― * ―― ― ― ― Merkur Aktiengesellschaft ―――――――― ― ― ― Süddeutsche Bearbeitungsstelle: (13a) Nürnberg, Autseßplatz 18 (trüher Zwickau (Sachs.), Werdauer Straße 7) Fernruf: 4 63 16 / 4 06 66 Postscheckkonto: Nürnberg 2059 Bankverbindungen: Bayerische Creditbank, Nürnberg; Bayerische Vereinsbank, Nürnberg. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 23. Dezember 1921 in Zwickau (Sachsen) unter der Firma Schocken Kommandit- gesellschaft auf Aktien gegründet, welche am 29. November 1933 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Seit 9. Dezember 1938 jetzige Firma. Zweck: Der Betrieb, die Gründung und die Übernahme von Handels- und Fabrikations-Unternehmungen und die Betei- ligung an solchen Betrieben. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berech- tigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken oder von Anteilen an Grund- stücksgesellschaften, zur Errichtung von Zweigniederlassun- gen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unter- nehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Ab- schluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Vorstand: Dr. Wilhelm Fonk, Nürnberg, Vorsitzer; Walter Aerne, Nürnberg; Ewald Schäfer, Nürnberg; Kurt Wutzler, Nürnberg (stellvertretend). Aufsichtsrat: Bankdirektor Dr. Adolf Schaeffer, Essen; Kauf- mann Fritz Jacobsen, Kiel; Generaldirektor a. D. Dr. Her- mann Münch, Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. chis 1938: 1. März – 28. Februar). Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage –— ergibt, wird an die Aktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft ist Ende 1921 in Zwickau unter dem Namen „Schocken Kommanditgesellschaft auf Aktien“ gegründet worden. In diese Gründung wurden 11 Kaufhäuser einge- bracht, die in den Jahren 1901–1920 eröffnet und als offene Handelsgesellschaften betrieben worden waren. 1933 wurde die Kom.-Ges. a. A. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Den heutigen Namen führt sie auf Beschluß der Hauptver- sammlung vom 9. Dezember 1938. Gleichzeitig ist der Sitz, der sich vorübergehend in Berlin befand, nach Zwickau zu- rückverlegt worden. 1933/34: Erwerb der bisher mietweise benutzten Grundstücke in Zwickau, Planitz und Lugau. 1938 wurden die Grundstücke Ölsnitz, Stuttgart und Weser- münde übernommen. Erwerb der Anteile an der ,Geschäfts- haus G. m. b. H.“' und „Liga A.-G.. Übernahme der Beteili- gungen aus der Liquidation der Einkaufszentrale I. Schocken Söhne an der Feina Feinkost und Nahrungsmittel G. m. b. H., der Kaufstätte Merkur Meißen G. m. b. H. und der Terrain- gesellschaft Weststadt G. m. b. H. – Gründung der „Han- delsgesellschaft Hanse G. m. b. H.“ 1941: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um RM 3, 0 Mill. (siehe „Statistik'). Ankauf eines Lagergebäudes in Wesermünde und weiterer Grundstücke in Zwickau, Frei- berg und Lugau. Die sächsischen Geschäfte sind durch Volksentscheid vom 30. 6. 1946 enteignet. Die süddeutschen Geschäfte sind in der Merkur A.