Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Dem Domänenpächter Paul von Diebitsch zu Nieder⸗ f im Kreise Sorau ist der Charakter als mann beigelegt worden.
öniglicher
Ober⸗Amt
Se. Excellenz der Vize⸗Präsident des inisteriums, Minister des Innern, von Puttkamer, aus der Provinz Posen.
Angekommen:
Bekanntmachung.
Für die nächstjährige Heeres⸗Ersatz⸗Aushebung wird den⸗ jenigen jungen Männern, welche in dem Zeitraum vom 1. Ja⸗ nuar 1865 bis zum 31. Dezember 1867 geboren sind und sich ierselbst aufhalten, in Erinnerung gebracht, daß, soweit die⸗ lben mit Taufscheinen oder sonstigen Beweismitteln über die eit und den Ort ihrer Geburt noch nicht versehen sind, sie ich zur Abwendung sonst unausbleiblicher Nachtheileé dergleichen Bescheinigungen nunmehr zu beschaffen haben.
—ᷣ diesen Zweck aus den Kirchenbüchern 2c. zu er— theilenden Bescheinigungen werden kostenfrei ausgefertigt.
Der Zeitpunkt zur Anmeldung behufs Aufstellung der Rekrutirungs⸗Stammrolle wird in der ersten Hälfte des Monats Januar k. J. bekannt gemacht werden.
Berlin, den 22. November 1886.
Die Königlichen Ersatz-Kommissionen der Aus— hebungsbezirke Berlin.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund des 5§. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemein— gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Flugblatt:
„Was hat die ländliche Bevölkerung von der Sozialdemokratie zu erwarten?“, welches beginnt: „Ueberall hört man“ und schließt: „nicht mit⸗ machen,“ ohne Unterschrift, gedruckt: Schweiz. Genossenschafts⸗ druckerei Hottingen — Zürich, nach 8. 11 des genannten Gesetzes von der unterzeichneten Landes-⸗-Polizeibehörde verboten ist. Hamburg, den 23. November 1886.
Die Polizeibehörde.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. November. der Kaiser und Köni russischen Militär⸗Bevolli Allerhöchstdemselben ein Bild zu überreichen hatte, den Vortrag des Geheimen Cwilkabinets entgegen.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vormittag 11 Uhr militãrische Meldungen entgegen und empfing um 121, Uhr den Rektor Regierung ⸗ Rath
ꝛ; Se. Majestät g empfingen heute den Kaiserlich mächtigten, Grafen Kutusoff, und nahmen
Universität, Geheimen Dr. Vahlen. h Abends fand im Kron
prinzlichen Palais eine Soirée statt, zu welcher gegen
90 Einladungen ergangen waren.
— Es empfiehlt sich, daran Maß⸗ und Gewicht hergestellten Maße,
nicht auch den Vor über die Abänderun entsprechen,
zu erinnern, daß die nach der August 1868 neu⸗ w und Gewichte, schriften des Gesetzes vom 11. Juli g der Maß- und Gewichtsordnung Dezember Stempelung Fabrikanten und Händler werden gut vorhandene ung zu stellen und, soweit dies nicht er Herstellung aichpflichtiger Gegen— der neuen aichtechnischen Vor— Sbesondere ist darauf zu merken, chte mit älteren Bezeichnungen r, Scheffel, Centner, Pfund u. s. w. ewissen Abkürzungen der Bezeichnungen mittels (. K, M u. s. w.) von Neujahr dasselbe gilt für Maße und ö Liter Raumgehalt. größere Publikum weniger berührende ; ch bis zum Jahresschluß gestattete Ab— weichungen von den aichtechnischen Vorschriften wird die be⸗
theiligte Industrie sich am besten aus den maßgebenden Be— stimmungen selbst orientiren.
= Der Bevollmächtigte sächsische Geheime Rath Held
— S. M. Kreuzer „Nau ti lu s“, Kommandant Kapitän⸗ ist am 24. November c. von Nagasaki
Ssordnung vom 17. Meßwerkzeuge
Aichung
stände schleunigst zur Ai schon jetzt geschie tände fortan au chriften streng zu achten. In neue Maße und Gewi wie Dekameter, Dezimeter, oder mit
großer An
Einhaltung
; angsbuchstaben an nicht mehr geaicht werd Meßwerkzeuge von i / , 1/13, 1ͤ3 Ueber andere, das und ebenfalls nur no
zum Bundegsrath, Königlich ist hier angekommen.
Lieutenant von Hoven, nach Kobe in See gegangen.
Koblenz, 23. November.
W. T. B.) Die „ eitung“ meldet: .
hundertjährigen Residenzschlosses
An dem heutigen ahrestage der Einweihung des hre Majestät die Kaiferin einen besonders leb— m Laufe des Tages fand aus diesem Anlaß s Schlosses eine Speisung und Beschenkung älteren Armen durch Ihre Majestät Aller—⸗ Abends ist eine größere Gesellschaft in das bei welcher der Männergesangverein „Rhein⸗ rde⸗Grenadier⸗Regiments rer Majestät über chlo sses verfaßte
in der Vorhalle de von 30 würdigen
öchstselbst statt.
chloß geladen, und die Kapelle des 4 Ga concertiren werden. — Die im Auftr die hun dert jährige Geschichte des Den kschrift wird demnächst erscheinen.
Karlsruhe, 22. November.
Der Großherzog und die Großherzogit Abend von Baden hier eingetroffen. — 5 nahmen Ihre Königlichen Hoheiten aus An Jubiläums des Groß
nasiums an dem Festgottesdi Theil und emp .
w sind gestern
aß des 300 jäh⸗ herzoglichen y in der Schloßkirche
nach demselben zum Ge⸗
* Hofrath ernannten Direktor der Anstalt, Dr. endt, um ihm ihre Glückwünsche auszusprechen und die
stgeschenke zu übergeben. Danach begaben sich Ihre r,. ichen Hoheiten mit dem Prinzen Ludwig Wilhelm zur Festhalle und wohnten dem Festakt bis zum Schlusse an. Die Groß— herzoglichen Herrschaften y dann einer Einladung zum
ichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm. Der Großherzog nahm noch mehrere Vorträge entgegen, und um 4 Uhr 49 Minuten kehrten Ihre Königlichen Hoheiten nach Baden⸗Baden zurück. — Der Großherzog beabsichtigt, morgen wieder hierher zu kommen, um der Turnproduktion und der Aufführung in der Festhalle anzuwohnen.
