1904 / 44 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

stoßen seien.

die Ruhe aufrechtzuerhalten und

Chinas und werde sich deshalb für die Erteilungen des Exequatur an Ching wenden und keiner anderen Macht das Recht einer Einmischung zuerkennen. Morgan, der jetzt auf der Reise begriffen sei, um seinen Posten anzutreten, werde nach San Francisco fahren und dann Yokohama beruͤhren. Alien.

ur Richtigstellung der aus japanischer Quelle stammenden

Vit flir über die rcon ft die dem Abbruch der

diplomatischen Beziehungen mit Japan und der

Eröffnung der Feindseligkeiten direkt vorangingen, veröffentlicht der „Regierungsbofe / nachstehendes: ; m 16 Januar ging die Kaiserliche Regierung sofort nach Ein. gong der letzten japanischen Vorschläge an deren Prüfung heran, am 8. desselben Mongts erhielt der Gesandte Kurind auf feine Anfrage den BVescheid, der Kaiser babe die Beratung der Vorschläge einer besonderen Kom mission übertragen, die am 28. zusammen⸗ trete; die, Entschließung des Kaiserg werde vorangsichtlich nicht bor dem 2. Februar erfolgen. An diesem Tage befahl dann der Kalser, den Entwurf endgültiger Instruftionen für den russischen Ge sandten in Tokio auf Grundlagé der Beratungen anzufertigen. Am 3. Februar gingen an den Statthalter Alexesem drei Telegramme ab, die den vollen Tert des Entwurfs deg Übkommeng mit Japan sowie alle Motive der Kaiserlichen Regierung mit einigen Aenderungen ztsiapanischen Vorschläge und allgemelne Weisungen für den russtschen Gesandten in Tokio bes der Uebergabe der Antwort an die japanische Regierung enthielten. Um Zeit ju sparen, gingen gleiche Telegramme direkt an Baron von Rosen ab. Mel äber Am 4 Februar, alfo 48 Stunden var Empfang der Meltung äber den Abbruch' der diplomatischen Hezlehnngen durch Japan, teilte Graf Lamsdorff em javan ichen Gefandtz n die . der Antwortvorschläge an den! Bäron von Rosen mit. in 3. Februar ging von dem. Statthalter die Mitteilung de Harong von Rbfen über den Empfang der Antwortworschläge ö. Am 5. Februar, um 4 Uhr Nachmittagg, bergaß der . 6j Gesandte völlig unerwartet dem Minister des J 9. zwe Noten, von denen die erfte den Abbruch weiterer ö, un gen meldete unter dem Vorwand, . Rußland der Ertei e . Antwort auf die japanischen Vonschläg? gusweiche, währen . zweite Note den Abbruch der , , . w 79 . mit dem Hinzufügen, daß der japanische Gesandte mit dein Per 3 der Gesandtschaft am 10. ger e, St. Petersburg verlassen werde. Dlese Noten waren von (inem Prbatschreiben des japanischen Ge—⸗ sandten an den Grafen Lamsdorff begleitet, in dem die Hoff nung aug gesprochen 9 . b bn ch . diplomatischen Beziehungen uf möglichst kurze Zeit beschränken werde. . 3 * r e wurden been der Statthalter Alexejem, wie Baron Rosen und die ruffischen Vertreter in Peking und bei den Großmächten durch dringende Telegramme von dem Abbruch der Besiehungen mit Jahan und von dem Kaiserlichen Befehl bezüglich der Abreise des russischen Ge⸗ sandten aus Tokio in Kenntnis gesetzt. Die erwähnte Zirkulardepesche legt auch die Verantwortung für alle Folgen der japanischen Regierung auf. Das Telegramm Alexejews über den Empfang der erwähnten Zirkulardepesche ist vom 5. Februar datiert. Wbgleich der Abbruch der Beziehungen durchaus nicht die Eröffnung der Feindseligkeiten bedeutet, verübte dle japanische Regierung bereits in der Nacht auf den g. Februar und sodann im Laufe des 9. und des 10. Februar eine ganze Reihe empbrender Angriffe auf russische Kriegs. und Handelsschiffe unter Verletzung der Bestimmungen des internationalen Rechts. Der Befehl des Kaͤisers von Japan, betreffend die Erklärung des Krieges an Rußland, erfolgte erst am 11. Februar. ;

