Diwvidende 2 340 ... = Vortrag auf neue Rechn. 154 — = RM 2 494 = 8= = Der Verlust für die Jahre 1945, 1946 und 1947 wurde jeweils auf neue Rechnung vorgetragen. Bestätigungsvermerk: Uneingeschränkt mit dem Zusatz: ―― soweit sie durch den Kriegsausgang beeinflußt sind, können nicht endgültig beurteilt werden. Hamburg, im September 1948. Treuhand-Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Dr. Baldus, Wirtschaftsprüfer gez. Mittelbach, Wirtschaftsprüfer Bemerkungen zu den ersten Geschäftsabschlüssen nach dem Kriege: Die Geschäftsberichte für die Jahre 1944, 1945 und 1946 sind in einem Bericht zusammengefaßt, weil innerhalb dieser Zeit die auf das Vermögen einwirkenden Ereignisse nicht zur Ruhe gekommen waren und sich ein klares Bild erst in der Bilanz zum 31. 12. 1946 ergab. Der im ganzen Reichsgebiet liegende Besitz ist durch Ge- bäudeschäden, durch Verluste an Warenbeständen und nicht zuletzt durch das Einfrieren von Guthaben bei Berliner Ban- ken und durch Wertpapierverluste vermindert worden. Jenseits der Oder-Neiße-Linie liegen die Häuser Königsberg mit Cranz, Stettin, Neu-Stettin und Guben und die Kleider- fabrik Stettin. Durch die in der russischen Besatzungszone durchgeführten Enteignungen von Betrieben gingen noch weitere Geschäftshäuser und Betriebsmittel verloren. Von den unversehrt gebliebenen Gebäuden sind einige für Zwecke der Besatzungsmächte beschlagnahmt. Sehr schädigend und hemmend auf den Wiederaufbau des Unternehmens haben sich die Zonengrenzen und die anfäng- ich fast völlige Unterbindung des Verkehrs ausgewirkt. Nach Abschnürung von dem Verwaltungssitz Berlin wurden zur Leitung der westlichen Häuser die Verwaltungsstellen Ham- urg und Recklinghausen errichtet. Nach dem Stand vom 1. 12. 1948 liegen die Geschäfte der Gesellschaft, am Umsatz des Jahres gemessen, zu 87,55 % im Westen. Die Zukunft stellt die Gesellschaft vor die große Aufgabe, die beschädigten und zerstörten Häuser und Einrichtungen wie- der herzustellen. Die künftige Entwicklung der Ertragslage ist naturgemäß aufs engste mit einer Überwindung der allge- meinen Produktionskrise in Deutschland verknüpft. Das neue Geschäftsjahr weist bisher eine verhältnismäßig befriedigende Umsatzentwicklung auf. zemerkungen zum letzten Geschäftsabschluß: Die ungesunden Geldverhältnisse in Deutschland und das Herannahen der angekündigten Währungsreform haben wäh- d des Jahres 1947 zu einer weiteren Erstarrung der Wirt- schaft geführt und besonders dem Einzelhandel die Erfüllung seiner Aufgaben ungemein erschwert. Die Anstrengungen der Gesellschaft waren in erster Linie darauf gerichtet, die Lundschaft mit den so dringend benötigten verbrauchswich- tigen Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen; doch wurde er Einkauf dieser Waren immer schwerer und der Mangel immer empfindlicher. Im Umsatz anderer Waren ließen sich ch bei angemessener Zurückhaltung Risiken nicht ver- meiden. Im ganzen sind die Umsätze in den Verkaufshäusern der Gesellschaft während des Geschäftsjahres 1947 weiter ge- stiegen. Dementsprechend war das wirtschaftliche Ergebnis, uch unter Berücksichtigung der erwähnten Risiken, befrie- digend. Die Gesellschaft konnte, wenn auch durch die großen Materialschwierigkeiten gehemmt, Fortschritte in der Wieder- herstellung der beschädigten Häuser machen. Osten hat die Gesellschaft an ihrem Vermögen durch die eignung einiger weiterer Betriebe Einbußen erlitten. Bemerkungen zu den einzelnen Bilanzpositionen: vermögen: Der ausgewiesene Abgang von den bebau- Grundstücken ist zum größten Teil auf die erwähnten Enteignungen zurückzuführen; außerdem sind einige be- ― .. im von rd. RM 445 000. — veräußert worden. Die im Vorjahre noch ausgewiesene letzte abschreibbare Rate der „Hauszinssteuerabgeltung“' ist durch Abschreibung im Berichtsjahr ausgeglichen. Im Bestand der Beteiligungen sind nennenswerte Anderungen und Ereignisse nicht zu verzeichnen. Umlaufvermögen: Die Warenvorräte wurden wieder zeit- gemäß vorsichtig bewertet. Der Zugang bei den „Hypotheken und Grundschulden“ von RM 500 000.