 qm; Goslar (Harz) (20b), Rosentor- straße 34, gemietet; Hamburg 1 (24a), Mönckebergstraße 16, 4 393 am; Hamburg-Barmbek (24a), Hamburger Straße 70, gemietet; Hamburg-Wandsbek (24a), Lübecker Straße 8/10, 3 013 qm; Hamburg-Eimsbüttel (24a), Osterstraße 120, gemie- tet; Hamburg-Altona (24a), Klaus-Stallknecht-Straße, Ecke Nobistor, 311 aqm; Hamburg-Harburg (24a), Gr. Schippsee 15, 3 276 am; Hannover (20a), Georgstraße 41/44, 3 977 am; Kiel (24b), Holstenstraße 1/3, 6 875 am; Leer (Ostfriesland) (23), Brunnenstraße 39, 366 am; Remscheid-Lennep (22a), Kölner Straße 36a, 773 am; Lübeck (24a), Breite Straße 57/61, 2 694 am; Lüneburg (24a), Rote Straße 12, gemietet; Mölln (Lauenburg) (24a), Hauptstraße 71, 657 udm; Neumünster (Hol- stein) (24b), Kuhberg 47, 3 643 am; Wiesbaden (16), Kirch- gasse 39/41, gemietet; Wilhelmshaven (23), Paul-Hug-Str. 26, 2 703 qm. b) unter dem Namen Theodor Althoff Inh. Rudolph Karstadt Aktiengesellschaft: Bottrop (Westf.) (21a), Hochstraße 17/19, 2 846 am; Coesfeld (21a), Schüppenstraße 2, 530 am; Dortmund (21b), Westen- hellweg 30/36, 3 260 qm; Emsdetten (21a), Emsstraße 10/12, 597 qm; Essen-Ruhr (22a), Limbecker Platz, 7 552 am; Gelsen- kirchen-Buer (21a), Hochstraße 40/42, 2 657 aqm; Gladbeck (Westf.) (21a), Hochstraße 25, 2 456 qm; Münster (Westf.), (21a), Salzstraße 26/28, 1 803 qm; Recklinghausen (21a), Markt 16/19, 3 360 qm; Rheine (Westf.) (21a), Emsstraße 36, 394 qm. c) unter anderem Namen: Hannover (20a), Georgstraße 41/44, Theodor Althoff G.m. bH. in Betriebsgemeinschaft mit Rudolph Karstadt A.-G.; München (13b), Neuhauser Straße 44/46, Kaufhaus Oberpol- linger – Zweigniederlassung München der Rudolph Karstadt A.-G., 2 920 qm. Norden (Ostfriesland) (23), Selzer G.m. b. H., 833 qm. Osterstraße 7, Kaufhaus Paul 1663