1885 / 88 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Apr 1885 18:00:01 GMT) scan diff

entbielt z B aus der Zeit bis 1250 nur etwas über bundert Ur⸗ kunden; dieses bat allein scken bis zum Jahre 1209 mehr als die doppelte Anjahl. Ferner wird das Werk zugleich eine Neubearbeitung des 847 von Lappenberg veröffentlichten, bei, dem großen Hamburger Brande in demselben Jahre aber bis auf wenige Eremplate vernichteten Hamburgischen Urkundenkuches dar⸗ bieten, also auch für die Städtegeschichte von Interesse sein. Man wird sonoch in Tiesem Werk urkundliche Aufschlüsse über Hamburg als Stadt der holsteiniscken Grafen, über die Besiedelung der Umgegend, die Entstehurg der Kirchsplele ꝛc. finden. Auch die flädtischen Privi⸗ legien werden ihrem Wortlaut nach abgedruckt. Der J. Band wird etwa 6 Lieferungen von ca. 10 Bogen, groß Quart, zum Preise von je d S umfassen. Der JJ. Band soll die Urkunden aus den Jahren 1250 bis 1306 enthalten und gleich nach dem ersten Bande erscheinen. Der III. Band, welcher sich bis zum Jahre 1341. dem Todesjahr des großen Gerd, erstrecken wird, soll im nächsten Jahre ausgegeben werden. Die vorliegenden 3 Lieferungen enthalten die Regesten und Urkunden vom 29. Juni 786 (angebliche Stiftungsurkunde Karls des Großen, enthaltend die Umschreihung der Grenzen des Verdener Bistbums auf dem rechten Ufer der Elbe) bis zum 8. Septem—

ber 1232.

Goethe als Jurist. Von Dr. jur. J. Meisner, Ober. Landetgerschts Rath, Berlin 1885. Fr. Kortkampf. Preis gebeftet 1420 3. In der vorliegenden, zwar kurzen, aber intereßanten Darstellung schildert der Verfasser Goethe als Jurist und zwar haupt sächlich nach seinen eigenen Aeußerungen, von denen ziemlich viele ange⸗ führt werden. Der Verf. zeigt, daß Goethe, den wir als unsern größten Dichter verehren, trotz aller Vorliebe für Poesie auch der Rechts wissenschaft und dem Rechtsleben weit mehr, als gewöhnlich an- genommen wird, und jwar ein dauernd reges und tiefverständnißr el! s Interesse zugewandt bat. In seinen politischen Ansichten zeigte Eorihe sich als ein Kind seiner Zeit; wie in seiner Jugend, so war er auch später ein Anhänger des absoluten Regimes. aber freilich ein solcher im Sinne Friedrichz des Großen. Ganz im friederizianischen Sinne faßte auch er den Regenten als ersten Diener des Staats guf, und wenngleich ein ‚Fürstendiener' genannt, so verwahrte er sich doch entschieden dagegen, ein Feind des Volkes zu sein, obwohl er in der Zeit seines höheren Alters allerdings hervortretenden liberalen Gesinnungen und Forderungen durchaus nicht geneigt war. Eine Einigung Deutschlands endlich wünschte und hoffte auch Goethe. In dieser Hinsicht bemerkte derselbe (am 28. Okt. 1528): „Mir ist nicht bange, daß Deutschland nicht eins werde; unsere guten Chausseen und künftigen Eisenbahnen werden schon das ihrige thun. Vor allem aber sei es eins gegen den auswärtigen Feind! Es sei eins, daß der deutsche Thaler und Groschen im ganzen Reiche gleichen Werth hahe; eins, daß mein. Reisekoffer durch alle 36 Staaten ungeöffnet passiren könne. Es sei eins, daß der städtische Reiscpaß eines weimarischen Bürgers von dem Grenz⸗ beamten eines großen Nachbarstaates nicht für unzulänglich gehalten werde als der Paß eines Ausländers. Es sei von Inland und Aus; land unter deutschen Staaten überall keine Rede, Deutschland sei ferner eins in Maß und Gewicht, in Handel und Wandel und hundert ähnlichen Dingen, die ich nicht alle kennen kann und mag.“

„Die Mädchen ⸗Erziehung, Mängel und Umgestaltung der heutigen Erziehungsweise (Mainz 1885, J. Diemer). Von Mitgefühl sür das unverdient traurige Schicksal durchdrungen, dem so viele Frauen nur durch die Verfehltheit ihrer Erziehung entgegen⸗ gehen, und in der Ueberzeugung, daß die Frau nach ihren Erfah⸗ rungen auf diesem Gebiet leichter das Richtige treffen werde, als der dem alltäglichen Leben der Frau fernstehende Mann, tritt in dieser kleinen Broschüre eine anonym gebliebene Dame mit Vor— schlägen hervor, wie die Erziehung des weiblichen Geschlechts zweck entsprechender geregelt werden müßte. Die Verfasserin untersucht zuerst den Thatbestand des Uebels und knüpft daran ebenso praktisch verständige wie sittlich ernste und deshalb recht beherzigenswerthe Vorschläge.

Aus dem Verlage von E. S. Mittler u. Sohn, Königliche n n nn Berlin, liegen an Neuheiten vor: Militärische

riefe, von Prinz Kraft zu Hohenlohe -Ingelfingen, General der Infanterie. III. Ueher Artillerie. ( 6 Die Fülle der Erfahrungen, welche der Verfasser in den „Militärischen Briefen“ seinen Kameraden übergiebt, tritt in diesem dritten Heft, den „Briefen über die Artillerie am reichlichsten hervor, und seine Grund sätze und Lehren werden mit besonderer Entschiedenheit und Wärme vorgetragen. Er erörtert zunächst die Verwendung der Feldartlllerie in dem letzten Kriege, ihre Treffwirkung, den Verlust an Geschützen; er verfolgt und erklärt die schnelle und gedeihliche Entwickelung der Waffe, hebt die Verdienste Hindersins um dieselbe hervor und prüft sodann alle die verschiedenartigen Aufgaben und Anforderungen, die heutigentags an die Feldartillerie gestellt werden. Praktischen Nutzen für das Gefecht damit zu stiften, bezeichnet der Verfasser als den schönsten Lohn, den seine Arbeit erzielen könnte.