Ein Telegramm des Befehlshabers des Kreuzers,Warjag“, Kapitäns Roudnew, von gestern meldet, der „Russischen Telegraphenagentur“ zufolge:

Der Kreuzer War jag“ und das Hochseekanonenboot Korejetz bestanden einen Seekampf mit einem aus 5 Kreujern und 8 Torpedo⸗ bogten hestehenden japanischen Geschwader. Der „Warjag“ wurde außer Gefecht gesetzt und kehrte dann mit dem . nach der Reede von Tschemülpo zurück; die Befehlshaber beider Schiffe sandten deren Besatzungen an Bord der yr Tschemulvo liegenden fremden Kreuzer und fyrengten darauf ihre Schiffe in die Luft, um sie nicht den

apqnern auszuliefern. Kapitän Roudnew meldet fodann bie Verluste van der Besatzung des „Warjag ! und fügt hinzu. daß der Korejetz- 3 Verluste ersstten habe. Er betont, daß Offiziere und Mann= ö an den Tag gelegt und alle in edler ; an hätten. 35 ch amtlichen ittelungen betragen die Ver⸗ luste genguen Ermittelung . J 5 . e n zes rufsscn Freer ning. 2 Offiziere leicht . ot, i, Mann ,,, Der Generalquartie deli hiert tmeister, General Pflug telegraphier aus Port Arthur: Ger z

c h. aus , des Tschitaschenregiments Es heiße, da . , Lie die Russen. as Eis l er.

Man glaube, daß bei stnn ö . . sei am Ufer gering

eintreten werde. Ein Teil des

? Schiffe seien nicht en.

Angriff auf die dh er ) ö

daß ber . e ann heinz Lessar ehre hie

erie mi j ; Sch anhaikwan zu ö Eisenbahn von Ra otin afu . ö bin, c en. hat, wie „W. T. B. be⸗ ) . ö

Iöe etz been Resieruüg an is. Fibu

. . K friedlichen Beßiehungen ab⸗

9 sieht un fan. R ina mit den beiden Staaten auf freundlichem

ö a, l , ren darauf legt, die guten

kJ ; u ü .

Behörden sämtlicher Probinzen iel e een erh feng i

behörden sind ebenfalls angewiesen worden, , . Vistt ien

. 3. Dandelstreiben den und der

gew ö o n n hel,

Generalgoube de eilerlihen halle

ert hen bicse Hanten mit der , , lien g e ehh

die Städte, Dörfer und amfsichen Gebaude in den ö eng f n,

Provlnzen, sowie die Privatpersonen und deren igen tum de sie

n ,n, äußeren und, inneren. Mongol n, ongolei die Besetze der Neutralität befolgt werken, , e in Truppen der ä, i

ollten, wid Ching Maßregeln zur Zurückweifung d

. . ö a Jil 6. Bruch der

eun j eziehungen betrachtet werden. z schaftlichen Ben . . 6 r Mandschurei

inesischen Souveränität rer n bleiben ohne d.

Trägt der neue Entwurf den Eventualitäten Rechnung,

Die ja ani heRe ier ung hat darauf dem hhinesischen gGesæn len in 1, ö 17. Februar folgende Note über⸗

geben:

