1904 / 62 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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Naturalbenũge hergegeben werden, wieviel, konnte ich nicht er⸗ fahren, aber es steht fest, daß der französische Sergeant im Durchschnjtt erheblich besser gestelll ist, als der deutsche Unteroffizier. Der deutsche Sergeant siebt vermeintlich dadurch besser da, daß er nach zwöl fiähriger Dienstzeit auf Zivilversorgung zu rechnen hat; aber eine einzige Bestrafung genügt, um ihn dieser Aussicht zu be rauben. In. einem Falle, der sich in meinem Wahlkreife ereignet hat, verlor ein Sergeant nach zehnjähriger Dienstzeit wegen einer Ohrfeige, die er einem Soldaten un Unmut gab, nicht nur auf längere Zeit 66. Freiheit, sondern auch den Anspruch auf Zivilversorgung. Solche 9 e dürfen dech auch nicht außer Augen gelassen werden. Der ? . Herl hatte ja einen Antrag auf Aufbesserung der Bezüge . nteroffijiere eingebracht, der leider abgelehnt worden ist. Ber 3 für e bob iin erofsszercs don ehen her it s d in üg i würden, erforderliche Bedarf würde sich, wenn wir die Auf⸗= bel een auch nur auf 1590 * ansetzen, auf 6 bis 7 Millionen rschnen, ein. Summe, die ml bch ben Gesamtbedarf des Militär- stats von 54 Millionen = 1I0½ nicht zu hoch erscheint. Die Ausgabe waͤre auch keinegwegß unnütz; wir Haben viel weniger dringende und viel unnüͤtzere Ausgaben im Etat, z. B. die zs Millionen für die, Weltaunsstellunge in St. Loulg. Herr Dröscher wies gestern auf die noch immer nicht erfolsste Kündigung der Handl ertrage hin; unsere Reichteinnahmen würden fofort um 106 big 129 Millionen Mark steigen. Jeder Tag, den die Verträge fortdauern, ostet den betroffenen Beru fezweigen und der Reichskasse außerordentlich hohe Summen,. Solange iche Flnanzlgge dauert, werden diefe Wünsche wohh nicht erfüllt werten können. KMher wir müssen die Sache für die Zukunft im Auge behalten, denn es handelt sich hier um die Auf⸗ richterhaltung unferer Wehrkraft. Bie bisherigen. Verhandlungen äber den Militäretat haben ein wenig erfreulichezs Hild. gejeigt. bedauere, daß die fleinen Feßser' und Schwächen, die unserer Armee notwendig anhaften, so erbarmungslbs an die Oeffent- lichkeit gezerrt ud weil eine derartige Kritik im Auslande Licht den Respelt vor der Tüchtigkeit unserer Armee erböhen kann. In den gesetzgebenden Körperschaften anderer Länder gibt es auch

döialdemokraten, aber ich glaube nicht, daß die französischen

vzialdemokraten eine so rücksichtslofe Kritik an der dortigen mee üben. Sie bewilligen alle Forderungen, die zur Landes her⸗ teidigun notwendig sind. Ich bitte Sie, alle Forderungen, die hier gestellt finn zu bewilligen.

(Schluß des Blattes).

Das Haus der Abgeordneten beschloß in der heutigen (10) Sitzung, welcher, der Minister des . Freiherr von Hamm erstein bewohnte, zunächst auf Antrag der Geschäftsordnungskommission, die beim Amtsgericht zu

Posen, beantragte Vernehmung der Abg. Hoffmeyer, von Staupy und von Wentzel als . in der Privatklagesache des Majors a. D. Ende gegen den

Nedakteur der Pesener Jeitung“ Hans Schack wegen Beleidi⸗ gung nicht zu genehmigen, und gef dann die zweite Beratung des Staatshaushagltsetats ür das Rechnungsjahr 1904 im Ctat des Ministeriums des Innern bei dem ersten Titel der dauernden Ausgaben, „Gehalt des Ministers“, fort.

