CELCEITWORTT .. für die Gesundung und den neuen Aufbau der bis auf den Grund zerrütteten deutschen Wirtschaft war zunächst die Beseitigung der Ueberreste des nicht mehr funktionierenden Wirtschaftschaos. Die nationalsozia- listische Staatsführung hatte zunächst die Auswüchse der den Staat aushöhlenden und überwuchernden Unternehmungen zu beschneiden und einen neuen aufs engste mit der politischen Führung zusammenhängenden Führungsapparat in der Wirt- schaft zu schaffen. Die Zeiten der uferlosen Sypmptomdoktorei, der Versuche, durch rein mechanische Organisationen die tief eingefressene Krise zu überwinden, waren vorbei. Die Wirtschaft wurde wieder aus der IIlusion befreit, daß sie ohne Staat existieren könne. Die Politik wurde wieder das Schicksal, nachdem man bis dahin gemeint hatte, das freie Spiel der Wirtschaftskräfte werde gewisser maßen von selbst wieder alles ins Gleichgewicht bringen. Ein starker Staat übernahm nicht nur den Schutz der Wirtschaft, sondern sorgte auch für qdie gerechte Verteilung und einen zweckmäßigen Ausgleich in der Produktion. Es wurde aber nicht radikal zerstörend eine tabula rasa hergestellt, sondern bei bedin- gungslosester Durchsetzung des Primates der Politik an das angeknüpft, was sich als lebens- und erhaltungsfähig erwies. Dieser neue Geist in der Wirtschaftsführung verlangte selbstverständlich auch neue Männer zur Lenkung und Bewältigung der der neuen Wirtschaft übertragenen gi-— gantischen Arbeiten. Männer der Wirtschaftsführung, die ohne falsch ange setzten politischen und organisatorischen Betätigungsdrang ihre Kraft auf die wirtschaftliche Leistung und Führung konzentrierten, um dem Staat. der seine Aufgabe nicht darin sieht, zu wirtschaften, sondern zu verwalten und zu pflegen nützliche Helfer zu sein. Diese Männer haben den Wirtschaftsführer alten Stils ausgebootet. Die neuen größeren Anforderungen ergaben eine neue Auslese. Im Denken und Handeln muß der neue Wirtschaftsführer von ganz anderen Vor aussetzungen ausgehen als seine Vorgänger der industriellen Gründungszeit und des hochkapitalistischen Liberalismus. Längst ist ins öffentliche Bewußtsein übergegangen, daß das Gedeihen jedes einzelnen Deutschen. jedes einzelnen Werkes von dem Zustand ausgeht, in dem sich die deutsche Wirtschaft als im gesamten manövrierfähigen Körper befindet. Dies wiederum hängt allein von der politischen Führung ab. Es ist nicht mehr möglich, daß der einzelne Unternehmer wirkt und plant, ohne rechts und links zu blicken, und seine Rechtfertigung darin sieht, ob er ohne Rücksicht auf Staats- und Gesamtwohl seinen Nebenmann überflügelt. wenn nicht gar zunichte macht. Er muß immer vor Augen haben, daß er nur ein Rad im großen Getriebe ist und sein Rang von der Wichtigkeit für die Funktion der ganzen Wirtschaft bestimmt wird. Die Grenzen werden ihm dort gesetzt. wo sein Erfolg den gemeinen Nutzen durchbricht und stört oder gar schädigt. Dar-— aus ergibt sich ein Verantwortungsbewußtsein, das durch den Blick auf den Ne— benmann wie auf die Gesamtheit reguliert wird. Die Tatkraft braucht dieses neue, im Staat verwurzelte Wirtschaftsgewissen nicht zu beengen, das liegt auf der Hand. Was beschnitten werden sollte, ist die Verwilderung und ein Kon- kurrenzkampf, ein Wettbewerb, dessen Zeche das Volk bezahlen mußte. Was ver-— bürgt werden soll, das ist die Zusammenfassung aller Produktions- und Wirtschafts- kräfte auf ein Ziel, ohne dem Auftrieb und der Anpassungsfähigkeit der von unten nach oben drängenden Kräfte zu schaden. Eine solche Umwälzung kann nicht allein durch Erziehung oder Schulung bewältigt werden. Notwendiger noch ist die Führung. An die Männer, die sie darstellen, werden durch die neue Methode An- forderungen gestellt, welche die Pflichten für den Einzelunternehmer noch stei- gern. Sie müssen einen lebendigen, stets tätigen Sinn für das haben, was in der Wirtschaft Leben und lebendiger Körper ist. Sie sollen nur die Form prägen und