-G. Süddeutsche Bearbeitungsstelle“ mit Sitz in Nürnberg zusammengefaßt. Besitz- und Betriebsbeschrelbung Grundbesitz: 6 Geschäftsgrundstücke in Lugau (Erzgeb.), Öls- nitz (Erzgeb.), Planitz, Stuttgart, Wesermünde und Zwickau; Lagergebäude in Lugau und Wesermünde und ein Wohnhaus in Freiberg. Diese Liegenschaften haben eine Gesamtfläche von 13 810 qm, wovon 7 888 qm bebaut sind. Die Tochtergesellschaften besaßen weitere 59 311 qm Grund und Boden, wovon 18 843 am überbaut sind. Die Gesellschaft betrieb an 19 Orten Kaufstätten und zwar auf eigenen Grundstücken in Lugau, OÖlsnitz, Planitz, Stuttgart, Bremerhaven und Zwickau; auf Grundstücken der später ge- nannten Tochtergesellschaften in Augsburg, Chemnitz, Cott- bus, Crimmitschau, Freiberg (Sachs.), Nürnberg, Pforzheim, Regensburg, Waldenburg und Zerbst; in gemieteten Räumen in Aue, Auerbach und Frankenberg gelegen. Die Hauptverwaltung lag bis Sommer 1946 in Zwickau in Gebäuden der Geschäftshaus G. m. b. H. In Berlin wurde in gemieteten Räumen ein Büro unterhalten. In Zwickau befand sich ferner ein Betrieb für die Herstel- lung von Schönheitsmitteln und chemisch-technischen Arti- keln sowie eine wissenschaftliche Warenprüfungsstelle. Eine Strumpffabrik wurde in Chemnitz betrieben. Im Einkauf ist die Gesellschaft der Handelsgesellschaft Hanse G. m. b. H. mit Zweigniederlassungen in Berlin und Nürnberg angeschlossen. Tochtergesellschaft und Beteiligungen Bei den folgenden Tochtergesellschaften und Beteiligungen sind die im Osten gelegenen Vermögensobjekte enteignet; die Vermögenswerte im Westen werden von Nürnberg aus ver- waltet. A Grundstücksgesellschaften: 1. Liga Aktiengesellschaft, Zwickau (Sachsen) Gegründet: 1919, Kapital: RM 300 000.– (davon RM 270 000.– mit 25 % eingezahlt). Zweck: Besitzt und verwaltet die Kaufhausgrundstücke in Chemnitz, Freiberg, Meißen und Nürnberg, in denen die Muttergesellschaft ihre Geschäfte betreibt. Beteiligung: 100 %. 2. Geschäftshaus G. m. b. H., Zwickau (Sachsen). Gegründet: 1921; Kapital: RM 300 000.–, Beteiligung: 100 %. Zweck: Besitzt und verwaltet das Verwaltungsgebäude der Hauptverwaltung in Zwickau sowie die Kaufhausgrund- stücke in Augsburg, Crimmitschau, Regensburg, Waldenburg und Zerbst, in denen die Muttergesellschaft ihre Geschäfte betreibt. Außerdem besitzt die G. m. b. H. ein Lagerhaus in Regens- burg, ein Erholungsheim in Rautenkranz (Vogtl.) und ein Wohnhaus in Niederhohndorf bei Zwickau. 3. Terraingesellschaft Weststadt G. m. b. H., Zwickau (Sachs.) Gegründet: 1912, Kapital: RM 250 000.–. Beteiligung: 70 % (30 % bei Geschäftshaus G. m. b. H.). Zweck: Besitzt und verwaltet ein Kaufhausgrundstück in Pforzheim, in dem die Muttergesellschaft ihr Geschäft be- treibt. B Sonstige Beteiligungen: 4. Handelsgesellschaft Hanse G. m. b. H., Zwickau (Sachsen),. Gegründet: 1938 als wirtschaftliche Nachfolgerin der 1907 errichteten „Einkaufszentrale I. Schocken Söhne, Zwickau“. Kapital: RM 100 000.–, Beteiligung: 100 %. Zweck: Großhandel mit Waren aller Art und Vermittlung des Einkaufs für Waren- und Kaufnhäuser. Besitz: Lagergebäude mit Gleisanschluß in Zwickau. 5. Kaufstätte Merkur Meißen G. m. b. H., Meißen. Gegründet: 1934, Kapital: RM 100 000.– (25 eingezahlt). Beteiligung: 50 % (mit 50 % bei Liga A.-G.). Zweck: Der Betrieb einer Kaufstätte, die sie von ihrer Muttergesellschaft gepachtet hat. 1667