1876 / 55 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Am 20. Oktober waren die beiden Reisenden in Mäassand Tre

kemmen. Die unerträgliche Hitze und der Mangel an Lebensmitteln, die für Earepäer genießbar gewesen wären, veranlaßte die Reisenden, den Ort schleunigft zu verlassen und sich dem kühlen Gebirzsland, dem eigentlichen Abessinien zuzuwenden. Nach wenigen Tagen erreich⸗ ten sie dad 8000 Fuß über dem Meeresspiegel gelegene Asmara, wo die ägyptisch⸗ Nachhut, eine Compagnie Infanterie, lag. Der kom mandirende Offizier daselbst bedeutete ihnen, daß sie unter den ob⸗ waltenden Verhältnissen nicht frei in ihren Bewegungen wären, und hieß sie ins Hauptquartier bringen, das sich zu Godofelassie, in der Provinz Serai, befand. Hier wurden sie dem Kommandanten der Ewedition, Oberst Arendrup, vorgeführt und von ihm freundlichst empfangen. Der Oberst, dessen Streitmacht nahezu 30090 Mann zählte, war seiner Sache vollkommen gewiß. Da der abesstnische König die für angebliche Einfälle auf äzyptisches Gebiet geforderten Entschädigungsgelder nicht bezahlte und auf eine letzte nachdrũckliche Aufforderung keine Antwort schickte, so beschloß der ägyptische Kommandant, auf Adowa verzurücken, und man glaubte, daß König Johannes nach Besetzung dieser Stadt nicht länger mit Annahme der ihm gestellten Bedingungen zögern, die ganze Expedition aber ohne Blutvergießen enden werde. Sollten jedoch die Bedin- gungen jurückzewiesen werder, so hatte Oberst Arendrup den Befehl, die Prorinzen Hamasen uad Serai besetzt zu halten und den Fluß Mareb zur Grenze zwischen ägyptischem und abessinischem Ge— biet zu machen Die zuversichtliche Stimmung des Führers wurde ven der ganzen Truppe getheilt. Die Kameele und Maulesel mit dem Gepäck waren größtentheils abessinischen Troßknechten anvertraut, und den Landleuten ward der Zutritt ins ägvptische Lager nicht be—⸗ sonders erschwert. Hatten ja doch die Abessinier die beinahe unein⸗ nehmbaren Zugänge in ihr Bergland unbesetzt gelassen und so jeden Gedanken an ernstlichen Widerstand anscheinend aufgegeben. Auch Oberst Arendrup konnte den beiden Reisenden nicht volle Ungebunden⸗ heit gestatten. Er lud sie ein, bei ihm zu bleiben, wo sie ja doch am sichersten wären, erlaubte ihnen jedoch, ihr Gepäck, das bei der Nachhut zurückgeblieben war, zu holen. Sie unternahmen die Rück reise mit einem abessinischen Führer, sahen bald das Gefährliche ihrer Unternehmung ein, wurden jedoch, noch ehe sie sich wieder an das ägyptische Hauptcorps anschließen konnten, von ihrem Führer verlassen und geriethen nach einigen Irrfahrten in die Hände einer abessinischen Streifpartie. Sie wurden wahrscheinlich für ägyptische Qffiziere ge⸗ halten und von den erbitterten Abessiniern gemißhandelt. Doch waren sie bestimmt, dem König vorgeführt zu werden, und so hatten sie zwar noch mancherlei Unbilden auezuftehen, indessen wurde wenigstens ihr Leben geschent. Nach einem mühevollen Marsch und Ritt durch bergiges Land und in dem halb ausgetrockneten Flußbett des Mareb kamen sie endlich im Lager der Abessinier an. Dasselbe lag auf der wohlangebauten Hochebene ron Hamedo und bedeckte einen Flächenraum von nahezu einer halben deutschen Quadratmeile. An sechezigtausend Mann sollte der König unter Waffen haben. Die zahllosen kleinen Zelte waren meist aus Gras, Zweigen und Stroh zusammengefügt, nur wenige aus rauhem Wollftoff, und die der höheren Offiziere allein aus reiner Lein⸗ wand. Zwei Bäche durchströmten das Lager und ergossen sich in das sandige Bett des Mareb. Die Reisenden wurden von ver— schiedenen Häuptlingen in Augenschein genommen, konnten ihre Un— schuld an dem ägyptischen Einfall auf Englisch und auf Arabisch be— theuern und hatten zuletzt, in erbärmlichem Zustand, ohne Hüte und Röcke, vor dem Könige zu erscheinen. Der König von Abessinien wird von den Reisenden folgendermaßen geschildert: König Johannes ist unge⸗ fähr 5. 8 hoch, schlank, aber kräftig gebaut, von kaffeebrauner, dabei aber reiner Hautfarbe; sein Gesicht ist oval, die Stirn wohlgeformt, das Auge schnell, beweglich und von durchdringendem Feuer, die Nase schön gebogen, Mund und Kinn fest geschnitten. Es ist im Ganzen eine einnehmende Gestalt, und der einzige Fehler ist der fast katzen⸗ artige Ausdruck seiner Augen. Seine Ohren sind dünn und durch—2 sichtig. Er trug ein Gewand von feinem Baumwollzespinnst und darüber einen reichgefütterten Mantel aus schwarzem Leopardenfell. Sein Haar war in kleine platte Flechten gewunden, die von einer juwelen⸗ besetzten Nadel über dem Kopfe zusammengehalten wurden. Etwas entfernt vom Kopfende seines Ruhebettes lag frei eine Löwin mit zwei jährigen Jungen. Mit diesen spielte der König ge⸗ legentlich, indem er ihnen die Köpfe streichelte oder sie bei den Ohren zupfte. Auf dem Ruhebette lagen zwei Revolver und auf einem Kissen hinter seinem Haupte ein blankes Schwert, das eine De⸗