Das Exerzir⸗Reglement der Kavallerie. Eine Studie von P. N. Mit 4 Zeichnungen. (60 M) Der Verfasser wünscht aus dem Reglement diejenigen Momente hervorzuheben, welche die größtmögliche Beweglichkeit und Schlagfertigkeit der Ka⸗ vallerie fördern, und sucht diese seinen Kameraden zur Nachachtung besonders anzuempfehlen.

Das Infanterie ⸗Exerziren. Nach dem Reglement über⸗ sichtlich zusammengestellt von Lampel, Hauptmann. Mit is Tafeln Abbildungen. (46 „9. Kurze und aus längerer Diensterfahrung ge⸗ sammelte Uebersichten und Anweisungen, in welchen die an verschiede⸗ nen Stellen des Exerzir⸗Reglements zerstreuten Bestimmungen für den praktischen Gebrauch bei der Ausbildung und Führung der Truppen zusammengestellt werden, und zwar für die Einzelausbildung, für den ie fl l. Compagnie, das Bataillon, Regiment, die Brigade und die Parade.

Nach dem Vorbilde der Universität Greifswald, die damit, wenn wir recht unterrichtet sind, zu Michaelis vorigen Jahres begann, hat jetzt auch die Rostocker juristische Fakultät in der Ver⸗ anstaltung eines Systematischen Konversatorienkursus über sämmtliche Rechtsdisziplinen“ eine mit dem künftigen Sommer ins Leben tretende für Rostock neue Einrichtung getroffen. Die Konversatorien behandeln den wissenschaftlichen Stoff in objek tiver Weise sowie in examinatorischer und disputatorischer Form. Sie sollen den Studirenden zur besseren Aneignung der in den gewöhn⸗ lichen dogmatischen Lehrvortraͤgen ausführlich behandelten Rechts— materien anleiten, ihn veranlassen, in der Disputation sich an richtiger juristischer Formgebung zu üben und ihm die Möglichkeit eröffnen, sich über die Gegenstände jener Vorlesungen weiteren Aufschluß zu verschaffen. Solche Konversatorien haben in Beziehung auf einzelne Rechtedisziplinen bereits seit geraumer Zeit in Rostock und an anderen Hochschulen bestanden und sich bewährt. Die⸗ selben sollen nunmehr in Rostock auf sämmtliche dort gelehrten Fächer der Rechtswissenschaft ausgedehnt werden, wodurch den Studirenden Gelegenheit gegeben wird, innerhalb eines Jahreskursus diese sämmtlichen Fächerkonversatortisch durchzugehen. Das Pandektenrecht wird jedoch wegen seiner grundlegenden Bedeutung für die gesammte rechtswissenschaft⸗ liche Bildung in jedem Semester vollstaͤndig behandelt. An den Konversatorien können nicht nur Studirende höherer Semester theil⸗ nehmen oder solche, die den Segenstand des Konversatoriums schon voll ständig gehört haben, sondern die Konversatorien sind so eingerichtet, daß sie bereits neben der betreffenden theoretischen Vorlesung sich mit Nutzen besuchen lassen.

In dem dietjährigen Programm des städtischen Realgymnafiums zu Königsberg t. Pr. geht den Schulnachrichten die ausführliche, ganz auf die Quellen gegrün⸗ dete, interessante Abhandlung des Oberlehrers Dr. Karl Möhrs, „Friedrich der Große und der Kardinal Siinzendorf, Fürstbischof von Breslau“, vorauf. Dieselhe umfaßt steben Jahre, die Zeit vom Dezember 1749 bis zum 28. Sept. 1747 (bis zum Tode des genannten Breslauer Fürst⸗ bischofé) schildert auf 49 Quartseiten eingehend das Verhältniß zwischen dem König und Sinzendorf während dieser ganzen Zeit, insbesondere die Bemühungen Friedricht des Großen, für die Katholiken im ganzen preußischen Staate ein Vikariat einzurichten und die deshalb mit Sinzendorf

und dem Papst Benedikt WMV. geführten Verhandlungen, die Ernennung des 2 Schaffgotsch zum Coadjutor des Bischofs und die darüber voraufgegangenen Verhandlungen, die Stellung des Königs der katholischen Kirche und den Katholiken in Schlesien gegenüber und sein kirchenpolitisches Programm sowie seine Bestrebungen, das Schulwesen in Schlesien zu reformiren, ferner die schwierige Stellung Sinzendorfs zwichen dem König und dem Papst, sowie überhaupt das Benehmen und Verfahren des Fürstbischoss in den verschiedenen Phasen. Das Material zu der gründlichen Abhandlung ist im Wesentlichen den Publi- sfationen aus den Königlich preußlschen Staatsarchiven“ entnommen, insbesondere dem 2. Thl. des X. Bandes: M. Lehmann, Preußen und die kacbolische Kirche seit IH40 * der 866 Urkunden enthält, von denen mehr als 700 Schlesien in den Jahren 1740 1747 betreffen. Als Ergänzung bierzu dienen außerdem die vielen Urkunden, die sich thzils im ' Änbange, theils im Tert der Schrist A. Theiners: „Zustände der katbolischen Kirche in Schlesien von 1760 758. (Regensburg, 1852. 2 Bde.) befinden. .

