1908 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Jun 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Etzung Salmas und die NUeberschreltung des Bereichs der rittigen Zone in Abrede gestellt, mit Ausnahme einer kleinen Truppenabfeilung und nur eines Drtz. Deegleichen wurde kategorisch ie Beteiligung kürtischer Kurden an den Greneln verneint, Nach den eingetroffenen Meldungen hat die von persischer und türkischer Seite abgeordnete Genzkommts ston verabredet, gemischte türkisch⸗ persische Abteilungen nach denjenigen Orten zu fenden, an denen Kurden- scharen ihr Wifen trelben und um die Räuber in Schach zu halten.

Italien.

Die Deputiertenkammer hat gestern ohne Debatte den Gesetzentwurf über das Inkrafttreten der zwischen, Italien und den übrigen Staaten vereinbarten und in Brüssel am W. August 1957 unterzeichneten Zusatzakte zur Brüsseler Zuckerkonvention angenommen und sodann über das rektifizlerte Budget für 19071908 verhandelt.

Nach dem Bericht des. W. T. B. wies der Minister des Schatzes Carcando ziffermäßig nach, daß der Voranschlag richtig gewesen und die Finanzlage gesichert sei. Das rektiftziert., Budget ergebe einen Mehrertrag von 51 Millionen Lire. Die Regierung chlage in Uebereinstimmung mit der Budgelkommission 26 Millionen außerordentliche Ausgaben für Armee und Marine vor, trotzdem ver= bleibe ein Mehrertrag zu Gunsten des Schatzes.

Türkei.

Nach einer Meldung des „K. KR. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ Bureaus“ hwaben die Gewalttaten der griechischen Banden gegen die Walachen in Mazedonien in der letzten Zeit wieder utzenommen, ebenfo die Bandentätigkeit im Wilajer Mongstir, lach den Konfularberichten fielen vom 1. bis zum 16. Juni

Menschenleben den Bandenüherfällen und . Morden zum Opfer. Der Marschall Ibrahim Pascha, der frühere Kommandant des bulgarischen Grenzgebietes, ist zum Kommandanten des dritten Korpsbereiches in Saloniki ernannt und mit weitgehenden Instruktionen für die Bekämpfung des Bandenunwesenz versehen worden.

Amerika.

Der 6 Präͤsident der Vereinigten Staaten von

Amersta Grover Cleveland ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Princeton (New Jersey) gestorben. Asien.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, bestätigen aus englischen amtlichen Quellen stammende Depeschen aus Teheran in der Hauptsache die bisherigen telegraphi . Nachrichten über die dortige Lage. Die persische Gesandtschaft in London hat über den ersten Zusammenstoß zwischen Truppen und End jumen folgendes Telegramm aus Teheran erhalten:

Wegen der herrschenden Unruhe und Aufregung wurden Truppen zur Nufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt bereit gehalten. lg Tie Rbtellung die Moschee Sepaesalar passierte, wo eine Anzahl don Endsumen bersammelt war, wurden Bomben geworfen, die mehrere Soldaten und Beamte verwundeten oder töteten. Der Scah verhängte den Kriegszustand über Teheran. Gegenwärtig herrscht

Ordnung.

Wie das genannte Bureau ferner meldet, sind der Präsident des Parlaments und viele beliebte Parteiführer, Mitglieder der politischen Klubs und Redakteure verhaftet und 30 von ihnen in Ketten gelegt worden. Der Führer der Opposition und 10 Redakteure sind in die en . Gesandt⸗ schaft geflohen. Die englischen und russischen Vertreter haben den Schah ersucht, sofort Schritte zur Wiederherstellung der Ordnung zu tun, und ihn darauf hingewiesen, daß ihre Re⸗ ö ihn für alle unliebsamen Zwischenfälle verantwort⸗ ich machen würden. Der Schah haf weitestgehende Zusiche⸗ rungen gegeben.

Aus Täbris wird der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ vom gestrigen Tage gemeldet, daß seit dem frühen Morgen ein Scharmützel zwischen Aufständischen und Reahtionärẽ n' stattfinde. Auf seiten der letzteren stehe die Heistlichkeit. Die Basare, Bankhäuser und Bureaus seien ge⸗ schloffen und der Telephonhetrieb unterbrochen.

Rach einem amtlichen Telegramm haben an der Westküsse Sumagtras ebenso wie in anderen Gebieten mohammedanische Fanatiker durch ihre Erzählungen von an⸗ eblichen Erfolgen der Aufständischen einen Au fstand erregt. ö telegraphischen Verbindungen sind vielerorts zerschnitten. Auch ist der Versuch gemacht worden, einen Eisenbahnzug zum Entgleisen zu bringen. Ein Bataillon Militär ist in Padang eingetroffen.

Afrika.

Dem „Journal des Dsbatg“ wird aus Mogador vom 26. d. Mis. gemeldet, daß der Kaid der Annus seinen Rivalen, den von Abdul Asis gewonnenen Kaid Meugi, verhindert habe, nach der Niederlage zweier kleiner hafidischer Abteilungen in Marakesch einzurücken, indem er 6 sonst von Abdul Asis abzufallen. Die Truppen M'tugis lagern fünf Stunden

von Marakesch.

Statistik und Volkswirtschaft.

. einiger wichtiger Waren in der r . rer ß Juni der beiden letzten Jahre.

Einfuhr Ausfuhr Warengattung im Spezialhandel de = 100 kg 1908 1907 1908 1907 Baumwolle. 8365 101 a8 6s. 17 306 25113 Flach, gebrochen, ge⸗ wungen usw.. 11 685 12999 2162 2 503 dan, geßrochen, ge⸗ wungen uw... 14645 9o89 3967 3 126 Jule und Jutewerg.. 69 186 37 804 4333 1862 Nerinowoñe im e neh 17 015 9277 279 170 euzzuchtwolle im ,, 28 466 17 410 58 58 Eisenerie ?... . 3 6353 515 a 351 795 350 8 8 1 25233 Sieinlohle n;. 1 J6 4697 5 ósr as 5 ga ges 5 555 83s raunkohlen... 2045 384 2357 370 6779 d 469 rn er init 134 439 119 82 154 96 h lea peter 81791 96 424 7543 6671 in,, S5 3556 151733 50 796 90253 i,, 54 451 30 z336. 151 1565.

Berlin, den 24. Juni 19608. Kaiserliches K Amt.

Dr. Zacher.

Gin- und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. Juni 1908.

Einfuhr Augfuhr S . - S . 1 pezial⸗ peral⸗ Gattung deg Zuckers i i 42 rein Verbrauchszucker (raffinierter und dem raffi⸗ nierten ir ff; Zucker) 76 a / ij 37 905 165173 Rohr neee ißt,, 129 Davon Veredelungs verkehrt. 59 Rübenzucker: Kristallzucker (granulierter) C 76b) 37 673 143 769 Rübenzucker: Platten⸗, Stangen⸗ und Würfel⸗ nete ß,, 28 8 569 Rübenzucker: gemahlener Melis . 3 1533 Rübenzucker: Stücken und Krümelzucker . . zhi ö Raft de (izt . übenzucker: gemahlene nade . Rübenzucker: . es;, 27 2297 Rübenzucker: Farin (176 h) .... .... 535 Rübenzucker: Kandis (176)... ..... 52 731 Anderer Zucker (176k); .... 31 106397 e. roher, fester und flüsstger (i783) is . übenzucker, roher, fester und fig (11 765) 106 059 Anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige ; Raffinade 3 des Invertzucker⸗ strupg usw.) (176m)... 365 . 11 üllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Me⸗ lasfe) Melasfekraftfutker; Subenfaft, Ahorn. m d, 18 327 Zuckterhaltige Waren unter steueramtlicher Aufsicht: , k w = 881 Menge des darin enthaltenen Zuckerz. . 307.

Berlin, den 24. Juni 1908. Kaiserliches St tie Amt.

Dr. Zacher. Zur Arbeiterbewegung. Für die neuen Verhandlungen zur Bellegung der noch in zahl⸗ reichen Orten bestehenden Zwistigkeiken im deutschen Bau⸗

ewerbe ist jetzt der Termin zum Zusammentrltt der Konferenz r r worden. Sie beginnt, wie die Voss. Ztg. mit⸗ teill, am Montag und dürfte sich mehrere Tage hinziehen. Die Verhandlungen finden unter Leitung des Kolleglumß der Un⸗ parteiischen statt, das sich aus dem Berliner Maglstratsrat von Schulz als Leitendem sowie dem Gerichksrat Dr. Prenner- München und Br. Wietfeld⸗Essen als Beisitzer . Im Anschluß an diese Verhandlungen werden sich die Unpartelischen auch mit den noch vorliegenden Streitigkeiten im deutschen Maler⸗ gewerbe beschäftigen. Es soll auch hier verfucht werden, zu einer endgültigen Verständigung über die verschiedenen noch strittigen Be⸗ n, des Schiedsspruchs in mehreren Städten Süddeutschlandt zu gelangen. .

Dle sozlaldemokratisch ö Maschinisten und Heizer der Schiffahrtsgesellschaften Rhenania⸗ und Vereinigte . Reedereien in Homberg sind, wie der Rh.⸗Westf.

tg. geschrieben wird, in den Ausstand getreten, Der Verband forderte bereits im Vorjahr 30 ½ Wochenlohn bel freier Wohnung

an Bord im Sommer und 28 6 im Winter. Diese Bedingungen wurden im Frühjahr abgelehnt. Jctzt ver⸗ sucht die Verbandsleitung eg mit dem partiellen Streik.

Die Aussichten sind jetzt aber erst recht ungünstig. Einmal ist das Frachtengeschäft derartig, daß die Reedereien am meisten verdienen, wenn sie ihre Boote stllliegen . augsbessern lassen, dann ist au eln genügendes Angebot bon Arbeltskraft vorhanden, sodaß der Betrte ohne Sthrung aufrecht erhalten werden kann. ;

Der allgemeine Ausstand in der Stadt Parma (vergl. Nr. 145 d. Bl.) sowie der Ausstand in Bologna (vergl. Nr. 146 d. Bl.) sind, W. T. B.“ zufolge, beendet.

Kunst und Wissenschaft.

v. A. Im Schulteschen g n, ist trotz der weit vor⸗ eschrittenen Saison noch eine neue Augtstellung eröffnet, die viel des ie re In und Sehenzwerten enthält. Ber englische Tiermaler Charles Tooby und der Schweizer Landschafter Adolf Stäbli sind mit Sonderausstellungen vertreten, und daneben sind von einigen Berliner Künstlern, deren Werke in diesem Jahre auf der Großen . ein besonderes Interesse hervor⸗ riefen, eine Anjahl kleinerer Arbeiten zu sehen, die dazu dienen können, uns das Wesen und die Entwicklun ihres Schaffens vertrauter zu machen. Besonders GC. Brendel hat eine reiche Anzahl von Arbeiten ausgestellt. Von ihm ist in der Großen Ausstellung das Bild „‚Aufitehendes Wetter“ mit der über die Weide flüchtenden Viehherde zu sehen. Eine kleinere Ausführung desselben Motibs enthält auch die Sammlun ter. In dlesem wie in anderen Bildern fesselt die außerordentli feine Lichtbehandlung, eine Sicherheit und Klarheit der Beobachtung, die von tiefem, eigenem Naturempfinden Zeugnis ablegt. abel berührt es wohltuend, mit welcher Sicherheit Brendel sich die Vorzüge des Impressionismus zu eigen macht, ohne in seine Fehler zu verfallen. Seine Bilder sind immer liebe⸗ voll, mitunter sogar eiwas umständlich durchgeführt und dabei in der Gesamtwirkung doch ungewöhnlich frisch. Be⸗ sonders fein im Ton und in der Beleuchtung ist das große Bild Die n, Ein Mädchen ist gegen eine a fe , gestellt, die in mattsilbernem Sonnenlicht glänzt, zwei Kühe stehen im Wasser, deren Leiber gleichfalls in dem matten Silberschein leuchten. Schön ist auch die Fontäne im Park mit ihren sonnendurchleuchteten Wasser⸗ strahlen und dem im satten Gold leuchtenden Herbstlaub. Das Bild Der Schnitter ist gut in der ö und kräftig be⸗ tont in der Silhouette. Weiche, stille timmungen gibt Brendel in seinen kleinen Natur- und Parkausschnitten, oft nur in flüchtigen Andeutungen gehalten, die uns doch einen starken Eindruck vermitteln. ö hat Brendel noch ein Selbstbildnis ausgestellt, daz ihn auch als trefflichen Porträtisten jeigt. Mit etwas nerdöfem Ausdruck und jusammengejogenen Brauen Haut der Kopf aus dem Rahmen bergus, aber gerade dieses Momentane der Auf⸗ fassung bei sorgsamer Durchführung ain dem Kopf etwas ungewöhn⸗ lich Tebendiges. Ferner ist F. A. Pfuhle, der zwei der besten Bildnisse auf der Großen ,,. bat, hier mit einer fseinen Sammlung vertreten. Pfuhle besitzt eine Innigkelt und träumerische Weichheit in selnen Arbestẽn, die an nordische Rünstler, etwa an Hammershol, erinnert. In (fei

ene Hen d, Wäen fal, d alles beredt, die Möbel und die Bilder an den Wänden scheinen , und müssen ihm belfen, das Seelische, das er aus= drücken will, zu vermitteln. Auch seine Interleurs ersählen geheimnis; polle Dinge von ihren Bewohnern und scheinen bon deren Gegenwart ersfllll. Am feinsten sind die beiden Bildchen Daß gelbe Kleid und „Da lesende Mädchen“, In dem ersten ist der Kopf in Halb proftf unendlich weich gegeben, die anmutige und doch lässige Haltung ist vortrefllich, und das mattgelbe Kleid und das blonde Haar heben 6 fein von dem weichen, grauen Hintergrund ab. In dem zwe ten ist das Zusammenstlmmen des Hauen Kleldeg zu dem Grün der Tapete sehr gut. Auch Paul W. Harn isch, dessen groteske Arbeit Dir grüne Turban“ in der

ö. / ler wieder Aufmerksamkelt auf ihn lenkte, finden wir hier wieder. gieße e nn fr . Gebirgsbilder von großem Zug ge⸗