Mecklenburg ⸗ Schwerin. Schwerin, 23. November. Prinz Heinrich VIII. Reuß hat gestern früh das Kommando des 1. Mecklenburgischen Dragoner⸗Regiments Ur. 17 in Ludwigslust übernommen. Mittags brachte das k dem Prinzen vor dem Großherzoglichen Schloß ein Ständchen, und 6 Abend findet eine Ball⸗ festlichkeit auf der Messe daselbst statt. SHeute, Mittag 1 Uhr wurde zu Malchin der diesjährige allgemeine Landtag in der Kirche in der üblichen Weise eröffnet. Anwesend waren die Groß— herzoglichen Landtags⸗Kommissarien für Mecklenburg⸗Schwerin: der Minister⸗Präsident, Staats⸗-Minister A. von Bülow, und der Vorstand des Finanz-Ministeriums, Staatsrath B. von Bülow; für Strelitz: der Staats-Můister von Dewitz an Stelle des seit einer langen Reihe von Jahren als Landtags-Kommissar fungirenden Ober⸗Landdrosten Grafen von Eyben zu Schoen⸗ berg. Zur Deckung der Bedürfnisse der allgemeinen Landes— Rezepturkasse wurde von der mecklenburg⸗schwerinschen Re⸗ een die Erhebung von Isio des vollen ediktmäßigen etrages der außerordentlichen Landes⸗Kontribution beantragt.
Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 22. November. (Lpz. Ztg.) Der heute zusammengetretene Landtag hat den früheren Präsidenten Freiherrn von Schwarzenfels gen. von Rothkirch⸗Trach auf Altenberga abermals zum Prä— sidenten erwählt und ist diese Wahl höchsten Orts bestätigt worden. Außer mit einigen kleineren Sachen wird sich der Landtag hauptsächlich mit Feststellung des künftigen Etats und mit einer Schulordnung zu beschäftigen haben.
Lübeck, 27. November. (Wes⸗Fstg.) Auf der Tages⸗ ordnung der heutigen außerordentlichen Bürgerschafts— versammlung standen die Anträge zweier Kommissionen, die 29, weiteres als rein lokales Interesse haben dürften. Zunächst handelte es sich um den Antrag der Theater⸗ kommission, das Stadttheater in sta atlkche Ve rwal— tung zu übernehmen. Für denselben stimmten nur die Mitglieder der Kommission, die den Vorschlag aus— gearbeitet hatten, die übrigen Mitglieder verhielten sich durch⸗ aus ablehnend. Dagegen wurde die bisherige jährliche Theagter-Subven tion von 20 900 M auf weitere 5. Jahre bewilligt. Auch für den zweiten Antrag: den hiesigen Ein—⸗ wohnern die Erwerbung des Bürgerrechts dadurch zu erleichtern, daß man dasselbe allen Denen ohne Weiteres zu⸗ gestände, die hier seit 5 Jahren ansässig und seit dieser Zeit Einkommensteuer bezahlt hätten, — fand sich nur eine ganz geringe Anzahl Freunde. Die Gegner des Antrags führten aus, daß, wenn dieser Vorschlag durchgehen würde, man binnen kürzester Zeit auch in der Bürgerschaft Sozialdemokraten . würde. Diese Begründung schlug durch, und so wurde auch dieser zweite Antrag abgelehnt. Für denselben stimmten nur diejenigen Mitglieder der Bürger—⸗ ij. die politisch der freisinnigen Partei sich zuzählen. Die — ö Punkte der Tagesordnung waren von rein lokalem Interesse.
Elsaß⸗ Lothringen. Straßburg, 22. November. (Lds. Ztg. f. Els⸗Lthr.) Die diesjährige Sesston des Bezirks⸗ tages des Unter-Elsgß wurde heute Vormittag durch den Bezirks⸗Präsidenten von Stichaner eröffnet. Nachdem derselbe die neu eintretenden Mitglieder Hochapfel von hier und Roth von Dambach vereidigt hatte, wurde unter dem Vorsitz des Alters⸗ ; Alphons Pick zur Wahl des Bureaus geschritten.
um Präsidenten wurde Staatsrath Klein mit 27 Stimmen, zum ersten Vize-Präsidenten Baron von Schauenburg mit 25 Stimmen und zum zweiten Vize-Präsidenten Dr. Gunzert mit 23 Stimmen gewählt. Bei der. Wahl der Schriftführer wurden Baron von Charpentier mit 27, Dr. Petri mit 26 und Notar Wehrung mit 25 Stimmen gewählt.
Dejeuner bei Ihrer Kaiser
Defsterreich⸗ Ungarn. Wien, 22. November. Nach einer der „Pol. Corr aus Lemberg zugehenden Meldung hat die russische Regierung an Oesterreich-Ungarn
das Ansuchen um kommissionelle Feststellung der Grenzlinie längs der Distrikte Miechow und Olkusz und des correspondirenden westgalizischen Ge— bietes gestellt. Die Grenzlinie ist an diesen Punkten in Folge der Beschädigung und. Beseitigung einzelner
Grenzpfähle schwer erkennbar, was auf die Beziehungen zwischen der beiderseitigen Grenzbevölkerung nachtheilig einwirkt. Eine gemischte, aus Vertretern beider Regierungen gebildete Kom⸗ mission wird demnächst zusammentreten, um diesen Uebelstand durch Feststellung der Grenzlinie zu beheben.
Pest, 23. November., (W. T. B.) In der heutigen Plenarsitzung der ö5österreichischen Delegation wurde der Etat für die Kriegsmarine einschlfeßlich des Extra— ordinariums unverändert angenommen.