2 Dem Jahresbericht über das Königliche Gym⸗ nasinm zu Salzwedel zufolge, welcher zu Ostern 1885 von dem Direktor Pr. Gustas Lederlotz erftattet worden. besteht diese Anstalt, an der im verfloffenen Jahre 19 Lehrer (zéer Direktor, 4 Oberlehrer, s ordentl. Lehrer, 1 Gymnasiel⸗, Elementar und Turnlehrer, 3 wiffenschaftliche Hülfslehrer, 2 Kandidaten prob., 1 Zeichnen und 1 Gesanglehrer) wirkten, aus 11 Klassen ( Ober- und 1 Unterprima, 1 Sber⸗ und 1 Untersekunda, 1 Obertertia, 2 Untertertien, 1 Quarta, 1Quinta a. und b. und 1 Sexta) Was die Frequenz des Ghymnasiums während des Schuljahres 188485 anlangt, so betrug dieselbe am Anfang des Schuljahres 1884/85 338, im Anfang des Winter Semesters 306 und am 1. Februar 1885 367 Schüler. Die Religionsverhältnisse der Schüler betreffend, befanden sich darunter am Anfang des Sommer⸗ Semesters 331 evangelische, 3 katbolische und 4 Israeliten, am Anfange des Winter. Semesters 309 evangelische, 2 katholische und 4 Israeliten, am J. Februar 1885 297 evangelische, 2 katholische und 3 Isrgeliten. Bezüglich der Heimathsverhältnisse der Schüler waren am Anfange des Sommer Semesters im Gymnasium 19390 Einheimische, 187 Aus. wärtige und 1 Ausländer, am Anfange des Winter⸗Semesters 139 Ein- beimiche, 166 Auswärtige und 1 Ausländer, am 11. Februar 1885 135 Genbeimische. 166 Auswärtige und 1 Ausländer. Das Zeugniß für den einjshrigen Militärdienst erhielten Ostern 1884 22 Schüler, Micha lis 1844 11 Schüler. Davon gingen zu einem praktischen Beruf über: Ostern 1884 6, Michgelis 1884 8 Schüler. Das Abiturienteneramen bestanden zu Michaelis 1884 8, zu Ostern 1885 6 Schüler.

2. Das Direktorium des Schleswig Holsteinischen Kunstvereins ju Kiel bat im Namen desselben vor Kurzem einen Bericht für das Jahr 1884 durch den Druck ver— öffentlicht. Der Kunsvarrin zu Kiel hat den Zweck, Kunstsinn und Kunstkenntniß in Schleswig ⸗Hofstein zu verbreiten, und stellt sich zur Erreichung diesez Iweckes folgende Aufgaben: die Erhaltung und Ver— mehrung der Galerie in der Kunsthalle und der Kupferstichsammlung; die Ausstellung von Gemälden und anderen Werken der Kunst; eine jährliche Verloosung von Kunstwerken unter die Mitglieder und die Vertheilung von Vereinsblättern an sänintliche nicht durch die Ver⸗ loosung begünstigte Mitglieder; die Erhaltung und Wiederherstellung vaterländischer Kunstgegenstände, sowie die Förderung künst— lerischer Ausschmückung öffentlicher Gebäude der Provinz. Wie in den voraufgegangenen Jahren 1887 und 1883, so hat, dem Berichte zufolge, auch im verflossenen Jahre 1884 eine Förderung der Vereinsbestrebungen stattgefunden. Die Galerie des Kunstvereins hat theils durch Ankauf. iheils durch Geschenke werthvolle Vermeh—— rungen erfahren. Die Einnahme des Vereins betrug im Jahre 1884 20 643 M 50 , die Ausgabe dagegen 9889 M 35 8, so daß am 31. Dezember 1884 als Kassenbehalt 10151 M 15 8 verblieben. Der Fond zum Ankauf von Gemälden beträgt nebst erwachsenen Zinsen 561 S6 Die Gesammtzahl der Mitglieder des Kieler Kunst— dereins betrug am Schluß des Jahres 1884 601 (zu Ende des Jahres 1883 579.

Als wissenschaftliche Beilage zum diesjährigen Programm des Königlichen Gymnasiums zu Hanau ist die ausführliche und gründliche Abhandlung: Der römische Grenzwall bei Hanau mit den Kastellen zu Rückingen und Marköbel von Dr. Georg Wolff, Gymnasial⸗Oberlehrer, und Otto Dahm, Major in der Artillerie“, erschienen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Mittheilung der Resultate der Ausgrabungen, welche der Hanauer Bezirksverein in den Jahren 1383 und 1884 am Pfahlgraben zwischen Kinzig und Main und an den großen Kastellen zu Rückingen und Marköbel vorgenommen hat. Zwar hat schon v. Cohausen in seiner Schrift: „Der römische Grenzwall in Deutschland“ (mit 52 Foliotafeln Abbildungen, Wiesbaden 1884) die Ergebnisse jener Ausgrabungen in Rückingen mitgetheilt, aber doch nur im Allgemeinen, während in vorstehender Abhandlung eine detaillirte Darstellung jener Aus⸗ grabungen gegeben wird, und außerdem fallen die neuesten Entdeckungen in Großkrotzenburg und die Aufdeckung des Marköbeler Kastells und seiner Umgebung erst in die Zeit nach dem Erscheinen des v. Cohausen'schen Werkes und werden hiermit den Fachgenossen zum ersten Mal in ausführlicher wissenschaftlicher Bearbeitung vorgelegt. Der Abhandlung sind am Schluß 4 lithographirte Tafeln beigefügt.

Neue Mittheilungen aus dem Gebiet historisch⸗ antiquarischer For schungen. Im Namen des mit der König— lichen Universität Halle⸗Wittenberg verbundenen Thüringisch⸗ Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alter thumz und Erhaltung seiner Denkmale, herausgegehen von dem Sekretär desselben. Prof. Dr. J. O. Opel, Gymngsial⸗Oberlehrer. Band XVII, 1. Halle, in Kommission bei Eduard Anton, 1885. Die „neuen Mittheilungen ꝛc.!, dazu bestimmt. die wissenschaftlichen Bestrebungen des genannten Vereins zu veröffentlichen, sollen neben der in ihnen zu gebenden Chronik des Vereins Beiträge zu der vater⸗ ländischen Geschichte überhaupt, insbesondere aber zu der Geschichte von Sachsen und Thüringen enthalten, welche tbeils die Geschichte einzelner Städte, Burgen, Klöster, adeliger Geschlechter und das Leben einzelner, durch wissenschaftliche oder andere Verdienste ausgezeichneter Personen betreffen, theils neue heraldische, numismatische, und antiquarische Ergebnisse sind, theils die vaterländische Geographie des Mittelalters aufhellen, theils in Mittheilungen noch ungedruckter Urkunden bestehen. Das vorliegende 1. Heft bringt 2 Aufsätze: J. Mittheilungen zur Geschichte der Familie des Tonkünstlers Händel nebst einigen sich auf den letzteren beziehenden Briefen von J. O. Opel; II. Aus der Vergangenheit der Parochie Altranstädt im Kreise Merseburg (d i. über den Gutsbezirk Altranstädt nebst Zubehör im Besitze des Klosters Altenzelle; über die Besitzer weltlichen Standes des ge⸗ nannten Gutsbezirkes; über die Kirchen der Parochie; über kirchliche Einrichtungen daselbst), lokalgeschichtliche Studie von G. Saran, Oberprediger zu Halle a. S.