Die Kaiserliche Regierung, von dem Wunsche beseelt, soweit wie möglich ie des friedlichen ltr, der jetzt in China herrscht, zu vermeiden. wird in en Teilen des chinesischen Territoriums, mit Augnahme desjenigen, der von Rußland besetzt ist, die chinesische Neutralltät achten, solange Rußland ein gleiches Verfahren nwendet. . . ö Die Kriegegesetze, die den Kaiserlich japanischen Truppen im Felde zur Ri i dienen, verbieten eine ig gti Zerstõrung des Elgentumg. Infolgedessen kann die Kaiserlich chinesische Re⸗ gierung darüber beruhigt sein, daß das Mausolcum und die Palãäste n Mukden und Hsing ting, sowie die öffentlichen Gebäude überall ff, Beschädigungen gesichert sind, soweit diese nicht durch eine ruffische Aktion veranlaßt werden sollten. Ferner werden die Rechte der chinesischen Beamten und Einwohner innerhalb der Zone der militärischen Operationen, sowohl betreg ier , als auch des Eigentums, geachtet und durch die Kaiserlichen Truppen beschützt werden, soweit wie dieses die militärische n ,. zuläßt. Sollten jedoch diese chinesischen Untertanen Hilfe un Unterstũtzung den Feinden Japans gewähren, so muß sich die Kaiserliche Regierung das Recht vorbehalten, solche Schritte zu tun, wie die Umftände es erfordern. . . ö

Es erübrigt noch, schließlich zu erklären, daß der jetzige Krieg von Japan nicht zu dem Zwecke geführt wird, Eroberungen zu machen, sondern einzig in Verteidigung seiner legitimen Rechte und Interessen, und daß die Kaiserliche Regierung nicht die Absicht hat, als Ergebnis des Konflikts auf Koften Chinas Gebiete zu annektieren. 23

Die Kaiserliche Regierung wünscht ebenfalls, daß sich die Kaiserlich chinesische Regierung darüber klar werde, daß, welches auch die Aktion sein möge, die Japan auf dem jum Kriegsschauplatz werdenden chinesischen Gebiet anzuwenden gezwungen sein sollte, dies immer nur in Ausführung der militärischen Notwendigkeit der Fall sein werde und nicht zum Zwecke der Schädigung der chinesischen Souberänität.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.

In der heutigen (38 Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekrefr des Reichspostamts Kraetke bei= wohnte, wurde die zweite Beratung des Reichshaushaltsetats für 1994 bei dem Etat der Reichspost⸗ und Telegraphen⸗

verwaltung, und zwar bei dem ersten Ausgabetitel „Gehalt

des Staatssekretärs 39 000 *, fortgesetzt,

Zu den bei diesem Titel mit verhandelten Anträgen Gröber, Müller⸗Sagan und Erzberger ist inzwischen noch 6 gender Antrag der Abgg. Pahig (nl) und Genossen hinzu⸗

gekommen:

den, Reichskanzler zu ersuchen, tunlichst bald dem Reichstag eine Denkschrift über die Besoldungs‘ Anstellungs⸗ und Beförderungs⸗ verbältnisse der Beam ten und Ünterbeamten der Reichspost. und Telegraphenv erwaltung vorzulegen und hierbei insbesondere nachzu⸗ weisen: 1) welche Ungleichheiten in den Bezügen innerhalb derselben Unterbeamtenklassen (Postschaffner usw.) dadurch entstanden sind, daß. den seit 1. April 1895 angestellten Ünterbeamten Militärzeit und Probejahr nicht mehr angerechnet werden, und wie lange diese Uebergangszeit voraussichtlich dauert; 2. welche. Besoldungsverhältnisse für die höheren Beamten sich seit Einführung der Personalreform von 1900 und im Vergleich zu dem früheren System der Besoldung nach dem Durchschnitts gehalt ergeben haben; 3) welche Mittel es erfordert, wenn allgemein im Be⸗ reich der Post. und Telegrayhenverwaltung die ersten Dienstalterg⸗ slufen von 3 Jahren auf 2 Jahre abgekürzt werden.“

(Schluß des Blattes.) ;

Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (24) Sitzung, welcher der . für Handel und Gewerbe Möller beiwohnte, die zweite Beratung des Staatshaus⸗ haltsetats für das Rechnungsjahr 19094 im Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung bei den Aus—⸗ gaben für den , an der Berliner Börse fort.