koration oder ein Orden zu sein schien, und ein Buch seine Bibel. In dem Zelte befanden sich fünf seiner Häuptlinge, zwei Leibgardisten und feine zwei Dolmetscher Madrekal und Murtocha. Auch mit dem General Kirkham, einem ehemaligen englischen Unteroffizier, trafen die beiden Gefangenen zusammen und es gelang ihnen, sich in den Augen dieses ihres Landsmannes und schließlich auch des Königs von dem Verdachte zu reinigen, als ob sie in ägyptischen Diensten ftänden. Sie fanden die Abessinier mit der Stärke und mit allen Verhältnissen der Aegypter wohl vertraut, was bei der Sorglosig keit der letzteren durchaus nicht zu verwundern ist, und es wurde den Heeresschaaren des Khediwve ein böses Ende vorausgesagt. Auch eine Uebersetzung des Schreibens, welches der ägyptische Befeblshaber an den König sandte, wurde den beiden vorgelegt, wozu der König einen Kommentar gab, welcher durch die blutigen Ereignisse, womit der erfte Theil des Krieges zwischen Aegypten und Abessinien zum Abschluß kam, seine Beftätigung fand.

Landtags⸗Angelegenheiten. Berlin, 3. März. Im Hause der Abgeordneten ist

gesteim die Kommission für die General⸗Synodal⸗ ordnung gewählt worden, sie besteht aus folgenden Mit⸗ gliedern: v. Bismarck (Flatow), Richter (Sangerhausem), Schumann, Brüel, Dr. von Gerlach, Frhr. v. Grote, Dr.

Gneist, Miguel, Dr. Wehrenpfennig, Dr. Virchow, v. Saucken Tar⸗ putschen, Wißmann, Dr. 9. Sybel, Delius, v. Benda, Kirchhoff, Klotz (Berlin), Knörcke, Graf BethusyHuc, Schmidt (Sagan), Dr. Techow. Vorsitzende sind die Abg. Miquel und Klotz (Berlin!, Schriftführer die Abg. Schumann, Frhr. v. Grote und Schmidt (Sagan).

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 29. Fe⸗ bruar bis incl. 26 Februar cr. zur Anmeldung gekommen: 174 Ehe— schließungen, 20 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 512 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das Grabdenkmal der Hochseligen Königin Luise im Innern des Königlichen Mausoleums zu Charlottenburg, von C. Graeb aquarellirt, ist in einem wirkungsvollen Farbendruck von W. Loeillot (in Bildzröße von 30: 45 Cm.) zum Preise von 6 6) in der Kunsthandlung von E. Quaas, Stechbahn 2, hierselbst, ausgestellt und von dort zu heziehen.

Der Maler German von Bohn in Pari ist zum Köͤnig— lich württembergischen Hofmaler ernannt worden. Die „Wes. Ztg.“ meldet aus Bremen vom 2. März: Hr. Dr. O. Finsch, Konservator des kürzlich vom Staate erworbenen naturwissenschaftlichen Museums, hat gestern Bremen verlassen, um am Montag, den 6. März, Abendz, von Berlin aus mit seinen beiden Begleitern, den Ho. Dr. Brehm und Graf Waldburg⸗Zeil, die Fahrt nach St. Petersburg anzutreten. Nach kurzem Aufenthalte in der russischen Hauptstadt und in Moskau begeben sich die Herren von Nischnii Nowgorod, bis wohin die Eisenbahn führt, zu Schlitten über den Ural nach West sibirien, wo der Altai und das Obgebiet erforscht werden sollen. Die Reise ist bekanntlich vom hiesigen Polarverein veranstaltet und wird im Ganzen acht Monate währen.

Gewerbe und Handel.

In der außerordentlichen Gegeralversammlung der Oppelner Portland⸗Cement⸗Fabriken (5 W. Grundmann) war die Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft bis auf 1,B250, 000 Thlr. durch Ankauf von Aktien der Gesellschaft bis zum Betrage von 150,000 Thlr. und demgemäß Abänderung des §. 5 des Statuts Gegenstand der Tazesordnung. Bezüglich der Höhe der anzukaufen den Aktiensumme stellte sich eine Meinungsverschiedenheit heraus, in Folge deren beantragt wurde, statt der projektirten 150,009 Thlr. nur 100,000 Thlr. Aktien anzukaufen und dem entsprechend das Grund- kapital von 1400 009 Thlr. auf 1B,300,000 Thlr. zurückzuführen. Dieser Antrag wurde schließlich genehmigt.

Die Eintragung der Kapitalsreduktion der Meininger Bank in das Handelsregister, welcher anfärglich nicht stattgegeben worden war, ist, einem Telegramm des „W. T. B.“ zufolge, nach⸗ träglich bewirkt worden.

eit die Feier ihres fünfzigjäbrigen BVestehens fefstlich begeben. Die usstellung, welche bei dieser Gelegenheit veranftaltet wird, soll nicht lle Mülhauser auch eine instruktive Maschinenansstellung, sowie eine Ang-

5 Die „Société industrielle in Mülhausen wird in nächster

nar alle Fabrikate umfassen, sondern es soll stellung elsässischer Maler und Bildhauerr'erke stattfinden. Bei der Maschinenausftellung werden alle greßen Etablissements von Müblhausen vertreien sein, und wird dieselbe hinreichend sein, um ein vollständiges Bild von der Entwickelung der Maschinenindustrie

des Elsasses und ihrer Fortschritte zu geben.

Wien, 2 März. (W. T. B.) Die Generalversam mlung der Aktignãre der Dur ⸗Bodenbacher Bahn hat nach langer Debatte als Direktive für den Verwaltungsrath eine Resolution angenommen, in welcher der Verwaltungsrath zur Fortsetzung der Bemühun⸗ gen für Beschaffung der erforderlichen Gelder eventuell durch Kreirnng von Prioritäteaktien unter gleichzeitiger Reduktion der Stammaktien ermächtigt wird. Von der „Peesse“ wird das Gerücht von einem in der Mitte des Verwaltungsraths der Staats bahn entftandenen Konflikt und von dem Rücktritt des Vorsitzenden, Wodianer, mit Be. stimmtheit als unbegründet bezeichnet und hinzugefügt. die Dividenden- ziffer sei noch immer nicht definitiv festgestellt, jedenfalls stelle sich dieselbe aher unter 40 und sei eine Inanspruchnahme des Reservefonds ausgeschlossen.