In Nr. 1 der diesjährigen Mittheilungen von J. A Brock⸗ haus in Leipzig“, in welchem die genannte Firma dem Publikum über die neuen Unternehmungen ihres Verlages sewie über Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur, welche durch ihr Sortiment und Antiquarium zu beziehen, Bericht erstattet, werden aus dem neuesten Verlag der eiwähnten Buchhandlung zunächst einige 20 Werke ver—⸗ schiedenen Inhalts mit kurzen Besprechungen oder Inhaltsangaben aufgeführt, darunter mehrere Dichtungen (Walther von der Vogelweide, das Nibelungenlied, Gödeke's Deutsche des 16. Jahrhunderts, Gudrun ꝛc.), Reisewerke Nordenskiölds Studien und Forschungen ꝛc. , Wörterbücher altschmidt's Dietionn. Tresor franę, - allemand), Bilderatlas der Wissenschaften ꝛc., Martins Naturgeschichte der Thiere, v. Gottschalls Blätter für literarische Unterhaltung und „Unsere Zeit“ ꝛc. Außerdem verzeichnen die „Mittheilungen“ Kommissionsartikel von Brockhaus' Sortiment und Antiquarium, mehrere antiquarische Kataloge, neue Erscheinungen der französischen Literatur, die durch Brockhaus zu be— l., Den Schluß bilden ausführliche Besprechungen über mehrere

erke.

Die Antiquariatshandlung von Otto Harrassowitz in Leipzig hat 2B antiquarische Kataloge, 112 und 113, unter der Ueberschrift Lin guistik erlassen. Die 1. Abtheilung, ‚Linguistische

ülfawissenschaften, allaemeine und vergleichende Linguistik., umfaßt e, 1156 Schriften unter folgenden Unterabtheilungen: Linguistische Zeitschriften und Sammelwerke, linguistische Bibliographie nebst Handschriften · Katalogen, Biographie nebft vergleichender Literatur · aeschichte. Religions geschichte sowie Mythologie und religiöse Altertbümer, Völkerpsychologie (Volkskunde, Ethnologie, Anthropologie; Sagen⸗ funde und Romantik des Mittelalters, Legende. Fabel, BVolksbuch. Mysterlenspiele, Märchen, Sprichwort und Räthsel, Volkslieder, Gancioneros, Romanceros), Geschichte der Schrift sowie Paläo- grapbie und Alphabetik., allgemeine und vergleichende Linguistik, nebst Polyglotten. Die 2. Abth. . Indogermanische Sprachen. (in Nr. 113) verzeichnet 3354 Schriften unter folgenden Rubriken: Arische Sprachen (Sanskrit, Prakrit, Pali; neuindische Sprachen, Zigeunersprachen, eranische Sprachen, enth. Keilschrift. Zend, Altpersisch, Peblevi und Parsi, Neupersisch, Afghanisch, Osseisch, Kurdisch). Griechischer Sprachstamm (Altgriechisch, Neugriechisch, Albanesisch), Lateinisch= roöͤmanische Sprachen (Allgem. und mittelalterliches Latein, altitalische Dialekte und Lateinisch, Alt⸗ und Neuproven galisch sowie Waldensisch. Französisch mit seinen Dialekten und den älteren Literaturerzeugnissen, Italienisch mit seinen Dialekten und den Literaturerzeugnissen vor Dante, Rumänisch. Rhätoromanisch. Ladinisch. Spanisch, Catalonisch., Mallorquinisch, Portugiesisch). Celtische Sprachen, Germanische Sprachen (Runen, Golbisch. Angelsächsisch, Normannisch, Alt: und Reuenglisch nebst engl. Dialekten. Skandinavische Sprachen, Nieder⸗ deutsch, Alt. und Neuhechdeutsch). SlavischLettische Sprachen (All gemeines und altslavische Literatur, Russisch, Polnisch, Kassubisch, GCzechisch. Slovalisch, Wendisch, südslavische Sprachen, Bulgarisch, Leitisch, Littauisch, Altpreußisch). .

Kirchboff u. Wiegand in Leipzig baben über ihr antiquarisches Bücherlager unter der Ueberschrift ‚Mathe⸗ matifch⸗pbysikalisch ⸗mechanische Wissenschaften“ drei Kataloge, Nr. 727 729, ausgegeben. Nr. 727 er thält ein Verzeichniß von 2024 Schriften, betreffend Mathematik, Astror omie, physikalische Geograpkie, Erdmagnetismus, Meteorologie, Nautik, nebst einer Ab⸗ theilung über kaufmännische Arithmetik und Geschäfte führung; Rr. 7258 verzeichnet 938 Schriften über Physik sowie über reine und angewandte Chemie; Nr. 729 endlich führt 973 Schriften über Bau, Ingenieur- und Maschinenwesen, sowie über Bergbau und Hütten⸗ wesen, Kunstgewerbe und Technologie auf.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Bismarck als Staatsmann und Parlamentarier. Zwei Festreden, gehalten bei der Bismarck-Feier zu Leipiig von br. B. Windscheid, Professor der Rechte, und Dr. B. Tröndlin, Bürgermeister und Reichstags⸗Ahgeordneter. (Der Reinertrag ist für eine milde Stiftung bestimmt.) Leipzig, Verlag von Edwin Schloemp. 1885. Preis 50 8.