Abg. Broemel (Fr. Vag.): Die gestrige Rede des i von Zedlitz 3 bewiesen, daß er sachlicher Belehrung zugänglich ist; er erklärte sich für die Aufhebung des Verbots deg Terminhandels mit Bergwerks- und Industriewerten. Die Schwäche der deutschen Börsen ist nach meiner Meinung im wesentlichen auf die Wirkung des Börsen gesetzed und vor allem auf das Verbot des Terminhandels zurück= uführen. Auch die Konzentration der Börsengeschäfte in den großen Banken ist eine Folge dieses Gesetzes, das den kleinen und mittleren Bankiers das Geschäft wesentlich erschwert hat. Die Stempelsteuer trifft diese weit höher als die großen Banken. Ueber die Notwendigkeit der Reform des Börsengesetzes und des Börsensteuergesetzes ö hier und im Reichstage kaum noch ein Zweifel. Nach den Mitteilungen des Handelsministers ist eine Novelle zum Börsengesetz zu erwarten; der Minister hat aber die Herren von der Börse ermahnt, mit dem vorlieb zu nehmen, was ihnen geboten wird. Das ist doch eine kleinliche Auffassung. An der Existenz einer soliden, seistungsfählgen Börse hat auch der preußische Staat ein erhebliches Interesse. Nur eine leistungsfähige Börse kann die preußischen An · leihen auf einem möglichst stetigen Kurse erhalten. Die Schwierig keit einer Reform wird von keiner Seite verkannt. Die „Kölnische Zeitung“ hat sich ein Verdienst erworben, indem sie zuerst mit vollem Nachdruck im Anschluß an die Ereignisse vom 8. und 9. Februar auf die Nolwendigkeit einer Börsenreform hingewiesen hat. Der Handels. minister sollte auf die Aufhebung des Terminhandels hinwirken.

Abg. Funck (frs. ,, Die Ausführungen des Handels⸗ ministers haben auch uns enttäͤuscht. Die Art und Weise, wie er diese wichtige, in das Volksleben tief eingreifende Frage behandelt hat, erscheint mir sachlich nicht berechtigt. Er sagte, die Novelle wolle eine Reparatur von Treu und Glauben im Bötsengeschäft herbeiführen. Daz Boöͤrsengesctz hat die unlauteren Clemente an die Oberfläche ge—= bracht. Kein Wort sagte er von einer Ermäßigung der Stempel teuer, die den kleinen Banfier so empfindlich trifft. Der springende Punt sst aber; daß der Minister eine Beseltigung des Terminhandels nicht in Nugficht gestellt hat. Die große Mehrheit des Börsenausschusses bat sich füt einc unbedingte Aenderung der Bessimmungen über den Terminhandel awegesprechen. Auffällig ist, daß der Minister nicht mit einem Worte die Vorgänge bom 8. und 9. Februar erwãhnt bat. Das Wohl und Wehe vieler kleinen Leulg dängt doch mint de Börse zilammen, and diz Hörse hat so wenig Widersicndsfähigleit bel wiesen, daß ich nicht derstehe, weshalb der HMönister bie allgemeinen Gesichtevunkte nicht einmal testreift hat, Ich kann mir nicht denken daß das Staats ministerium diefe Frage nicht erörtert hat. Wie stellt sich der Minhttrhlästregte tn fr gangen Frage Fürst Hinz dt für die, Bedeutung der Börse, für die inter ngtion ald! Verhältni he ein sehr feineg Gefühl; er würde fofort eine Reparatur haben eintreten ke, Diese Gesetgebung ist. doch außerordenttich wichtig fin unsere. ganze e erte Politik. Ver Min ter wilk Las „Grreichbare. justande dringen. Eg Pandelt hir. tine bertorragend natignale wirischaftliche Frage, und da kommt man nicht mit einigen voꝛsichtigen , ,,

e jetzt ein= getrclen sind Der Reichstag ist mit Arbeiten! nicht se nba daß J . . 6 jetzt eingebracht werden könnte. J

aube, . J 9 rt die Ginbringung. Die Rationalliberalen follten! etwas

*

die Mehrheit, des Reichstags ver.