Die Generalversammlung der Anglobank hat die Bilanz genehmigt und den Antrag von Scharlach und Genossen auf Reduk⸗ tion des Aktienkapitals um 3 Millionen mittelst Aktienrückkaufs durch Akklamation einstimmig angenommen.

Kon st antinopel, 2. März. (W. T. B) Nach amtlicher Mittheilung hat der Finanz Minister behufs rechtzeitiger Ein lösung der Ceupons von der Anleihe von 1858 46 000 Pfd. Sterl. in am 1. d. Mts. fälligen Tratten abgesendet, ferner eine Anweisung über 28 000 Pfd. Sterl. auf Gelder, die in London dieponibel sind, ausgestellt und zugleich die Banque ottomane aufgefordert, den Rest des erforderlichen Betrags mit 46900 Pfd. Sterl. auf Grund der ihr gewährten Garantien aus ihren Mitteln zu ergänzen.

Ein neues technologisches Institut für den Süden Rußlands soll in Charkow gegründet werden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

München, Freitag 3. März, Mittags. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer verlas der Abg. Joerg seine bereits angekündigte Interpellation, betreffend die Vorlegung eines neuen Wahlgesetzes. In derselben wird behauptet, daß seit dem Jahre 1868 wegen Aufhebung des Gesetzes über die An⸗ sässigkeit vom Jahre 1834 kein Landtag volle Rechtsgültigkeit ge⸗ habt habe. Sodann wird die Befugniß des Ministeriums zur Eintheilung der Wahlkreise als ein „privilegium odiosum bezeichnet. Endlich erklärt der Interpellant, daß der gegenwärtige Zeitpunkt wegen voraussichtlichen Mangels an Vorlagen zur Vorlegung eines neuen Wahl⸗ gesetzes geeignet erscheine und richtet die Anfrage an die Regierung, ob sie gewillt sei, ein solches einzubringen. Der Minister des Innern, v. Pfeufer, wandte sich darauf gegen die Behauptungen Joergs und wies namentlich nach, daß die Aufhebung des Gesetzes über die Ansässigkeit, daß übrigens in der Pfalz niemals Geltung gehabt habe, die Rechtsgültigkeit der Landtagswahlen nicht in Frage stellen könne. Sodann hob der Minister hervor, daß die Regierung seit dem Jahre 1870 zweimal den Versuͤch gemacht habe, ein neues Wahlgesetz zu Stande zu bringen. Der letzte Gesetzentwurf zu einem neuen Wahlgesetz sei erst unmittelbar vor dem Schlusse des Land⸗ tages zurückgezogen worden, als jede Aussicht auf ein Zu⸗ standekommen des Gesetzes geschwunden war. Der Minister erklärte endlich, daß die Regierung unbedingt daran zweifle, daß eine Aenderung der gegenwärtigen Sachlage eintreten werde und deshalb nicht beabsichtige, dem Landtage einen aeuen Wahlgesetz⸗ entwurf vorzulegen.

Berlin, den 3. März 1876. Die preußischen Justiz-Minister.

Der Sitzungsaal des Justiz⸗Ministeriums hat gegenwärtig einen Schmuck von besonders historischem Werthe aufzuweisen. Durch dankenswerthes Entgegenkommen von Familienangehörigen und solchen Personen, welche der Sache ihr Interesse zuwen⸗ deten, ist es möglich geworden, in Kupferstich, in lithographischer oder in photographischer Darstellung die Porträts der in Preu⸗ ßen vom Jahre 1682 ab angestellten Justiz⸗Minister mit wenigen Ausnahmen zu sammeln. Diese Sammlung, symmetrisch grup⸗ pirt, hat im Anschluß an die Büsten Friedrichs des Großen und Sr. Majestät des Kaisers und Königs in jenem Saale eine ihrer Bedeutung würdige Stätte gefunden. Es dürfte nicht uninteressant sein, die Ramen der einzelnen Minister mit Angabe der Jahres⸗ zahl ihrer Ernennung chronologisch hier zusammengestellt zu sehen:

von Rhetz 1682 von und zum Broich 1731 Freiherr von Cocceji 1737 von Bismarck 1746 Heinrich X. Graf von Reuß 1752 von Jariges 1755 Freiherr von Fürst 1763 Freiherr von Münchhausen 1763 von Dorville 1764 Freiherr von Zedlitz 1770 Freiherr von Doernberg 1771 von Carmer 1779 Graf von Danckelmann 1780 Freiherr von der Reck 1784 von Goldbeck 1789 von Thulemeyer 1793 von Kannewurf 1796 von Massow 1798 von Arnim 1798.

Beyme 1808 von Kircheisen 1810 Graf von Danckel⸗ mann 1825 von Kamptz 1832 von Mühler 1832 von Savigny 1842 von Uhden 1844 Bornemann 1848 Maercker 1848 Kisker 1848 Rintelen 1848 Dr. Simons 1849 von Bernuth 1360 Graf zur Lippe 1862 Dr. Leonhardt 1867.

Weltaus stellung in Philadelphia 1876.

Auf dem Ausstellungsplatz in Philadelphia wird das dortige Bankhaus E. W. Clark K Co. eine Kommandite für Bankgeschäfte aller Art errichten. Ebenso wird dafür gesorgt werden, daß auf dem Ausstellungsplatz selbst Passagebillete nach allen Theilen der Welt genommen werden können.

In den Tagen vom 11.—13. Februar fand in dem großen Saale der deutschen Vuchhändlerbörse zu Leipzig eine Probeaus— stellung der nach Philadelphia abzusendenden Gegenstände der Leipziger Theilnehmer an der „Kollektiv⸗ Ausstellung des deutschen Buchhandels und der Druckgewerbe in Phila— delphia statt. Letztere soll ein besonderer Pavillon aufnehmen, der zum Theil in Leipzig probeweise zusammengefügt war. Wir geben von demselben nach den Annalen der Typographie“ Y) in den folgenden Zeilen eine Beschreibung.

