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Wilkinson 9, 32r Warpcops Lees 76, 36x Warpcopg Rowland 8. 465 Double Weston 9, 60r Double Courante Qualität 121, 32 1II6 vards 16 X 16 grev Printers aus 32r / sr 159. Ruhig.
Glasgow, 30. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 499 591 Tons gegen 626573 Tons im vorigen Jahre. ö
Die Zahl der im Beiriebe befindlichen Hochöfen beträgt 76 gegen 6 im vorigen Jahre.
Paris, 35. Oktober. (W. T. B.) Die Börse schloß nach festem Verlauf matter. Rente abgeschwächt, Deport für dieselbe 5 Centimes, fremde Renten durchweg nachgebend, besonders Portu— giesen und rufsische Werthe gedrückt, Türken behauptet, Suez matt, Rio stark rückgängig auf Fallissement einer Kupferfirma, was zur all . gemeinen Verstimmung beitrug. .
St. Petersburg, 31. Oktober. (W. T. B) Die Reichs⸗ bank hat die Diskontsätze um 100 erhöht und erhebt nunmehr für Wechseldiskont 6 resp. 65 o, bei Vorschüssen auf Zintpapiere 7, auf Spezial Contocorrent durch. Wechsel sichergestellt 63, auf Spezial⸗ Gontocorrent durch Zinspapiere sichergestellt 8 /o
Bern, 30. Oktober. (W. T. B.) . Der Verwaltungerath der Jura Simplon ⸗ Bahn hat die Direktion zur Emission der setzten Serie R. und von Bobo Titres der Anleihe der Schweizer Westbahn von 1878 ermächtigt. Tie dadurch zu beschaffenden Geld mittel sollen zur Deckung der Ausgaben, welche aus den Court verlusten bei den Fusionzoperationen herrühren, sowie zur Bestreitung der⸗ jenigen Koften verwendet werden, welche die Vermehrung der zur Erhöhung der Betriebessicherheit zu treffenden Einrich⸗ tungen bedingt. Die Direktion wird der zum Januar. einberufenen Generalversammlung der Aktionäre den Bericht über die finanziellen Konfequenzen der vom Bundesrath zur Erhöhung der Betriebssicher⸗ heit geforderten Maßnahmen vorlegen. ö
Zur Organifation der Propaganda sür den Ankauf der Cenralbahn hat sich unter dem Vorsitz des National · Raths Stockmar heute hier ein Comits gebildet.
New York, 30. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, wurde im weiteren Verlauf lustlos und matt und schloß schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 188 000 Stück. Der Sil b er⸗ vorrath wird auf 3 900000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 212 000 Unzen.
Banmwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions häfen 349 G00 Ballen, Aut fuhr nach Großbritannien 166 900 Ballen Ilusfuhr nach dem Kontinent 108 000 Ballen. Vorrath 1081000 Ballen.
Mannigfaltiges.
„Gewerbesäle“ beabsichtigt die Gewerbe Deputation des Maglssratz für Schlosser, Maschinenbauer, Mechaniker sowie An⸗ gehörige verwandter Gewerbe in verschiedenen Gegenden der Stadt zu errichten, um Gelegenheit zu Uebungen im Zeichnen, Konstruiren und Projeksiren nach vorhergegangener Anleitung zu geben. Unterricht in der Mechanik, der darstellenden Geometrie und in anderen Hülfswissen⸗ schaften soll in der Anstalt je nach Bedürfniß ertheilt werden können. Für die Gewerbesäle sollen geeignete Räume in Gemeindeschulen folcher Stadtgegenden benutzt werden, die in der Näbe von Fabriken und Werkflätten liegen. Die Bedingungen zum Besuch eines solchen „Gewerbesagles“ sind folgende: Die Besucher müssen das schul⸗ pflichtige Alter überschritten haben, eine eigentliche Schule nickt mehr besuchen und sich der Anordnung der Anstalt unter werfen. Das Eintrittsgeld wird auf 4 6 für das Halbjahr fest⸗ gesetzt. Die Zeichenübungen sollen je nach Bedürsniß an den Sonntagen von 8 bis 12 Uhr Vormittags oder an Wochen⸗ tagen zu geeigneten Abendstunden stattfinden. Der Unter—⸗ richt in der Mechanik und anderen Hülfswissenschaften soll an Wochentagen Abends eitheilt werden. Bie Verwaltung des „Ge— werbefaaletz wird von der Gewerbe⸗Deputation ausgeübt; zu seiner Leitung foll ein Ingenieur als Direktor in kündbarer Stellung herangezoßen werden. Der Magistrat hat sich mit diesen Vorschlägen der Gewerbe⸗Deputation einverstanden erklärt.
