6. vnd leiblich / als ein wahrer Gott vnd auch warer Menſch) beſitzt / vnd durch Chriſti willen die Reſidentz ſeines Statthalters erhocht: Sein heilig Euangelium vnd newes Geſatz / der gantzen Welt offenbahret / vnnd alſo dieſes newen Chriſtlichen Reichs begriff / weit / weit groͤſſ vnd gewaltiger worden / dann alle vorhergegangene vier Monarchien geweſt. Alſo hat der Text in bemeltem Daniele erfuͤllt: daß nemlich d? Bilde von einem Stein / ſo ohne Menſchen Handt / vom Berg abge⸗ riſſen / zermalmet / vnd ein groſſer Berg / ſo die ganze Welt erfuͤllen ſol⸗ len / daß iſt Eccleſi drauß werden muͤſſen Als nemlich ſein Reich von orient biß zu occident, durch ſeine Apoſteln vnd Juͤnger / vermittels der verkuͤndigung deß H. Euangelii, nicht nur in Aſia vnnd Africa: ſondern in Europa vnd Indiſchen Inſuln (welchs noch heutigs tags conrinuirt wirdt) heilſamlich propagirt worden. Das 2. Capitel. Zugleich aber der Goͤttliche Prophet / die drey in die vierdte Mo⸗ narchia / nemlich auff die zwo Seulen geſetzt / dem menſchlichen Bilde vergliechen. Alſo hat es keinem Monſtro oder ohn certecten: ſondern einer vollkomenen Creaturen / ſonderlich einem Menſchen ſollen iſſi⸗ ??????? werden / der dañ nur ein Haupt / zwo Haͤndt / zwey Fuͤß / vnd ſon⸗ ſten innerlich 7.Hauptglieder / vnd mehr nicht / in ſich hat / vnnd daher allweg verſpuͤrt worden. Alldieweildaß Roͤmiſche Reich / in ſolcher ge⸗ ordinirter ???????? verblieben / es in guter ruh vnd gluͤckſeligkeit geſtan den. So bald aber daſſelbig zwey Haͤupter / drey Haͤndt oder Fuͤſſe / oder ſonſten mehr oder weniger Glieder / durch Gewalt oder Vngehorſam bekomen / als ein Monſtrum vnd aller Welt zu ſpott worden iſt. Demnach nun das Fundament gelegt / daß Roͤmiſche Reich ſei⸗ nem Menſchen(ſo viel die ſimilitudo diß jals zulaſſet) zuvergleichen. Der Menſch aber an Seel vnd Leib beſtehet / vnd ohn denſelbigen keinẽ lebendigen Geiſt erzeigen kan. Denen aber zuerhalten / tugendtlich vnd geſundt / daß iſt ſeeliglich zu leben / muß er ſo wol Geiſt⸗als leibliche Speiſen genieſſen. Inſonſten wurden die Menſchen mit denen corpo⸗ raliſchen Speiſen allein / denen brutis vnnd vnvernuͤnfftigen Thieren vergliechen. Alſo muß das koſtliche / zu vnterſcheid deß Heydniſchen / daß H. Reich / zu deſſen ſeligen Regiment / nit nur mit Gut / Gelt / Land vnd Leut. Sondern auch mit dem Chriſtlichen Geſatz / Tugenden / den Glauben / Lieb vnd Hoffnung / geſpeiſet vnd ernehrt werden. Dahers zuver Erſte Scene. Der Flußgott Niemen (in ſeiner Hoͤhle liegend am Ufer des Stromes und auf seiner Urne ruhend. Man hoͤrt ſchießen in der Ferne.) Ein feſtlicher Tag iſt angebrochen. Es flammt im Oſten ein blutiges Roth! Dem Frevler ward ſein Urtheil geſprochen Und alle Ketten ſind zerbrochen Mit welchen Rußland er bedroht. Ich ſehe ſchon lange Das Leuchten fernen Blitzes; Ich hoͤre ſchon lange Den Donner des Geſchuͤtzes, Die Rach' ereilt den frechen Uebermuth, Und meine Wellen faͤrbt der Feinde Blut. - Wer eilt ſo haſtig nach meinem Geſtade! Von einem giftigen Nebel umqualmt? Iſt Ers, der mir Fortunens Rade Freyheit und Tugend ſo lange zermalmt? Der ſich Europa zum Schauplatz erleſen Von toller Herrſchſucht, von ſchaamloſem Prunk? Dem Eid und Schwur ein Spiel geweſen, Und Menſchenblut ein Labetrunk? Zweite Scene. Noch Jemand und der Flußgott. Noch Jemand (eilt nach dem Strome und will in ein Boot ſpringen, welches am Ufer ſteht) Flußgott. Halt! halt! wer ſeyd Ihr? Vorred iij nit vil von den Cõmenten / gloſen / vñ außlegun⸗ gen / auch der alten. So gar hat es die maynung nit / das ich mit aynchem meiner lengern biecher aynem / beger yemandts võ der lernung vnd lieb der goͤtlichen vnd hayligen geſchrifft abwendig zuͤmachẽ. Ja ich wünſcht nichts ſo ſeer / als