sandt und dann eln Nachtstück, eine Maria auf der Flucht. Ui⸗ deutlich sieht man hohe Zypressen gegen nächtlichen Wolken⸗ himmel. Maria ist von dem Kind in ihrem Arm in ein sanftes Leuchten gehüllt, neben ihr her tappen kleine Engelchen, von denen man nur die schwarzen Silhouetten sieht. Fritz Douzette, dessen wesenhafte, klare Naturschilderungen immer erfreuen, hat hier zwei schöne Abendlandschaften ausgestellt. Charles Too hy hat einen sehr flächigen, breiten Pinselstrich, seine Umrisse sind groß und schwer, seine Farben tief und kräftig, dabei von schöner Harmonie. Die vorzügliche Beobachtung in seinen Tier- darstellungen ist bekannt. Seine Löwenbilder besonderg sind von seltener Großzügigkeit. In dieser Sammlung tritt er uns auch als Landschafter entgegen. Auch hier verläßt ihn nicht die fast schwer⸗ fällige Kunst, die seine Tierbilder auszeichnet; derb und stark sind die Linien der K gezogen, in dunklem, tiefem Grün leuchten die Weiden, aber auch in diesen Landschaffen ist ein großer Sinn und starker Stimmungsgehalt. Die Bilder von ** 1j täbli tragen in der Hauptsache einen stark romantischen Charakter. Er liebt den Aufruhr in der Natur, sturmbewegte Bäume, jagende Wolken, tiefe, bräunliche Farben. Reicher und wahrer wirkt er da, wo er ein schlichtes Bld der ruhigen, sommerlichen Landschaft gibt. Zu seinen schönsten Bildern gehören die Welden ö. Smanig in dem warmen Sommerglanz, der Obstgarten bei Oberaudorf und das schöne, Bildchen Im englischen Garten! mit feinen welten Wiesenflächen und licht darin wandelnden Gestalten. Bildnigsammlungen haben F. Triebsch und E. Nel son⸗ Dirichlet gesandt. Die Porträt, von Triebsch ver⸗ raten keine sehr kraftvolle, künstlerische Persönlichkeit, sind aber tüchtig und solide gearbeitet, Nelson,Dirichlet ist gesuchter, aber mitunter ganz frappant in Haltung und Ausdruck. Zuletzt verdienen noch die Ar⸗ beiten von Paul Hey Erwähnung. Gh sind Illustrationen, schlichte, volkstümliche Schilderungen, von herzlichem Naturempfinden und einer . erfüllt, die auch an der kleinsten Existenz mit Liebe teil⸗ nimmt.

Auch in der neuen Ausstellung des i nn gn, sind in der Hauptsache Berliner Künstler vertreten. Eine Augnahme macht Eduard von Gebhardt, der zwei besonders schöne Studien aut gestellt hat: zwei vom Schlaf überwältigte Männer in einfacher Arbeitstracht, vielleicht Studien für die schlafenden Jünger. Von Otto H. Engel sind ein paar weiche Pastellstizien zu ien und eine in ihrem Stimmungsgehalt sehr kräftige TLandschaft . Auch Fritz Burger hat neben einem Knabenbildnig eine Sommerlandschaft ausgestellt, mit macht⸗ vollen Wolkengebilden, gut und groß gesehen. Von Max Uth interessiert ein malerisch bortrefflicheg, sonnendurchflutetes Interleur. Au gust Achtenhagen hat zwei Frauengestalten an einem Weiher kern n ld und Lichtung sind von einem feinen silbernen Licht

urchflutet.

Bei Keller u. Reiner ist noch einmal Fritz Douzette ver⸗ treten mit Arbeiten, die ihn auf einem neuen Wege jeigen. Sein jahrelanges, treueg Schildern der Wirklichkeit befähigt ihn, die Natur (etzt in stilisterter, dekorativer Weise zu geben, ohne dahei flach zu werden. Der Waldfee und die Landschaft mit Pappeln sind Bilder, die schöne Hoffnungen erwecken. Intereffant ist hier die Nebeneinanderstellung von Mülker⸗Münster und C. M. Rebel. Beide lieben das Phantastegemälde, aber bei Müller Münster stört eine Weichheit, die fast zur Sentimentalität wird, bei Rebel ist alles herbe gesammelte Kraft in Linie und Aug— druck. Wahre, schöpferische Gestaltungskraft spricht aus den Bildern. Von Harry Liebmann ist ein Brunnen autzgestellt, klar und rein in den Linien, von einer Einfachheit und Selbstverständlichkeit, die sehr wohltuend berührt.