Die Stadtverordneten Dr. Bailleu, Dr Bachler, Pretzel, Vits und Ziethen haben bei der Stadtverordneten ⸗Versammlumg den Äntrag eingebracht, den Magistrat zu ersuchen, bei Aufstellung des Etats für 1892/93 auf eine weitere Herabsetzung der Mieths⸗ steuer, namentlich auch durch gesonderte Besteuerung der dem Ge⸗— werbebetriebe dienenden Räumlichkeiten Bedacht zu nehmen.
Der Verein der Bahn und Bahnkassen Aerzte Berlins beschäftigte sich in seiner Donnerstaz⸗Sitzung mit der wichtigen Frage der Geisteskrankheiten im Etsenbahndienst. Nach eintgen einleitenden Ausführungen des Vorsitzenden, Sanitäts⸗ Raths Pr Braehmer über den gegenwärtigen Stand der Frage führte der Geheime Sanitäts⸗Rath Dr. Laehr als Referent ein reichhaltiges Beobachtungfmaterial vor, das ihm eine langjährige Praxis an die Hand gegeben. In der Proxis handele es sich vor Allem um die Lösung der bedrutungsvollen Frage, ob der Bahnarzt in Fällen der Wiedergenesung geisteskranker Bahnbediensteten allein im Stande sei, die Entscheidung daruber zu treffen, ob Leute der bezeichneten Kategorie auf einen so verantwortunge vollen Posten, wie ihn namentlich, der Maschinen führer auszufüllen habe, gestellt werden dürften, oder oh die Rückfallgg fahr eine solche Maßregel von vornherein ausschließen müffée. In dieser Beziehung sei es von Wicht gkeit, die Ansichten be— rufener Fachleute, also der Irrenärzte, über die Frage der Wieder, anstellungsfähigkeit Geisteskranker im Eisenbahndienste mit Rücksicht auf das jeweilige Maß der Rüdfallsgefahr zu hören. Im Verfolg der eingehenden Besprechung, die einer größeren Zahl von Mitgliedern Anlaß gab, eine Reihe beobachteter Einzelfälle zu erörtern, sprach sich auch der als Gast anwesende Piofessor Dr. Mendel über die zur Diskussion stehende Frage aus. Er resumirte seine längeren, durch praktische Beispiele erläuterten Ausführungen dahin, daß in Fällen von Hallueinationserscheinungen und von Manie sowie auch von Melancholie für genesen erklärte Personen als wieder an—⸗ stellungsfähig bezeichnet werden dürften, während an Epilepsie leidende Personen, zu welcher Kategorie er auch die mit hysterisch hypnotischen Erscheinungen Behafteten rechne, sowie in Folge von Alkoholismus geistig geschädigte Leute im Hinblick auf die stetige Gefahr eines plötzlichen Rückfalles durchaus unfähig erschienen, im Eisenbahndienste Verwendung zu finden; bei den drei erstgenannten Arten von Geisteskrankheiten indessen sei die Gefahr eines plötzlichen Rückfalles nicht vorhanden, da ein solcher niemals momentan eintrete, sondern sich im Laufe eines gewissen Uebergangsstadiums durch verschiedene Anzeichen bemerkbar mache, sodaß entweder der Kranke von seinem bedrohlichen Zustande selber Meldung machen oder aber seine Umgebung, durch jene Anzeichen aufmerksam gemacht, für seine Entfernung von einem verantwortungs vollen Posten Sorge tragen werde. Die Persammlung war in der Ueber zeugung einig, daß man bei der Wiederanstellung von Eisenbahn— bedlensleten in Anbetracht der hier obwaltenden großen Verantwort- lichkeit außerordentlich rorsichtig zu verfahren habe, und erklärte sich einmüthig mit dem Votrschlage des Vorsitzenden einrerstanden, es bel der bisher von den Bahnärzten beobachteten Praxis, sich gegen jede Zulassung von Bahnbediensteten, die mit Geisteskrankheiten behaftet Jewesen, zum Dienste eines Maschinenführers auszusprechen, bewenden zu lassen.
