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stoti und Katzicojanni uͤberlassend, und marschirte am 21. vorwaͤrts, vereinigte mich mit dem Corps des Ruki, und fuͤhrte die Griechen, in Allem an A000 Mann In⸗ fanterie und Kavallerie, gegen den Feind. Auf den Ebenen jener Gegend, die Turcochori heißt (dem alten Leuctra), wurden viele Feinde auf dem Marsche von den Griechen gefangen gemacht. Ich gelangte endlich gegen den Abend nach Daulia, wohn ich die Rotten fuͤhrer . Combotaditi, Preva, Coutousso⸗ pulo, und eie Generale Georgaki Dyovunioti, und Nato Panurja geschickt hatte. Dort ward eine Schlacht geliefert, wo die Unsrigen den Feind oͤfters zur Flucht drachten, viele von ihnen toͤdteten und verwundeten. Die Tuͤrken lagerten sich endlich um Daulia, und die. Griechen um das Kloster Jerusalem, eine Viertelstunde von ihnen. Auch ich kam dort gegen 3 Uhr Nachts (also etwa 106 Abends nach unserer Ühr) des nämlichen Tages an.“ „Abas-Pascha und der beruͤhmte Albanese Musta—⸗ pha⸗Bey, sind Lie Anfuͤhrer dieser Truppen. Sie ha⸗ ben dem Rumili Valeßi (Reschid Pascha) mit Eid und Schrift das Versprechen gethan, mit ihrem Kopf ver— antwortlich zu sein, wenn sie Salonga nicht nähmen. Diese bereiteten sich am 22. nach Salong einzuruͤcken. Unsere Offiziere nahmen vom Abend an die nsͤthigen Stellungen, wohin sie beordert wurden. Am 28. fruͤh sind die Feinde, nach verschiedenen Bewegungen, nicht nur in Salong nicht eingeruͤckt, sondern zu ihrer gro— ßen Schande und Schaden, in allem 4000 Mann an Tavallerie und Infanterie, nach Tureochori zuruͤckgekehrt, von wo sie ausmarschirt waren. Ihrer viele sind gefal— len, und noch mehrere gefangen worden. Wir aber trachten nicht nur sie nach Zituni zu treiben, sondern auch ihnen, wo moͤglich, den Weg abzuschneiden, so, daß keiner von ihnen zuruͤckkomme.“ „Am 24. fruͤh begann Abas-Pascha, der bei Nacht heimlich mit der Kavallerie nach Chaäͤronea (heute Kapräna) geko]mmen war, ein neues unver— hoßtes Gefecht, wozu ich sogleich mit den Truppen, die
die sich neulich in Arta unter der Fahne des Rumih Waleßi gesammelt hatten, uͤber das Kimerische Gebirg nach Macrynoros gekommen, und sich in Aretha geln gert haben. Die Valtiner (Einwohner des Valtos) ) von der Regierung beordert worden waren, diese bed tende Stellung zu bewachen, erwarteten den von i Regierung ihnen bestimmten Commandanten A. Ich und mußten sich zerstreuen, noch ehe sie mit dem Fein zusammentrafen.“). Sobald jedoch der obbemeldete M fuͤhrer eintraf, sammelte er sogleich Truppen, und m hoffen, er werde seine Pflicht gegen das Vaterland ihn wuͤrdig der Achtung der Regierung.“
Mals (in Vinschgau. Tyrol), den 25. Mai. N Straße uber das Worniser Joch, eine der kuͤhn sten Un ternehmungen unserer Zeit, ist vollendet. Der hoͤch Punkt derselben ist 8000 Fuß uͤber die Meeresflaͤche ) hoben, und uͤbertrifft daher an Hoͤhe die lange amn staunten und ten. Gluͤcklich wurden die Hindernisse, welche die Nan des Terrains diesem Baue entgegen stellte, durch; Kunst entfernt, und zwei nachbarliche Volker, beide terthanen des großen oͤsterreichischen Kaiserstaates, durch in naͤchste Verbindung gebracht.