mehr auf die Ginbringung der Novelle zum Boͤrsengesetz hinwirken und die Regierung sollte damit nicht zögern, wenn dirse Nobelle auch keine großen Aussichten haben sollte. 3. von Zedlitz hat den

9. im Gegensatz zu

moralischen Mut gehabt, e seinen Freunden für die Aufhebung des Terminhandelß mit Montan, und Industriemerten einzutreten. Wenn er aber glaubt, daß die Zulassung, des Differenzeinwandes für diejenigen, welche

3000 bis 5060 , Einkommen haben, die Bankiers berhindern werde, mit diesen Leuten auch fernerhin 6 zu machen, so irrt er sich, und auch der von dem Minister hingestellte Zweck einer Reparatur von Treu und Glauben wird damit nicht erreicht. Wirken Sie frechts und im Zentrum) auch einmal mit uns zusammen, ändern Sie diese ab irato gemachte Gesetzgebung ab. Es handelt fich um keine . wir sind alle mehr oder minder daran beteiligt. Die

orgänge vom 8. und 9. . haben die Situation blitzartig er⸗ hellt; wir haben die Gefahr und den Abgrund gesehen, vor dem wir stehen, Legen Sie die bessernde Hand an, solange es noch Zeit sftl Das Gewicht der sachlichen Gründe steht auf unserer Seite. Bie Mehrheit des Reichstags wird sich, wenn sie dies einsieht, ihrer Pflicht nicht entziehen.

(Schluß des Blattes.)

Bei der greg erf wahl im 4 Hessen⸗ Nassauischen Wahlkreise (éschwege⸗ Schmalkalden) er⸗ hielt, nach der amtlichen Zählung, der Zigarrenfabrikant Hugo⸗Lassel (Soz) 5857, der Porzellanmaler Raab⸗Ham⸗ burg . 552, der Volksschullehrer Merten⸗ Berlin (Fr. Volksp) 4089, der Gutsbesitzer von Christen⸗ Werleshausen (Freikons) 3519 Stimmen. Es hat Stichwahl zwischen Hugo und Raab stattzufinden.

Kunst und Wissenschaft.

Bei Eduard Schulte beginnt am Sonntag, den 21. Fe⸗ hbruar, eine neue Ausstellung, die Werke und Sammlungen Hon Eugen Bracht, Dresden, Willi Döring, Kolonie Grunewald, Adolf . München, Philspp Läszls, Budapest, Berta von Scharfenberg, Berlin, Ernst Stoͤhr, Wien. Max Tilke, Berlin, das Hauptwerk von Eduard von Gebbardt, Düssesdorf, „Die Bergpredigt ferner neue Arbeiten der ,,, für Original -Lithographie zu Berlin' und endlich von Hermen Anglada, Pariz, enthalten wird.

Aus Bern wird dem. W. T. B. telegraphiert: Der Bundesrat beschloß, den Beitritt der Schweij zu der Uebereinkunft, betreffend die Organisfation einer internationalen Erd⸗ beben forschung mit dem Sitze in Straßburg, zu erklären, und bestimmte er Forgl in Morges als Delegierten zu der für April bevorstehenden kon stttuseren den Konferenz.

Theater und Mufik.

Neues Theater.

Die rührige Leitung des Neuen Theaters, die es an Wagemut wahrlich nicht fehlen Et brachte gestern des Euripides ö Medea“ in der Ue 6 . Ulrich von Wilam owitz⸗

a

Möllendorff zum ersten e jur Aufführung. Es schlicßt

keinen Tadel in sich, wenn man es auzspr tt, daß tro der grsßen Vorzüge der neuen Verdeutschung des Werkz und der Tüchtigkeit der Inszenierung und an llun⸗ die

lebendige, unmittelbare Wirkung nur auf Augenblicke sich einstellte, menschliche Empfinden,