Agram, 21. November. (Wn. tg) Der Landtag wurde , eröffnet. Nachdem der Praͤsident das Resultat der Nachwahlen mitgetheilt hatte, stellte Anton Starzewitsch folgende Interpellation: „Ist es dem Banus bekannt, was die entscheidenden Kreise der Monarchie zu thun gedenken, wenn Oesterreich⸗ Ungarn von fremder Seite aufgefordert würde, Bosnien und die Herzegowina zu räumen?“ Der Banus, Graf Khu en, erwiderte: solche Interpellationen gehörten nicht zum Wirkungskreise des Landtages. — Die nächste Landtagssitzung wird anberaumt werden, sobald die Berichte des Justiz-Ausschusses vorliegen.
Belgien. Brüssel, 18. November. (Köln. Ztg.) Der am 3. Februar d. J. den Kammern . He etz⸗ entwurf über die Mittelschulen geht auf die Bestim— mungen des Gesetzes von 1850 zurück und will das liberale Gesetz vom 15. Juni 1881 wieder beseitigt wissen. Gestern hat die Zweite Kammer mit der Berathung der Vorlage begonnen, obschon die Linke noch einen if u verlangte, und heute ist das Gesetz mit 54 gegen 18 Stimmen gut⸗
an n . etreffend die Einführung der persönli
dien stpflicht, gegen welchen . t . schiedene Einwendungen erhob. Die Kammer beschloß e. einstimmig, den Antrag in Erwägung zu ziehen. 44
98 9) In . 36 eeting in Bradford gefaßten Resoluti Vertrauen in das letzte liberale Ie r n ul fern, ausdrückte, hat Mr. Gladstone an den Abgeornne worth, der bei dem erwähnten Meeting den Vorsit fihn ein Schr eib en gerichtet, worin er am Schlusse fan , minderte Parteistärke und kompromittirte Beriehu gen sehr ernste Uebel, und ich fürchte, daß die ver Theile Großbritanniens deren Wirkung in ö eee r n m mg t er sffentlichen Angelegenheiten verspüren werden. Geduld und ruhige Festigkeit, die Mäßigung der . und des Verhaltens Irlands, die nl ! historischer Information und der Fortschritt des Nachdenken über den Gegenstand werden, wir mögen dessen gewi in 6 . ö 33 . des Re — Es verlautet, daß John Morley, Earl Spencer und wahr, scheinlich auch der Marquis von Ripon demnächst die 6 Mr. Gladstone's in Hawarden sein werden und Zusammentritt des Parlaments im dortigen Schlosse Ko ferenzen der Führer der liberalen Partei ö werden sollen.
. . ö meldet: sätte der englische politische Resident in Aden 30. Aktober von der Insel Socotra füuͤr England r ergriffen.
Ren“ malerischen Spiele der Provence den Parisern in bunter 1 wechselung geboten würden. Seinige beitragen.
der Rechten“ der Deputirtenkammer berieth, . über die von den Ministern des Krieges und der Marine j die Neubewaffnung des Heeres und der verlangten Kredite, die 100 Millionen i einstimmig, daß die Ansicht der beiden Minister nicht in gebend sei; die Kammer dürfe zwar vor keinen Ausgaben zu z scheuen, wenn es sich um die Sicherung der Vertheidigunz 3 Landes handle, sie habe aber auch die Pflicht, angesictz bedauernswerthen Lage der Finanzen si ict die verlangten Opfer nothwendig feien, und daß die bewili n, Kredite nützlich angewandt würden. Deshalb müßten die . achten der technischen Ausschüsse und der Räthe der . Minister, welche über diese beiden Fragen berathen hätten, gefordert werden.
der Deputirten kammer wurde tei welches die Forderung für die Besoldung der Bean ⸗. des Finanz⸗Minister iums um 618 0665 Frs. heratgs trotz der Einwendungen des Finanz -Mini
geheißen worden. — Der Senat hat heute die Umwand⸗
Sa di Carnot angenommen. Andere aͤhnliche Amendem⸗
lung der Staats schuld einstimmig und die
an. aber bie Aug fuhr h't hn g, altung des Kabinelz in
ür ntrag auf allgemeine Beg . 1 e. en
Nini ö ö ⸗ ig nicht) aupträdelsführer zu . , d,, me gr,. heute seinen Anme rteg . e nf lit
— 23. November.
Großbritannien und Irland. London, 2. Novenh
auf einem liberale
ten lin
. ung der verzi in der Ungewißheit und rn ö.
iche PVerhreinnm
zu sch ts en ib ln
daß vor den
gehalln
Ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ gus Bunk Nachrichten aus Aden zusthß
Bombay 23. November. (W. T. B.) Se. Königliht
Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preußtn reist heute Abend mit Gefolge nach ( nnn 9. derselbe am Sonnabend Morgen ankommt. Der Prinz nh einige Zeit als Gast des Herzogs und der
von Connaught daselbst verweilen.
erzogin
Frankreich. Paris, 21. November. (Fr. C) Du
„Journal Officiel“ veröffentlicht heute ein Dekret, wobn die „Alliance francaise“ als gemeinnütziges Werk erllm wird. Die „Alliance frangaise“ wurde vor einigen Jihm unter dem Vorxsitz des Generals Faidherbe hat zum Zweck: die Verbreitung der französischen Sprtht durch Ermöglichung der Niederlassung franzüösischer Professmn in fremden Ländern und namentlich in den Kolonien.
gegründet un
Der Minister des Innern empfing heute Vormitnh
eine Delegation des Pariser Gemeinderaths, wih ihm, ähnlich wie dem Handels-Minister Lockroy jüngsthin, Wünsche der Stadtväter in Bezug auf die Gem eindt— Autonomie ausdrückte. ob ihre Reklamationen das ganze, vom Gemeinderath he nehmigte Autonomie⸗Projekt umfaßten, antworteten die Delejt⸗ ten bejahend. Der Minister des Innern entgegnete, daß g in diesem Falle nicht das Parlament mit einem Gesetzentmüf befassen werde. besten Absichten, aber ausdrücklich, daß er gewissen Forderungen seine mung nicht geben könne, so namentlich nicht der Pariser bhentnj Mairie, der ein großer Theil der republikanischen 16 l geneigt sei und die schon 1882 den Sturz des
jn sserl des Innern,
heutigen Zusammensetzung der Kammer müßten alle . vermieden werden, welche die Republikaner zu spalten un Rechten zum Ansehen zu verhelfen geeignet seien. NM Minister werde nur dann seine Projekte einbringen, wenn der Zustimmung der republikanischen Mehrheit in zt Kammer sicher, wäre und nicht der Feindseligkeit der Mn treter von Paris begegnen würde.