Genua, 28. Mai. Am 24. d. kamen der . und die Fuͤrstin von Carignan, und am 26. die Erh zogin Luise von Toskana hier an. Heute erwa man den Fuͤrsten Salerno und seine Gemahlin. N Koͤnig und die Koͤnigin von Neapel werden am 39., n am 31. der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich Begleitung des Fuͤrsten von Metternich hier eintresn Fast das ganze diplomatische Korps befindet sich sch feit einigen Tagen hier. Namentlich die Gesand ten ve Frankreich, Rußland, Preußen, der Niederlande, Stzi lien, England, Baiern, so wie der paͤbstliche Qa d'Affaires. Alle Gasthoͤfe sind voll Fremden, unter w chen sich auch der Fuͤrst Constantin Czatorisky, einer! ersten polnischen Großen, befindet.
ich um mich hatte, zu Huͤlfe eilte, und die tapfern Grie— chen machten dort ein großes Gemetzel von Feinden, und schlugen sie in die Flucht. Bei allen diesen glaͤnzen—⸗ den Thaten war unser Verlust an Todten und Verwun, deten unbedeutend. Mit allgemeinem Bedauern zaͤhlen wir jedoch unter den ersteren E„Todten) den braven Vice— General Costa (Sohn) Baßils, dessen Verlust ich eben so sehr beklage, als ich seine Tapferkeit bewundere.“ Ueber den Stand der Dinge in West⸗Griechen⸗ land liefert die Hydra— Zeitung, wegen der Entfernung vom dortigen Schauplatze, keine sehr neuen Nachrichten; das, was sie mittheilt, lautet nicht sehr guͤnstig fuͤr die Griechen. In
vom 22. April
Nr. 108 vom 25. April heißt es aus Napoli „Von glaubwuͤrdigen Personen, die seit acht Tagen von Messalongi weg sind, erfahren wir, daß die Albaneser, die von der Gegend von Arta aus— marschirt, und auf keine kampfgewachsenen Kraͤfte ge— stoßen waren, in mehreren Gegenden des Valtos, in Eeromero und Candila eingefallen sind. Ihre Kavallerie war bis Vrachori vorgedrungen, hatte sich aber wieder zurückgezogen. Unsere dortigen Lager waren noch nicht gehoͤrig verstäͤrkt. Aber wir zweifeln nicht, daß binnen kurzem die Westgriechen den Feinden zeigen werden, daß im Angesichte des Vaterlandes ihre Tapferkeit un, bezwingbar ist.“
Nr. 110. Die Hydra⸗Zeitung vom 2. Mai enthaͤlt nachstehenden Auszug aus der griechischen Chronik vom 5. April: Messolongi, 5. April. Heute erhalten wir hier die unerwuͤnschte Nachricht, daß die Feinde,
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) Die Muͤnchener politische Zeitung vom 1. Juni, we Auszuͤge aus der griechischen Chronik bis zum 20. neuen Styls (uns sind die Nummern dieser Chronik bis 2. April zugekommen) giebt, ubersetzt obige E folgendermaßen: „Die griechische Position in der dor Gegend wird von einem auserlesenen Heerhaufen, Anführung des Generals Iscos bewacht. Sie wa den Feind uoch vor seinem Angriffe zu zerstreuen suchc
(Unmerk. des dͤsterr. Bh
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 16. Juni. Im Opernhause: Berliner in Wien,“ Liederposse in 1 Aufzug, von Holtei. Hierauf: „Kiaking,“ großes pantomimig Ballet in 3 Abtheilungen, von Herra Titus.
Freitag, 17. Juni. Im Opernhause: „Olim große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. N von Spontini. Ma demoiselle Lauchery, Ehren-Mith der großen Oper zu Paris, Schuͤlerin des Herrn g lon, Lehrers der ersten Klasse an der Koͤniglichen schule daselbst, wird in dem ersten Akt dieser Opth nem Pas de deux mit Herrn Telle debuͤtiren.
Im Opernhause:
Sonnabend, 18. uni. is. 3 8
Raͤuber.“ Trauersp. in 5 Abtheilungen, von
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Jo
bewunderten Straßenanlagen fruͤherer
Allgemeine
reußische Staats-Zeitung.
M
138.
Berlin, Freitag, den 17ten Juni 1823.
. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die rbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, sind on Ludwigslust hier angekommen.
Fi, Se. e,, * Koͤnigl. Niederlan⸗ Fische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Gra on Reede, nach den Niederlanden. z
I. Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
paris, 10. Juni. JJ. MM. der Koͤnig und le Koͤnigin von Wuͤrtemberg haben gestern mit dem m und der Koͤnigl. Familie in den Tuilerien ge— J — . ; g Vorgestern Abend hat das große Fest auf dem Rath ause stattgefunden. Der König ist gegen 6 Uhr da— lbst angekommen, und hat sich sogleich mit den Prin— mund Prinzessinnen zur Tafel niedergesetzt, mehrere damen aus der Stadt hatten die Ehre zur Königl. afel gezogen zu werden.. Waͤhrend derselben fuͤhrte mn aus Biaseinstrumenten und aus zehn Harfen beste— undes Musikchor mehrere Stuͤcke auf. Nach aufgeho⸗ ner Tafel begab sich der Koͤnig in einen andern Saal, o der Kaffee servirt wurde; und bald darauf fand in gegenwart Sr. Maj. die Eroͤffnung des Balles durch Herzogin von Berry im Gartensaale statt. J. K. hcheit haben später auch im Salon d' Angouleme, wo Konig gespeist hatte, getanzt. Se. Maj. sind mit Prinzen und Prinzefsinnen in allen Saͤlen herum, gangen, und haben mit den Damen, die sich auf htem Wege befanden, mehreremal auf das leutseligste sprochen, und Ihre Freude uͤber die zahlreichen Be⸗
weggefahren war, kamen noch ungefahr 5000 ; dim, der geschehenen Einladung a er st . zugelassen werden sollten, und der Ball dauerte bis spaͤt in die Nacht. Alle in Paris anwesenden angese— henen Fremden, alle zur Kroͤnung berufenen Staats— beamten, die Minister, viele Pairs und Deputirten, viele Offiziere jeden Ranges und eine große Anzahl an derer Personen haben am Feste Theil genommen. — Um zwei Uhr Mittags wurde in den elyseischen Feldern durch ein Fest einer andern Art das Volk eegözt. Vik— tualien und Getraͤnke waren vertheilt worden, und auf der Seine hatte ein Fischerstechen statt gefunden. Um halb zehn Uhr ist der Koͤnig mit seiner Familie auf dem Balcon der Tuilerien erschienen, und hat ein glaͤn— zendes Feuerwerk da elbst abbrennen sehn.
Wir haben, sagt die Etoite, in unserm gestrigen Artikel gegen die durch die ungeheure Vervielfältigung schlechter Bucher nur zu sehr erwiesene Licen der Presse geeifert. Der Courier, der mehr wie irgend Jemand zur Verbreitung solcher Schriften beigetsagen hat, ist deshalb schon geneigt, von der Unterdrückung schlechter Buͤcher auf einen Angriff gegen die Zeitungen zu schlie⸗ ßenz obgleich man streng genommen zwischen den perio— dischen und nicht periodischen Erzeugnissen der Presse wohl einen Unterschied machen kann. Der Courier wie gesagt, behauptet, daß nach unserm gestrigen Ma⸗ nifest, wie er es nennt, Alles befuͤrchtet werden kann, und zweifelt keinen Augenblick mehr daran, daß der von der Deputirten „Kammer gefaßte Beschluß, die Reden der Deputirten nicht mehr zu drucken, und da⸗ fuͤr jedem Deputirten ein Exemplar vom Moniteur zu— kommen zu lassen, der Vorgaͤnger eines Gesetzentwurfes sei, wodurch den andern Zeitungen die Befugniß genom⸗ men werden solle, uͤber die Sitzung der Kammer selbst
Bericht zu erstatten, und wodurch sie gendͤthigt sein
wuͤrden, sich auf das Abschreiben des Moniten wuͤri auf rs zu schraͤnken. Dies ist, wenn man dem Courier J
will, eine mit den Deputirten abgemachte Sache. Wir
wissen in der That nicht, wer das Recht hatte
gen, wenn eine von der . . 36 nommene Maßregel mit der Zustimmung des Königs auch von der zweiten Kammer genommen wuͤrde. Was wuͤrde alsdann geschehn? — Diese Maßregel wuͤrde vom Koͤnige, von der Pairs ⸗Kammer und von der Kammer der Deputiren gebilligt, und vom Courier, vom Constitutionel und vom Journal des Debats geta⸗
eist von Liebe, die Sie empfangen haben, zu erken— . Um neun Uhr haben der Koͤnig und die znigl. Familie den Ball verlassen. Dem freudigen Zu— fe, der in den Saͤlen des Rathhauses erscholl, ant— ortete das auf dem glaͤnzend erleuchteten Platze ver⸗ mmelte Volk, und diese Freudetöne begleiteten Se. aj. bis nach Ihrem Pallaste. Nachdem der Koͤnig
delt 1 uͤnfproc. Rente 101 Fr. 65 — 60 C.
Hm Gn rer 18 C. Dreiproe. London, 7. Juni. Die Bill wegen des Jahr des fuͤr Se. K. H. den Herzog von gestern im Unterhause, nach zwei Abstimmungen, in