1872 / 138 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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anberen nicht befonbcrS genannten uncblen 2)lctallcn unb ßc* girungen auS uncblen 2)tctaüen (jcboch mit AtiSfcbluß ber SBaaren auS ßcgir ungen von S3lei, ginf unb ginn, fonckic ber mit Spkßglana legirten 23lci* unb ginnwaaren);« 5) aüf Seite 277 ftatt: »ginf, roheS (Spiauter), au ch altcS Vruch* 3iitf« au fefeett: »ginf (auch mit ©lei ober ginn legirt) roheS (Stoiauter) auch altcS Vruchainf;« 6) auf ber- fclben Seite hinter: »ginfwaarcit« cinaufchaltcn: (»2Baa- ren auS £ittf, auch mit Vlci ober ginn legirt«); 7) auf bcrfclbctt Seite ftatt: »ginn (auftftnit Spicßglatta legirt) in VlöcEett, Stangen :c., auch alteS Vruchainn«. au fegen: »gum (auch mit ©lei, Spkßglana ober ginn legirt) in jßlöcfcn, Stangen tc., auch altcS Vtuchaintt;« 8) auf Seite 278 fratt: »ginnwaarett (SSaaren auS ginn, auch mit Spicßglan3 legirt«) au fegen: »ginnwaaren (SBaaren auS ginn, auch mit ©lei, Spiefglana ober ginf legirt.«) die bereinigten AttSfchüffc bcS VunbcSratbS für goll- unb Steuerungen unb für RechnungSwefen, fomic ber AuSfd&uß beffelbcit für goü* unb Stcuerwefen hielten lckeutc Sigungcn ab. 3nt weitern Verlauf ber geftrigen S i £ u n g b e § 9t c i dck §= iaqS würbe ber ©efegentwurf, betrerfenb bie frans öfif che kriegScntfcbäbigung, in sYreiter ßefung beraten. die brei erften Artifcl mürben unveränbert genehmigt. Artifcl 4, ber von ber kommiffton cingcfchaltet ift, lautet: »£ckic Einnahmen auS ber Veräußerung ber entbc&rliih Wcrbenbcn gdhmaSarunbßüefc finb in bau Acid?SbauSfealtS-Etat nachauwciim. eine Veräußerung ber nach ber 2BicbcrfecrftclIimg unb Vcrvoüjtänbi* auna ber getanen im Vefife ber SRilitörveiwaltung verbliebenen ober auS Heilmitteln in ©emäßbeit bicfeS ©cfcfecS erworbenen ©runbfh'icfc bebarf 311 ihrer RethtSgültigfeit ber gufttniniunfl beS VuttbeSratfcS unb beS 9kichStöflcS.« Äierju mürben außer einem rcbafttoncllcn Amenbentent bcS ©raten mittberg folgcnbe Anträge gcftelit: 1) von bem Abg. von 2Bcbell*2)talchow: §ln Stelle be§ ArtifelS IV. 311 fegen: Einnahmen auS ben Veräußerungen ber entbehrlich werbenbat gffhmg8-©runbftüäe ober folcber ©runbfiücfe, mclcbe nach VMcberfecrfteüung unb Vcrvollllänbt- auna ber gefhtngen im Vefife ber SWilitaroermaltung verbleiben, ober irelie auS Reizmitteln in ©emäßbeit tiefcS © t'cfecö ermorben wer- ben, fmb in bem RcicDSbauShaltS-Etat nachaumeifen.«

2) Vom Abg. ßaSfer: gür ~ '