Der Platz, welcher dem Pavillon in der Ausstellungshalle zu hiladelphia angewiesen ist, hat eine der zugänglichsten Lagen in er allgemeinen, wie auch speziell auf der deutschen Gesammtaus—⸗ stellung. Bei einer Länge von 193 Meter und einer Breite von go

*) Leipzig bei Carl B. Lorck.

K.

Meter ist er ringsum freiliegend, indem er an allen Seiten von Hauptstraßen begrenzt wird. Die Ausführung des Pavillons rührt von dem Architekten Professor Scheffers in Leipzig her. Der ganze Raum ist zunächst von einem 2 Meter breiten, tafel oder tischartigen Aufbau umgeben, der nur an den vier Stellen in den Langseiten, wo die 2 Meter breiten Eingänge sich befinden, unterbrochen ist. Von der Mitte der Tischtafeln erheben sich bis zur Höhe von 3,35 Meter die der Längsrichtung der Tafeln folgenden Wände. Den Eingängen aus den im Innern auf 2 Meter Breite stumpf gebrochenen Ecken mit freien Durchsichten zu, sind die erwähnten Laͤngswände regelmäßig durch Querwände, die ebenfalls auf den Tischtafeln ruhen, zu ob— longen Wandnischen von circa 3 Meter Länge und 1 Meter Tiefe abgeschlofsen. Solcher Nischen zählt die Ausstellung im Innern so⸗ wohl als im Aeußern je 8, also im Ganzen 16. Alle Querwände enden vorn, sowohl innen als außen, in zierliche, kandelaberartige Säulen, die ihrerseits ein dreitheiliges Gesimse aufnehmen. An den 4 Eingängen, außen und innen und an den 4 breiten Eckdurchblicken spannen sich Bögen iwischen die Säulen, deren Zwickel vergoldete Kränze aufnehmen. In 16 der letzteren sind Heroen deutscher Kunst und

Wissenschaft in Gold auf schwarzem Grunde und mit Sepia in wirkungs⸗

voller Weise dargestellt: Luther Hutten; Pet. Vischer Holbein; Winkelmann Lessing; Leibnitz Kant; Goethe Schiller; QLumholdt Liebig; Mozart Beethoven; Cornelius Schinkel. Die Gesimstheile über den mit Bögen überspannten Theilen des Auf- baues heben sich ein wenig über den sonstigen gleichmäßigen Abschluß dadurch hinaus, daß der Kranz dieser Thesle eine originelle Bereiche⸗ rung in seiner Untergliederung erfahren hat. Die Mittelpunkte dieser hervorragenden Theile sind durch Adler in Gold geschmückt. Aus den vier abgestumpften Ecken mit der freien Durchsicht erheben sich

quadratische, schreinartige Aufbauten, die zur Aufnahme von zu stellenden Büchern dienen. Ihre oberen Theile, zu Nischen umgestaltet, sind zur Plazirung von Büsten der vier Ei—

finder und Förderer der graphischen Künfte, die Deutschland an gehören, bestimmt: des Altoaters der Kunst: Joh. Guten⸗ berg; des Bahnbrechers auf dem Gebiete der Xylographie, der Kupferstechkunst und der Ausbildung der deutschen Druckschrift: Albꝛ. Dürer; des Erfinders der Lithographie: Alois Senefelder; des Er— finders der Schnellpresse: Friedrich König. Auf diesen vier Eckbauten erheben sich Flaggenstangen, welche die deutsche Fahne, nach auswärts gewendet, zeigen; die Stangen selbst sind durch Guirlanden mit den kleinen Eckpilaren, die auf den angrenzenden Bautheilen Fortsetzung der Säulen bilden, in leichter, zeltartiger Andeutung verbunden. Im Friese des den gesammten Umbauungsrähmen bildenden Aufbaues sind außer dem direkten Hinweis auf den Inhalt der Ausstellung durch die zweimal sich wiederholende Aufschrift: Deutschlands Buchhandel und Druckgewerbe“, je in den einzelnen Dauptanischen umlaufend, Sprüche theils ernsten, theils humoristisch= satirischen Inhalts angebracht. Alle Architekturtheile sind mattschwarz ge⸗ strichen und in wohlthuender Weise mit Goldbronze leicht ornamentirt. Davon heben sich die oben erwähnten Inschriften in ansprechender Weise dadurch ab, daß sie in Alluminium, silberartig wirkend, hergestellt sind. Die Wandflächen werden mit grauem (icht neutral gefärbtem) Zeugstoffe überzogen, der den gemeinsamen Hintergrund für alle an ihnen auszustellende Gegenstände bietet. Derselbe Stoff breitet sich auch über die pultartigen Tischflächen aus und bildet einen Vorhang vor denselben, hier mit braunrother Mäandern 2c. gesäumt und mit Fransen von derselben Farbe behangen. In gleicher Weise sind im Innern des ca. 6 Meter breiten Raumes die 3 großen Taschtafeln, von quadratischer Gestalt, mit abgestumpften Eden bekleidet. Sie werden in ihrer Mitte hauptsächlich Globen und plastische Gegenstände auf—

nehmen, während im Uebrigen diese Tischflächen ebenso, wie die sonst innen und außen umlaufenden Flächen mit Prachtwerken, Atlanten, xylographischen nnd lithographischen Albums, Accidenz ⸗Probebüchern ꝛc. belegt werden. Von der Anbringung von Glasschutz ift abgesehen, wo ein solcher nicht unbedingt durch die Natur der Ausstellungsgegen⸗ stände geboten war.

Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung den Magistratsantrag, in Betreff der Freilegunz des Terrains an den Grundstücken der Schloßfreibeit eine gemischte Deputation einzusetzen, abgelehnt, dagegen beschlossen, den Magistrat um eine Vorlage in dieser Angelegenheit zu ersuchen.