Auf die Frage des Hrn. Sartit
Hr. Sarrien versicherte die Delegation seint ein Einvernehmen herzustellen, behott
Hustim
amglizn Goblet, verursacht habe. Bei u
det
In der Zusammenkunft, welche das Preßeonit—
für die Ueberschwemmten Süd⸗-Frankreichs gesm hielt, wurde beschlossen, eine Reihe von Fe stlichkeilen n veranstalten, welche durch ihren Charakter an die verwistth Gegenden erinnern und womöglich noch größere Sym für dieselben erwecken sollen. Man beziffert den Schaden f 30 Millionen, hofft aber kluger Weise Kicht darauf, Ane si Summe auch nur annähernd aufzubringen. Die h
sollen gegen den 20. Dezember im Industrie alt beginnen, den man in das „Schloß des Kii
umwandeln will, woselbst alle berühmten
Auch der Hippodrom wird in
= 22. November. (Köln. Ztg.) Die eL gra it;
Flott ö eth
. bellt
zusammen sich Versammlung
belaufen. Die
zu überzeugen.
— 23. November. (W. T. B. utigen Siu ! ; . ber gere,
auf die Thronrede mit 36 gegen 15 Sti Ant nun Graux erklärte im Namen der Linken, . e ng trauen zu dem Ministerium habe; die Arbeitervorla sie unparteiisch prüfen, g gesetzes von 1884 sowie die H , müsse sie entschieden tadein. gestellten
urtheilten Arbeiter, fand sich nur ungenügende Unt e mn nur 3 Senatoren waren dafür, nachdem der ü naert erklärt hatte, daß die Regierung dem Kö anrathen können, auch die H
Jahres hat die
noch die Wirkungen,
wurden gleichfalls in Erwägung gezogen, obgleich der Minister en war. page er un ter- St aats se kretare haben ihre Ent⸗ lassung eingereicht. 3 Italien. Nom, 25. November. (B. T. B.) Der Ninister des Auswärtigen, Graf Robilant, legte in her heutigen Sitzung der Deputirtenkammer die die hulgarifche Frage betreffenden Aktenstücke vor. Am Sonntag wird der Minister die Interpellationen be— zuglich der auswärtigen Politik beantworten.
Türkei. Kon stantinopel, 23. November. (W. T. B.) General von Kaulbars stattete heute in Begleitung des ruffischen Botschafters von Nelidoff dem Groß⸗ Fezier und dem Minister des Auswärtigen Be—
suche ab.
—
Seitungsstimmen. Der „Düsseldorfer Anzeiger“ äußert über die
wirthschaftliche Lage:
Trügen nicht alle Anzeichen, so kann der Druck, der etwa in den
letzten zwei Jahren auf allen Gebieten des wirthschaftlichen Lebens
lastete, wenigstens auf einigen derselben als gemildert gelten. Niedrige reife und Ueberproduktion wegen Mangel an Aufnahmefähigkeit . Märkte bildeten lange die Merkmale des wirthschaftlichen kebens: der Umschwung kennzeichnet sich durch ein Anziehen der reife, durch ein allmähliches Aufräumen der Vorräthe und durch das r g neuer umfangreicher Aufträge. Es scheinen in der That jetzt bessere Zeiten zu kommen. . .
In der Montan und Eisenindustrie, die stellenweise schwer ge— litten hat, ist eine durchgreifende Besserung freilich noch nicht fühl⸗ bar; man sucht sich mit Konventionen zur Einschränkung der Pro—⸗ duktion und zur Verhinderung weiteren Fallens der Preise zu helfen. Aber der Bedarf wächst auch: in den neun ersten Monaten dieses Ausfuhr von Roheisen um 31 400 t zu— genommen, von Eisenbahnschienen um 2099, von schmied⸗ barem Eisen in Stäben um 265 809, von Eisen- und Stahl— draht um 42000. Die Pretse freilich bewegen sich noch auf sehr niederer Stufe: Roheisen kostete im September pro Tonne 43 , im Vorjahr 48,3 „S6 Indeß ist in neuester Zeit auch in dieser Beziehung, namentlich in Oberschlesien, eine Besserung ein⸗ getreten. Ein Anziehen der Preise ist auch für Steinkohlen zu beob— achten. Kräftiger ist der Aufschwung in der Textilindustrie. Es wird dies übereinstimmend aus allen Bezirken gemeldet. Auch aus der Uebersicht der Ausfuhr, während der ersten neun Monate dieses Jahres ergiebt sich eine erhebliche Zunahme der Ausfuhr von dichten Baum⸗ wollenwaaren, Strumpfwaaren, Jute ⸗Garn und Gewebe, Seiler⸗ waaren, Seide, halbseidenen Zeugen, besonders aber Schafwolle und Wollgarn und wollenen Tuchwaaren. Auch die Preise heben sich.
