1825 / 84 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 12 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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deckte man auch einen Brunnen, in dem stch mehrere Leechname fanden. Sämmtlickw Bewohner dieser schau- derhaftenLaßerhölüewurden verhaftet und man hat das- Verbrechen in seinem ganzen Umfang enthüllt. Der Zweä ihrer Verbindung ging da[)m, Vorübergehende, besonders Personen, welche feme Stoffe fell trugen, oder alte Münzen zu verwechseln hacken, 'm die Falle zu lok- ken, wozu béxonders einige Frauenspersonen zehr cl.);nig mitwirkten. War man threr auf Diese Weise habhaft geworden, so wurden ste von den W2ännern ermordet. Die sämmtlichen Tyeilnel)mer dieser Greuel sind hinge- richtec worden, und der Großherr hat die Fenster jener Häuser, zum abschreckenden Andenken, vcrmauern lassen.

Rente 101. 90. 95.

London, 31. März (über Paris). Jm Oberhause machte gestern der Marquis von Landsdown den An- trag: das Unterhaus um Mittheilung der Resultate der Untersuchungen Über den Zustand Irlands von Sei- ten der hiezu beauftragter: Commission dieses,Hau1es zu ersuchen; er fügte zugleich den Wunsch hinzu, daß diese wechttge Frage der C'manctpation der Katholiken gleich nach dcn'Fciertagen verhandelt werden möge- Der Antrag ward angenommen.

Der Graf von Grosvenor Überreichte eine P-xti tion “der“ Viehhändier und Schlächter von Smithfield- (Markt um Festsetzung strenger "Scrafen gegen diejeni- gen, welcbe stel) Graummkeiten gegen die Thiere erlau- ben, ngmentltck) gegen Die Unternehmer jene:- widrigen SÜMUWÜCLS, wo unglückliche Kreaturen gezwungen wer den, zur Lustweil eincr rohen “Menge sich unter eincm der zu zerfieijchen. Der Antrag ward ebenfalls ange; nommen. :*

Die gestrige Sißung des Unterhauses war von sehr kurzer Dauer und wurde fast gänzlich mit den Verhandlungen über die in dem Quarantaiue.gesek3 zu treffenden Abänderungen ausgefüllt.

_“ Lloyd's Agent zu Scornamay auf der Insel Lewis (eine der Hebriden) mchidchr, da[; am 12. v. 9)?- aufden Dünen von Dell eine Flasche gefunden worden sst, welche nach Angabe eines darm bcfindliMn Zettels, am 22. September v. J. unterm 56stcn Gr. 58 Mm. nörk- lie'her Breite und 24 Gr. 30 Min. Länge vom Mert dian von Greenwich ins 9326er geworfen worden war. Jener Zettel enthielt zugleick) die Bitte des Schiffska pxcains Duncan an den Fender der Flasche, in den df- senclicken Blättern Meldung“ davon zu machen, um 'die Strömungen in dem atlantischen »))?eere zu besiimmen. Es ist hier also ein neuer Beweis gegeben, daß jene “Strömungen"nack) Westen gehen.

““'-Vom 1. April. Se. Maj. der König erfreuen fick) der _wünschenswertheßen Gesundheit und machen bei dem jelzigen guten Wetter täglich die gewohnten Spa zierfahrrcn im Park von Windsor.

Am vortgen Dienstags waren die Lords des Gehei- meniRachs, unter dem Vorsilze des Grafen v. Har- rowby zu einer Bcrathung in Betreff der Insel Jersey versammelt. * ,

Em Angestellter von der König!. Botschaft am Kaiserl. Oesterreia)iscl)en Hofe ist am 29. März mit Depeschen für das Departement der auswärtigen Ange- legenheiten von Wien hier angekommen.

Vorgestern hieß es in der City, daß in Mexiko. eine Coutre-Revolution Statt gehabt habe. Dies Gerücht

fand jedoch wenig Glauben, und die Mexikanischeu Pa- ,

piere, welche Anfangs um ein Geringes fielen, waren gestern schon wteder auf ihren vorigen Stand gestiegen.

Aus M'adrid wird unterm 16. März geschri'eben, daß“ von einer Räumung Spaniens von den Französi- schen Truppen nicht mehr die Rede sei.