Abg. Fischbeck (fr. Volksp): Ueber daz Wahlrecht will ich aus denselben Gründen, wie die gestrigen Redner, nicht sprechen. Ueber unse ren Antrag wegen der Sparfotterie werden win später reden; die in der Presse des e. Scherl gegebene Darstellung der Sache ist falsch. Der Wohnungsgesetzentwurf betrifft eine sehr schwierige Frage, deren Lösung man nicht überstürzen darf. Ueber die Gleichberechtigung der Staatsbürger können wir Liberalen schöne Lieder singen. Solange nicht ein einheitliches Reichs vereins gesetz erlassen ist, das alle bisherigen Beschränkungen aufhebt, müssen wir verlangen, daß wenigstens die sich nach dem preußischen Vereinggesetz ergebenden Rechte gleichmäßig allen eingerälmt werden. Daß die Erlaubnis zu Versammlungen wegen ungenügenden Ausmaßes der Säle oder wegen ihrer Feuergefährlichkelt zu versagen sei, ilt wohl für uns, aber die konserhativen Versammlungen können ruhig in denselben Sälen stattfinden. Der Gemeindepprsteher Wentzel in Girhigsdorf ist wegen seiner freisinnigen Parteistellung bei seiner Neuwahl nicht hestätigt worden. Man hat ihm zum Vorwurf ge⸗ macht, daß er die Inkeressen des Grundbefitzes nicht genügend. ö genommen habe. Diese Pflicht hat er als Gemeindevorsteher aller⸗ dings, aber er hat sie auch vollkommen erfüllt. In einer Zeitung ist behauptet worden, die Freisinnigen erhielten ihre Mandake nur mit

ilfe der Sozialdemokratie. Aber keine Partei hat diese so energisch

ekämpft, wie wir. Und solche Angriffe gegen uns geschehen in ber Presse detz Grafen Arnim, des —ᷣ. Gegners des Herrn Wentzel. Der Redner schildert eingehend das ganze Verfahren, das gegen die Wahl des Herren. Wentzel eingeschlagen worden sei, und bemerkt: Schon jetzt wird darauf hingewirkt, daß die Gemeindeverordneten um Gottes willen ihn nicht wiederwählen. Es ist ihnen durch den Amtsvorsteher gesagt, worden: wenn sie sich einfallen ließen, Wentzel noch einmal zu wählen, dann würde die Regierung ihnen einen pensionierten Wachtmeister als Gemeindevorsteher vorsetzen. und an diesen könnten sie dann so und so viel hundert Mark Gehalt jährlich zablen. Gegen ein selches Verfahren muß der Minister einschreiten.Müan, at uns brieflich gebeten, diefes hinimeéschtelende Unrecht hier zur Spracke zu bringen. Auch in dem Kreise Ruppin. Templin ist die Wahl eines Schöffen aus politischen Gründen nicht bestätigt worden. Wenn wir im Kampf gegen die Songialdemokratie alle zusammenstehen sollen, so wäre es töricht, weng die Regierung gegen andere Parteien den Boden des Rechts und der Gerechtigkeit verließ. Es wäre ganz falsch, wenn wir den Lockungen des Herrn von Karborff folgen wollten; denn dann würde die Sympathie für die Märtyrer der . moralisch geschwächten Sozialbemokratie sofort wieder erwachen. Derr von Heydebrand hat uns gestern eine lange Aut einandersetzung über Reichsrecht und Landes recht gebracht. Ohne Zweifel, hatte der Reichstag nach Art. 4 der JRteichsherfastung das NRecht, die Behandlung der Russen zum Gegen⸗= stand einer Interpellat on zumnachen, denn diese Dinge unterliegen nach der Verfassung der Beaussichtigung und Gesetzgebung des Reichs. Die Interpellation der Sd aldemokraten hielt sich auch durchaus in den Grenzen, welche pie Reichs verfassung für die Kompetenz der Rändbernnnltung borsföreibt, Keughset nal, de' der Reicht tag, über alche Intsrpellationen zu? werhandäsn hat, so be⸗ deutet das nicht eine Anerkennung der Rechte der einzelstaatlichen Vandtage, sondern eine Minderung? der Rechte des Reichstags. Die Berechtigung für die Staats min ister Preußens, im Relchs lage über diese Dinge zu sprechen, wird doch niemand leugnen. Ist dem aber so, dann war es ein Gebot politischer Klugheit, daß die Minister im Reichstage erschienen und den Feind an der Stelle bekämpften mo er steht . Unzweifelhaft befand sich die Soꝛial demokratie in einer 5 Position, und die Ru eninterpellation war nur um Liese Lag, zu verschleiern. Pad entspricht

ja überhaupt der Taktik der Sozialdemokratie: ein solcher neuer Gegenstand wird in die öffentliche Debatte geworfen, es finden J 1 statt, und di Aufmerksamkeit wendet sich ausschließlich dem neuen Thema ö. sich nicht

in den Reichstag, getrauken, weil sie sich dabor fürchteten, den e e m , Rede zu stehen. Die Minister. haben um so mehr recht daran getan, zu erscheinen, denn 6. haben die soꝛialdemokragtische Niederlage bollenden helfen, Die Sozialdemokraten befanden? sich iim Unrecht und waren auf dem Rückzuge begriffen. Herr bon Heyde