Gleiche Beobachtungen werden gegenwärtig auch in Frankreich und England gemacht. Namentlich tragen hierzu die Verhaäͤltnisse in Amerika bei, wo nach Ueberwindung der Eisenbahnkrisis sich wieder das Vertrauen belebt und der Konsum steigt. Auch die dortigen Arbeitzeinstellungen werden zur Vermehrung der Nachfrage nach euro— pässchen Produkten beigetragen haben. Deutschlands Export nach Amerika hat während der Zeit vom 1. Oktober 1885 bis dahin 18365 um ctwa bo, Millionen Mark zugenommen, nachdem das Vor⸗ jahr einen Rückschritt von fast 30 Millionen ergeben hatte. Der Export Deutschlands dorthin belief sich im letzten Jahre auf 306,4 Mill. A6, also etwa auf den zehnten Theil unserer Gesammtausfuhr. Auch auf dem großen Stapelplatz Hamburg macht sich der Umschwung der Vea⸗ hältnisse bemerkbar. on einem dortigen Blatte wurde dieser Tage mit Genugthuung hervorgehoben, daß sich das so lange gedrückte Geschäft wieder gehoben habe und daß die Aussichten auf einen lebhafteren Gang desselben gerechtfertigt seien; dort haben während der letzten drei Monate eine größere Reihe von Artikeln (schottisches Roheisen, Kohlen, Kupfer, Baumwolle, Wolle, Hanf, Seide) Preis⸗
besserungen erfahren, nur für Getreide, Blei, Thee und Zucker sind
sie gesunken. Handel und Industrie haben in letzter Zeit auch die Reichsbank wieder lebhafter in Anspruch genommen, weshalb diese den Dickontosatz erhöhen mußte, .
Nur fuͤr die Landwirthschaft sind bessere Zeiten noch nicht wahr⸗ zunehmen; die Durchschnittspreise für Weizen und Roggen beliefen sich im September auf 1651,75 νς bezw. 128,50 Mé, während die Durch⸗ schnittspreise des Vorjahres sich auf 160,9 bezw. 140,5 „ stellten. Die Einfuhr von Getreide hat im Jahre 1885/85 gegenüber dem vor⸗ hergehenden um 1414 009 t abgenommen. Das scheint dafür zu sprechen, daß sich — soweit der Rückgang der Einfuhr nicht aus der vor Erlaß der neuen Zölle bewirkten ühermäßigen Steigerung der Korneinfuhr zu erklären ist — die Konkurrenz ded ausländischen Getreides etwas gemildert hat und daß es dem in⸗
ländischen Getreide möglich wurde, auf dem eigenen Markt Absatz zu
nden, der ihm früher durch die Konkurrenz des ausländischen Ge— reides erschwert wurde. Soweit diese Annahme zutrifft, würde also der Landwirth wenigstens einen gewissen Vortheil von den Zöllen ge⸗ habt haben. Der Rückgang in der Einfuhr ist zwar der Staatskasse nicht förderlich gewesen, er hat aber auch nichts zur Besserung der Preise beigetragen, noch weniger aber einen empfindlichen Mangel hervor⸗
gerufen; die deutsche Landwirthschaft deckte den Ausfall selbst durch eine
größere Ernte (624 000 t mehr als im Vorjahr), und es blieb nach Abung der Ausfuhr und der Aussaat so viel zum Verbrauch übrig, daß nicht nur kein Mangel eintrat, sondern auch die Preise sich nicht oben — ein Beweis, wie viel überflüssiges Getreide in früheren Jahren nach Deutschland kam und dort zum Theil das inländische unperkäuflich machte. Die Landwirthe haben aber auch von der Schaf- sucht in diesem Jahre größeren Vortheil gehabt: im, Jahre 1885 kosteten 100 kg Wolle norddeutscher Schäferei in Berlin im Durch⸗
schnitt 2675 M*, im September diefes Fahres 320 M,
Der Aufschwung von Handel und Industrie, der sich in manchen Zweigen wahrnehmbar macht, wird freilich erst dann ein vollständiger sein, wenn es der Landwirthfchaft besser geht. Aber auch die Anfänge der Besserung sollen nicht unterschätzt werden. Einen sehr wesent⸗ lichen Antheil hieran dürfen wir der Schutzzollpolitik insofern zu⸗
reiben als sie in den Jahren des Niedergangs die Industrie vor 7 Katastrophen bewahrt hat und ihr wenigstens den inländischen lartt zu sichern wußte. Jener Politik allein ist es zu verdanken, daß während der mageren Jahre Arbeiterentlassungen in größerem mfange und nennenswerthe Tohnherabfetzungen wie in der Mitte der sebiiger Jahre nicht eingetreten sind. ie Schutzzollpolitik ermög⸗ Lö den Unternehmern, die flaue Zeit zu ertragen. Hoffen wir, daß end ür ben der Besserung nicht trügen und daß die Besserung Be⸗
— In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir: „In. Gera hat in voriger Woche eine Versammlung von Dele— kiten sogenannter freier Krankenkassen stattgefunden. Schon bei er ersten Nachricht von der Absicht diefes „Kongresses lag es auf Er Hand, daß man es mit einer Machenschaft im Interesse der ozigldemokrgtie zu thun hatte. selb detztere ist allerdings am Krankenkassenwesen und innerhalb. des⸗ ; ben wieder an den „freien Kassen in gewisser Richtung stark inter⸗ flit. Die sozialtesormatorifchen Gesetze sind, in der Absicht er⸗ assen, dem sosialen Frieden zu dienen, sie müssen also schon aus . Grunde der Soßialdemokratie ein Dorn im Auge sein. Noch ehr muß das aber der Fall sein, wenn, wie es thatsächlich geschehen, e Wirk samkeit dieser Gesetze eine dem sozialen Frieden förderliche gemesen ist. und zwar schon die Inangriffnahme derselben, mehr aber
gelen * fn ahl die sich unter der Geltung der Gesetze zu er—
Die Sozialdemokratie suchte also zunächst diesen den sozialen — fördernden Wirkungen, welche sie eine Abnahme ihres An anges befürchten ließ, dadurch entgegenzuarbeiten, daß man selbst an die Gründung der sogenannten Centralkassen heranging, in deren „Freibeit! die Arbeiter vor dem Zwang“ der übrigen Kassenformen behütet, vor Allem aber in der sozialdemokratischen Gefolgschaft fest⸗ gehalten werden sollten. ; ;
Die Verwaltungsergebnisse dieser Central kassen waren jedoch keineswegs durchaus geeignet, um durch sie die Arbeiter bei der sozial⸗ demokratischen Fahne halten zu können; man hat vielmehr schon zu konstatiren Gelegenheit gehabt, daß mehrere derartige Kassen in große Verlegenheiten geriethen, und daß anderen ein großer Theil ihrer Mitglieder abtruͤnnig wurde. Unter diesen Umständen lag es nahe, daß von sozialdemokratischer Seite der Versuch gemacht werden würde, den Arbeitern und Kasseninteressenten klar zu machen, es sei nicht etwa die Verquickung politischer und zwar sozialdemokratischer Ten⸗ denzen mit den Kassengeschäften, welche die letzteren schädige, sondern es sei vielmehr das Kranken⸗ und Unfallversicherungs⸗Gesetz, dessen Bestimmungen solches bewirkten. ;
Diese Äbsicht dürfte die Idee des Geraer Kongresses haben reifen lassen; es sollte dort mit einem gewissen Aplomb der Stab über jene „verfehlte / Gesetzgebung gebrochen werden, und, wie aus den Berichten der sozialdemokratischen Organe über die grande affaire hervorgeht, hatte man sogar Vertreter der Regierungen und die parlamentarischen Fraktionen eingeladen, sich ex offleio an dieser sozialdemokratischen Veranstaltung zu betheiligen. Dieses ist nun zwar von keiner Seite geschehen, ausgenommen natürlich die Sozialdemokratie, deren parla⸗ mentarische Vertretung durch die Herren Kayser und Rödiger reprä⸗ sentirt war. .
. Ob das Krankenpersicherungsgesetz — mit diesem befaßte man sich, in der Hauptsache — und das Unfallversicherungsgesetz Mängel haben, ist eine Frage, die man keineswegs zu ver— neinen braucht, wenn man die Ueberzeugung aussprechen muß, daß die etwa als vorhanden anzuerkennenden Mängel kaum in der Richtung zu suchen wären, wie man es in Gera gethan hat. Besten Falls war in Gera eine Vertreterschaft von so und so viel Kassen anwesend, deren Ursprung mehr in politischen als in den⸗ jenigen Motiven gegeben war, die bei Erlaß der Krankenversicherung die maßgebenden gewesen sind. Wenn also in Gera in einseitigster Weise Beschlüsse gefaßt wurden, die den Interessen der dort haupt⸗ sächlich vertretenen sozialdemokratischen Central“ Kassen und deren Leitern ja am Ende entsprechen mögen, so wird kaum Jemand geneigt sein, in diesen Beschlüssen Material für eine Revision der in Rede stehenden Gesetze suchen zu wollen. Jeder, der es mit dieser Gesetzgebung ernst meint, wird vielmehr schon durch die Einseitigkeit jener Versamm⸗ lung abgehalten sein, deren Beschlüssen Werth für die Allgemeinheit beizulegen. Man wird, falls eine Revision des Krankenversicherungs⸗ gesetzes in Angriff genommen werden sollte, nach den bisher gemachten Erfahrungen auch wohl nur sehr vereinzelt geneigt sein, solchen Kassen das Konkurriren mit den Orts⸗ und Betriebskassen ꝛc. zu erleichtern, die eine Aufgabe politischer Tendenz neben ihrer eigentlichen sich ge⸗ stellt haben. .
Von gewissem Interesse waren jedoch die Verhandlungen des Geraer Kongresses insofern, als man selbst dort nicht riskirt hat, zu leugnen, daß sowohl die Krankenversicherung als die Unf llversicherung dem Arbeiter Vyrtheile biete, die ihm vordem nicht geboten waren. Bezüglich beider Gesetze kam dieses Eingeständniß, neben dem im Uebrigen ausgesprochenen Tadel derselben, in den beschlossenen Resolutionen zum Ausdruck. Charakteristisch aber für den Geist, der die Einberufer und Lenker dieses Kongresses geleitet hat, war ein Vorgang, der zu einer lebhaften Kontroverse zwischen dem Referenten über die Unfallversicherung und dem Abg. Kayser und Anderen führte Der Referent hatte nämlich dem Sinne nach etwa Folgendes ausgeführt: Es sei nicht zu bestreiten, daß das Unfall⸗ versicherungsgesetz, ebenso wie das Frankenversicherungsgesetz, viel Segensreiches für den Arbeiterstand enthalte, daß aber, wie bei allen derartigen Gesetzen, sich hier und da noch verschiedene Mängel zeigten, die zu beseitigen Aufgabe der Betheiligten sei. Ferner frage es sich doch, ob eine größere Belastung der Berufsgenossenschaften zu Gunsten der Krankenkassen thunlich sei, da er bezweifeln müsse, daß die In⸗ dustrie jetzt eine größere Belastung ertragen könne, wenn man der ausländischen Industrie nicht diese Belastung auferlegt; man mãsse unsere Industrie doch exportfähig erhalten, und dann sei doch Kapital nicht identisch mit Arbeitgeber. *, nn, d, g,
Dieser Standpunkt war nun aber durchaus nicht nach dem Ge—⸗ schmack der eigentlichen Macher, und Hr. Kayser zögerte nicht, dem Referenten auf das Schärfste entgegenzutreten. Allerdings waren seine Einwände so wenig stichhaltig, daß es dem Referenten leicht wurde, an der Hand des Gesetzes dieselben zu widerlegen. Nachdem dieser Konflikt sich abgespielt hatte, fand übrigens doch nicht die Resolution des Referenten, sondern eine weit schärfer gefaßte die Annahme des Kongresses. . .
Im Großen und Ganzen sprach sich in der Veranstaltung und Abhaltung dieses Kongresses gewiß nichts Anderes aus, als die Sorge der Sozialdemokratie um ihre Gefolgschaft. Es mag ja sein, daß es derselben gelingt, sich dieselbe noch eine Zeit lang zu erhalten. Wenn aber die Leistungen der Kassen so fortdauern, wie sie begonnen haben und wir es z. B. für Berlin kürzlich konstatirten, so besteht kein Zweifel, daß jene Sorge sich als nicht grundlos erweisen wird.
Statistische Nachrichten.