wañ es müglich waͤre / dasalle Chriſten allain mit der goͤtlichẽ geſchrifft auffs freyeſt vmbgiengen / vñ in jrer natur vnd adelich aygenſchafft gaͤntzlich verſtelt vnd verwandelt würden. Dañ weyl die gothait jr aygẽ aller volkomlichſt geſtalt vñ bild⸗ nüß in der goͤtlichẽ geſchrifft angezaygt abgeriſ⸗ ſen vnd kunterfayt hat / derhalben kan ſte an kay nem ort weder gewiſſer vnd aygentlicher / noch naͤher erkaͤnt werden. Wañ alle die werdẽ betro gen / die des rechtẽ chriſtẽlichẽ lebẽs form / muſter vñ maynung anderſwo her ſuͤchen vñ nemẽ dañ auß der hayligen goͤtlichen geſchrifft. Ey / wol ferr ſeind von d rainigkait der goͤtlichẽ geſchrifft die Cõment / vnd weytleüffige außlegung. Dañ in der hayligen geſchrifft findt man nichts dz nit erlich anfächlich vnnd eerwirdig ſey. Aber in den cõmenten / gloſen vñ außlegũgẽ iſt ſeer vil dings das von der Philoſophy / vnd von der ſchaͤtzung der menſchlichen vernunfft her fleüſt / das mit dẽ vrtayl des goͤtlichẽ gaiſtes gaͤntzlich ſchnuͤrgleich vñ gerad ſtreyttig vñ vnaynig iſt. Dañ die Scri benten / gloſterer vnd Cõmentſchreiber haben dẽ a iij PREFACE. diſtinguer les principes des conſequences & les regles des exceptions ; & c'eſt ce que fait une inſtitution, Il y a long tems que j'en voi la neceſſité & que je deſire qu'il y en ait en tou- tes les matieres qu'il importe de ſavoir. C'eſt auſſi ce qui m’a porté à compoſer le Catechiſ- me hiſtorique & le traité de la methode des études. Sans ce ſe- cours on marche à tâtons, on commence par de petits détails, on ſuit l'autorité du premier venu, on ne forme que des doutes & des opinions incertai- nes. Tel eſt l'état des pures prati- ciens, qui n'apprennent la juriſ- prudence canonique que com- me les artiſans apprennent les métiers les plus vils ; en voyant travailler leurs maîtres, & re- tenant ce qu'ils leur diſent à ãiij HIST. DV MINISTERE 1624 16 & à ſon Eſtat , que d'abaiſſement & de confuſion à ſes ennemys; d'ailleurs qu'eſtant neceſſaire de mettre des bornes à l'inſolence des Huguenots, ce Mariage y ſeroit merueilleuſement aduantageux, tant en ce qu'il empeſcheroit le Roy de la Grand Bretagne de leur donner ſecours , que'en ce qu'on pourroit tirer de luy des vaiſſeaux pour remettre la Rochelle en deuoir ; bref , qu'il y auoit grande apparence de croire que Madame n'apporteroit pas peu d'auancement à la Religion Catholique en Angleterre, ſi elle eſtoit cherement aymée du Roy, & du Prince ſon Mary , comme cela eſtoit indu- bitable; de ſorte que de tous coſtez il n'en auguroit qu'vn tres grand bon-heur , eſtimant pour ce ſujet qu'on deuoit employer tout ce qui ſe pourroit d'a- dreſſe & de prudence pour l'accomplit au pluſtoſt. Le Roy gouſta fort ces conſiderations , & luy ayant commandé en ſuitte de prendre vn ſoin par- ticulier du traitté,ſon eſprit qui d'abord va au point des affaires & abonde en expeditions,apporta tant de conduitte à le negocier , qu'en peu de temps il le mit en eſtat d'eſtre conclu. Mais ce que je trouue de plus admirable, eſt que le ſuccez apprit qu'il ne s'eſtoit pas trompé en ſes eſperances. Auſſi coſt l'Angleterre ſe joignit à la France pour don- ner moyen à Mansfeld d'entrer auec vne puiſſante Armée en Allemagne , & de s'employer au reſta- bliſſement du Palatin , & l'année ſuiuante le Roy de la Grand Bretagne enuoya des vaiſleaux au Roy qui luy ayderent d'obtenir vne glorieuſe victoire nauale ſur le Rochelois. On eût veu aſſeurement continuer ces meſmes effects ſans les intrigues de Madame de Chevreuſe, ſans la mauuaiſe conduitte de quelques vns qui accompagnerent Madame, & ſans la mort du Roy Iacques : car ſa Majeſté ſe ren- dit deſlors ſi affectionnée á la France , qu'il dit vn jour tout haut en preſence de quantité de Seigneurs de