In der Sitzung des Unterhauses vom 29. März brachte Hr. Hume dén Krieg mit den Bérma_nen zur Sprache, und auf seinen Antrag wurde be1chloffen,

daß folgende Papiere dem Hause vorgelegt werden so ten: 1) in Abschrift oder im Auszug: die Correszo

xdenx in Betreff des im Jahre 1822 an der Süd-O,

Uchen Grenze bon Chattagong erfolgten Einfalls; 2)a Documents über die Zeit und die Art der Vereinjqu

.der Insel Shalpooree mit dem Gebiete der Ostindisch

Compagnie; 3) eine Ueberficht der Größe dieser Z"," und. ihres Ercrags; 4) ein. Verzeichniß der auf dies, Zmel von deren ersten Befißnahme an stationnir Truppen.

Bei einem kurzen Vortrage, welchen der Staa Secretair Canning am 29. März im Unterhause hi; war scine Stimme sehr sciwvacl), und er schien noch den Folgen seiner letzten Krankheit zu leiden.

3 pCt. Cons. 93F.

Bibelgesellschaften.

Als ein Koloß steht die brittiscbe Bib'elgesellssxxß

da, und zwar als ein solcher, _der jährlich an Umfav

Festigkeit unO ausgebreitetem Wirken zunimmr. Rich

wer darauf mehl, als auf einzelne Aeußerlichkciten, 1)“

unsern Blick, so zählt diese Gesellschaft, deren Zent*. bekanntlich in London ist,“ nach dem vorjährigen (2071 Berichte, jekzt in den bricciscben Landen 859 Hül und Zjveiggesellschafteti nnr etwa 2000 Bibelverein worunter an 500 von Frauenzimmern geleitet werd

,)[llein im verflossenen Jahre sind Nachrichten eingega qen von 5 neuen Hülfsges:llschafren, 22 _Zweigges schaften, 45 Bibelvet'einen, und außerdem von 2 hi aus Frauenzimmer" bestehenden vaciqaes llschaftun u: 60 solchen Bibelvcreincn, also von 124 neuen Emrj tungen für die BibelsaM bloß in Großbrittanien. u mittelbar schließt sick) dcr brittischen die érländische » belgesellschafc als Nebenan] an, dre allein 161 Hülx' und Zweiggesellscsmfcen"nebst Bibelvcreinen zählt, w ebenfalls im vorig-xn Jahre 47 solcher neuen Verb“ dungen erhielt, und aufs Neue über 4 Grafschic ihre Wirksamkeit ausdehnce, vo daß siejelzt in 29 Gra schaften“ von 32 in diesem großen Theils von Kacho k'en bewohnten Lande wirkt, und allein im lekzte11a»- daselbsk 11,263 Bibeln und 10,610 N. T. verbrei haf. Eben so smd immer mchr sich erweiternde V bindungen für die B:belsache in allcn brittiscben -„ lonien, in Nordamerika, Westindien, Afrika, Asten - Neu-SÜd-Wales, mit dem Hauptstamme der b

schen Bibelgesellschafc verbunden. Die Einnahme

Hauptkasse dieser vielgliedriqen Gesellschaft betrug, 11 Abzug dessen, was 'die Nebengesellschaften von ihrer" sondern Einnahme zurückbehielten, die ungeheure Sum von 97,718 Pfd. Sterk, so wie ihre Ausgabe 89,

Pfd. Wie schon öfterer, erhielt die Gesellschafc verfiossenen Jahrs mehrere bedeutende Vermäcdtxs unter andern eins von 300, eins von 500 und eins von 1000 Pfd._ Stekl. Verbreitet hat ste allein im fiosscnen Jahre 123,193 Bibeln und 167,298 NA wodurch die Zahl der in den 20 Jahren ihres Be hens von den brictischcn Befißunqen aus durch ste * breiteten Exemplare der heiligen Schrift auf 3,442,3 Und mit den für Rechnung der brittischen Bibelge! schaft in andern Ländern veranstalteten und von da verbreiteten 810,033 Ex. auf 4,252,365 fick) belä' wozu sie in dieser Zeit von ihrem Entstehen an bis] 1,164,963 Pfd. Stekl. 15 Sch. 4 Dr. ausgegeben [; -- Durch die brittische Bibelgesellschaft qrdßtentl) veranlaßt, von ihr unterstüßt und mit ihr zu Eil Zwecke genau verbunden, stehen in den übrigen Rei „und Landen auf Erden, außerhalb den brirtischen * slzrmgen, etwa 50 von einander unabhängige Hall