Carlo Cadorna. L'espansione Coloniale dell' Italia. Firenzs. Tipografia di Mariano Ricci. Via S. Gallo, N. 31. 1885.

Blätter für Gefängnißkunde. Organ des Vereins der deutschen Strafanstaltsbeamten. Redigirt von Gustav Ekert. Neun⸗ zehnter Band, 3. u. 4. Heft. Inhalt: Die Bevölkerung der Ham⸗ burgischen Gefängnisse im Jahre 1883. Von Streng. Die Er— bauung einer Strafanstalt in Bosnien. Mit 4 lith Tafeln. Ueber die Geständnisse der Gefangenen. Von Krauß. Die Strafanstalt Wehl heiden bei Kassel. Ven Kaldewey. Internationaler Gefängniß⸗ kongreß Die englischen Reformatories und Industrieschulen. Mittheilungen aus der Praxis. Literatur. Nachrichten über Strafanstalten. Schutzwesen. Personal nachrichten. Vereing⸗ 4 Preisausschreiben (Handbuch für Gefängniß⸗ aufseher).

ü Deutsches Wochenblatt für Gesundheitspflege und Rettungswesen. Nr. 15. Inhalt: Die Milch als Nahrungs⸗ mittel für Kinder und Erwachsene. Vortrag von G. Dangers in Hamburg. (Schluß.) Ueber gelungene Kulturversuche des Haus—⸗ schwamms (Merulius laerymans) aus seinen Sporen. Vortrag von Professor Dr. Poleck in Breslau. Aerztliches Gutachten über das Elementarschulwesen Elsaß Lothringens. Besprochen von Fr. Dorn blüth in Rostock. (Schluß) Schulhygiene. Verfälschung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln. Pfuscherei und Gebeimmittel. Krankheiten und Seuchen. Unfälle. Literaturbericht. Kleine Mittheilungen. ;

Jahrbücher für die deut sche Armee und Marine. Band LV. Heft 1. Inhalt: Rückblicke auf Staat und Heer in Bayern. III. Feldzug von 1800 (Fortsetzung). Die neue deutsche Schießinstruktion. Von einem Front⸗Offizier. IV. Die Treffen taktik der Kavallerie⸗Division. Was wir von der Feldtelegraphie hoffen. Von Freiherr von Massenbach, Hauptmann à la suite des Königl. bayr. Ingenieur⸗Corps. (.TFßrtsetzung Die drei Haupt⸗ Entwickelungsstadien der deutschen Marine⸗Artillerie. Von von Holleben, Korvetten⸗Kapitän a. D. Aus ausländischen Militär⸗ Zeitschriften. Umschau in der Mllitärliteratur. Verzeichniß der neuerschienenen Bücher und der größeren in den militärischen Zeit schriften des In und Auslandes enthaltenen Aufsätze. (J. Quartal 1885).

Unteroffizier⸗Zeitung. Nr. 14. Inhalt: Betrachtungen über die Schießinstruktionen für die Infanterie vom Jahre 1884 und 1877. (FJortsetzung) Militärische Mittheilungen. Von unserm Büchertisch Briefe vom Bord S. M. Kanonenboot Hyäne“ über die deutschen Besitzergreifungen im australischen Archipel. Lose Blätter. Gesellige Kurjweil. Die Aenderungen aus Anlaß des Etats für 1885186. Ein Held Brandenburgs.

Journal für Landwirthschaft. XWXXIII. Band. 1. Heft. Inhalt: Originalabhandlungen: Ueber die Gewinnung des Zuckers aus der Melasse. Von Professor B. Tollens in Göttingen. Ver⸗ suche über etwaige Einfluͤsse, welche die Aufnahme freier Säure auf die Verdauungsvorgänge, sowie auf den Stickstoff⸗ und Mineralstoff⸗ Umsatz im Körper der Herbivoren ausübt. Von Prof. H. Weiske (Ref.). B. Dehmel. G. Kennepohl, B. Schulze und C. Flechsig in Breskau. Untersuchungen über die Behäufelungs- und Kammkultur. Von Prof. G. Wollny in München. J. Die Behäufelunge kultur. Arbeifen aus dem agrikulturchemischen Laboratorium in Göttingen. Mitgetheilt von Prof. B. Tollens (Ref.)

Forstwissenschaftliches Centralblatt. Heft 4. Inhalt: Original Artikel: Johann Philipp Jäger, Forstdirektor a. D. . Zur ökonomischen und sozialpolitischen Seite des Waldes. Von Franz Baur in München. Auf welchem Standpunkt befindet sich dermalen die Frage der natürlichen Verjüngung? Vom Fürstlichen Forstmeister Urich aus Büdingen. Ueber Konservirung von Fichten⸗ zweigen (Pinus piceg Dur.). Von Dr. W. Reißig, Chemiker in München. Mittheilungen: Bericht über die am 17. und 19. Sep⸗ tember 1884 in dem Frankfurter Stadtwald unternommenen Exkur⸗ sionen. Mittheilungen aus der sächsischen Forstverwaltung von den Jahren 1883 und 18834. Studien nach dem Schneefall vom 16. Februar 1884. Literarische Berichte. Notizen.

Beiträge zum Verständniß der Lage der deutschen Spiritusindustrie und Vorschläge zur Verbesserung dersel ben. Inhalt: 1) Denkschrift, betr., die Lage der Spiritus. industrie und die Mittel zur Verbesserung derselben (Sr. Durchlaucht dem Fürsten Reichskanzler vom Vorstand des Vereins der Spiritus⸗ fabrikanten überreicht am 15. Januar 1885), nebst Anlagen: J. Crport- prämien der wichtigsten Staaten; II. Exporthandel. 2) Auszug aus den Verhandlungen über die zur Hebung der Spiritusindustrie noth— wendigen Schritte, insbesondere über die Denkschrift, in der General⸗ versammlung des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland am 21. Februar 1885. 3) Zwei Vorträge des Herrn Professor Dr. Maercker in Halle a. S. Über die Stellung der Spiritusindustrie in der Landwirthschaft: J. Die Stellung der Spiritusindustrie zur Landwirthschaft. (Gehalten am I6. Februar 1883.) II. Wird durch den Brennereibetrieb und den hierdurch vermehrten Kartoffelbau weniger Getreide produzirt? (Gehalten am 20. Februar 1885.)