Eine Stiftung für die Hoh könig Zburg machte der Verein zur Erhaltung der Limpurg bei Schwäbisch⸗Hall, der Stammburg der alten Reichsschenken, indem er die Wappen des Schenken Friedrich . und seiner Gemahlin Susanna von Thierstein für die wiederaufgebaute

ohkönigsburg stistete. Susanna von Thierstein, die mit Friedrich V. n der Josephekapelle der nahen Komburg begraben liegt, war eine Base des Grafen Oswald V. von Thiersteln, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundertß an dem Wiederaufbau der g , , be⸗ deutsamen Anteil hatte. Dag i rn, von Limpurg⸗Thierstein ist am Portal der uralten Urbanskirche in Unterlimpurg angebracht und bis heute vortrefflich erhalten. Die Abbildung des Ullianz⸗ wappeng ist jetzt, nach Mitteilung des Architekten und Wiederherstellerg der Hohkönigsburg Bodo Ebhardt, über dem Schrelbtisch Seiner Majestät des Kaisers daselbst angebracht worden.

Zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens, die im Herbst 1911 stattfindet, schreibt die Naturforschende Gesellschaft in Görlitz folgende Preisaufgabe aus: Eg soll eine Karte von Braunkohlen⸗ ablagerungen der preußlschen Oberlausitz im Maßstab von 1: 25000 mit Erläuterungen geliefert werden. Der Preis beträgt 1500 6. Die Arbeit muß spätestenz am 1. April 1911 druckfertig in Schrelb⸗ maschinenschrift einlaufen. Das Ergebnis der Preisbewerbung wird in der Festsitzung öffentlich zur Kenntnis gebracht werden. .

Am Todegtage Segantinis, dem 28. September, soll in St. Moritz ein Mausoleum eingeweiht werden. Das Mausoleum wird in der Säulenhalle das Denkmal des Künstlers, das schon für den Friedhof von Maloja bestimmt ist, und außer den drel großen Gemälden: Tod, Leben und Zwei Mütter, auch eine Reihe bedeutender G nge, und Studien Segantinis, ferner die a ,

ledergaben aller seiner Werke und endlich eine Bibliothek ent⸗ halten, in der die gesamte Literatur über Segantini . werden soll. Auch die bekannte Bronzebüste des Känstlers von r et wird in dem Mausoleum Aufstellung finden, das, laut der ‚Deutschen Lit. Ztg., nach den Motiven einer archltektonischen Zeichnung Segan⸗ tinis erbaut werden soll.

and · uud Forstwirtschaft.

Saatenstand in Italien während det ersten Drittel . des Monats Juni 1908.

In Norditalien und einem ef, Teile Mittelitallens erholten sich die Felder infolge der Niederschläge, die namentlich auf die Ent= wicklung der Frühjahrssaaten von günstiger Wirkung waren. Die Trockenheit hielt an in verschiedenen Gegenden Mlttel⸗ und Süd= ltallens, auf Siillben und Sardinien und schadete namentlich den Maisfeldern. Im Süden beschleunigten die Witterungsverhältnisse den Schnitt des Getreideh. Die Weinpflanzungen, in denen hier und da in Norditalien nach den letzten Niederschlägen Spannraupen auf traten, jeigten im allgemelnen eine kräftige Entwicklung. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua, vom 20. Jun)

Verdingungen im Auslande.

Italten.

Marinemintsterkum in Rom und gleichzeltig die Generaldireltion des Königlichen Arsenals in Spezia. 15. Jull 1908, 1 Uhr Vor⸗ mittags; Lieferung von Kabeln und (lektrischen Drähten. Wert M o00b Lire. Sicherheitsleistung 9700 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Relchtzanzeiger).

Postministerium in Rom. 4. Jult 1908, 11 Uhr Vormittags: Lieferung von 50 C00 Stück Zink für elektrische Batter len. Wert 30 999 Lire. Vorläufige Slcherheltsleistung 700 Lire, definittve ie der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reicht

anzeiger).

inanzministerlum (Direzione Generale delle privative) in Rom. 6. Juli 1908, 10 Uhr Vormittags: Lieferung von Stärke für die Königlichen Tabakmanunfakturen. 1. Log: Masland 23 000 Kg, Turin 16060 Kg, Sestri- Ponente 22 000 kg, Venedig 12 009 kg, Modena