; ch seine gestrigen Ausführungen hindernd? und, r teh ö. Entwickelung eingegriffen. Fürst VHigmk nr D ohne weiteres als llassischer Zeuge anrufen;

läßt sich hier nicht s 66 . es in solchen enn wir andererseils täglich in die der Kompetenz aterien einmischen, so wir

Fragen so, wie es ihm

der Reichs berwaltung unterffehenden d ein solches Verlangen, wie das

i . paßte be w e g r bedi tin r n Bord der, Möwe“ nach Herberttz⸗ wahle e, n, de,, , n,, , .

estellte, noch eigentümlicher beleuchtet. Erleben wir es nicht recht häufig, daß das Thema der Getreide— zölle oder der Handelsverträge auf die Wale genommen und womöglich von demselben Herrn, der es im Reichstage variierte, hier in aller Breite vorgetragen wird? Und wenn Fürst Big marck dafür plaidiert hat, daß die einzelstagtlichen Vertretungen und Regie⸗ rungen ha ih aufpasfen und der Politik des Kanzlers entgegentreten follken, fo hat er das nicht in der, Zeit seiner Kanzlerschaft getan während diefer würde er cz sich schön verbeten haben fon dern alt er 1897) schmollend im Sachsenwalde saß und seinem Nachfolger nicht genug Steine in den Weg werfen konnte. Ich schließe mit dem Aus. druck des Wunsches, daß endlich Recht, und Gerechtigkeit nach allen Seiten auch im Bereich unseres Polizeiministeriums walten und die Anerkennung der Gleichberechtigung aller Staatsbürger nicht länger

auf sich warten lassen möge. Hierauf nimmt der Minister des Innern Freiherr von ammerstein und nach diesem Abg. Freiherr von Zedlitz

in Neukirch (freikons.) das Wort. (Schluß des Blattes.)

des Herrn von Heydebrand

Kunft und Wissenschaft.

h ilder aus dem Bis marckarchipe!l und die 1 Gazellenhalbinsel! war ein Vortrag he⸗ nannt, den der z. 3. in der Kolaniglabteilung beschäftigte Gerichts. affe for Wolff in der Deutschen Kolenialgesellschaft, Abteilung Berlin Charlottenburg, bielt. Der ö besuchte im vorigen Jahre von Kaiser Wilhelmsland gus die bisher nur an einigen Küsfenstrecken bekannte, Insel Neu. Pommern. Sein Ziel war die Gazellenhalbinsel“, eine dreieckige Halbinsel, deren Küsten ein hohes Gebirgsland einschließen. Wo. dieses sich perflacht, bildet daz Meer eine weite, offene Bucht, die Blanchebucht“, um- schlossen von einer flachen, mit. Urwald dicht bestandenen Ebene, die ich quer über die e n nh, von der West⸗ nach der Ostküste . und auf beiden Selten wasserreiche, mit dem Boot befahrbare Flüffe zum Meer fendet. Aus dieser Ebene und außer Verbindung mit dem füdlichen Gebirgsland ragt einsam ein erloschener Vulkan, von uns Varzin, von den Eingeborenen Vunakorker genannt, empor. Diefe weithin sichtbare Landmarke bildet den chargkteristischen Mittelpunkt der Gazellenhalbinfel. Die steilen Hänge des Berges werden bon tiefen Schluchten zerklüftet, an seinem Fuße ziehen sich fruchtbare Täler hin, teils mit Urwald, teils mit hohem, schilfartigem Grase bewäachsen. Dat Gelände wird Überall von zahlreichen, tief in den weichen Aschenboden eingeschnittenen Wasserläufen durchbrochen. Um den“ Varzin herum liegen die Wohnsitze der verschiedenen Stämme, die noch in den letzten Jahrzehnten miteinander um den Besitz det Gazellenhalbinsel gerungen haben. Nördlich und östlich wohnt ein Volksstamm, den die deuischen Ansiedler kurzweg die ‚Neupommern⸗ nennen, womit bezeichnet wird, daß er der erste war, mit dem wir nähere Belgnntschaft gemacht, haben. Südwestlich sitzt, das kleine Taulilvol, während sich von Süden her die kriege⸗ fast noch unbekannten Kaktai, die in geschlossenen, mit

