1869 / 113 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2034

ärzten nicht bekannt gewesen, wohin sie sich Behufs Erlangung der Pension zu wenden haben.

In Folge dessen wird wiederholt darauf aufmerksam ge⸗ macht, daß die Anweisung der den ausgeschiedenen Offizieren ꝛc. bewilligten Pensionen stets Seitens der unterzeichneten Abthei⸗ lung erfolgt und dieser daher von den Eingangs gedachten Milltärperfonen bald nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst anzuzeigen ist, an welchem Orte sie die Pension zu beziehen wünschen. .

Einer gleichen Anzeige an die unterzeichnete Abtheilung be⸗ darf es ferner, wenn in Berlin wohnhafte ausgeschiedene Offi⸗ ziere, Militärärzte und Militärbeamte ihren Wohnsitz verlegen und daher die Pension nach einem anderen Ort beziehen wollen, wogegen die nicht in Berlin wohnhaften, bereits im Pensions⸗ genuffe befindlichen Offiziere ꝛc. bei eintretendem Wohnorts⸗ wechsel mit den Anträgen um Transferirung der Pension sich

immer an diejenige Regierung zu wenden haben, aus deren Hauptkasse ihre Pension bisher Berlin, den s. Mai 1869 Kriegs⸗Ministerium. Quedenfeldt.

gezahlt worden ist.

Abtheilung für das Invalidenwesen. von Kirchbach.

Saupt⸗Verwaltung der Staats schulden. Bekanntmachung.

Die am 2. Januar 1870 zu tilgenden Schuldverschreibun⸗ gen der fünfprozentigen Staatsanleihe vom Jahre 18659 wer⸗ ben am 9. Juni d. J., Vormittags 12 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oramenstraße Nr. 92, im Beisein eines No⸗ tars, öffentlich durch das Loos gezogen werden. ;

Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demnãächst nach den Littern, Nummern und Beträgen durch verschiedene Zeitungen bekannt gemacht werden. Berlin, den 14. Mai 1869.

Hauptverwaltung der Staatsschulden, von Wedell. Löwe. Meinecke.

Preußische Bank.

Wochen Ueber sicht der Preußischen Bank vom 15. Mai 1869.

Anti va. I Geprägtes Geld und Barren Thlr. 88,437,000 3 Kassenanweisungen, Privatbanknoten und Darlehnskassenscheine. . ...... ... 2 2414000 3) Wechselbestände . . ...... ...... ..... ...... ' 70 O24, 000 Lombardbestände 18,248, 000

4

5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen

eta m r. 14 640 œο0 PFasfi va.

6) Banknoten im Umlauf .. . ...... ...... Thlr. 140,882,000 7) Depositenkapitalien 21, 118,000 8 Guthaben der Staatskassen, Institute

und Privatpersonen mit Einschluß des

Giroverkehrs ̃ 2,256, 000 Berlin, den 15. Mai 1869. Königlich Preußisches Haupt-Bank⸗-Direktorium. von Dechend. Kühnemann. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. von Koenen.

Excellenz der General Lieutenant

Angekommen: Se. ; von Colomier,

und Inspecteur der 4. Artillerie⸗Inspektion,

von Hannover. Äb gereist: Se. Excellenz der General Lieutenant, Kom⸗

mandank von Berlin und Ehef der Landgendarmerie, Graf von Bismarck⸗-Bohlen, nach Ostpreußen.

Berlin, 18. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem vormaligen Lan— desältesten der Oberlausitz Grafen von Löben auf Nieder— Rudelsdorf im Kreise Lauban, von des Königs von Sachsen Majestät verliehenen Komthurkreuzes erster Klasse des Albrechts Ordens, des dem Großherzoglich sächsischen Hofrath Fr. jur, Göottschall aus Breßlau, zur Zeit in Leipzig, von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hoheit ver— liehenen Ritterkreuzes erster Abtheilung des Hausordens vom weißen Falken und des dem spanischen Konsul, Banquier Georg Daniel Leopold Weisweiller zu Frankfurt a. M. von des Königs von Bayern Majestät verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Verdienst-Ordens vom heiligen Michael, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.

Am 1. Juni er. werden in den Badeorten Eilsen und Nennderf Telegraphenssationen III. Klasse für die Dauer der Sommersaison dem telegraphischen Verkehre eröffnet werden.

Hannover, den 14. Mai 18699. Telegraphen ⸗Direktion.

Nichtamtliches.

Berlin, 18. Mai. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte, wie uns aus Potsdam gemeldet wird, am Vormittage des ersten Pfingstfeiertages den Gottesdienst in der Friedenskirche in Begleitung Sr. Hoheit des Prinzen Ludwig von Hefen. Um 4 Uhr dintrten die Kronprinzlichen und die hessischen ,, auf dem Babelsberge bei Sx. Majestät dem önig e. Am gestrigen Vormittage wohnten Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronpr inzessin dem Gottes dienste in der Bornstedter Kirche bei. Abends fand eine kleinere Theegesellschaft bei Ihren Königlichen Hoheiten statt und um j Uhr begab Sich Se. Königliche Hoheit der Kronprinz auf eine viertägige militärische Inspizirungsreise in den Bereich des II. Armee -Lorps. In Begleitung Sr. Königlichen Hoheit be— finden sich außer dem persönlichen Adjutanten Hauptmann von Jasmund der Oberst von Wichmann und der Hauptmann von Ünruh vom General Commando des II. Armee⸗Corps.

Preußen.

Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine eingegan. genen Nachrichten ist S. M. Dampf⸗Kanonenboot »Delphin«

am 15. d. M. von Galatz in See gegangen und am 1I7. d. M.

in Giurgewo angekommen.

Danzig, 15. Mai. (Westpr. Z) Es ist Ordre eingetrof⸗ fen, den Weiterbau der Panzerkorvette »Hansa« einstweilen zu sistiren und die Korvette in den Spanten austrocknen zu lassen. Wahrscheinlich wird die ganze Arbeitskraft jetzt auf die Ein— richtung der Jahdewerft verwendet werden.

S. M. Dampfschiff -Grille« wird am Montag unter Kommando des Kapitän Lieutenant v. Ratzeburg von hier zu nächst nach Kiel in See gehen.

Kiel, 14. Mai. (K. 3.) Die Panzerkorvetten »Kron— prinz und Friedrich Carl« gehen von hier nach vollende⸗ ter Ausrüstung nach Carlskrona, werden daselbst zu einer Rei. nigung der unteren Schiffsrumpfe gedockt, und betheiligen sich nach der Dockung an den in der Ost, und Nordsee stattfinden. den Manövern.

Oesterreich⸗ungarn. Wien, 16. Mai. Der Kaiser bezieht Schönbrunn am 18. d. M., der Kronprinz - Erzherzog ,. und die Erzherzogin Gisela am 22., die Kaiserin am 24.

Der Feldmarschall Erzherzog Albrecht ist von der letzten Inspektionsreise leidend zurückgekehrt, befindet sich nunmehr äber auf dem Wege der Besserung und hat sich zur gänzlichen Erholung nach Schloß Weilburg begeben.

Der feierliche Schluß der Reich srathssession wurde gestern, wie hereits telegraphisch gemeldet, um 1I1 Uhr Vor—⸗ mittags im Ceremoniensaale der Hofburg vollzogen. Zur Feierlichkeit hatten sich sämmtliche anwesenden Erzherzoge, so⸗ wie die meisten Vertreter der auswärtigen Mächte eingefunden. Die Minister, der Reichskanzler Graf Beust, Kardinal Rauscher, sowie sämmtliche galizische Abgeordnete waren anwesend. Se. Majestät erschien . IL Uhr in Marschallsuniform und verlas auf dem Throne sitzend bedeckten Hauptes mit lauter und weithin vernehmbarer Stimme die Thronrede. Mehrere Stellen derselben, insbesondere die auf die Erhaltung des . das Zustandekommen des . und die

inigkeit und Zusammengehörigkeit aller Völker Oesterreich bezüglichen, wurden mit lebhafter Zustimmung begrüßt. Am Schlusse der Feierlichkeit ertönten lebhafte Hochrufe aus den Reihen der Reichsrathsmitglieder,

(Wien. Ztg.)

stadium. Der Handels⸗Minister v. lich einen längeren Erholungsurlaub antreten, dessen man sagt, England ist. Der Ackerbau-Minister Graf Potocki hat sich zum Äusstellungsmarkte nach Prag und von dort nach Tetschen und Liebwerda begeben.

Der Kaiser hat mit Allerhöchstem Handschreiben vom

15. d. M. dem Handels⸗Minister v. Plener das Großkreus dem Minister für Kultus und Unterricht dem Ackerbau⸗Minister Grafen Potocki, Herbst und dem Finanz⸗Minister

des Leopold⸗Ordens, Ritter v. Hasner, dem Justiz⸗Minister Dr. Hr. Grestel den Orden der eisernen Krone erster Klasse, allen mit Nachsicht der Taxen verliehen.

Der »Presse« wird aus Triest geschrieben: Nachdem Sr. Majestät Schraubenkorvette »Helgoland« am 10. d. M. ihre letzte Maschinenprobefahrt muͤt dem günstigsten Erfolge (i2 Meilen Fahrgeschwindigkeit) ausgeführt hat, Maschinen und

essel sich in einem vorzüglichen Zustand besinden, wird bieses Schiff sich demnächst mit der Escadre des Contre⸗ Admiral

Freiherrn v. Pöck, welcher es einverleibt wurde, vereinigen. Pesth, 15. Mai.

Das Oberhaus hat die Adresse mit

Die Abreise des Reichskanzlers nach Gastein ist auf den 2. Juni angesetzt. Die Reise zur Eröffnung des Suez Kanals befindet sich vorläufig noch im ersten Projekts. lener wird . iel, wi

7

2035

unwesentlichen stylistischen Modifikationen einstimmig ange— nommen.

Prag, 15. Mai. Die Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin ist am 11. Dh Abends unter dem Namen einer Gräfin von Güstrow zum Kurgebrauche in Marienbad eingetroffen. Prinz Georg von Sachsen ist vorgestern Morgens von Karlsbad wieder nach Dresden

abgereist.

Belgien. Brüssel, 16. Mai. Die Repräsentan— tenkam mer war vorgestern und gestern noch mit der Gene— ral-Diskussion des Milizgesetzes beschäftigt. Die Debatte wird am Dienstag fortgesetzt.

Die Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden im Zwin ist zwischen diesen beiden Stagten neu regulirt worden; der Kammer ist ein Gesetz über die neue Grenze vorgelegt worden. .

Der „Moniteur« veröffentlicht einen zwischen Belgien und Frankreich am 29. April geschlossenen, am 12. Mai rati— fizirten neuen Auslieferungsvertrag.

Großbritannien und Irland. Lon don, 14. Mai. Am ersten Tage nach Ihrer Ankunft in Windsor hielt Ihre Majestät die Königin eine Sitzung des Geheimrathes ab. Während der Sitzung wurde der Bischof von London als Mit⸗ glied des Geheimrathes vereidet.

Das Oberhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung fast ausschießlich mit der Lage Irlands und ver— tagte sich sodann bis Montag, den 31. d. Mts.

Im Unterhause wurde nach Erledigung mehrerer Inter- pellationen die irische Kirchenbill in der Fassung, wie sie aus der Komiteberathung des ganzen Hauses hervorgegangen, in ihrer Gesammtheit vorgelegt und es entspann sich eine längere Erörterung über ine Reihe von Amendements, die von ver— schiedenen Mitgliedern angekündigt waren. Die meisten der⸗ selben wurden wieder zurückgezogen. Die dritte Lesung der Bill wurde auf Montag, 31. Mai, angesetzt.

Das Haus konstituirte sich sodann zum Subsidienkomite, ging zur Berathung der Budgetvorlgge vertagte sich schließlich gleichfalls bis zum 31. Mai.

Der Marine⸗Minister Childers hat sich heute Morgen auf dem »Agincourt« eingeschifft, um das Küstenwachtgeschwader bis auf die hohe See zu begleiten.

Reverdy Johnfon wird am nächsten Mittwoch London verlassen und sich nach Southampton begeben, um sich dort am nächsten Sonnabend in dem Dampfer »Ohio⸗« vom Norddeutschen Lloyd nach Baltimore einzuschiffen. Mo⸗ ran, welcher schon von der Abreise Adams bis zur Ankunft des jetzt scheidenden Gesandten die Interessen Amerikas hier vertreten hatte, wird auch diesmal als interimistischer Ehargé d'Affaires fungiren, und ist in dieser Eigenschaft bereits dem Earl of Clarendon vorgestellt worden.

Frankreich. Paris, 15. Mai. An die Straßenecken von Paris wurde gestern Abend folgender Erlaß des Polizei⸗ Präfekten angeschlagen:

In Erwägung der über die Ruhestörungen, welche am 12. Mai an den Zugängen der Wählerversammlung des Chätelet-Theaters und am 13. Mai an den Zugängen der ö des Cirque Napoléon und des Turnsaals der Sorbonne stattgefunden haben, ge— pflogenen Erhebungen wird verfügt:

Artikel 1. Jedes Stehenbleiben auf der offenen Straße an den Zugängen einer Wählerversammlung oder einer öffentlichen Versamm— lung ist, sobald der Eintritt (der Berechtigten) vollzogen ist, verboten.

Art. 2. Die Agenten der öffentlichen Gewalt werden die nöthigen Maßregeln treffen, um den freien Verkehr zu sichern.

Art. 3. Falls man trotz der Aufforderungen der Polizeiorgane fortfahren sollte, an den Zugängen der erwähnten Versammlungen stehen zu bleiben, so wird nach dem Gesetz vom 7. und 9. Juni 1848 über die Aufläufe vorgegangen.

Art. 4. Gegenwaͤrtige Ordonnanz ist zu drucken und in Paris anzuschlagen. Der Ober-Kommissär der städtischen Polizei und die Polizeikommissäre werden, ein jeder für seinen Theil, beauftragtz die Ausführung derselben zu sichern. Der Oberst der Garde von Paris wird ersucht, nöthigenfalls bewaffneten Beistand zu leihen.

Paris, 14. Mai 1869. Der Polizei⸗Präfekt J. M. Pi tri.

„Der Minister des Innern hat ein neues auf die Wahlen bezügliches Rundschreiben an die Präfekten erlassen, in welchem er denselben einschärft, daß sie während der fünf letzten Tage vor den Wahlen unter keinem Vorwande eine politische Ver— sammlung gestatten dürften; gleichzeitig versichert er, auf die letzen Kundgebungen in Paris anspielend, daß die Regierung i, Vorkehrungen getroffen habe, um fernere Aufläufe zu ver— indern.

Im lateinischen Viertel herrschte gestern noch eine gewisse Aufregung: mehrere Cafés wurden gegen 12 Uhr auf polizei⸗ lichen Befehl geschlossen und einige neue Verhaftungen wurden vorgenommen.

über und

Die »France« glaubt melden zu können, daß die Reise der Kaiserin nach Aegypten für den nächsten Herbst eine be— schlossene Sache ist. Ihre Majestät wird der Einweihung des ran, ,. .

er Vizekönig von Aegypten wird in den ersten Tagen des Den ini * e. i e, ; z

16. Mai. as »Journal officiel« enthält folgende

Kundmachung des rer enen. . ; en.

aris, 15. Mai 1869. Auf verschiedenen Punkten von Paris 4 an = Zugängen zu Wählerversammlungen Ruhestöruͤngen stattgefunden. Mehrere Stadtsergeanten sind mit Steinwürfen angegriffen und verwundet worden; sie haben diese beklagenswerthen Angriffe mit Energie zurück= geworfen. Eine Ordonnanz vom gestrigen Tage hat die Maßregeln angeordnet, welche nothwendig werden, um den freien Verkehr auf der offenen Straße zu sichern. Neue Ruhestörungen können nicht geduldet werden. Nöthigenfalls muß das Gesetz über die Zusammenrottungen zur Anwendung gelangen. Der Polizei Präfek fordert die guten Bür⸗ ger auf sich mit den Ruhestörern nicht einzulassen; damit werden sie die Aufrechterhaltung des öffentlichen Friedens erleichtern und sich nicht der Gefahr aussetzen, die Folgen der nothwendiger Weise zutreffenden Maßregeln zu tragen. Der Polizei⸗Präfekt. . J. M. Pi tri. Das »Journal officiel« veröffentlicht ferner das bereits

gestern erwähnte neue auf die Wahlen bezügliche Rundschreiben des Ministers des Innern, sowie ein Rundschreiben des Ministers des Kaiserlichen Hauses, Marschalls Vaillant, an die Präfekten, welches das neue Gesetz, betreffend die Pensionen der Veteranen, erläutert und den Präfekten einschärft, die Erhebungen über die eingehenden Pensionsansprüche der Art zu beschleunigen, daß die Pensionspatente den Berechtigten, wie dies der Wunsch des Kaisers sei, am hundertsten Geburtstage Napoleons J., am 15. August 1869, überreicht werden könnten.

Men tone, 16. Mai. (W. T. B.) Die verwittwete Königin Elisabeth von Preußen ist von hier nach Italien abgereist.

Spanien. Madrid, 14. Mai. Die Cortes haben die

vom Marquis von Albaida beantragte demokratische Föderativ⸗ Republik, in welche auch Portugal aufgenommen werden sollte, mit 182 Stimmen gegen 64 verworfen. Für diese pprach nur der Marquis, für die monarchische Regierungsform Ulloa, der zugleich die baldigste Ernennung eines Monarchen vorschlug, welcher nach Albaidas Anspielungen der Herzog von Mont— pensier sein würde. Auch über die Abschaffung der Sklaverei haben lebhafte Debatten stattgefunden, doch wurde beschlossen, dieselben bis zu dem Verfassungsabschnitte über die Kolonien zu vertagen. Die Zahl der Sklaven in Euba ist vom Minister auf 30900, in Puerto Rico auf 74,000 angegeben; eine darüber mit Zuziehung von Kolonial- ö niederzusetzende Kommission hat der Marineminister gebilligt. 15. Mai. (W. T. B. Heute begann die Spezialdiskussion über die Verfassungsartikel 33 und 34, betreffend die künftige Staats⸗ form und die Machtbefugnisse der gesetzgebenden Versammlung. Zunächst kam das zu dem erstgenannten Artikel gestellte Amen— dement zur Berathung und Abstimmung, welches die Frage der Staatsform und die Wahl des Staatsoberhauptes einer allge—⸗ meinen Volksabstimmung zu unterstellen verlangt. Dieses Amendement wurde nach langer Debatte mit 156 gegen 73 Stim⸗ men abgelehnt.

17. Mai. In der heutigen Eortessitzung wurde die Debatte über die Artikel Z und 34 der Verfassung (Regierungs⸗ form) fortgesetzt. Nachdem Serraelara sich zu Gunsten der Republik ausgesprochen, ergriff Silvela das Wort, um auf die ernsten Gefahren hinzuweisen, welche die Einführung der repu⸗ blikanischen Regierungsform nach Innen wie nach Außen mit sich führen würde; er beschwört die Republikaner, auch für den Fall, daß die Monarchie votirt würde, an den weiteren Be⸗ rathungen der Eortes Theil zu nehmen, weil sie andernfalls den Bürgerkrieg herbeiführen würden. In einem Theile der libe⸗ ralen Union dauert die Opposition gegen die eventuelle Ein— setzung einer Regentschaft fort.

Italien. Florenz, 17. Mai. (W. T. B.) Morgen wird der Finanz⸗Minister der Deputirtenkammer den Gesetzent⸗ wurf wegen Uebernahme des Schatzdienstes seitens der National⸗ bank vorlegen.

Der Gesandte Italiens in Petersburg, Marquis di Bella Caracciolo, begiebt sich in Familienangelegenheiten von Petersburg nach Neapel.

RNumänien. Bukarest, 16. Mai. Die radikale Partei ist bei den Kommunalwahlen in der Hauptstadt, sowie in allen übrigen Städten, mit einziger Ausnahme von Plojeschti, unterlegen.

Rußland und Holen. St. Petersburg, 16. Mai. Herzog Eugen Maximilianowitsch von Leuchtenberg ist am 12. in Petersburg eingetroffen.

255 *

25