Aus Po sen. 2. März, Abends, meldet W. T. B.: Die Warthe ist während des Tages einige Zoll gefallen und noch im weiteren Fallen begriffen; der augenblickliche Wasserstand beträgt 18 Fuß. Von Neu⸗ stadt wird ebenfalls ein Fallen des Wassers gemeldet, gegenwärtig ist der Wasserstand dort 12 Fuß 10 Zoll, mithin binnen 24 Stunden gegen 1 Fuß niedriger.

In der gestrigen Verhandlung der Todtenschaujury zu Poplar über den Untergang des Dampfers Strathelyde“ wur⸗ den, laut telegraphischer Meldung des W. T. B.“, nach dem ersten Steuermann des Dampfers „Franconia“ der englische Lootse und der Inzenieur Harrington vernommen. Der Lootse übernahm die ganze Verantwortlichkeit dafür, daß der Dampfer „Franconia“ den „Strathclyde“ verlassen habe, und erklärte, daß er nach der Be— sicht hung des durch die Kolliston angerichteten Schadens den Rath gegeben habe, zur eigenen Rettung das Schiff sofort in Doverbay auf Grund zu setzen. Der Ingenieur Harrington sagte aus, er habe niemals ein größeres Loch an einem Schiffe gesehen, als der Dampfer Franconia . hatte. Wenn die Stelle an der „Franconia“, an welcher dieselbe kollidirt war, nachgzgeben hätte, wäre für Alle, welche sich an Bord befanden, die größte Gefahr gewesen. Nachdem der dritte Ingenieur noch über die Evolutionen der Maschine ver= nommen worden war, wurde die Fortsetzung der Verhandlung auf nächften Montag vertagt.

Theater.

Im Wallner⸗Theater wird morgen die Posse „Kläffer“ von Wilken und L'Arrenge neu einstudirt mit theilweise neuen Cou- plets in Scene gehen. Da diese Vorstellung die hund ertste ist, welche das Stück erlebt, so findet sie zum Benefiz der Autoren statt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Frls. Wegner und v. Rothen berg, und der HH. Helmerding, Formes, Engels und Meißner. Nachdem sich Hr. Direktor Lebrun auf Ansnchen der Direktion des Stadttheater bereit erklärt hat, das Gesammt - gastspiel noch auf drei weitere Abende zu verlängern, gelangt das seit Wochen vorbereitete Schauspiel Die Frömmler“ morgen daselbst zur ersten Aufführung und zwar zu halben Kassenpreisen.

Redacteur: F. Preh m.

Verlag der Expedition (Kesseh. Vier Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beila ze).

Berlin:

Druck W. El s ner.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 1876.

*

Erste B

Berlin, Freitag,

des Aeutsch en Reichs · Auzeigers und Königlich Prenßischen Staatas-Anzeigers: Berlin, 8. V. Wilhelm ˖ Straße Nr. 32.

*

* ö * Inserate für den Deutschen Reichs u. Ksl. Preuß. Staatg⸗Anzeiger, das Central-Handeleregifter und das Poßblatt nimmt an: die Zaseraten Expedition

2. Sabhastationen, Anfgebote, Vorladungen a. dergl.

3. Verknufe, Verpachtangen, Sab missionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinsrahlung a. s. . von öffentlichen Papieren.

Anzeiger.

Deffentlicher

1. Steckbriefa und Untersgehangs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

6 J. Literarische Anzeigen. 8 9. Familien- Nachrichten.

ei Lage

den 3. Mär;

Gro shaudel. Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen-

Theater- Anzeigen.

beilage. 8

Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen ⸗Exvedition von Rudolf Messe in Berlin, Brealau, Chemmitz, Cöln, Dres den, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß burg i. E., Stuttgart, Wien, Zurich und deren Agenten sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bnreaus

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Die unten näher bezeichnete Dienst⸗ magd Emma Benecke aus Schrampe bei Stendal sst Fes Diebstahls und der Unterschlagung verdächtig Der jetzige Aufenthalt derselben ift unbekannt und wird deshaib ersucht, auf dieselbe zu achten, sie im Betretungsfalle zu verhaften und hierher abzuliefern. Fehrbellin, den 25. Februar 1876. Königliche Kreis⸗ gerichtg . Kommisston. Signalement: Geburtẽort: Schrampe bei Stendal, Sfiatur:; klein und untersetzt, Gesichta farbe: gelb. Besondere Kennzeichen; Auf dem rechten Auge blind und auf der Brust mehrere Narb n. 1874

Steckbrief. Der hierunter signalisirte Maurer- gesell Gustar Adolph Patzer aus Gohlig, welcher wegen schweren Diebstahls hierselbst in Vorunter⸗ fuchung befindlich und in Leipzig wegen gleichen Vergehens eine mehrjährige Zuchthausstrafe zu ver— büßen hat, ist gestern aus hiesigem Gefärgniß ent⸗ wichen. Sämmtliche Civil und Militärbehörden werden ersucht, auf denselben, der sich wahrscheinlich fudwärts nach seiner Heimath gewandt haben wird, zu vigiliren und von seiner Wiederergreifung hierher sofortige Mittheilung zu machen. Rendsburg, den 1. März 1876. Königl. Amtsgericht. Abtheil. I. Signalement. Alter: 28 Jahr. Größe: 164 M. Haar und Augenbrauen: dunkelblond und kräftig, auf dem Scheitel gelockt und in die Höhe gekämmt. Bart: dunkelblonder spärlicher Vollbart und kleiner unbedeutender Schnurrbart. Stirn: hoch. Augen: blaugrau, fest und frech blickend. Nase: etwas kolbig. Gesicht: rund. Mund: gewöhnlich. Kinn: rund. Zähne: gut. Sprache: hochdeutsch, Gang: rasch und elastisch. Besondere Kennzeichen: keine. Kleidung. 1 schwarzer Filzhut mit desgleichen Band, 1 Tunkelblaue Joppe mit Sammetkragen, 1 schwarze Weste, L schwarz = graue Hofe, 1 weißes Hemd, 1 Paar Strümpfe, 1 Paar Halbstiefeln.