i, Palisadenzäunen umgehenen Dörfern wohnen, gegen den

isa ö . . Europäische Anstedelungen bestehen 3. 3. nur in, der Nähe der oben genannten Meeresbucht, alfo in Berührung mit dem Volksstamm der Neupommern. Die einzelnen Volksstämme stehen sich als Feinde gegenüber, doch

haben gemeinsame Sprache und Sitte wenigflens in normalen Zeiten einen geregelten Marktverkehr nach festem Herkommen und an be— stimmter Stelle entstehen lassen. Ebenso besteht zwischen den einzelnen Landschaften eine Waffenbrüderschaft gegen die Taulil, und Kaltaileute. Gemeinschaft besteht auch in dem Dukdut⸗= kultus, der den Stammvater der Eingeborenen in Form eines vogelähnlichen Fetisches verehrt, eben, in dem über das ganze Land verbreiteten Injittbunde, dessen Mitglieder sich in den Vollmondnächten an bestimmten, geheim gehaltenen Stätten zu wilden Orgien vereinigen und verpflichtet sind, sich des Genusses don Schweine und Känguruhfleisch zu enthalten. Von einer solchen Versgmmlung um Varzin ift f. Z. der plötzliche Ueberfall der olffschen Pflanzung in Taparataba (3. Aptsf 1902) und der sich anschließende Aufstand ausgegangen, seil dessen Niederwerfun die Stämme der Neupommern als unterworfen gelten dürfen. Erst seit dieser Zeit war es überhaupt möglich, von Herbertshöhe aus Vor= r in das Innere zu machen, aber welter als bis zum Varzin war noch kein Europäer vorgedrungen, so wünschengwert es erschien, über die Bodenbeschaffenheit der Ebene und ihre Bewohner, die Taulis und Kaktai, genguen Auffchluß zu gewinnen. Der Vortragende hat diese Aufgabe gelöst. Er war, 'an der Nordküffe der Insel entlang fahrend, im August in Herbertshöhe angelangt und fand hier die Gelegen? heit zur Ausführung seines Planes befonderg günstig, well S. w. S. Möwe gerade mit Vermess ung der Küfte der offenen Bucht! beschäftigt, m Fall der Not. Hilfe leisten konne, Un die Bewegungsfreiheit der Erpedition nicht, zu verringern, und weil man dom ik rechnen lannte, unterwegs Lebensmittel zu finden, wurde die Wanderung vom Varzinberg aus am 22. August mit nur viertägigem Proviant an— getreten. Für die beiden Europäer, Gerichtzaffessor Wolff und den ,, der Station Varzin Costantini, wurden ein Zelt, eine Feldmenage und je ein Feldbett mitgenommen. Die Begleitung hestand aus 30 eingeborenen Polizeijungen und 20 Eingeborenen aus Tapargtabg, und Tamainiriggt alg Trägern. Schon am Nachmittag des ersten Tages stand man bor dem Hauptort der des Kannibalismus verdächtigen Taulil. Die Bewohner erwiesen sich als friedlich und sehr befrledigt durch den Schutz, den ihr numerisch schwaches Volk vom deutschen Gouvernement gegen die gewalttätigen und teil. weise schon mit Feuerwaffen verfehenen Stämme der Neupommern erhoffte. Die Taulil besitzen eine eigene Sprache, fangen neuerdings aber an, die Sprache der Neupommern zu benutzen, deren Muschelgeld sie auch übernommen haben. Einige Taulil schlossen sich als Träger und Führer dem Zuge an. Der hulkanischen Asche folgte bald intensiv rot gefärbter Lehm mit einer dicken Humug⸗ schicht, doch nirgends fand sich ein menschliches Wesen in dem pfadlosen. nur mit dem Buschmesser wegsam zu machenden Urwalde. Breite Waldstreifen scheinen die sprach⸗ und stammesfremden Taulil und Kaktai zu trennen. Am dritten Tage wurde ein mit Pasisaden umgürtetes Dorf der Kaktai an— etroffen, wo man nach anfangs drohenden Geberden gastfreundliche Llufnahme fand. Die Kaktai waren im Besitz langstieliger eiserner Beile, ein Beweis, wie das Eisen durch den Zwischenhandel in die entferntesten Winkel des Urwaldes dringt. Auch diese Ein⸗ geborenen erklärten sich im weiteren zur Stellung von Führern bereit und versprachen, die 3 an. ans Meer zu bringen. sich aber bald, daß die Kaktaiführer 6 nicht den geplanten Weg zum Toriu Fluß führten, und verließen und Buschmesser. Das h über Nacht heimlich das Gebirge gelangt, auch gun da nirgends; wieder menschliche' Wohnungen angetroffen ö

und die Jagdergebnisse fehr ungenügend waren. n, der rößten Not gelang es, zwei Wildschweine zu i . war der Toriu⸗Fluß erreicht, wo die iht gere, n .