( j .c%Jj ii | ^Vv v\« chvV«v 4 V V ör ben gafl ber Einnahme beS Antrages von Skbcd flott ber SBorfc: »finb in bem RciZfeauSfealt nacbjumci[en«,ju tefecn: *bmrfen mir ttn*#«r bff. unb bc6 VunbcSratbcS ver- ausgabt werben, unb unb nach Maßgabe bcS ArtifelS /O ber Ver- faffung alS verfügbare Veftänbc in ben nächftcn SHcichShau^halt auf- aunehnicn.« t Ä t ^ t rr gaüe ber Ablehnung bc^ 9lmenbement§ u. Vkbcll* SKal^om ftelitc ber 5lbg. ßaefet ben eben mitgetgeiltcn Antrag au 2U. 1 ber Äommifjton^oorlage. 3) Von bnn 5lbg. o. §ooerbecf:_ 3n tlbfafe 2 ber £cmmiftton§bcfdcklüffc hinter bem ©orte ©runb- ftüefe cinsufcfalten: »infomeit nicht baau im Voraus eine fpesieüc ober generelle Ermächtigung im Slcichehaikbalte - Etat erteilt mor* ben iftc Snid) länflercr Debatte jwiidxn bem «taatb-SKinificr brücf unb fcen älbgä- Siiqusl, ».SSBefccU-SRaldckottck, {jr^r. v. §oi'tr* betf, SaJfcr, t'. fjatow unb SSclf mürbe 2lrt. 4 mit ben 2lmtnbemcnt3 ßabfer unb grtjr. v. §ckpucrbccf anflcnommcn. Sen Slrtifel 4 ber SlcgierunaS * Vorlage, ber jur Grtrci= teruna ber £ innige taube be8 Snegl»SPtinifteriumS unb bcs ©eneralftabcS, ber firicge=2tfabemie, bet 2trtiaeric= unb 3n* 8 enieur--£cbule, foroic pr Ginricbtung bejw. Grweiterung bet abettenbäufer Bi 2tiUionen i^aler fortert, bat bie Stenn mifiton ju fttetdjen befcblonen. Statt bedien beantragte ber Stg. »cn SBebr (©rcifewalb) folgenben Slrtifcl einjufcbaltcn: »Sum Sau ein« SabettmbäufcS tn Öic^terfelfcc rcirb tem Ötcie^s- taniier bie Summe pen £400,000 Sblm. jur Verfügung flcftcüi, pen treLree bis »um Stfciu« bes 3abreä 1872 = 400fiOO äfiir. unb für bae ~tabr 1873 = TOOfOOO Sblr. lur Sem'enbung gebraut Wer- ben bürfen. Eie fpätet erforbcrlieben Summen re erben in bie ÜHeitts- fcaulbaitS^tatb aufgenemmen. SKit ber SoBenbung bc« betreffenben Sau« refp. bet Uebtrjitbelung ber Gentral-Mabettcnammlt bortbin femmt bas Gigenibumsteifct btt SSilitärpenpaltung an ben für baS Sniinet SabetieniKiul biebtr benuften ©runbftütfen unb ©ebäuben In gürtfalL Eitfe Stuegabe rctrb aus btni für bie fdmmtliiben Sm&SÜaaten mit StuSnafcme ron Säuern fitb ergebenden ilntbcile an ber im SIttifel 6 beittebneten Sinnabme petroeg bejtritten.* E«t Sita, ©rar gtinbittg will für 1872 400,000 ‘Sbt r - für 1873 700/J00 3^It. für ben Sau eines Stabetten^aufeö in üubterfelfcc bopiUigen unb bie fpätet ctforfcerlieben Summen in ben 9teiebsbaus§altö4stat aufnebmen. ©leicbjeitag fdjlug et eine Semlüticn »ot, bem fReitbSfan^fer jur Gt»vigung ?u emrfetten, ob niebt bie für ben Sau bes ftobetten^aufeS geror- berte Summe unbefebabet bem p erftrebenben Stele ermäßigt patten fcimic. Hach Irhfeartrr hatte amtd^n hem fhrieg^Vtinifter oon

SRoon unb ben Slbgg. ßa^fer, o. Vätoft/ o. §oocrhccf unb ßuciuS (Erfurt) mürbe ber Vntrag o. Vehr in nament« lieber Slhftimmung mit 105 gegen 91 Stimmen ahgelcbnt, ehenfo ber Eintrag bc3 Vbg. ©rafen 9Uttbcrg. E^ alfo bei Streichung be^ §. 4 fein Vcmcnbcn. 