Steckbrief. In der Nacht vom 21/22. d. M. sind aus dem im Hause der Wittwe Carl Lülwes hierselbst befindlichen verschlossenen Militär Quartier (Handwerkerstube) resp. aus dem Hausflur der 1c. Lülwes die nachbezeichneten Gegenftaͤnde entwen⸗ det: J. Militär Effekten: ein Mantel 1. Garnitur, Achsel⸗Nummer 55, zwei Paar Stiefel, eine Tuch⸗ hose, eine Mütze mit Schirm, ein alter Waffenrock mit Achsel Nummer 55. II. Andere Gegenstände: eine silberne Cylinderuhr ohne Kennzeichen, zwei lange Pfeifen, zwei Hemden ohne Zeichen, ein Messer mit . Schaale, verschiedene Wütste. Der That verdächtiz sindẽ zwei hierunter signalisirte, als Eisenbahnarbeiter bei der Wittwe Lülwes ein logirte Altpreußen, deren Heimathsort nicht näher angegeben werden kann, welche sich mit Hinterlassung einer Schuld von 15 resp. 10 S6 in jener Nacht heimlich von hier entfernt haben, ohne daß deren Spur bis jetzt hat aufgefunden werden können. Signalement: 1) Karl Mischke. Statur: mittel, Alter: etwa 27 Jahre, Haare und Schnurrbart: blond, Bekleidung: dunkelbraune Joppe, geflickte

beiden Schuldverschreibungen der fünsprozenti⸗ gen Anleihe des Norddentschen Sundes vom

Jahre 1870

beantragt worden.

er n als Eigenthũmer, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗ inhaber auf dieselben und die dadurch verbriefte Forderung irgend welche Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, hierdurch aufzefordert, diese Ansprüche an hiesiger Gerichtsstelle spätestens in dem auf den

vor dem Herrn Stadtrichter Roestel, im Zimmer 12.1 Jüderstraße 56/58, anberaumten Termine geltend zu machen, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen und die aufgerufenen Schuldverschreibungen werden für kraftlos erklärt werden.

26

September 1875, über 130 Mark, gezogen von Gebr. Rothschild C Co. in Barmen an eigne Ordre per 10. Januar 1876 auf Jeseph Jacob in Breslau und von diesem acceptirt, am 5. November 1875 an die Ordre des H. Goebel angeblich verloren gegangen.

hiermit aufgefordert, denselben spätestens in dem auf

den 14. September 1876, Vormittags

vor dem Stadtgerichts⸗Rath Engländer, im Zimmer Nr. 47, II. Steck des Stadtgerichtsgebäudes anbe⸗ raumten Termine vorzulegen, widrigenfalls der Wech⸗ sel für kraftlos erklärt werden wird.

lõS

geboren am 5. April 1841 zu Warsingsfehn, als Sohn der Eheleute Schiffers Hemme Behrends Janssen und der Aafke Jacobs, geb. Schlörholtz, welcher im März 1866 mit seinem Schiffe Schwan⸗ nette von Weener nach Norwegen abgefahren ist,

6 Drellhose, Weste, im Aermelloch eingeriffen,

uckmütze. 2) Ferdinand od r Friedrich Misch⸗

ling. Statur: gedrungen, mittelgroß, Alter: etwa 30 Jahre, Haare: blond, Bekleidung: schwarze Joppe, zraue Hose und Weste nebft Tuchmötze. Es wird ersucht, die Vorbenannten im Betretungsfalle zu arretiren und uns einzuliefern. Höxter, den 25. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Sub hastatisnen, Aufgebste, Vor⸗ ladungen n. dergl.

liz] Subhastations⸗Patent.

Das dem Bauunternehmer Jakob Krause zu Rixdorf, in der Kopfftratze wohnhaft, gehörige, in Nixdorf belegene, im Grundbuch von Rirxdorf Band XII. Nr. 437 des Grundbuchs von D. Rix dorf verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 21. April 18765, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Rr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meiftbietenden versteigert, und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 25. April 1876, Mittags 12 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 3 Ar 55 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von Oos M und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 3390 M ver- anlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund⸗ ftück betreffende Nachweisungen und besondere Kauf bedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das

vpothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene

alrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, diefelben zur Vermeidung der Präkluston späteftens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 11. Februar 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations · Richter.

sass] Bekanntmachung.

Bei dem unterzeichneten Gericht ist das öffentliche Aufgebot der angeblich abhanden gekommenen

Litt. E. Nr. 3143 über 50 Thlr.

Demgemäß werden die unbekarnten Inhaber die⸗ Schuldrverschreiburgen, sowie all: diejenigen,

19. Dezember 1876. h. 11,

Berlin, den 13. November 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Deputation für Kredit⸗ ꝛc. und Nachlaßsachen.

Bekanntmachung.

Der Wechsel de dato Barmen, den 29.

in Barmen girirt, ist

er unbekannte Inhaber dieses Wechsels wird

. tags 19 Uhr, . ö felbst, im Termins zimmer Nr. 6, bei uns den, und zwar unter der Verwarnung, daß nach Ab⸗

Sachsendorf begeben, hören lassen. durch zu dem aufl

Erblafssers vorhanden find, so werden alle diejenigen, welche nähere oder gleich nahe Erbansprüche an den Nachlaß zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, 1äitt. D. Nr. 175 727 über 109 Thlr. und ihre Aunspräche bis zum 10 Zuni 1875, Vormit.

und spätestens in diesem Termine uns anzumel⸗

lauf des Termins die Aufstellung der Erbbescheini⸗ gung für die oben genannten 3 Verwandten des Erblafsers erfolgen wird.

Oels, den 17. Januar 1876. Königliches Kreisgericht. Zweite Abtheilung.

1823 Bekanntmachung.

Gezen den früheren Pächter Theophil Hinz. zuletzt zu Swatno bei Osche ist seitens seiner Eh— frau Auguste, geborne v. Wedelstaedt, zur Zeit in Chmielno bei Karthaus, auf Scheidung wegen bös⸗ licher Verlafsung unter der Behauptung geklagt: Hinz habe um Ostern 1874 unter Veräußerung der gesammten beweglichen Habe sie mit den Kindern zu Swatno hülfslos zurückgelassen, sich zunächst nach aber nichts weiter von sich Es wird deshalb der ꝛc. Hinz hier

den 23. Juni d. J., Vormittags 12 Uhr,

vor dem Collegium anberaumten Termine zur Klage⸗ beantwortung und mündlichen Verhandlung unter der Verwarnung vorgeladen, daß, wenn er sich nicht meldet, gegen ihn in contumaciam verfahren und dem Antrage gemäß erkannt werden wird.

Schwetz, den 28. Februar 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

missien in General ⸗Entreprise fordernden vergeben werden. . Versiegelte Offerten mit der Aufschrift:

sind bis zu dem auf

den 7. März 1876, Vormittags 12 Uhr, im Bureau des anberaumten Termin einzureichen.

einzusehen. Berlin, den 17. Februar 1876. Artillerie Depot.

(1843 Sunbmission.

e⸗

bei Charlottenburg soll die Lieferung von 400 Stück Lindenbäumen, 1500 1d. M. Dornenhecken

den, und ist hierzu ein Termin auf Sonnabend, den 11. März er, Vormittags 11 Uhr,

Chaussee anberaumt.

eröffnet werden. Berlin, den 29. Februar 1876. Der Königliche Bau Inspektor. v. Ludwiger.

11 Uhr,

Breslau, den 24. Dezember 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung .

Ediktalladung. Auf begründet befundenen Antrag werden I der Schiffscapitain Christian Janssen,

seinen Bestimmungsort aber nicht erreicht hat,

2) der Schiffscapitain Soecke Janssen Free⸗ mann de Buhr von Warsingsfehn, geboren am 25. März 1839 zu Boekzetelerfehn, als Sohn der Eheleute Jann Soecken de Buhr und Gekcke Heeren, geb. Meyer, welcher 1867 mit dem Schiffe Maria Johanna Scheon von der Weser nach Norwegen und von da nach Brake abgefahren, an seinem Be— stimmungsorte aber nicht angelangt ist,

3) der Matrose Hinderk Kundschaft, geboren am 2. September 1842 zu Wüsteney, als Sohn der Eheleute Arbeiters Jobann Gerhard Kundschaft und der Küntje, geb. Hinderks, welcker am 27. Juli 1871 mit dem Schiffe Iduna, Capitain Johann A. Aden, eine Reise nach Archangel angetreten, seitdem aber mit dem Schiffe verschollen ift,

4 Schiffer Johannes Friedrich Müller, gebo⸗ ren zu Leerort am 16. Jannar 1835, als Sohn des Landwirths Focke Niclas Müller und der Anna geb. Focken, welcher 1852 in See gegangen und von dem die ö. . am 15. Januar 1855 aus Cardiff hieher gelangt,

sowie die etwaigen unbekannten Erben und Erb— nehmer derselben aufgefordert, binnen 9 Monaten und spätestens in dem auf

Dienstag, den 6. Zuni k. J., Vormittags 11 Uhr, w hier anstehenden Termine . oder schriftlich sich zu melden, widrigenfalls die Verschollenen für todt erklärt und ihr Vermögen den bekannten Erben überwiesen werden wird. Leer, den 21. August 1875. Königliches Amtsgericht II.

loss] Aufgebot unbekannter Erben.

Am JT. Dezember 1871 ist zu Oels der Züchner⸗ meister Carl Friedrich Wilhelm Schneider aus Oels mit Hinterlassung eines Vermögens von etwa 48,000 M ohne Errichtung eines Testaments ver- storben.

Bis jetzt haben: . (

der Auszügler Johann Christian Haetscher zu Mangschütz, Kreis Brieg,

der Häusler Carl Wilhelm Haetscher ebenda,

(an dessen Stelle wiederum seine Erben ge⸗

treten find), und die verwittwete Einliegerin Maria Elifabeth Selzer, geb. Haetscher, zu Königshütte O. / S ö .

durch das rechtekräftige Erkenntniß des Königlichen Appellationsgerichts zu Breslau vom 21. Dezember 1874 und Purifikatoria vom 18 Mai 1875 nachge⸗ wiesen, 53 ste mit dem Erblasser Carl Friedrich 6 chneider im fünften Grade verwandt

Da nun Vermuthungen obwalten, daß andere gleich nahe oder noch nähere Verwandte des

1408 Die Königliche Domäne Nochan

im Schrimmer Kreise, ca. eine halbe Meile von der Kreisstadt Schrimm und gegen 3 Meilen von der Eisenbahn⸗Station Czempin entfernt, soll auf acht⸗ ehn Jahre, und zwar von Johannis 1876 bis Jo annis 1894, im Wege des össentlichen Ausgebots anderweit verpachtet werden, zu welchem Behufe wir Termin auf Freitag, den 5. Mai d. Is, Vormittags 11 Uhr

Verkaufe, Verpachtunger, Submissiognen 20.

Bekanntmachung.

in unserem Sitzungszimmer

anberaumt haben.

Die Domäne besteht aus: 1) dem Vorwerk Nochau, enthaltend an:

Acker. 330 238 Hectar, Gärten. w Wiesen . 8 Weiden. Conn, Holzungen. Gen,. Wegen. 83 Gewässern. 1 Hofräumen 1.

zusammen 495,633 Hectar, 2) dem Vorwerk Pellberg, enthaltend an:

MWcrer 141,86 Hectar, Wiesen . . Weiden. ö,, Wegen. , Hofrãumen Os zusammen 15532 Hectar.