ich , . aufgenommen wurde. Zwei Tage

werden, das Innere der Gazellenhalbinsel, in dem sich fruchtbare, gan oder fast unbewghnte Ebenen ausdehnen, zum Plantagenbau ernftli ins Auge zu fassen und sich nicht nur auf Unternehmungen dicht an der Küste ju beschränken. Die Gazellenhalbinsel ist wahrscheinlich daz beste Stück von Neupemmern, doch ann vor, genauer Unterfuchung der ausgedehnten Insel hierüber Bestimmtes nicht gesagt werden.

Bei Eduard Schulte wird morgen eine neue Ausstellung er⸗ öffnet, in der die Künstlervereinigung Luitpold Gruphe München · mit hervorragenden Werken vertreten sein wird, und in der ferner zu sehen sein werden Werle von J. F. Raffaslli, Paris, Max Fritz, Lübben, Leo Klein⸗Diepold, Berlin, Alfred Loges, Berlin, Ascan Lutteroth, Hamburg, Käte Münzer, Berlin, Hermann Osthoff, Karls⸗ ruhe, Robert Richter, Charlottenburg, Ernst von Saucken, Wiesbaden, Vietor Scharf, Paris, Edmund Steppes, München, u. A.

Der außerordentliche Professor Dr. Rothpletz ist, wie W. T. B. meldet, als Nachfolger des Professors von Zittel zum ordentlichen Professor der Geologie und Palaeontologie an der Universität München und zum Konservator ber geologischen und palaeontologischen Staats fam mlungen ernannt worden.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Weinernte Italiens 1903.

Nach einer Veröffentlichung des Minister di Agricoltura, Industria Gommercio wird die letztjährige Weinernte Italiens auf 35 190 0090 hl geschätzt; sie bleibt alfo nicht unwesentlich hinter dem Ertrage der einlese im Jahre 1902 und 1901 zurück, wo 41 449 000 hl und 14 189 000 hi Wein gewonnen wurden. Der Anteil der einzelnen Distrikte an der Weinernte der letzten drei Jahre ist in der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlich gemacht:

Ertrag in 1000 hl

1903 1902 1901

en ont. 2800 5370 6130 m herd; 1550 1995 2250 Hen een. 1920 2270 3 000 nn, 200 370 4120 , 3230 3 415 4940 Marken und Umbrien, 3069 3 945 4500 ven nana, 3100 4210 4985 dannn 1440 1600 1150 Sinn,, 6430 9370 7200 Südwesten.. 5060 41100 3 500 Stt hte 3960 3180 4155 Sardin! 2410 1615 1950 Summe.. 35 T 11 1460 14 156.

(Gazzetta Ufficials del Regno d Italia.)

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Nach längerer Unterbrechung wurde am Mittwoch die Reihe der Konzerte, welche die Königliche Kapelle zum Besten ihres Witwen. und Waisenfonds zu veranstalten pflegt, im fiebenten Sym phonieabende fortgesetzt. An der Spitze des Programm stand Mendelssohns Musik zum Sommernachtstraum“, die, mit herr⸗ lichem Klange und größter Vollendung zu Gehör gebracht, den Zuhörern sichtlich großen Genuß bereitete. Hieran reihte fich Schumanng P. Moll. Symphonie Nr. 4 (Op. 120), die wohl selten zu gleich schwungvoller und abgerundeter Wiedergabe gelangt ift wie dieses Mal. Du war eine Klangschönheit in der Ausführung, eine Frische und Lebens fülle, daß man . helle, ungetrübte Freude daran haben konnte, umfomehr,

Aufführung von

höhe zurück.

kunft Neupommerns sagen zu können, daß die Kolonisten gut kun

als Herr Weingartner in dankenswerter Weise zwischen den einzelnen Sätzen, den Vorschriften des Komponssten folgend, keine ausen machte, fondern ein abgeschlossenes Ganzes bot und fomit die timmung nicht . ließ Eine glänzende Neuheit brachte das . in Hugo Wolfs r f,. einer symphonischen ichtung, zu der der Komponist aus dem gleichnamigen Trauerspiel Heinrich von Kleists die Anregung empfangen hat. Es sft dies ein Tonstück voll intimer Poeste, in dem Lisztsche Ausdrucksweise bpor— herrscht, ohne daß dadurch die Eigenart des Komponifsen beein⸗ trächtigt würde. lÜleberall blickt viekmehr sein gewaltiger, schöpfe⸗ rischer Dichtergenius hervor. Freilich fordert das Ganze wegen der vielen Kleinmalerei vom Hörer große Aufmerksamkeit und nicht geringe geistige Anstren ung, aber das spricht jedenfalls nicht egen den Wert des Werkeg,. Bemerkenßwert an ihm ist be= onders der flotte Wurf, der ühersichtliche Aufbau, die Frische und Gesundheit, die aus dem Ganzen spricht, von der großen Geschicklichkeit in der Verwendung der orchestralen Mittel gan; zu schwelgen. Mit dem Vortrag des äußerst J Werkes boten Herr Weingartner und die Königliche Kapelle eine irtuosenleistung ersten Ranges, und wer mit rechter Sammlung gelguscht hat, wird einen ng haltigen Eindruck davongetragen haben. Den Schluß des Programm bildete . mit ungewöhnlicher Feinheit ausgeführte Ouvertüre zu Egmont“.

Im Königlichen Opernhaufe wird morgen, Sonntag! Mignon“ von A. Thomas wiederholt. Die Damen Destinn, Kauff⸗ mann, die Herren Ihrn, Hoff mann, Hertzer, Nebe, Krasa sind in den Haupt- rollen beschäftigt. Professor Schlar dirigiert. Am Montag findet esne Carmen“ mit Frau Goetze in der Titelrolle statt. Die Damen Dietrich, Parbs, Lieban. Globig, die Herren Nhilipp, Bertram, Berger, Witiekopf sind in den Hauptrollen beschäftigt. Dr. Muck dirigiert. Im vierten Akte tanzt Fräulein Dell! Gra.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen, Sonntag, „Die Fledermaug⸗“ von Johann Strauß in nachste hender Besetzung in Szene: Eisenstein: Herr Philipp; Rosalinde: Fräulein Rally; Frank: . Berger; Alfred: Herr Sommer; Adele: Fräulein Dietrich; Orlofsky: Fräulein Parbs; Blind: Herr Rückauf a. G.; Frosch: Herr Müller. Mustkdireklor Steinmann dirigiert. Im zweiten Akt: Tanzdiverdissement, ausgeführt von den Damen Dell' Jen und Kierschner. ; ;

Das Deutsche Theater bringt morgen abend die erste Wieder holung von Hermann Heyermans e ,, Bild „Ora et labora

und Maurice. Maeterlincks fatirische Legende Das Wunder des heiligen Antonius; beide Stücke kommen außerdem am Dienstag, Donnerstag und nächst fol genden Gan , , zur Aufführung; am Montag wird „Novell d' Andreg! gegeben,

und Sonnabend „Rose Bernd“, Freitag .

Die Weber“

Mittwo . Als Nachmittagsborstellung ist für morgen „R e n fg fs? Sonntag Hauptmanns Schauspiel,

angesetzt. ; . ; . Theater wird „Waterkant“ morgen un , ,, am Diengtag, Donnerstag und Sonnabend, Maria Theresig⸗ am Montag, Mittwoch und Freitag gegeben werden. Morgen nachmittag wird Götz von Berlichingen“, nächsten Sonntag nachmitlag Ein Wh ,. gegeben. Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen Nach= mittags Wallensteins Lager, und Die Piccolomini“ (4. Vorstellung

im 11. Schiller Zyklus. Abends Die Wildente gegeben. Am WLontag, Dienstag, Donnerstag und Freitag geht ebenfalls Die Wildente, am Mittwoch und Sonnabend König Lear!

in Szene. Für nächsten Sonntag sind Nachmittags ‚Wallen te

; nnte ich 98 Wallensteins Tod“ (H. Vorstellung im II. Schiller⸗Cyklus), Abends Nie hi hen, angesetzt. Das Schillertheater KN. Friedrich Wilhelmi ddtisches Theater) bringt morgen abend sowie am Montag, Dienstag, Donners.