Zweite

Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 15. April

. e j 2 . X *

L885.

X

Inserate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staate Anzeiger und das Central Handels⸗

register nim mt an: die Königliche Expedition 1. Steckbriefe und Vntersuchungs-Sachen.

Rreußischen Ktaats-Anzeigers: Berlin 8w., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.

des Neutschen Reichs⸗ Anzeigers und Königlich

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

A4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

K u. s. w. von öffentlichen Papieren.

3 gteckbriefe und unter fuchun gs Sachen.

259 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Knecht Karl Friedrich Taute, am 26. August 1860 zu Astern, zreis Sangerhausen, geboren, welcher mit einer ihm pon seinem Dienstherrn, Landwirth Porth in Peters hagen, am 1. April d. J. übergebenen Summe von 217 4 heimlich verschwunden und flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten II. J. 568 / 85 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgesängniß zu Berlin, Alt Moabit Nr. III2, abzuliefern. Berlin, den 8. April 1885. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Beschreibung: Größe 1m 66/67 em, Statur kräftig. Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Bart: kleiner schwarzer Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase breit, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtssarbe roth, Kleidung: graues Sommerjaquet, braune Hosen, schwarze Mütze, neue

. Stiefel.

2653 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schlosser Eduard Heinrich Alwin Stade, geboren am 29. Mai 1852 ju Lupow, Kreis Stolp, welcher flüchtig ist, ist die Unterfuchungshaft wegen schweren Diebstahls in den Akten J. IV C. 497. 84. verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefaͤngniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern

Berlin, den 13. April 1885.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 173,5 em, Statur mittel, Haare brünett, Stirn schräg, Bart Schnurr⸗ und Lippbart hellblond, rasirt, Augen— brauen blond, Augen blaugrau, tiefliegend, Nase

ervorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, hager, Gesichtsfarbe blaß. Sprache deutsch, besondere Kennzeichen: Schröpfnarben unter l. Brust. Am Muskel des linken Daumen eine 2 em lange Narbe.

Steckbriefs⸗Erle digung. hinter den Laufburschen Carl Eduard Max eEchwengler unterm 22. Dezember 1883 in den Akten 84. G. 3467. 83 J. IV. b. 1138. 83 wegen Diebstahls erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, 9. April 1885. . Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 84.

Steckbriefs⸗ Erledigung.

Der gegen den Handlungsreisenden Adolf Lefko— wies aus Pest wegen wiederholten Betruges in den Akten J. II. d. 289. 80 rep, unter dem 22. März 1880 erlassene und unter dem 23. August 1881 und I9. August 1882 erneuerte Steckbrief wird zurück— genommen.

Berlin, den 4. April 1885.

Staats anwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht JI.

2393)

2395 Offenes Strafvollstreckungs ⸗Ersuchen.

Der Schiffseigner Martin Kulczinskn., am l5. Februar 1819 in Polwiea, Kreis Schroda, ge— boren, evangelich, ist durch vollstreckbares Urtheil der Strafkammer des Königlichen Amtsgerichts zu Bran— denburg a. H. vom 10. Februar 1885 wegen Unter⸗ blaguag zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt worden.

Es wird ersucht, an dem p. Kulczinsky, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, diese Strafe voll strecken zu wollen, und hierher zu den Akten etr, Kulczinsly M2. 3. 85 Mittheilung zu machen.

Potsdam, den 4. April 1885.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2656] Strafvollstreckungsersuchen.

Der ehemalige Grenadier, Reservist Knecht Michael Ftiedrich Rünger aus Beerfelde, ist durch voll— stteckfares Urtheil des Königl. Schöffengerichts hier⸗ selbst vom 26. März 1885 wegen Uebertretung des 8. 8660 ad 3 Strafgesetzbuchs zu einer Geldstrafe von 150 4 verurtheilt, für welche im Unvermögens⸗ falle eine sechswöchige Haftstrafe tritt.

Es wird um Strafvollstreckung und Benachrichti⸗ gung zu den Acten E 106. 84 ersucht.

Berlinchen, den 11. April 1885.

Königliches Amtsgericht. 2635 Sekanntmachung.

Meine offene Strafvollstreckungsre quisition vom Al. Naͤri 1882 (Oeffentlicher Anzeiger zu Nr. 75 le 1882 des Relchs Anzeigers) wird bierdurch mit dem Bemerken erneuert, daß dieselbe betreffs des u Nr. 3 bezw. 6 aufgeführten Carl Hermann Wobig und Hermann Auguft Riese, alias Reh. winkel, erledigt ist.

Landsberg a. W., den 13. April 18865.

Der Erste Staatsanwalt.

73911 Oeffentliche Ladung.

Die nachstehend bezeichneten Personen: 160 August Carl Theodor Fanter, geboren am . Oktober 1859 zu Reu⸗Zarrendorf, zuletzt wohn⸗ ast in Stralsund,

Y) Carl Friedrich Christian Felgenhauer, ge—⸗

auf Grund der nach 5§. 472

1. November 1858 zu Alt Zarrendorf, zuletzt wohn⸗ haft zu Stralsund,

4) Carl Friedrich Wilbelm Wegner, geboren am 7. März 1859 zu Groß ⸗Miltzow, zuletzt wohnhaft daselbst,

5) der Seefahrer Gottfried Wilhelm Hermann Backhuß, geboren am 14. September 1860 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,

6) der Maler Paul Otto Carl Schmidt, ge⸗ boren am 1. Februar 1869 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,

7) Gustav Friedrich Martin Schmidt geboren am 15. Mai 1860 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,

8s) der Seefahrer Robert Johann Friedrich Albert Gabbert, geboren am 11. Januar 1861 zu Stral⸗ sund, zuletzt wohnhaft daselbst,

9) der Seefahrer, frühere Schlosser Johann Wil⸗ helm Jacob Lehmann, geboren am 17. September 1861 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst.