Einige vergleichende Zahlen über die Armen⸗ pflege in den europäischen Großstädten. — Nach den
Verwaltungsberichten der betreffenden Städte, für St. Petersburg nach
den Erhebungen des Professors Janson, betrugen die kommunalen Ausgaben für Armenpflege
in im Jahre M6. Paris ; 113636 rund 25 442 000 Wien . 1884 8 904400 Berlin 1883/84 , 7 494400
St. Petersburg 1i5654 27090090 Die Zahl der durch die Armenpflege insgesammt Unterstützten betrug (rund): ;
; ; ; in in in in Paris Wien Berlin ö in offener Armenpflege. . 213 9000 142 9900 100900 102000 Kranke in Hospitälern 130 100 51 000 30 600 65 000 Altersschwache in Armen häusern .. . 15 600 5090 2800 9 800
in Kinderasylen 26 600 13 200 5 300 16900
Für den Elemeniar-Unterricht war in den betreffenden Städten in folgender Weise gesorgt. Es ef in den oben genannten Jahren: ⸗ a
die die stãdtische . der Schüler: Ausgabe: Paris 113 008 10 406 000 4. Wien 76 844 5 008 290 Berlin.. . 124641 5 841 914 . t. Petersburg. 8 600 80h 000 ,
In den drei erstgenannten Städten erhielten alle, in St. Peters burg 1064 Kinder in den städtischen Schulen unentgeltlichen Unter richt. Die Moskauer Stadtverwaltung unterhielt nach derselben rus⸗ sischen Quelle im Jahre 1884 für 000 Kinder 69 Elementarschulen mit einer Jahreßaußgabe von 423 0909 66] Dabei blieben immer noch 60 000 Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren ganz ohne Schul⸗ unterricht. ;
— Des 1X. Bandes 1. Heft der Mittheilungen des Statistischen Bureaus der Stadt München“ hat folgenden Inhalt: Bericht über die Ergebaisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 in München. Erster Theil; Die Einwohner— schaft nach Distrikten und Bezirken. Straßen und Plätzen und Pfarr= sprengeln, nach Geschlecht, Alter, Civilstand, Bekenntniß, Gebürtigkeit,
Staats und Heeres ⸗Angehörigkeit (mit Stadtplan). München, J. Lindauer'sche Buchhandlung (Schöpping).
— Die Nr. 372 der Mittheilungen der Sr ftr lich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik hat solgenden Inhalt: Morbidität in den Heilanstalten im Großherzog⸗ thum Hesfen 1835. — Gesundheitszustand und Todesfäll(e im Großherzogthum Hessen im IJ. Quartal 1886. — Tägliche Wasser⸗ stände Juli, August und September 1886.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Sagen 1 von Oskar Schwebel., auf welche wir in der gestrigen Nummer aufmerksam gemacht Paben, sind, wie wir nachträglich bemerken, im Verlage der Liebel'schen Buch⸗ handlung hierselbst erschienen. ;
— „1810 — 1870. Dreißig Jahre deutscher Geschichte vom Thronwechsel in Preußen 1840 bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaiserthums. Nebst einem Rückblick auf die Zeit von 1815 —1840. Von Karl Biedermann, 2 Bände, Preis 10 6 3. Auflage, mit einer Vorrede des Verfassers. Breslau 1887, S. Schottlaender. — Obiges Werk ward sogleich bei seinem ersten Er⸗ scheinen (1882 — 33) von der gesammten Tagegpresse, ohne Unterschied der politischen Richtung, mit seltener Einmüthigkeit als eine wahr⸗ heitsgetreue, unparteiische, dabei ebense vollständige als übersichtliche, endlich auch angenehm lesbare Darstellung jener hochwichtigen Periode unserer neuesten vaterländischen Geschichte freudig begrüßt und allen Kreisen als ein „Volksbuch“ im besten Sinne des Wortes wärmstens empfohlen. Schon 1884 erschien eine zweite, unveränderte 3 Auch die jetzt vorliegende dritte hat den ursprünglichen Text beibehalten können, da, wie der Verfasser in einer Vorrede dazu sagt, die inzwischen erschienenen, auf denselben Zeittaum bezüglichen Publikationen (z B. „Aus den ungedruckten Papieren des ehemaligen preußischen Minister⸗Präsidenten Otto von Manteuffel“, sferner ein paar französische Werke, wie das Buch von Rothan, über das Jahr 18706) seine Auffassung und Darstellung der betreffenden Ge⸗ schichtspartien nicht entkräftet, vielmehr nur bestätigt hätten. In einem einzigen Punkte sieht sich der Verfasser veranlaßt, seine An schauung eines wichtigen Vorganges — welche aber auch bis vor Kurzem die allgemein herrschende war — in Folge neuerer, anschei⸗ nend glaubwürdiger Enthüllungen zu modifiziren. Danach nämlich wäre das Verdienst der ersten Anregung zur Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserthums und zur Proklamirung des Königs Wilhelm als Deutscher Kaiser, welches man bisher ausschließlich dem König Ludwig II. von Bayern zuschrieb, zu einem großen, ja zum größern Theile auf den greisen König Johann von Sachsen zu übertragen. Als ein wesentlicher Vorzug dieser „Dreißig Jahre deutscher Ge— schichte ward schon bei ihrem ersten Erscheinen allseits der Umstand anerkannt, daß deren Verfasser diese ganze hochinteressante Zeit nicht blos als schon reifer Mann selbst mit erlebt, sondern auch — als Publizist, Parlamentarier u. s. w. — vielfach thätig in dieselbe ein. gegriffen und den wichtigsten Begebenheiten (3 P. dem Parlament von 1848) sowie den hervorragendsten Persönlichkeiten, die darin eine Rolle spielten, nahe gestanden hat. ; ö