3n ber heutigen (433Sigung bc§ Heich^tagc^, mcl- eher am "Xifchc be^ Vunbmatbl bie Staat&Vhnifier €)clbrücf, Dr. 3'äuftlc, o. Vtittnacht, 0. Vülom, ber fpräfibent Dr. grieb« berg, ber SBirf liebe ©ebeime Ober * HcgicrungS« Statt) §crsog, ber ©eheimeOber*9tegicrung§*9tath Dr. Vlicbacli§ unb mehrere anbere Veooümächtigte unb ^ommiffarien beimohnten, mürbe aunäcbft in erfter unb a^cker ßefung ber ©efefcentmurf, bc* treffenb bieEontrolc bc§9lcich§höu§hflft§ für ba§ 3ahr 1872, nach furacr Debatte genehmigt, unb fobann in befinitiocr Schiufabftimmung ber ©efeßentmurf, betreffenb bie SÄecht§* oerhältniffe ber9tcicb§bcamicn, angenommen, hierauf trat ba£ §au3 in bie erfte Verätzung beö ©efegentmurf^, be= tretrenb bie Vcfcbränfung bc^ 9techtem aum Aufenthalt ber 3cfuitcn im ^Dcutfchen 9tcicb, bie oom ^präfibenten Dr. griebberg burch einen crläutemben Vortrag cingclcitct mürbe. Vi§ |um Schluffe be§ VlattcS betheiligten fid) an ber Debatte ber Abg. o. Vlallinefrobt, ber fpräfibent Dr. griebberg, bie Abgg. Sßagcner (Aeuflettin) unb Scbulac (Verlin). Vach ber legten Votia über bie Aurügung ber 91cicb§*©olbmünaen maren bi§ junt 25. Vlai b. 3- iw ben Vtiinaftätten be§ 0eutfchcn 9teicbc§ in gmanaigmarf*Stücfcn 146,379,540 Vlarf ausgeprägt morben. 3n ber geit oom 26. Vlai bi§ 1. 3uiü b. 3- finb ferner in folcben Stücfen geprägt in Verlin 5^25,640 Vtarf, in ©annoner 1,064,300 Vbatf, in granffurt a. f£ft. 1,964,120 Vtarf, in Vlünchen 560,840 9Jtarf, in Stuttgart 557^00 Vtarf, in ^arl§ruhe 250,000 fßlaxt unb in Darmjlabt 504,360 Vlarf. 0ie ©efammtau^prägung ftellt fich baher bi§ 1. 3uni b. 3- auf 156,606,200 Vtarf. diejenigen Vcoollmächtigten a um Vunbc^rath unb 91eich^tag^mitglicbcr,ck..milche am 1. unb 2. b. £DIM bie gabrt nach 91 ügen mitgemacht hüben, werben ber Stabt Stralfunb ein Album mit ihren ^Photographien überfenben. da§ Album ift in bunfclblaucm echten Sammet gebunben unb mit fernerem Silberbefchlag oerfeben. trägt in einer Silbcroeraierung auf bem dccfcl bie Vöorte: »Erinnerung an ben 2.3uni 1872« unb auf ben erften Viättcm eine VMbmungS* fchrift/ melchc alle ^hcilncbmcr unteraeichnen. An bem dincr, welche^ oorgefteni bei bem 2)1 in ift er be3 3nnern jtattfanb unb ba§ Sc. 2)tajeftat ber Äaifer unb Zottig mit Seiner ©egenmart beehrten, nahmen auch ber fpri n ä Siuguft oon SBürttemberg, giirft fplcß, ©raf 9tebern unb anbere §crrfchaften königlicher Sänger fang mährenb ber ^afel. Vehuf§ Erleichterung ber geschäftlichen Verhanblungen haben bie Vtitglicber ber preußifchen ßanbeöfominiffion für bie wiener 5Bcltau§jtellung fich in eine Anaahl oon Au^fchüpcn oertheilt, bereu jeber fpeaicll mit ben Angelegen* heilen einer einzelnen ©nippe bc3 Au^fteHung^programmS au befaffen ift der größere ^hcü biefer Au^fchüffe ift gcjtern im §anbcl§*Vliniftcrium a u einer Sigung aufammengetreten, über beren Verlauf mir une nähere Vtittheilungen Vorbehalten. 3n ber geftrigen2. konferena aur Verathung von gragen au3 bem ©ebiete bc3 Seminar* unb Volf§* fc^ulwefenS unter bem Vorfife bc§ Staat§--2)Unifter^ Dr. galt mürbe aunäcbft über bie Vummern 5 unb 6 ber Vor* läge auf Antrag be§ Vorfigcnbcn augleich berathen. diefelben lauten: cck , 5) gür ben Religionsunterricht mocfccntlich 6 Stnnbcn; bie ein- tlajfige S^ule hat einen fonfcftioncQen Eharaftcr; Vcrfchicbcnhcit bcS ©lauhenSbetenntniffcS fchlicßt nicht von ber Aufnahme au§; für eine SRinberbcit ber einer ber anerfannten ßanbcSfirchen angchörenben Äinbcr beforgt in ber Regel bie Schule ben Religionsunterricht; difßbentcn unb 3ubcn haben für fcen Religionsunterricht ihrer eine folche Schule beüuhenfccn kinber privatim ju forgen. 6) ©ie foü bie in bem Art. 24 ber VerfajfungS’Urfunbe vor- gefebene ßritung bcS religiäfcn Unterrichts burch bie RcligionSgefell* febaften auSgefiibrt merben? . t . , , to Vei ber Vefprcchung biefer fünfte mürbe emerfeitS ver- langt, baß jeber fonfeffioneüe Unterricht auSgefchloffen werbe; bie ©laubcnSlehre folle fortbleihen unb bem konfirmanben- Unterricht Vorbehalten werben; bie bibüfehe ©efchichte unb bie Sittenlehre böten baau einen reichen Stoff, nur auf biefe Sßeife merbe bie Einheit unb ©emeinfamfeit beS Unterrichts erhalten. Auf ber anberen Srite würbe hervorgehoben, man foüe ben gelammten Unterricht in bie Äanb eineS ßehrerS legen, ber mit feinen Schülern von berfelben konfeffton fei unb bie 9tegierung habe bei ber Vilbung ber Schulheairfe barauf Rücfficht au nehmen, baß bie gleichen konfeffionen au*

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fammengelegt mürben. 3n ©egenben gcmifchtcr Vcvölferung, in weichen eS fich nicht burchfühten laffe, baß nur kinber einer konfeffton aur Schule tarnen, ntüffc für biefe Vlinberheit bie Schulgenteinbe einen geeigneten Religionsunterricht beforgen, fobalb jene bie gahl 15 erreiche. Ein 2)litglicb biefer Richtung wollte burch bas Schulgcfeg feftgcjlellt haben, baß biejenigen Eltern, welche ihre kinbet einer folgen fonfeffioneüen Schule nicht anvertrauen wollen, eine eigene Schulgemeinbe bilbeit unb baS Recht erhalten, auf öffentliche koften für ihre kinber eine öffentliche Schule ju bilben. Eine Vtittelpartei fprach fich bafür auS, ben tonfefßoneacn Eharaftcr ber einflafßgen Schule infomeü anauerfentten, baß bie konfeffton ber Vielzahl ber Schüler für bie konfeffton bcS ßchrerS unb beS Unterrichts in ber Religion maßgebenb fei; für ben Religionsunterricht ber 2)tinberbcit in ihrer kon- feffton tnüpc bie Schulgemeinbe forgen, aber in aüen übrigen ©egenftänben feien bie kinber beiber konfeffionen von bemfcl- ben ßehrcr au unterrichten. 3n bem fatholifchen Schulreglement für Schielten vom 18. 2cktai 1801 fei attSbrücflich feftgefeht, baß in fatholifchen dörfern ber Schullehrer fatholifch, in pro« tcftantifchcn proteftantifch fein ntüffc; in gemischten dörfern ber Schullehrer allen kinbern ohne Unterfchieb ber 9!eligion ben Unterricht im ßefen, Schreiben unb allen folcgen kennt- niffen, bie nicht aur 9!eligion gehören, ertheilen, in ber Reli- gion bagegen nur bie kinber feines ©laubenS unterrichten folle, mährenb für bie anberti ihr Pfarrer au forgen habe. Hach tiefen ©runbfägeit müt|e auch jegt in ben einflafftgen Schulyt verfahren werben, wo cS aber bie fonfcfftonelien Ver* bältniffe ber^chulgetneinbe unb bie gahl ber kinber erforber* ten, baß 2 Schulen gehilbet werben müßten, follte bicS nicht in 2 «paraüelfchulen gefchehen, fonbertt in einer Simultanfchule mit 2 auffteigenben klaffen, diefe Anftcht fanb ihren AuS- bruef in einer anberen gonmilirung ber Rununcr 5 uttbamar in folgenber Sßeife: _5) gär ben ReliQtonSuntfntcht wöchentlich 4 Stunbcn bie ein- flafftgc Schule hat etnen fonfefftoncllen Eharafter, bie mehrtlafilfle ift, mo bie fonfefifoncllcn Verhältniffe ber Schulflcmcinbc eS erforbern, eine SmutUanfchule; für bie Atinbcrhcit ber einer anfccm RcligionS* ©efeflfehaft angchörenbcn kinber beforgt bie Schulgemetnbe bm Re- ligionsunterricht; Vcrfchicbcnhcit bcS ©laubcnSbcfcnntniffcS fchlicßt von ber Aufnahme nicht auS. diefe Auffaffung fanb von ben nteiflcn Seiten in ihrer angegebenen Vegrünbung lebhafte Unterftüßung. 2ßaS bie im Art. 24 ber Verfaffung vorgefehenc ßeitung beS Religionsunterrichts burch ök DteligionSgcfeüfchaften betrifft, fo mar man in ber überwkgenben 2)lehraahl barüber einig, baß ßeitung nicht gleichbcbeutenb fein fönne mit Auffxcht, bie nach s Art. 23 allein bent Staate auftehe, baß ferner ber ReligionS* unterricht in ber Schule nur burch ben ßehrcr erthcüt werben bitrfe. die Anfichten gingen nur über bk Art ber Ausfüh- rung auS cinanber. Von einer Seite würbe im Anfchluß an bk au ermartenbe kreiSorbnung auf eine au bübenbe kreiS- Schulfommiffton hingemiefen, in bk unter bem Vorftß bcS ßanbrathS unb neben einem tcchnifch unb praftifch bewahrten Schultnanne alS kreiS-Schulinfpeftor auch ^m ©cijtiichcr ber beiben konfeffionen bei gemifchter Vcvölferung au berufen fei. Ein anbcreS 2)litglieb wollte in ben totalen Schulvotjlanb einen Vertreter jeber ReligionSgefeüfchaft eintreten laffen unb auch geffatten, baß bie ReligionSgcfellfcbaften au ben Abgangs« Prüfungen ber Seminariften einen 2lbgefanbtcn febieften. darauf mürbe bie Sigung burch ben Unter^StaatSfefretär Dr. Achenbach gefchloffcn. 3m Anfchluß an bie im April=£eft beS »EentralblatteS für bie gelammte HnterrichtSvermaltung« pro 1871 gegebenen Hachricbren über bk Vermehrungen ber Hational-©allerie unb über bie fonftigen Vermenbungen auS bent gonbS fürgmeefe ber bilbenben kunft werben folgenbe weitere 2ftütheilungen hierüber veröffentlicht: Ermorben mürben feither für bie Rational - ©allerie ©c* ntälbe von diefe, greefc, von ©cbharbt, fomk vom ©rafen OScar kroefom von 2Bicferobe. daS legtgenannte Vilb würbe gef^enfSmeife aquirirt. die an Venbemann, 3- ^cholfe, 2B. Sohn, Schraber unb Seil früher erteilten Aufträge für bie Rationalgaüerie finb noch nicht auSgeführt 2)lit neuen Aufträgen mürben verfehen: bie Vilbhauer 2B. SSolff, 3- SRüller unb ber ©enrentaler E. §off. der fprofeffor 2öittig h^t bie bei ihm in Auftrag gegebene 2Jlarntorgruppe bereits abgeliefert. Außerbent finb angefauft von 2)lanbel eine Anjahl Exem- plare feiiteS StichS ber £Rabonna VanShanger nach Rafael. EinAltarbilb von EomntanS mürbe oerkirchc au ©r. ßeiftenau in VBeftpreußen verltchen unb a^ei anbere Altargcmälbc von Rabe au ©efchcnfeit für kirchen auSgeführt. 2)tit Unterftügung auS ben 2)titteln beS kunflfonbS arbei- ten an kupferflichen Varthelnteß, EilerS, Sach^ unb Stang.

der Verein aur Vcförberung beS ©arten- bau eS in Preußen, welcher binnen kuraent fein Subiläunt feiert, ijl im 3ch*hte 1822 von mehreren 2)lännern gefiiftet worben, beren Hamen bie früher ermähnte Schrift beS öof- ©artcnbireftorS 3ühlfe angiebt. ES ßnb bie folgenben: RanS* leben, von Vincfe, ©ermftebt, ßubolf, ßinf, Erana, Otto, Vouche, gintelmonn, ßenne, 2öerfmeifter. Auf ben 3mmebiatbericht, welchen bie Staats - 2)tinifter von Altcnftein unb von Schucfmatut unterm 18. 3uni 1822 erftatteten, genehmigte könig griebricb Wilhelm HI. mittelfl Alkrhöchfler kabinetS-Crbre vom 4. 3uli beffelben 3ahreS bie Vilbung beS Vereins, diefclbe lautet: »AuS ihrem geuutnfc&aftlicgm Vcrtchtc vom 18. v. 2)t. habe ^ch bic Vilbung eines Vereins jur Vcförberung bcS ©artenbaucS'in SÄeinen Staaten gerne erfchen. 3nbent 3cb bent für fclbigcn ent- worfenen , feicr mteber beigefügtm Statute 2)tcine ©cnchntigung er* thcile, will 3# bent Vereine augleich bic Rechte einer korporation hinjichtS beS m ermerbenben unb für feine gweefe jti vcnvcnbcnbcn Vermögens beilegen, auch genehmigen, baß baS bcmfelbm su feinen Vcrfannnlungen nothwenfcige Sofal In bent ncucrbingS von bem 3ufHa 9tatt) Schüfe für 9technung beS Staats angefauften §aufe au Acu-Schönebcrg eingeräuntt werbe. Sobann fanit auch bem Vereine, unter Veobachtung ber gehörigen Orbnung, bie Venufeung beS Ootani- fehen ©artenS, bcS Herbariums unb ber baau gehörigen Vibliotfeefen gcjlattct werben, unb außerbent will 3# bcmfclbcn ben ©ebraudh eines öffentlichen dicnßfiegefS, ber prcußifchc Abler, mit ber llmfchrift: Verein aur Vcförberung bcS ©artcnbaucS im Vreußifchen Staate erlauben unb # ihm augleich bie «Portofreibcit beilegen. 3u lefetcrcr Veaiehung wirb ber Staatöfanaler, gürjt von Harbcnbcrg, baS Röthtge verfügen. _ m rrA gricbrich ©tlhclm.