Die im Zuge der Alexandrinenstraße über den Schiffahrtskanal neu erbaut? Brücke wird am Mittwoch, Vormittag 11 Uhr, dem Verkehr übergeben werden.
Die Abtheilung Berlin der Deutschen Kolonial Gesell⸗ schaft veranstaltet Montag ihren zweiten Herreng bend, „der Abenbs 8 Uhr im Saale C. des Architektenhauses, Wilhelmstr. 2 / 5, statffindet. Berichterstatter über ein geeignetes koloniales Thema baben sich bereitz gemeldet. Der Verlauf der Verhandlungen an dem“ ersten diefer am vergangenen Montag abge⸗ baltenen Abende, die sich um die Schaffung eines Hafens
in Deutsch⸗ Südafrika und einer besseren Verbindung mit dem Mutterlande sowie um die Lrantport ⸗ und Plantagenfrage in unseren Kolonien im Allgemeinen drehten, hat den großen Vorzug einer freien Besprechung über ein beliebig angeregtes Thema erkennen laffen. Im Besonderen sei bemerkt, daß auch zu diesen Herrenabenden wie zu den Vortragsabenden Gästen der Zutritt sowie die Betheili⸗ gung an der Besprechung gestattet ist.
Im Oder ⸗Spree⸗Kanal, schreibt das Schiff‘, durfte bisher ein Dampfer nicht mehr als zwei Fahrzeuge anhängen. verfuchsweise ist es seit einiger Zeit aber gestattet, vier Fahrzeuge ins Tau zu nehmen.
Die nächste Hauptversammlung des Vereins ehemaliger Einjährig Freiwilliger der Kavallerie! findet am 4. November 1891, Abend 8 Uhr, bei F. Wendeborn, Französische⸗ straße 2, statt. Gäste sind willkommen. Anfragen und Melzungen sind zu richten an den Vorsitzenden, Herrn Verlagsbuchhändler Victor Laverrenz, Berlin W., Steinametzstr. 53.
Dem Zoologischen Garten sind außer den kürzlich ange— kündigten beiden ausgewachsenen Eisfüchsen roch drei interessante junge Eskimohunde zum Geschenk gemacht worden, eigenthümliche, stark— knochige Thiere, denen man es ansieht, daß sie sich auf den glatten Eis⸗ und Schneeflächen ihrer Heimath als vortreffliche Zug thiere bewähren. Da sie Kraft und Ausdauer mit außerordentlicher Genüg⸗ samkeit vereinigen, so sind sie den Eskimos unentbehrlich und bilden im höchsten Norden sogar die einzigen Hausthiere. Ein ebenso hohes Interesse wie die Eskimohunde beanspruchen die beiden seit einiger Zeit im Garten befindlichen großen, weißen, wolfeähnlichen Hunde, die möglicher— weise Wolfsbastarde sind, von einigen Autoritäten jedoch als zu einer der russischen sogenannten Laika⸗Rassen gehörig betrachtet werden. In Größe und Bau, selbst im Benehmen, erinnern diese Thiere fehr an den Wolf, was man von einem dritten, in ihrer Nähe unter— gebrachten Marokkanerhund nicht sagen kann. Dieser ebenfalls weiße Hund trägt wunderbarer Weise ein ebenso dichtes Haarkleid wie die eben erwähnten wolfsähnlichen Hunde.