10 der Seefahrer August Friedrich Heinrich Lindberg, geboren am 2. Januar 1861 zu Stral⸗ sund, zuletzt wohnhaft daselbst,

1I) der Seefahrer Wilhelm Christian Theodor Ortmann, geboren am 15. September 1861 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,

12) der Seefahrer Carl Johann Gustav Peters, geboren am 7. Dezember 1861 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,

13) der Tischler Friedrich Reinhold August Schröder geboren am 9. November 1861 zu Stral—⸗ sund, zaletzt wohnhaft daselbst,

werden beschuldigt,

als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str. G. B.

Dieselben werden auf

den 8. Juni 1885, Vormittags 11 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts . zu Stralsund zur Hauptverhandlung ge— aden.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben der Straf⸗Prozeß⸗ ordnung von den Königlichen Civilvorsitzenden der Kreise Grimmen und Stralsand über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erkläͤ⸗ rungen verurtheilt werden.

Das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten ist in Höhe von je 300 A zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höch— sten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit des §. 140 Abs. ? Str. G. B. durch Beschluß der Strafkammer II. des Königlichen Land⸗ gerichts zu Greifswald vom 3. Februar 1885 mit Beschlag belegt worden.

Greifswald, den 4. März 1885.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2714 Berichtigung.

In der, in der Nr. 87 1. Beilage dieses Blattes, abgedruckten Bekanntmachung des Ersten Staatsanwalts zu Beuthen O. S. vom 2. April 1885 ist unter Rr. 49 zu lesen: „Ganczorz“ statt wie abgedruckt: Granezorz.

Gubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

51212 Aufgebot. Die verwittwete Frau Major Thekla von der Groeben, geb. von Knobloch, zu Rawitsch, hat das Aufgebot der von der Direktion der Lebensversiche⸗ rungs⸗Anstalt für die Armee und Marine zu Berlin . . unterm 25 Januar IS73 ausgestellten Police Nr. 7901, laut deren nach dem Tode des Majors und Batail⸗ lons⸗Commandeurs Waterloo von der Groeben in Rawiez an dessen Frau resp. an deren Kinder 1000 Thaler zu zahlen sind, beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Juni 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Zimmer 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er— folgen wird. Berlin, den 1. November 1884.

Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 54.

II0O)0lũ Aufgebot. .

Der Tischlermeister Karl Gottfried Krause zu Dresden als Rechtsnachfolger des Schlossermeisters August Stradtmann in Dresden, hat das Aufgebot des dem Letzteren von der General⸗Militär⸗Kasse zu Berlin unterm 4. Mai 1882 ertheilten Empfangs scheines über die von ihm bei der ged. Kasse hinter legte Kaution von 913 S 50 8 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 24. Oktober 1885. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ . die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 13. Februar 1885.

den am 13. August 1859 zu Grimmen, zuletzt wehnhaft in Grenzin, Kreis Franzburg,

Das Königliche Amtsgericht J., Abtheilung 48.

3) Carl Johann Joachim Prüß, geboren am

Deffentlicher Anzeiger.

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Iiterarische Anzeigen.

S. Theater- Anzeigen. LIn der Börsen-

Anuoncen Bureau.

*

9. Familien- Nachrichten. s beilage.

55411 Oeffentliches Aufgebot.

Der Bauer Joseph Schiller von Töging, auf dessen Anwesen für den im Jahre 1787 geborenen, seit dem Kriege vom Jahre 1899 vermißten Bauers⸗ sohn Jakob Banhirl von Töging ein Elterngut von 800 Fl hypothekarisch versichert ist, hat bean⸗ tragt, diese Forderung für kraftlos zu erklären.

Demgemäß wird als Aufgebotstermin die öffent⸗ liche Sitzung vom

Samstag, den 20. Juni 1885,

Vormittags 9 Uhr, bestimmt und ergeht an alle Diejenigen, welche auf diese Forderung Ansprüche machen zu können glauben, hiermit die Aufforderung, solche spätestens im Auf⸗ gebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselbe auf Antrag für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde.

Altötting, den 21. November 1884.

Königliches Amtsgericht. Achtinger. 73892 Aufgebot.

Der Glaser Ferdinand Affeln zu Groß⸗Rhüden hat das Aufgebot derjenigen Original- Schuld. und Pfandverschreibung beantragt, welche ihm der Handelsmann Carl Wille zu Groß⸗Rhüden über ein Darlehn von 300 Thaler am 25. März 1874 unter Verpfändung der Anbauerstelle Nr. 153 sammt Zu⸗ behör zu Groß⸗Rhüden ausgestellt hat, da ihm solche Urkunde verloren gegangen sei. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. September 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bockenem, den 13. März 1885

Könisliches Amtsgericht. J. (gez. Pfingsthorn. Ausgefertigt: GC. S8.) Gerns, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. J.

74090 Aufgebot.

Das Sparkassen⸗Quittungsbuch der Sparkasse der Stadt Länen, Nr. 1713 über 51Iß M 94 , lautend auf den Namen des Johann Bernard Gröteken zu Alstedde ist verloren gegangen und hat der Rechts- nachfolger, der Wiesenbauer Heinrich Henning zu Waltrop das Aufgebot des Sparkassen˖Quittungsbuchs beantragt. Der Inhaber desselben wird daher hier mit aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Ok tober 1885, Vormittags 11 Uhr, an der hiesi⸗ gen Gerichtsstelle Nr. 21 anberaumten Termine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und auch das genannte Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Dortmund, den 21. Februar 1885. . * 11 Königliches Amtsgericht.