der Dichtung von der Bühne herab und zwar nur da, wo das allgemeln r . das heute wie vor Jahrtausenden Geltung hat in seine Rechte trat. Man wird sich aber eingestehen müssen, , die an sich unhellenische Uebersinnlichkest und ö mit der Gri 66 seine Medea ausgestattet hat, die Gestalt, wenn auch in anderer eise, weit, eindrucksvoller und unheimlicher auf uns einwirken läßt, als das im Geiste seiner Zeit moderne Weib des Gu aus verratener Liebe so fürchterliche Vergeltung übt, um vom Sonnengott 2x machina dem der Tat entrückt, hohn⸗ lachend der Sühne zu entziehen. Das t auf Rache, das im en lebendig , getroffenen Feind, ind Gefühle, die ung völlig fremd geworden sind, befonders seit ber Um= . des Hellenismus . Goethe, der mit dem Wort: Alle menschlichen Gebrechen sühnet reine Menschlichkeit⸗ den für ung gültigen Leitsatz aufstellte. So bleibt der gestrigen Aufführung der Medea“ positiv nur das Verdienst eineg Intereffanten er fa Experiments, negativ aber dasjenige, wieder bewiesen zu haben, wie weit die Kluft zwischen antikem und mobernem Gesst boch geworden ist. Daß namentlich der Uebersetzer alles getan hat, diese zu überbrücken, muß dabei aber voll anerkannt werben. Die schwerfälligen fechs⸗ füßigen Jamben des . verwandelte er in dem natür⸗ lichen Fluß der deutschen Sprache besser entsprechende fünffüßige, vermied im Ausdruck alles philologische , . alle ungeheuer⸗ lichen Wortbildungen; dem Chor wies er, ähnlich wie Schiller in der Braut von Messina“, einen Platz in der , an, die er, um ihren etwas unvermittelten erf eng wahrscheinlicher erscheinen zu lassen, in jwei Akte, einteilte und mit einigen wen en, eschickt eingefügten ergänzenden Versen versah. 3 ei une gebührt, wie schon oben erwähnt, ebenfallz uneingeschränkteß Lob. Frau Bertens, die als Darstellerin kom⸗ plitierter Frauencharakter? bekannt ist, war die Aufgabe zju— . die Medea zu spielen. Sie vermied glücklich 6. her⸗ ömmlichen Heroinenstil und gab lediglich ein maßlos eifer⸗ ichtiges und leidenschaftliches Weib, das zur Befriedigung seiner Rache an dem ungetreuen Gatten ib vor dem Kindesmord nicht zurückschreckt. Mit Recht betonte sie aber guch die weicheren Regungen der Seele der Kolcherin mit besonderer Stärke und übte da, wo die Mutterliebe Medea in ihrem furchtbaren Entschluß fast wankend macht,

„das nur

den tiefsten Eindruck aus. Die selbstgefällige Art d zeichnete Herr. von Winterstein nls 1 er , mne. den den düsteren Vorgang einleitenden Worten der Unheil

ahnenden Amme verlieh Fräukein Waupel die erforderli indri lichkeit. Vortrefflich ein tudiert waren die ,, =, Führung der Damen Durieux und Höflich, und auch die Herren Klein

r. . (Aegeus) und Höfer (Bote) erwiesen sich als

Im Neuen Königlichen Operntheater wi Moʒarts Dauberflöte · aufgeführt; in diefer Dper 6 . Künstler beschäftigt: die Damen HDerzog, Hiedler, Sietrich, Plaichinger, Goetze, Rothauser, Pohl, Parbf und oltz, die Herren Sommer, n, Mödlinger, Bachmann, Lieban, ztrafa und la Bir gen

ist V. .

Im Königlichen Schgusptelhause wird morgen Heinrich der Hen lerster l nge lg, Den König ö, Ludwig, den Prinjen Heinrich Vert Ghristsanz,

err Pohl, den Perch e. atkowskvy.

Das Deufsche Eheater hat Spielplan aufgestellt: morgen abend ; Der einsame Gir, Montag und 41 Faust ; Mittwoch und nächst = 2 ö. ö. d lindrea·¶ Ne gehn e se e , ne enger. sunkene Glocke r,, .

Im Ber! en ta hn Theresia· nf, 6 , .. 2 , , ö orgen 3 . 2. ken Sonntagnachmittag Ueber