Der nachhaltige Erfolg, den das imposante Ausstattungsstück „Auf Helgoland“ nächst dem prachtvollen Wasserschauspiel im Circus Renz hauptsächlich seiner originellen militärischen Balletrerue zu verdarken hat. ließ den auf immer neue Effekte sinnenden Alt meister Renz nicht ruhen, und so bringt er in der heutigen Sonn abend⸗Vorstellung abermals eine neue Üüberraschende Balletepisode, nämlich einen Zug preußischer Garde- Ulanen, die von zu diesem Zweck eigens engagirten Balletkoryphäen in voller Paradeuniform dargestellt werden. Am morgigen Sonntag Nachmittag gelangen die vor acht Tagen bei ihrem ersten Wiedererscheinen mit großem Jubel aufgenommenen ‚Lustigen Heidelberger! wieder zur Aufführung; außerdem ist das Programm mit vielen für die Kinderwelt berech- neten komischen Nummern und Pferdedressuren ausgestattet. Zu dieser Nachmittagsvorstellung hat jeder Erwachsene für ein Kmd freien Entritt.
Das Nordland⸗Panorama, Wilhelmstraße 10, wurde am Mittwoch durch den Besuch der drei Söhne des Großfürsten Wladimir in Begleitung eines Herrn der russischen Botschaft beehrt. Morgen, Sonntag, beträgt der Eintrittspreis nur 390 . Das Panorama ist nur bis zur Dunkelheit gegen 5 Uhr Nachmittags geöffnet.
Die angekündigten Lehrkurse der Urania nehmen in dieser Woche ihren Anfang. Am Montag um 5 Uhr beginnt Dr. R. Keller über Bau und Leben der Pflanzen und um 8 Uhr Abends Pr. P. Schwahn über ‚Sphärische Astronomie' zu lesen. Der Kursus des Herrn P. Spies über „‚Elcktrizität und Magnetismus“ beginnt Mitiwoch Abend 6 Uhr. Die Anfangsvorlesungen sind un— entgeltlich zugänglich. —
Frankfurt a. M., 31. Oktober. Der Vorsitzende Lindley der Prüfungskommission der Frankfurter elektrotechnischen Ausstellung theilte laut Meldung des W. T. B.“, heute der Allgemeinen Elek— tricltätsgesellschaft mit, daß auf die gesammte Länge der Lauffen— Frankfurter Kraftübertragung 175 kim mit 27 009 Volts Spannung erfolgreich gearbeitet worden ist. Damit hat dieser Ver⸗ such auch die letzte Probe glänzend bestanden.
Hamburg, 29. Oktober. Dem Fischereiverein in Hamburg ist, wie der „H C.‘ meldet, von Seiten des Ausschusses des . Deutschen Fischereivereins“ eine Pfnämie von 5 M für jeden im Elbe gebiet gefangenen Seehund auf ein Jahr bewilligt worden, Die Zahl der sich in der Elbe aufhaltenden Seehunde wird auf 1009 ge schätzt. Wenn man in Betracht zieht, daß jeder Seehund zu seiner täglichen Rabrung etwa 10 Pfund Fische bedarf, so kann, man un— gefahr die Höhe des Schadens ermessen, den die Seehunde in der Elbe der Fischerei zufügen. Mit besonderem Dank wird daher auch die Aussetzung dieser Prämien begrüßt.
Hamburg, 30. Oktober. Wie aus NewYork von gestern ge— meldet wird, besagt eine Depesche aus Colon, daß vier Boote mlt Reisenden und einem Theil der Mannschaft des PVostdampferẽ „Mosel“ dort angekommen sind. Die „Mosel“ verließ am Mitt⸗ woch Abend Port Limon und stieß Donnerstag früh 4 Uhr etwa 100 Jardz vom Lande auf einen Felsen. Die Hoffnung, daß der Dampfer gerettet werde, sei noch nicht aufgegeben.
London, 29. Oktober. Leeds ist, wie die .A. C schreibt, die erste Stadt in England, welche eine elektrische Straß en⸗ bahn aufzuweisen hat. Die Bahn erstreckt sich vom Herzen der Stadt bis zu einem davor gelegenen öffentlichen Park über eine Entfernung von mehr als 6 englischen Meilen und ist von der Thomson Houston -⸗Gesellschaft nach ihrem Hochbahn-System er⸗ richtet worden. Die Stadt hatte den Kontrakt mit dem Unternehmer C. A. Wilkinson abgeschlossen, der ihn dann an die Bostoner Gesellschaft abtrat.
London, 29. Oltober. Während der neulichen Stürme gingen zwei französische Schiffe, die Brigg „ Jeune Venoni. und die Brigantine Henri et Leontine“ bei der Insel Wight unter. Von der sechs Mann starken Besatzung des ersteren Schiffes ertranken fünf Matrofen, und nur einer vermochte sich zu retten. Von der aus fünf Personen bestehenden Mannschaft der Henri et Leontine“ kamen dagegen alle glücklich ans Land. Die schiffbrüchigen Matrosen wurden gestern vom franzöfischen Konsul in Southampton nach Frankreich zurückgesandt.
Plymouth, 30. Oktober. Das englische Kanonenboot Sa⸗ brina“ nahm nach einer Mittheilung des W. T. B.“ heute Vor⸗ mittag Uebungen im Geschütz feuer vor. Mehrere in der Nähe befindliche Fischerboote kamen dabei zum Kentern. Ein Fischer fand seinen Tod in den Wellen.
Paris, 28. Oktober. In Folge des Regens, der seit gestern in Strömen fällt, hat das Hochwasser, namentlich im Südwesten Frankreichs, der Köln. Ztg.“ zufolge, neue Verheerungen an gerichtet. Limoux und andere Ortschaften stehen wieder unter Wasser. In Perpignan und Umgegend ist die Lage noch schlimmer, weil der Schnee auf den Bergen in Folge des Regens zu schmelzen beginnt. Die Stadt ist ohne Trinkwasser, da der Tet die Leitung durch- brochen hat. Die Häuser und Ställe, welche an den Ufern des Tet liegen, mußten geräumt werden, denn der Fluß ist überall über die Ufer getreten und das Wasser steht höher als am letzten Sonntag. In Gastres ging heute Nacht ein Wolkenbruch nieder. Der Agout stieg 3 m. — Im Mittelmeer herrscht seit einigen Tagen heftiger Sturm. Fast alle in Marseille . Postdampfer sind aus · geblieben und haben in den übrigen Häfen des Mittelmeeres Schutz
suchen müssen. Mehrere Schiffe wurden beschädigt. Größere
Unglücksfälle werden bis jetzt nicht berichtet.
Kiew, 27. Oktober. Die riesi ge Brodski'sche Dam pf mühle in der Nähe der Kiew'schen Stromanfahrt, die täglich gegen 4500 Pud Weizen verarbeitete, ist, wie der . Voss. 3 gemeldet wird, in Folge eines Funkenz, der den Mehlstaub entzündete, mit allen Maschinen und Mehlvorräthen niedergebrannt. Verbrannt sind nach der bisherigen Schätzung 350 000 Pud Weizen und 120 909 Kul Mebl. Das Ganze war mit 885 000 Rubeln versichert, der Schaden beträgt jedoch etwa 1 Million.
Rom. Die herrlichen Fälle des Teverone, die den Welt ruhm des Gebirgsstädtchens Tivoli begründet haben, sollen, wie der ‚Tägl. R' berichtet wird, nächstens auch dazu dienen, der Stadt Rom, die etwa 40 Km ron den Fällen entfernt liegt, Beleuchtung zu geben. Während bisber nur auf dem Bahnhofe und auf den Plätzen Venezia, Colonna, Montecitorio elektrisches Licht angebracht war, sollen jetzt nach Beschluß der städtischen Behörde durch die Kraft der Wasserfälle von Tivoli 200 elektrische Bogenlichter in Rom gespeist werden, und zwar durch den ganzen Corso hindurch, von dem Hauptbahnhofe durch die Via S. Nicola da Tolentin, Piazza Barberini, Via del Tritoage nach dem Corso, durch die ganze Länge der Via Nazionale und des Corso Vittorio Emanuele und schließlich ron der Piazza Strozzi bis zum Teatro Argentina. Auf den freien Plätzen sollen die Lampen auf Kandelabern angebracht werden, in den Straßen dagegen werden sie nach dem schon in anderen italienischen Städten erprobten Verfahren inmitten des Fahrdammes aufgehängt.
Turin. Am 25. d. M. ist, wie schon kurz gemeldet, auf der Piazza Bodini in Turin im Beisein der Königlichen Familie und zahlreicher Würdenträger des Staats das Reiter-⸗Standbild des Generals Alfonso de Lamarmora feierlich entbüllt worden. Bas Denkmal erreicht, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, mit dem Sceckel die Höhe von 115 m und stellt den General zu Pferde mit gezogenem Degen dar. Das Fußgestell zeigt vier Pfosten mit Löwenköpfen und den Wappen Lamarmora's sowie der Stadt Turin. Die Inschrift hat der Senator Chiaves verfaßt, der auch die Weiherede hielt; sie lautet: ‚Alfonso Ferrero della Mar⸗ mora, der treffliche Vorkämpfer der nationalen Einheit, Neuordner des Heeres, richtete in der Krim die Geschicke Italiens wieder auf und fetzte an der Spitze der Regieruag das Werk Camillo Cavour's fort.‘ Und auf der Rückseite: „Turin beschloß das Denkmal im Ja⸗ nuar 18853 als Ausdruck des Vankes der Nation“
Ravenna. Piangipane, ein ansebnlicher Flecken bei Ra⸗ venna, ist kürzlich der Schauplatz einer schrecklichen Blutthat aus politischim Anlaß gewesen Der „Madb. Ztg“ wird darüber be⸗ richtet: Die beiden Parteien, die sich in der Romagna gegenüber⸗ stehen, sind die Republikaner schlechthin und die Republikaner mit soztaldemokratischem Anstrich. Fast in jedem Dorfe der Provinz besteht je ein Verein der beiden Parteien. Dies ist auch in Piangipane der Fall. Die Meglieder der beiden Vereine des Fleckens lebten seit Langem in beständigem Zwiste, bis endlich bei ihnen auf einen Augenblick die Vernunft die Oberhand gewann und sie den Beschluß faßten, sich miteinander zu versöhnen. Dag Fꝛiedensfest sollte am 25. d. in San Michele geseiert werden. Kaum aber hatte der Wein die Geister erhitzt, so fingen die alten Zänkereien von Neuem an, und bald war das Signal zu einem all⸗ gemeinen Kampf gegeben. Mit Revolvern und Dolchen gingen die Theilnehmer auf einander los und in wenigen Minuten war der Garten der Osteria, in der sich die blutige Scene
öspielte, mit Sterbenden und Verwundeten bededt. Das Blut fioß in Strömen. Die beiten Polizisten des,. Dorfes waren den Burschen gegenüber vollkommen ohnmächtig, und
der Kampf nahm denn auch erst ein Ende, als sich die Gegner alle kampfunfähig gemacht hatten. Keiner von ihnen blieb unverwundet, Sechs blieben tödtlich verletzt auf dem Kampfplatze liegen, drei endlich wurden aaf der Stelle getößtet. Im Ganzen nahmen an dem blutigen Streit etwa 15 Personen von jeder Partei Theil, Die Leichtverw indeten sind sämmtlich flüchtig. Noch keiner konnte ver⸗ haftet werden Wie ein weiteres Telegramm aus Ravenna meldet, ist von den Schwerverletzten bereits einer gestorben. Die Zahl der Todten erhöht sich damit auf vier.
Ragaz, 30. Oktober. In dem Dorfe Rebstein im Ober rheinthal' brach gestern früh ein Feuer aus, durch welches nach einer Meldung des „W. T B.“ insgesammt 46 Firsten, darunter 35 Wohnkäuser, in Asche gelegt wurden. Die Bewohner konnten kaum das nackte Leben retten. Ein Taubstummer soll in den Flammen umgekommen sein.
Bregenz. Ueber den in Nr. 251 des ‚R u. St. A.“ bereits kurz gemeldeten Unglücksfall in Bregenz, durch den der öster⸗ reichische Sektions⸗Rath des Handels- Ministeriums Herr Edmund Czelechowsky sein Leben einbüßte, wird dem ‚„Hamb. Corr. ge schrieben: Sektions⸗Rath Czelechovsky, der der General ˖ Direktion der sterreichischen Staatsbahnen zugetheilt war und das Referat über die Bodenfee⸗Schiffahrt innehatte, war als Kommissiont— mitglied für die Erprobung der Maschinenanlagen im neuen Trockendock nach Bregenz entsendet worden und begab sich am 25. d., Abends kurz vor 7 Uhr, nochmals in die Maschinenhalle, wo die Mafchinen im vollen Betrieb waren. Man sah ihn raschen Schrittes auf das große Schwungrad zugehen, wo er auf eine bis her noch nicht aufgeklärte Weise, von den Antriebseilen erfaßt, über das Schwungrad gezogen und vollständig zerschmettert herausgeschleudert wurde. Man kann sich dieses erschütternde Ereigniß nur durch eine bei ihm eingetretene Geistekabwesenheit oder durch einen Schwindel anfall erklären, da der Verungiückte die Lokalitäten und die Maschinen⸗ anlage kannte und die Halle gut beleuchtet war.
(E) Gothenburg, 28. Oktober. Der Ertrag der Groß⸗ heringsfifcherei an der hiesigen Küste wird immer reicher; heute wurden hier nicht weniger als 2750 hl Heringe zugeführt und der Hektoliter mit 3,50 bis 5. Kronen bezahlt.
Upsala, 29. Oktober. Vom heutigen Vormittag werden aus Haparanda 19 Grad Kälte gemeldet.
Sofia, 30. Oktober. Seit gestern herrscht nach einem. Wolff⸗ schen Telegramm“ in ganz Bulgarien starker Schneefall.
New ⸗ York, 29. Oktober. Im südlichen Indiana wüthen verheerende Waldbrände. Zwei (engl) Quadratmeilen sind schon ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer ist ietzt bis in die Nähe der Stadt New Albany gedrungen und mehrere Häuser auf den umliegenden Hügeln sind bereits niedergebrannt.
Jokoham a, 29. Oktober. Ueber das in Nr. 265 des. -R. u. St. A.“ gemeldete Erdbeben an der Südküste von Nipon, der Infel, die den größten Theil Japans ausmacht, berichtet das . B. R.: Da der Telegraph nicht funktionirt, sind wenig Einzelheiten bisher bekannt, doch weiß man, daß die volkreiche Stadt Osæ⸗aka und Kobe, die Vorstadt von Hiogo, wo die meisten Europäer leben, schwer von der Erderschütterung gelitten haben. Die Be⸗ wegung pflanzte sich in westlicher Richtung längs dem Gestade der Bai von Osaka fort. Sowohl in Ofaka, wie in dem 20 englische Meilen entfernten Kobe waren die Ver⸗ heerungen furchtbar. Die Haͤuser sind leicht gebaut und Hunderte wurden daher in Trümmer gelegt. Die bisher eingegangenen Telegramme melden, daß viele Menschenleben umgekommen sind. Zahlen find jedoch noch nicht bekannt. Auch an anderen Orten der Rüfte ist der angerichtete Schaden groß, doch nicht so bedeutend, wie in den zwei erwahnten Städten.
Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 16. Sep—
Zweite
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 31 Oktober
Ra 252.
AUntersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, Zustellungen u. 26. Unfall ⸗ und Invaliditäts- ze. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.
r 0 do
1891.
Deffentlicher Anzeiger.
6. Vommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Erwerbs. und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
3. Bank Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
) Untersuchungs⸗Sachen.
(43602 Bekanntmachung. Der hinter dem Schmied Gustav Masurkewitz von Kuwertshof unterm 23. Mai 1889 erlassene Steckbrief wird erneuert. D. 40/89. Ruß, den 23 Oktober 1891. Königliches Amtsgericht.