51899 K Aufgebot.

I) Der Kaufmann Isidor Isagesohn zu Berlin, vertreten durch den Justizrath Fleck daselbst, hat unterm 23. Juni 1884 den Antrag gestellt, seinen Bruder, den Instrumentenmacher Menda Isaacsohn, für todt zu erklären.

2) Die verehelichte Arbeiter Krüger, Caroline, ge⸗ borene Lehmann, zu Fürstenwalde hat unterm 10. Juli 1884 den Antrag gestellt, ihren Ehemann, den Arbeiter Carl Krüger, für todt zu erklären.

In Folge dessen werden

I) der Instrumentenmacher Menda Isaaesohn,

2) der Arbeiter Carl Krüger aufgefordert, sich spätestens bis zum Termin am 17. September 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigen falls sie für todt erklärt werden. Storkow, den 12. November 1884.

Königliches Amtsgericht.

62342 Aufgebot. Der hiesige Rechtsanwalt und Notar Herr Dr. jur. Fösser als Pfleger des seit 1881 mit unbe— kanntem Aufenthalt abwesenden Colonialwaaren⸗ händlers Andreas Schaefer von hier hat das Auf— gebot der angeblich in Verlust gerathenen Nieder⸗ lagescheine über

IH ein von Andreas Schaefer am 28. Mai 1879 im hiesigen Packhof niedergelegtes Faß Cognac, gez. A. 8. 361 brutto 247 kg,

Nein von demselben am 20. Mai 1881 im hie⸗ sigen Packhof niedergelegtes Faß Wein, gez. A. 8. I brutto 240 kg,

beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗

gefordert, spätestens in dem auf

Dienstag, den 22. September 1885,

Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Gr. Kornmarkt

Nr. 12, Zimmer 17, anberaumten Aufgebotstermine

seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen,

widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.

Frankfurt a. M., den 8. Januar 1885. Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV.

los ih Aufgebot.

Auf dem früher im Besitze der Bauerseheleute Jakob und Elise Gisnapp befindlich gewesenen An⸗

wesen Haus Nr. 87 in Mitterpfaffenberg dieß Ge⸗ richts ist für den Bauerssohn Mathäns Wirth

müller von dort ein Elterngut zu 120 Fl einge⸗ tragen, dessen Löschung die Gisnappschen Eheleute beantragt haben.

Demzufolge wird als Aufgebotstermin die öffent⸗ liche Sitzung vom

Samstag, den 20. Juni 1885,

. Vormittags 9 Uhr, bestimmt und ergeht an alle Diejenigen, welche auf diese Forderung Ansprüche machen zu können glauben, hiermit die Aufforderung, solche spätestens im Auf⸗ gebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselbe für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde.

Altöt ting, den 24. November 1884

Königliches Amtsgericht. Achtinger.

63168 Aufgebot.

Herr Theodor Schneider in Berlin hat das Auf⸗ gebot des ihm gehörigen, seit längerer Zeit verloren gegangenen Sparkassenbuchs Nr. 3378 der Stadt⸗ sparkasse zu Delitzsch, lautend auf „Theoder Schneider, Berlin' mit einer gegenwärtigen Einlage von 168,1 M beantragt. Der Inhaber des Spar⸗ kassenbuchs wird aufgefordert, späͤtestens in dem auf den 24. September 1885, Vormittags 199 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Rathhaus zu Delitzsch, 1 Treppe hoch, Zimmer Nr. 5, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die k des Sparkassenbuchs erfolgen wird.

Delitzsch, den 13. Januar 1885.

Königliches Amtsgericht.

H Aufgebot.

Seitens des Senators Dr. Schläger zu Hannover ist die Kraftloserklärung der ihm abhanden ge— kommenen Bergisch⸗Märkischen Bank⸗Aktien Nr. 603113 à 600 1800 M beantragt worden.

Es werden die etwaigen Inhaber dieser Aktien aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gericht, und zwar spätestens in dem vor demselben auf

Donnerstag den 24. September 1885, Nachmittags 4 Uhr, in dem Sitzungssaale des Königlichen Amtsgerichts hierselbst anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Aktien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Elberfeld, den 3. Februar 1885.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Löbbecke.

56797) Aufgebot eines Sparkassenbuchs.

Das auf den Namen der Frau Ida Fischer in Mühlberg bei Erfurt ausgestellte Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse in Langensalza Nr. 8730, lau⸗ tend äber 501 78 3 Rest an Sparkasseneinlage sammt den Zinsen, ist seit dem Herbst 1882 angeb⸗ lich verloren gegangen.

Auf Antrag der Frau Ida Fischer, geb. Seeber, erfolgt hierdurch das Aufgebot desselben. Es werden deshalb alle unbekannten Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine auf den 30. Juni 1885, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 15, ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch selbst vorzulegen, widrigen— falls letzteres für kraftlos erklärt wird. Langensalza, den 3. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht.

[2667 Aufgebot. Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Justizrath Disse zu Münster werden die unbekannten Rechts- nachfolger des am 12. Januar 1883 zu Münster verstorbenen Maurers Wilhelm Treus aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermin, den 4. Februar 18865, Vormittags 11 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß des Wilhelm Treus im Werthe von etwa 173,50 4 bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 43, anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Erman⸗ gelung dessen aber dem landesherrlichen Fiskus würde verabfolgt werden; der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzu⸗ erkennen schuldig und weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen zu fordern berechtigt sein soll. Münster, den 3. April 1885

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. leg Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Friedrich Gustav Otto Both hierselbst als Testamentsvollstrecker von Johann Georg Heinrich Lütgens, vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Bres. Heinsen, Moencke—⸗ ft und von Melle, wird ein Aufgebot dahin er⸗ assen: daß Alle, welche an den Nachlaß des am 9 März 1885 hieselbst verstorbenen Johann Georg Heinrich Lütgens Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem ge⸗ nannten Erblasser am 8. Juli 1875 errichteten. am 19. März 1885 hieselbst publicirten Testa⸗ ments, insbesondere auch der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den demselben als solchem ertheilten Befugnissen,

namentlich der Umschreibungsbefugniß desselben, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden.