1825 / 29 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 04 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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der an den Rötheln, und in 4 Dörfern des Beuthener und Coseler Kr. an den natürlichen Pocken, weshalb wir Impfung der Schußpocken schleunigst vor-gegangen wurde.

Ul. Posen. -- Posen. „Das Scharlachfiebxr, welches bisher in mehreren Gegenden gxajstrt har, wcxd nur hier in Posen noch bewerkc, wo exmge Kmder em Opfer desselben geworden sind. Sonst csi von_anskechex1- den Krankheiten, außer daß zu Neuhöfchetxtm Meje- rißer Kr. sich die natürlichen Pocke-n gezetgc habey, nichts zu hören. -- Bromberg“. Dre Augenkrankhett, welchem der Stadt Filehne herr1chte, hac fich nunmehr ganz gehoben. Eben so das Scharlachßeber m_ Lob1ens, woran daselbst überhaupt 17 Kinder vyn verjchjedenem Alter gestorben sind. Auch in Cl)odziejen_l)err1chc das Scharlachfieber und „unter den IUden daxclbsc der Ty-

us,

ph 711. Sachsen. - Magdeburg. Der so vex- änderlichen und feuchten Witterung ungeachtet har dye Anzahl der Kranken fich nicht vermehch und auch dee Sterblichkeit unter den Menschen wgr mchr_ungcwöl)n- lich. Katharralische und rheumatishe Zufälle waren die häufigsten; auch litten besonders be19hrte Kranke an Brustübeln. In einigen Gegenden grajsirt das Schar- lachficber und die Masernkrankheic unter den Kindern, Beide zeigen aber keinen bösaxtégen Character. -_ Merseburg. Noch immer hsrr1chsi1 MLM" den Kin- dern die Masern und das Scharlachfieber, jedoch nicht bösartig. Dagegen ist die Krankheit, welche in der Waissnanstalt zu Langendorf KUSZebkocheU war, gänz1ich wieder verschwunden. -“ Erfurt. Krankheiten und Sterblichkeit sind der nachtheiligcn Witterung ungeach- tet nicbt außergewöhnlich.

MUT. Westphalen. -- Münster. Der Gesund- heitszusrand bei Menschen ist ungeachtet der anhalten- den, ungewöhnlichen Und fast beispiellosen Witccrung fortwährend der beste und die Sterbliäykeic verhältnis;- mäßig sehr gering. In den dem hiesigen Departement angrenzenden Theilen dEr Regierungsbezirke Arnsberg und Düsseldorf, namentlich in den Kreisen Bochum und Rees, waren die natürlichen „Blattern ausgebrochen, i_n dem diesseitigen Kreise Borken hatte dagegen“ dieje Krankheit gänzlich aufgehört. - Linden. So um

freundlick) und außerordentlick) die Witterung war,_so wenig nahm man bis jelzc nachcheiligen Einfluß derjel- ben auf die Gesundheit wahr; nur den Alten und be- sonders denen, welche an einer schwachen Brust litten, sagte sie sehr übel zu. Der allgemein herrschendeKrank- heics-Character war der rheumatix'ck)xcacharralische in einzelnen Fällen mit Annäherung zum Entzündlicswn. FZYZGanzen war die Sterblichkeic größer als im Jahre

Zu Rösebeck, Kl". Warburg, snd die Masern aus- gebrochen, und binnen wenigen Tagen 124 Kinder da- von befallen worden. Zur Vermeidung von AnsteeXun- gen im größerem Umfange sind die nöthigen Vorkeh- rungen getroffen. -- Arnsberg. Im Allgemeinen ist der Gesundheitszustand sehr befriedigend. Nur im Kreise Bochum und Altena zeigten sich Nervenkrank- heiten, die aber auch dort keinen epidemischen Character! angenommen haben. Die Sterblichkeit ist auffallend ge- ringe, die vorkommendenKrankheiten alle nur catharra- lischer und rheumatischer Natur, aber ohne BÖZartigkeit. Nur im Kreise Brilon, im Dorfe Seidlénghausen, hat sick) eine auffallende Krankheit unter den Wöchnerinnen

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gezeigt, deren besondere Form ein Frieseln-Ausschlag kein soll, und die bereits 17 Frauen im Laufe von 2 Jahren weggeraffc hat.

1x. Jülich, Cleve, Borg. -- Köln. Dj, Krankheits- Constitution blieb katharralisch:rheumatisch, nichc selten mit nervösen Beimischungen. In der Bür- germeistereiVilion, des Kr. Bonn, zeigten sich kalte Jie, ber, die in der Gegend des Dorfes Guslar wegen der stehenden Géwässer als endemisch bctrachtet werden.

)(. Niederrhein. - Coblenz.

«Preußische Staats-Zeitung.

meine

. Die Veränder- ;- lichkeit der Wicxerung hat viele rheumatische-catharralische » Krankheiten, kehr oft entzündlicher Art, veranlaßt, an ,

.A.?

welchen besonders alte und schwächliche Personen litten. '

Unter den Kindern zeigten fich in einigen Kreisen wie:

der die Masern. In der Gemeinde Rheinbellen (Kr. ; Simmern) wurden 8 Personen von dem Nervenfieber .

befallen, an welchen drei starben. Für die überschwemmt

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gewesenen Ortschafcen war die gelinde Witterung jn

Verbindung mit dem fortwährenden Winde vonNußen, ] indem die Einwohner ihre Wohnungen schneller trock- _

1. Amtliche Nachrichten.

nen konnten, und folglich durch die Folgen der Ueber- *

schwemmung we_niger an ihrer Gesundheit litton, als man anfangs besürchcec [)atte. -- Aachen.

jetzt indeß [)ac fich solcher bei den Menschen nur in ei; ner Vermehrung rheumatischer und catharralisckxer Uebel gezeigt. In der Gemeinde Büttgenbacl), Kreises Mal- medy, zeigten fich im Laufe des Monats Dez. v. Z. die natürlichen Blattern bei 4 Individuen zweier benach- barten Familien. Der zuerst damit behaftete war in Charter bei Verviers im angrenzenden Belgischen ange: steckt worden. Bei dem raschen Einschreiten der Medi- zinal- und Polizei-Behörde ist eine Weiterverbreicung

dcs Uebels nichc nur verhindcrc worden, sondern aua“ die Wiederherstellung der Patienten bereits erfolgt. Letztere waren in früheren Jahren von einem Afterarzte *

aus dem Belgischer: unvollkommen geimpft worden. - Trier. Ungeachtet der mehrmaligen Usberschwemmmw

Auf den ** Gesundheitszustand de_r Menschen kann die herrschende Witterung nur eine 1chädliche Einwirkung äußern, bis ?

Kronik des Tages.

Seine Majxstäc der König haben dem Kreis-Ju- izracl) und StaQt-Gerichts-Dercctor Schnieder zu chxvcidnikz dcn rothen Adler- Orden dritter Klasse, em Bürgermeister Ehrmann zu Strehlen in Schle- en und dem Haupt - Steuer ; Eitmchmer Leh man n “*1 Artern das allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu erleiden geruhet.

Seine Nkajesrät der König haben dem Kaiserlich- Usfischen Lieutenant Stajanow das allgemeine El)- enzeichen erster Klass zu verleihen geruhec.

Se. Kajiserl. Hoheit der Großfürst Nicolay Pawlowach von Rußland, ist von Warschau hier _,ngekommen.

gen, welche, in die an Flüssen gelegenen Wohnungen “Feucb- ,

tigkeic gebracht haben, deren Üble Folgen für die Ge- sundheit der Menschen zu befürchten waren, snd docb

keine Krankheice_n ausgebrochen. Die_Kinder find aller Orten von Ma1ern und Rötheln befallen worden, es

smd auch einige daran gestorben. In dem KreisoDaun '

find 7 Kinder an dem Stickhuscen gestorben.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 3. Febr. Jm Opernhause: Ca rdiliac, **

oder: Das Stadtviertel des Arsenals, Melo-

drama in Z Abc[)eil., mit Tanz; nach dem Franz„ NY ,“

arbeiter von W. Stich.

Freyt. 4. Im Opernhause: Richard Löwen- herz, Singsp. in 3 Abtheil., mit Tanz. Musk von Gretry.

Meteo rol ogisché Beobachtungen. Barometer | Therm.| Hygr.| Wind | WitteruLZI-

A. 270 11“ +3Z0“ 830 SW, trüb, ski'trmiscb-N“ gen. F. 280 1“x+10“ 739 SW, Wind, Schxxee-x'é

brochn. HimM 9)T.280 1? +3F9“l 610 SW, Wind,Sonnenbll

1. Febr. 2. Febr.

Angekommet]. Der Kaiserl. Rusfische Feldjäger Yawonow, als Courier von Warschau.

[l. Zeitungs- Nachrichten. A u s l a n d.

* Paris, 28. Jan. In der Deputirten-Kammer l;;wnrdc vorgestern von Seiten der betreffenden Kommis- ;fion weiterer Bericht über die ihr zurPrüfung überwie- Zsenen Petitionen abgestattet. Die Petition eines Hrn. *Gambier von hier, der bei der Entschädigungsverthei- lung ein Vorzugsrecbc zu Gunsten der Rentner ver- _]angce, welche im Jahre UT. einen Banquerurr von MM Drittheilen erlitten, gab zu lebhaften Debatten Anlaß. Die Kommisfion trug darauf an, über diese Petition zur Tagesordnung zu schreiten, da, so rührend “Mäx das Loos der Rentner, zu deren Gunsten das EMC!) gemacht worden, sein möge, fie doch zu dem, ledtglicl) zu Gunsten de'r Ausgewanderten, Verurtheil- zten oder Deportircen, in Vorschlag gekommenen Enc-

'“schädigungsgeseß in keinem direkten Bezugs stehe. Hier-

Gedruckc bei Feisker.

Redacteur Joh"-

» 'Iegcn erhob stch zuerst Hr. Benj. Constant,

und ver- “„zlangte, daß die Petition an die Kommission zur Prü- „;fung des Entschädigungögesclzentwurfs verwiesen werde, md_em dieselbe mit diesem Gegenstande in wesentlichen Ilijammenhange stehe. Die Konfiskation (sagte Herr

Berlin, Freitag„_ den 4ten Februar 1825.

Benj. Constant unter andern) ist uns'kra-itig verhaßt, aber der Banquerucc ist es nicht minder. Die Konfis- kacédn und der Banquerucc waren die beiden Wunden Oer Revolution. Wenn mithin im System des Ge- setzes, Über das ich für jekzc kein U'rtheil fälle, es dar- auf ankommt, die letzten Wunden der Revolution zu schließen, so muß ich bemerken, daß die Wunde der »Tencner noch offen ist; die Rentner haben eben so viel und noch tncs)? gelitten, als die achtbaren Personen, welchen man dermalen Hülfe gsxvähren will; die Ren- tiers sahen ihr Leben und ihr Ciganthum bedroht; sie haben das Schreckensregiment ausgestanden und die Uebel aller Art, von denen die, auf dem französischen Boden gebliebenen Bürger betroffen worden smd. Sie haben jedoch nicht aUein keine Entschädigung erhalten, sondern man geht sogar so weit, daß man den Vor- schlag machr, fie die, zur Abhülfe der Unglücksfälle An- derer bestimmte Entschädigung bezahlen zu lassen (dau- ernde Bewegung, Stimmen zur Rechten: das ist nicht wahr! Stimmen zur Linken: ja, es ist wahr!) Za, fuhr der Redner fort, der Gesekzentwurf hat keinen an- deren Gegenstand; Sie alle wissen, daß dem Entschädi- gungsgeseß zur Seite ein Gesetz geht, durch welches das Loos der Rentner verschlimmert werden wird; es ist nicht ganz das (Gesetz vom vorigen Jahre, aber es strebt, auf einem Umwege, nach demselben Ziele. Dieses Ge- setz bezweckt die Herabsetzung dessen, was in den Hän- den der Rentner bleibt, zum Vortheil einer anderen Klasse, die man ausschließend begünstigen will. Ich vcrlange, meine Herren, zur Ehre: der Kammer, die Verweisung der Petition an die Kommisfion für das Entschädigungsgesekz, damit dieselbe prüfe, ob nicht Personen, die durch den infamstcn Banqerutt zu Grunde gerichtet worden, sofern man einmal Entschädigung be- willigt, in derselben Gunst begriffen werden müssen, die man den, durch eine infame Konfiskation um das Jhrige gekommenen gewähren will.

Nachdem hierauf der Berichterstatter der Kommis- fion (der Petitionen) den Antrag zur Tagesordnung damit gerechtfertigt, daß die Kommission sich verbunden erachtet habe, nur in Ansehung solcher Petitionen, welche die Entschädigung der Ausgewanderten beträfen, den Vorschlag zur Verweisung an die betreffende Kom- mission zu mach-sn, in Ansehung anderer aber fick) eme's Vorurtheils zu enthalten, da es ihr nicht zustehe, dre Initiative zu nehmen; trat Hr. Casimir Porter auf, und erinnerte daran, daß der König in der Eröffnungs- Rede von dem glücklichen Zusiande der Finanzen ge- sprochen habe, welchcr verstacw, dj_o leßtep Wunden der Revolution zu schließen. Es seren mnhin durch das sKönigl. Wort alle durch die Revolution verursachten Verluste und Leiden gewissermaßen. zur Anmeldung be- rufen. Wenn es spärerhin den Mmiscern gefallen habe,

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