« der Verein fteüte |ich aur Aufgabe, praftifdje unb miffen- fchaftliche Veobachtungen über baS EntmkfelungSlcben ber fppian- aenmelt au fatttmeln unb unteraog fich einer Reihe von aahlrcichcit Arbeiten, kulturett unb Verfugen, beren Ergebni||e in ben Ver- hanblungen beS Vereins feit bem 3ahre 182§ publiairt mürben, der Verein behnte feine Vßirffamfeit über gana Preußen auS. die auhlteichett provinaiellen ©artenbau-Vercine finb alle mehr ober weniger nach öent Vorbilbe biefeS EentralvereinS inS ßeben gerufen. Ebcnfo mürbe auch öer deutfehe Vontologen- Verein auf feine Anregung gegrünbet. ES mar oent Verein vergönnt, ben Anfang feiner ^hätigfeit baburch benfwürbig au machen, baß et in Verbtnbting mit ben königlichen 2)liniflerien unb ber königlichen ©artcn*3ntenbantur fich an ber ©rünbuttg ber königlichen ßanbeSbauf^ulc (1823) unb ber königlichen ©ärtner-ßehranftalt (1829) merfthatig betheiligte. die Enthüllung beS 3ahnbenfntalS wirb, wie nunmehr fefigefkllt ift, bereits ant 10. Auguft erfolgen, ba ber 11. Auguft, alS auf einen Sonntag falicnb, für biefe geicr ni^t geeignet erfchieit. der geflaug wirb fich, nach bem vorläufig fcugcfiell- ten »Programm, ttachbem fich bie Schüler in ber Victoriafchule unb in ber ßouifenftäbtifchen ©ewerbefchule verfamntelt hüben, von ber Turnhalle in ber »prinaenftraße auS nach öer |ckafeit- haibe begeben, mofelbft um 11 Hhr bie geftfeier unter 2)lit» mirfung beS 2)lärfifchen Eentral-SängerbunbeS ftattfinbet. ES folgt fobann bic Enthüllung unb bie Hebergabe bcS denfmalS an ben ©pntnafial-direftor Dr. Ranfe. die gefithcünehntcr be- geben fich nach Tivoli, mo ein gefieffen, unb Darauf auf bem Dumping in ber Safetthaibc von 6—8 Hhr eine ^urnbarftel- lung eines auSgcwählten kreifeS ftattfinbet. Sonntag fchlkßt fich non 3—4 Uhr eine Verfantmlung auf bem ^urnplage, von 4—6 Uhr ein geftturnen unb um 8 Uhr ein komnterS auf Tivoli alS Hachfeier an. der ©etteral ber kavaüerie unb fommanbirenbe ©e- neral beS II. Armcc-EorpS §aitn von 2Bct)hcrn hat fich geftern nach Stettin aurüefbegeben. der Stabtverorbnete §alSfe hat bie 2öahl aunt unbe- folbetett Stabtrath von Verlin abgelehnt. VrcSlau, 12. 3uni. der fommanbirenbe ©eneral, ©etteral ber kavaüerie von Tümpling hat hrut eine längere Reife aur 3nfpi3irung ber Gruppen bcS VI. Arntee-EotpS an- getreten unb (ich aunächfi nach Schmeibnih begeben. Hannover, 13. 3unl. Se. königliche Hoheit ber »prina Al brecht (Sohn) ift geftern Abcnb hier wieber ein- getroffen. Reffen» darmftabt, 13. 3uni. die fprinaeffitt ßubmig ift in ber ©enefung fo weit vorgefchrittcn, baß feine VuüetinS mehr auSgegcben werben. SP?echflcitbiir(asSd;weritt» Schwerin, 13. 3uni. die Heraogin 2)larie ift geftern Abcnb 11 Uhr über Verlin nadh VrcSlau aunt Vefttcb ber ©räftn au Stolberg abgereift. der Heraog »Paul griebrich , 3*veiter 0ohn beS regierenben ©roßherjogS, ift am 11. b. 2)1. alS Stud. jur. an ber gricbrich * VMlhelmS = Univerfität au Vontt immatrifulirt morben.