– in den Forderungen an unabhängige Gesellschaften ist durch die Ablösung einer Hypothek auf dem Gebäude der „Kontorhaus Fehrbelliner Platz G. m. b. H., Berlin“ entstanden. In den „Sonstigen Forderungen“ sind neben Außenständen aus dem Gruppenverteilergeschäft, die sich abwickeln, dies- mal auch die für die Dollar-Anleihe treuhänderisch hinter- legten RM 233 102.– enthalten, die im Vorjahre gesondert in der Bilanz ausgewiesen waren. Die Position „Forderung aus Kriegsschäden und verschiedene Verluste“ ist durch die Umbuchung enteigneter Werte aus dem Anlagevermögen und dem Umlaufvermögen um rund RM 2 600 000.– angewachsen. Die nicht verfügbaren Vermögenswerte einschließlich For- derung aus Kriegsschäden betragen RM 80 122 813.– (siehe Fußnote unter der Bilanz). Neben den Ansprüchen aus Kriegs- schäden handelt es sich hauptsächlich um eingefrorene Wert- papiere und Bankguthaben. Den nicht verfügbaren Aktiven steht auf der rechten Bilanzseite eine Wertberichtigung in gleicher Höhe gegenüber. Innerhalb der Forderungen aus Kriegsschäden stellen vor allem die Beträge von rund RM 17 000 000.– für Schäden an Gebäuden und die nur mit Merkposten von RM 33.— erfaß- ten Schäden an den Einrichtungen Buchwerte dar, die sehr weit unter der wirklichen Höhe dieser Kriegsschäden und auch erheblich unter den anteiligen steuerlichen Einheits- werten liegen. Die über die Buchzahlen hinausgehenden An- sprüche sowie eine ihnen gegenüberzustellende Wiederher- stellungsrücklage wurden vorläufig nur mit Merkposten ein- gesetzt, da sich ihre wirkliche Höhe noch nicht zuverlässig errechnen läßt. Rückstellungen: Unter den Rückstellungen enthält die „Rück- stellung für ungeklärte Schuldverhältnisse' wiederum haupt- sächlich hypothekarische Belastungen des dem Eigentum der Gesellschaft entzogenen Grundbesitzes und Verpflichtungen enteigneter Betriebe, über deren Regelung noch keine Klar- heit besteht. Andere Verbindlichkeiten: Die hypothekarisch gesicherte An- leihe von ursprünglich §$ 15 000 000.– aus dem Jahre 1928 ist bis auf den Rest von $ 1 277 965.– getilgt und war am 1. No- vember 1943 fällig. In den „Verschiedenen Verbindlichkeiten“ sind wieder Steu- ern, aufgelaufene Zinsen, die nicht transferiert werden können, sowie andere Verpflichtungen enthalten. Verpflichtungen in fremder Währung sind die unverändert ausgewiesenen Beträge: RM 5 367 453.–, RM 693 600., RM 307 869.– – zus. RM 6 368 922.– – die zu RM 4, 20 für den Dollar und RM 20, 40 für das englische Pfund errechnet sind. Ferner sind unter „Verschiedene Verbindlichkeiten“ aufge- laufene Zinsen auf diese Währungsschulden für die Zeit nach 1944, die zu gleichen Kursen errechnet den Betrag von rund RM 1 400 000.– ergeben, enthalten. Bis 1944 sind auf diese Schulden in fremder Währung Zinsen an die Konversions- Kkasse gezahlt worden. Gewinn- und Verlustrechnung: Zu Lasten der „Außerordent- lichen Aufwendungen“' ist die Wertberichtigung auf nicht verfügbare Aktiven um rund RM 2 400 000.– erhöht worden. Die „Außerordentlichen Erträge“ enthalten in der Hauptsache Buchgewinne bei der Veräußerung von Anlagewerten und freigewordene Rückstellungen. Ergebnis: Der sich für das Geschäftsjahr 1947 ergebende Ge- winn von RM 280 525.– wurde mit dem Verlust aus dem Vorjahre in Höhe von RM 18 962 759.– verrechnet und der verbleibende Verlust von RM 18 682 234.– auf neue Rechnung vorgetragen. Aussichten für 1948: Durch die Währungsreform ist die Warenversorgung wieder in normalere Bahnen gelenkt worden. Wenn auch gewisse Schwierigkeiten in der Warenversorgung und in der Ent- wicklung der Preise noch nicht überwunden sind, so sieht die Gesellschaft doch im Rahmen einer gesundenden Wirtschaft der Erfüllung ihrer Aufgaben und ihrer geschäftlichen Ent- wicklung mit Zuversicht entgegen.