Bibelgesellscl)aften, mit ihren vielen Hülfsgesellschask

und Bibelvereinen, da, und schließen eine Kette, died

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anzen Erdbodén umschli-ugt. Die protestantische Bi- helgesellsclmft in Fran_krct1) mit ihren jetzt auf 75 gesrje genen Hülsögesellyclmxcen, die Bibelgesellschafc in'den Niederlanden mit 57 HÜlfsgesellschaftcn, die Bibelge: seaschaften in qllen evangeliychen Ländern und größeren Städten Deuc1chlands und der Schweiz, die Bibclgesell-

schafcen in Dänemark und Schweden mit Hülfs- und -

Zweiggesxllschafcen an allen Stiftern und grdßern Städten; die preußi]che Bibelgeseüschafc mir ihren 42 Tdcdterge- sellschaften, dje Bibelgedcl1schaft im russischen Retcve mit ihren 289 Hülss- und ZweiggeseUschafcen bis tief in Stbirieu hinein, und die amerikanische “Bibelgesell- schaft mit ihren 396 Hülfsgesellschascen reicheu fick) dazu schwesterltch_ die Hand. Durch die vereinten Bemü- hungen der|elben ist die [)ealtge S&Mift entweder ganz, oder in cinzclnen Theilen, it) 140 Sprachen vorhanden, wovon 40 61013 Wtederavdxücke schon vorhandener auto- rxsirter Uebersetzuagcn, 5 Znx'üxkéavery'eßungen, 55 Ueber- ["Jungen m Sprachen nnd Dialekten, worin die heil. Schrqc vor Einrichtung der Bibelgesellschaft nie ge druckt, und 40 cyetls schon vollendete, tt)etls erst ange- fangene jonsctge neue Uebersetzungen sind. Nachdem vorltegende Berichte ist dae tarkische, vom Professor Kiefer in Paris zum Druck redigsrce, Uebersetzung des N. T. von An Bey, welche auf die Anklage des Dr. Henderyon, daß- ste mancherlei Irrungen enthalte, vor, läufig mehr mehr ausgegeben ward, von 8 der türki- schen Sprache kundigen V2ännern geprüft, und nach ihrem gt'wstigen Urcyeil wieder frei gegeben worden. Mit dem 'Zlbdruck des alten Test. diejcr Uebersetzung war Man in Paris bis zum €*qu der Bücher Samue- lisforcgescl)rx_rcct1. Hilarton's Ucbc:sekzung„ des alten Testx in 006 :)?cttgriccdcsche, dercn Abormk Hr. Leevcs u Konscanmwpel haxle de.orgcn sollxn, mußte wegen der Zcxcxsmscangc abcr noch längst“ ungedruckc bleiben. In ucien war der Abdruck des N. T. in der Pali- pracyc, der gelehrten Sprache im Reiche der Birma- en, vollensec, wovon man sich vor Ausbruch des jetzi- en Krieges gryße Wirkung versprach. Zn Petersburg vor die U;der|et§nng der'Evanqelacn in die Sprache *er DJ_TaudscW in N0rdchina bis zu Ende des Lukas ortgcxchrtcccu. Aus Scrampore brachte ein Sohn des )):isfionärs I)?arschmann bei der letzten Versammlung *er Oldelgesellschafc einen vollendeten Abdruck der gan- en Bibex m chinefischxr Sprache mir. at ein „Hr. Barker die Ueberseßung des N. T. in die sprache Oer Cmgebornen auf Java vollendet. Zu der *mharec- Sprache ist für Havessméen der Abdruck der,

Evangelien vollendet; und eben so in der Sprache er-Ge1ell]chaftsinseln der auf HUqheine besorgte Ab- ruck der 4 Evangelien. Die Esquimaux auf Labrador abcn 60 Psalms in diesem Jahre in ihrer Sprache rhqlteu; und eben so die Bewohner der Frerdiscden mem den NTatrhäus in ihrem Provinzialdialekc. Zur ebexrjekzu-rg des Matthäus *in die alte p_raa'): hat die brictische Bibelgesellschafc die Kosten erjproclwn, so wie die dänische Bibelgcsellschafc "auser- ssnxx Stücke aus dem alten Test. für die Grönländer ber]e_ßcn_läßt. - Eine in Paris .gübildete Gesellschaft ? anaxjrcye Literatur hat fich erbocen, _der brittischen *tbelgcjell]chafc bei Durchsichc ihrer asiatischen Bibel; ?k16l3u-1genzuHülfezu kommen. Am genanntem Orte ben fich joßc 34 besondere Vereine für die Bibel ge; ider, worunter mehrere Frauenvereine find; selbst in m dur_ch _Volcaire so bekannten Ferney blüht jeßc eine cbelge1ell]chaft_ auf. _ Leander van hat im letzten ahre von Darmstadt aus allein an 50,000, und über- 'lkpc schon an «500,000 Bibeln und R. T. größten- ?ll§_u:1ter Katholiken verbreitet; - Als Agenten der 'kk_l!chen Babelgesellsckmfc bereiseten im "vorigen Jahre *cemkopf die Niederlande, einen Theil von Deutj'ch- nd und die Schweiz; Barker mehrere Gegenden der

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In Samarang _

peruanische

Türkei inEurxopa und Asten, und Pinkerton ist auf eme neue Reije an die Ufer des mittelländischen Mee- res a,bgegangen. Nach Südamerxka, namentlich nach in Guayra be] Cgrracas, und nach Lima smd große Sendungen 1pani1cher N. T. abgegangen, und aufs Neue verlangt.

Inland.

Berlin. In Folge Allerhöchs'ker, auf den Antrag 9es_Hol)en Staacs-Pkinisterlj crlaffencr Kabinets-Ordre :st kür die Circulation der alten Scyeidemünze ein Prä- clusw-Termin von sechs Monaten fcyigeselzt worden, von wo ab die alte Seheidemünze der 7x; mit dem Gerpäge 24 einen Thaler und der 7“; mit dem Gepräge 48 einen Thaler, so wie der alten Silbergroschen, Dürcchen oder Böhmen; Stücke, von Venen 52Z. auf einen Thaler gc- hcn, bei den Kassen nicht weiter angenommen, auch vom Gebrauche zu Zahlungen im Verkehr ausg€schWssM Bis zu dem, mir dem crßen September 0. J. eintretenden ?sblanfe dieses Termins kann diese Scheide- münze nach Inhalt der dessallßgen amtlichen Bekannt- machunacn, den- früheren Bestimmungen gemäß, bei Zahlungen an öffentlrctze Kaffen' mic re1p. 42. 84 und 52Z Stück auf einen Thaler, zu jedem Betrage als Courant benutze, auch bei den Kaffen gegen Courant oder nsue Scheidemünze umgewecbselc werden.

Aachen. Zu den Tuchfabr'ckeu, besonders des Kreises Eupen, herrscht noch immer eine rege Thätig- keit; alle Hände und alle Mafchmen smd dorc be- ]“Üzästigc, und zwar letztere zum Theil auch bei Nacht. Indessen klagen dre Fobrtkancen sehr dmrüdcr, daß in Foxge englischer Speculacionen die Wow; täglich mevis im Pretse“ steige, sei und daß endlich, bei diesem »Mangel, dlc vorhande- nen Vorräthe zu den erydyecen Preixen überall gleich mit haarem Geld: gekauft werden müssen. Wenn die- ser Umstand einerseits den T.:chfavrxkunren mir unter wohl etwas lästig fallen mag, so ist er dagegen anderer- seits dem Landrvcrcye um 10 erwünschccr.

Mic Auznahme dcr Letm-Fabrjkcn im Kr. OWM medy smd die Fabriken des hiesigen Regier. Bez*rks überyaupt, naMcaxclici) die Paptermüylen in den Krei- sen Jüitch und Heinsberg, die Tuch- uud KasUUU“ Fabriken zu Aachen, Düren und Burtscheid, Ferner die Oeckmfabmk zu Schleiden, die WTesnng-Fadrtken zu Stollberg, die Bienvets- und Holzekslg-Fabriken zu Cuchem, Landkr; Aachen, und enoltch“ auch die Bleigru- den im Kreise Gemünd cn gucxm Fortgang geblieben.

Der Lcderhandel tm Kreise Malmedy yac„slck auf dem früheren Standpunkt erhalten und ebon w ist der V-eDÉeyr mic Hornviey, Schafen und Schweinen dort noch im Zunehmen. *

» „inden. Der zu Paderborn verstorbene Ben):- ficiat von Clevorn hat zu gemeinnützigen Zwecksnx M winem nachgelassenen TestammUe folgende Legace aus- gesetzt: 1) dem Waisenhause in Paderborn elne öster- reichische Bank-Ovligaciou über 1000 Fl. und desgl- 150 Fr. tn" anderen Obligationen, und 600 Nchlr. *!* Staacs-Schuldscheine; 2) dem städttschen Kratrketchuks daselbst ebenfalls eine österreichtsche Obligat1911.Uber 1000 Fk. und 600 Rthlr. in Staats-Schul01chemsn; 3) dem Gymnasto daselbst für arme Stadtrenoe 500 Fl- in österr. Bank-Obl,; 500 Rchlr. in Scaacs-Sch)uldscheit1eu.

Von einem Ungenanncen ünd den Fonds zur Un- terstükzung armer Kinder der Dom-*pfarc-SchUls XU Minden 300 Rchlr. Cour. geschenkt worden.

daß deren fast keine mehr zu haben

4) der Knabenschule daselbst

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