Das feftgeftellte Pachtgelder⸗Minimum beträgt

12.000 Mark.

und der Werth des Vieh“ und Wirthschafts-Inven tars, mit welchem die Pachtstücke besetzt zu halten

sind, auf 48,000 4 festgesetzt. . Jeder, der sich beim Bieten betheiligen will,

sich vor dem Termine bei dem Lizitations · ommis· farinus über den eigenthümlichen Besitz eines dispo

niblen Vermögens von 84 000 M,. sowie über seine landwirthschaftliche und sonstige Qualifikation aus-

zuweisen.

Die übrigen Pachtbedingungen und die Lizitations⸗ Karten, Vermefsungs⸗ und Boni 750 tirungs Kegister, das Gebãäude⸗Inventarium ꝛC. können vor dem Termine sowohl in unserer Domänen ⸗Re⸗ gistratur während der Dienftstunden, als auch in Nochau bei dem gegenwärtigen Pächter, Ober- Amt

regeln, sowie die

mann Kinder, eingesehen werden, welcher nach

heriger Anmeldung auch die Besichtigung der Pacht- Objekte gestatten und sonstige Auskunft ertheilen J

wird. Posen, den 11. Februar 1876. Königliche Regierung,

Abtheilung für direkte Stenern, Domänen =

und Forsten. Bergenroth.

Es soll den 21. März er. im Gafthofe zum deutschen Hause nachstehendes Holz aus der Ober⸗ försterei Taner in Peitz, Belauf Schönhöhe Jagen 29 circa 1070 Rütr. Eichen Scheit, 150 Rmtr.

Eichen Knüppel J, 1580 Rmtr. Kiefern Scheit,

Rmtr. Kiefern Knüppel J. im Wege der Lizitation sffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kauflustige an dem gedachten Tage, Vormittags um 10 Uhr, hiermit

aner, den 2. März 1876. Nath.

Sunubmission.

eingeladen sind. Ober förster.

147

Der Neubau eines Materialien ⸗Schuppens und eines Latten⸗Schuppens im Laboratorien Etablisse · ment bei Tegel soll im Wege öffentlicher Snb⸗

(1844 Submission.

bei Charlottenburg soll die Lieferung von

ußwegen ꝛe., 400 Kbm. Mutterboden, 1000 Quadratm. Rasen

den, und ist hiexzu ein Termin auf Sonnabend, den 11. März er., Vormittags 10 Uhr,

Chaussee, anberaumt.

wer den. Berlin, den 29. Februar 1876. Der Königliche Bau⸗Inspektor v. Lu dwiger.

Bekanntmachung.

1859

eichene Faßstäbe beschafft werden.

Behörde anberaumten Termine einzureichen.

hat Kiel, den 29. Februar 1876.

gcͤferlich Werft.

1831] Submission.

blaue do.

(acht indigo) 9. 300 weiße Hosenleinwand 75 2140 Futter ⸗Callicot * 4380 ünterhosen ⸗Callicht 75 vor⸗ 2200 Segelleinwand zu Hosen 83 * 200 Segelleinwand zu Brotbenteln 83 2800 hblaugestreiften Hem⸗ den⸗Callicot 83 5b00 blaugestreiften Dem - den · Callicot 5 16090 1 83 20 ragendrillich 150 = 100 weißen Futterboy 68 200 Wattirleinwand 83 J 15 Wachstuch 83 = 10 = Steifleinwand.

256 Verstegelte Angebote nebst Preben, mit dem Vermerk „Offerte auf die bis 12. Marz er., einzusenden. Der oder schriftlich, Nr. 10 zu erfahren. Liegnltz, den 1. März 1876

x . Die Bekleidungs ˖ So mmission.

Das unterzeichnete Regiment bedarf pro 1576: circa 1370 Meter graue Futterleinwand 75 em. breit

an den Mindest⸗ Snubmission auf den Neubau zweier Schuppen

unterzeichneten Artillerie⸗Depots

Die Bedingungen ꝛ4. sind vorher im Bureau Kaserne hinter dem Zeughause Zimmer Nr. 3

Zum Bau des Verbindunas Kanals zwischen dem Berlin⸗Spandauer Schiff ahrts⸗Kanal und der Spree

im Wege der öffentlichen Submission vergeben wer⸗

im Bauburean an der Moabit Charlottenburger

Die Lieferungsbedingungen liegen ebendaselbft zur Einsicht aus und werden die eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten Cto. 9/3. b.)

Zum Bau des Verbindungskanals zwiscken dem Berlin⸗Spandauer Schiffahrtskanal und der Spree

1200 Kbm. Deckmaterial zur Befeftigung von

im Wege der öffentlichen Submisston vergeben wer⸗

im Baubureau an der Moabit-Charlottenburger

Die Lie ferungs bedingungen liegen ebendaselbst zur Ein sicht aus und werden die eingegangenen Off ertenin Ge⸗ genwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet

(à. Cto. 9/3

Für die Kaiserliche Werft sollen Wo Mtr. Aorn⸗ holz, ca. 26 Mtr. Ellernholz., 250 Mtr. Lindenholz, ca. 2580 Mir. eichene Wagenschott⸗Bretter, sowie 4 Stück fichtene Rundhölzer 50 Em. Durchmesser, 160 Cm. lang, eschene und rothbuchene Bretter und

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift „Submisfion auf Lieferung von Brettern und Fundhölzern“ bis zu dem am 25. März er., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Die Pachtkautien ist auf 4000 Anträge gegen Erstattung der Copialien von 6 C, abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nebst den näheren Bedarfsangaben und Proben in der Re- gistratur der Kaiserlichen Werft zur Einsicht aus.

.

auf der Adresse Lieferung von Leinwand und Callicot Materialien“, sind Vormittag 10 Uhr. franco Lleferungs Bedingungen sind mündlich in letzterem Falle gegen Kopialien - Erstattung, im Zahlmeister⸗Bureau, Breslauerstraße

Königs · Hrcad ß a rn, (2. Westprenßi⸗