— Von Dr. Richard Weitbrecht wird demnächst im Verlage von Hugo Klein in Barmen erscheinen: Der Bauernpfeifer, eine Wallfahrergeschichte aus dem 15. Jahrhundert“, (Pr. 2350 4, ge⸗ bunden 4 S6) Ueberall, wo man den Verfasser der „Feindlichen Mächten, der „Geschichten aus dem Schwabenland“ kennt und liebt, dürfte diese neue Novelle des bekannten, gemüthvollen Erzählers Vielen ein willkommenes Festgeschenk bieten. . ;
— Im Verlage der Liebel'schen Buchhandlung (Berlin) erschien die Geschichte des 2. Leib⸗Husaren⸗ Regiments Nr. 2, von 1741 bis i885, zur Feier des 25 jührigen Chef⸗Jubiläums Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit, der Kronprinzessin Victoria den Unteroffizieren und Mannschaften im Auszuge erzählt von einem ehemaligen Leib⸗Husaren'. — Der Ursprung des Regiments datirt aus der Zeit des Regierungsantritts Friedrichs des Großen, der ein Jahr früher stattfand. Es waren, als Friedrich zur Regierung kam, TW Husaren⸗Corps mit zusammen 9 Escadrons vorhanden. Als der erste schlesische Krieg ausbrach, rückten u. a. auch 3 Escadrons von jedem Corps mit gus. Eine derselben wurde unter Befehl des Majors von Mackrodt zu dim Reserve⸗ Corps in Marsch gesetzt, welches der alte Dessauer in der Mark Branden- burg für alle Fälle zusammenziehen mußte, während der König selbst Schlesien eroberte. Auf dem Marsche von Tilsit nach dem Lager von Göttin, unweit Brandenburg a. H., waren aus jener einen Es— cadron durch Werbung und Pferdeankäufe 2 geworden. Mit 2iesen langte Major v. Mackrodt Mitte April 17141 bei Göttin an Durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 9. August 1741 befahl König Friedrich, daß aus den beiden Mackrodt'schen Ecadrons ein Regiment von zu— nächst 5 Escadrons formirt werden solle. Mit Hülfe neuer Werbun⸗ gen und der Einstellung kriegsgefangener Ungarn gelang es binnen 4 Wochen, jene Escadrons mit je 8 Unteroffizieren und 88 Gemeinen aufzustellen. Das neugebildete Regiment wurde an fünfter Stelle den inzwischen entstandenen 4 Husaren⸗Regimentern angereiht. Der da⸗ maligen Sitte gemäß erhielt es nach seinem Commandeur bezw. seinem Chef den Namen „Husaren⸗Regiment von Mackrodt'. Zur äußeren Unterscheidung waren ihm „Kamisöler? von schwarzer Farbe bestimmt. Gleich den anderen Regimentern sollte es demnächst auf 10 Escadrons von je 102 Mann gebracht werden. Dieses, als fünftältestes preußisches Husgren⸗Regiment von Mackrodt, ist das Regiment, welches heute noch der preußischen Armee in den 10 Es⸗ eadrons der beiden Leib⸗Husaren⸗Regimenter angehört. Es ist bei der Katastrophe von 1806/7 das einzige von allen damaligen Husaren Regimentern der Armee gewesen, welches als Ganzes erhalten ge⸗ blieben ist, und dies ist der Grund, daß die schwarzen Husaren heute die ersten Husaren unserer Armee sind. Die 10 Escadrons des 1741 formirten Husaren⸗Regiments von Mackrodt, welche gemäß der von Friedrich dem Großen der Armee gegebenen Organisation ein Regi⸗ ment formirten, bilden in Folge der. 1898 und spãter veränderten Armee⸗Organisation heute zwei Regimenter von je 5 Escadrons mit den Namen: 1. Leib - Husaren⸗Regiment Nr. 1 und 2. Leib⸗Husaren ⸗ Regiment Nr. 2. Der Geburtstag des beutigen Leib⸗Husaren⸗Regiments ist also der 9. August 1741. Nach dem Tode des Oberst⸗Lieutenants von Mackrodt erhielt das Regiment nach dessen Rachfolger den Namen: Husaren⸗Regiment von Ruesch. Bei Thein an der Moldau 1744 errang das Regiment die ersten blutigen Lorbeeren, sodaß die Furcht vor den schwarzen Reitern mit dem Todtenkopf an der Pelzmütze als eine wohlberechtigte erschien. 4 Offiziere und 93 Mann bluteten an diesem Tage bei dem ersten Waffenerfolge des Regiments. Der folgende siebenährige Krieg bot den Hufaren reichlich Gelegenheit, den in den schlesischen Kriegen erworbenen jungen Ruhm zu befestigen und zu vermehren; auch in dem baperischen Erbfolgekrieg befand es sich in der Vorhut der Armee ohne frei⸗ lich zur Thätigkeit zu gelangen. Der unglückliche Krieg von 1806 und 1807 rief auch die schwarzen Husaren ins Feld und ließ sie den 10. Juni 1807, an welchem die Schlacht bei Heilsberg stattfand, zu einem Ehren= tage für die preußische Reiterei machen. Das Susgren⸗Regiment von Prittwitz, wie es damals hieß, war allgemein geachtet und gefürchtet. Der König ernannte es zu seinem Leib⸗Husaren⸗ Regiment und ver ieh ihm die Abzeichen der Garde Regimenter. Bald darauf wurde das Regiment durch eine Kabinets⸗Ordre getheilt und das 1. Bataillon als 1. Leib⸗Husaren⸗Regiment, sowie das 2. Bataillon als 2. Leib⸗ Husaren⸗Regiment in selbständige Regimenter von je 4 Escadrons verwandelt. Aus Beiden wurde 1812 ein kombinirtes Husaren ⸗Re⸗ giment Nr. 1 gebildet, das unter Napoleon gegen die Russen fechten mußte. Die Freiheitskriege führten auch die Leib⸗Husaren wieder gegen den alten Nationalfeind über den Rhein. Die nächsten Waffenthaten verrichteten sie in dem Kriege von 1866, in welchem sie jedoch wenig Verwendung fanden. Aus dem Kriege von 18709 -= 71 trug das Regiment neunzig eiserne Kreuze zweiter und zwei erster Klasse davon. Im Herbst dieses Jahres feierte das Regiment die Wiederkehr des Tages, an welchem der Kaiser vor fünf und zwanzig
Jahren der Kronprinzessin Victoria die Uniform des 2. Leib⸗Husaren⸗ Regiments und die höchste Ehrenstelle in demselben verlieh. — Das
wd