43766 4 gegen den Kaufmann vormals Mühlen— besitzer Gustav Wenzel zu Eichermühle (Kreis Gelnhausen) am 3. November 1889 wegen Betrugs erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. — J. 1026/89. Hanau, den 26. Oktober 1891. Der Erste Staatsanwalt. J. A.: Kitz.
436031 Steckbrief.
Schilling, August Friedrich Paul, Tischler, geb. 2. März 1868 zu Petersberg, zuletzt in Eisenberg ortsangehörig, hat sich 1890 und 1891 vor keiner Ersatzbehörde gestellt.
Alle Polizei⸗ ꝛ Behörden werden gebeten, den 2c. Schilling im Betretungsfalle der nächsten Ersatz⸗ . als unsichern Heerespflichtigen zuführen zu lassen.
Roda, den 19. Oktober 1891.
Der Cipilvorsitzende der Ersatzkommission. (Unterschrift.)
saohi?7]
Der Kutscher Franz Budde aus Gottberg, zuletzt wohnhaft in Berlinchen, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß aus— gewandert zu sein. Ucbertretung gegen 5§. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 10. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Bei un— entschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks -Kommando zu Kuͤstrin aus— gestellten Erklärung verurtheilt werden.
Berlinchen, den 12. Oktober 1891.
. . Wagner, Gerichts chreiber des Königlichen Amtsgerichts,
436501) Deffentliche Ladung.
Die Militärpflichtigen:
I) der Albert Alexander Max Beck, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 23. April 1869, evangelisch,
27). der Ernst Adolf Lehmann, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 10. Februar 18689, ,,,
53) der Johannes Friedrich Paul Winter, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 21. 6 tober 1869, evangelisch,
4) der Hermann Gustav Knospe, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 9. Januar 1869, evangelisch,
) der Karl Wilhelm Max Milde, zuletzt in
ten , , fangs sch
sé). der Karl. Otto Johannes Fuhst, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 5. gulf gh v e c dolph Karl Eugen M
der Rudolph Karl Eugen Meyer, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst ain r hen 1869, evangelisch,
3. der Franz Josef Büttner, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 8. August 1869 6. 8 9
9 der Eduard Hugo Max Hensel, zuletzt i Görlitz aufhältlich, geboren daselbst . l gyn . e,. z 19) der Karl Ferdinand Hermann Obst, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 28 6 3. .
er Crnst Louis Wilhelm Spiller, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst 29. 3 be. g n daselbst am 729. April
2) der Georg Ernst Theodor Lange, zuletzt in Görlitz auflältlich, geboren daselbst aur 1 ee e . g aselbst am 12. August
3) der Maximilian August Alexander Eckert zuletz in Görlitz. aufhältlich, geboren!“ d ĩ JJ
14) der Robert Paul Wolf, zuletzt in Görlitz aufhaͤltlich, geboren daselbst am 11. Bezember 1869 , 18 ⸗
er Karl Henri Gustav Hoffmann, zuletzt i Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 3 3 1 enge sch
er Conrad Gottfried Max Schröder, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am . 53 1868, evangelisch,
1 der Dermann Emil Alfred Schmidt, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 14. April 16g , .
er Bruno Georg Eduard Milch, zuletzt in Görlitz aushaltlich ä 26. Juli fan, . geboren daselbst am 25. Juli
„der Johann Paul Bruno Ludwig, zuletzt in Görlitz ausbältlich, geboren daselbst am goil!
1869, evangelisch, 20) der Julius Wilhelm Oswald Gerold, zuletzt
in Görlitz aufbäͤltlich, . , rn daselbst am 1. Ot⸗ 2l) der Felix Maria Ludwig Runge, zuletzt in
Görlitz aushältlich, geb 1869 ine nic geboren daselbst am 4. Dezember
in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 31. Ok— tober 1869, katholisch,
23) der Gustav Franz Kettner, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 11. März 1868, katholisch,
24) der Karl Robert Wilhelm Moritz, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 13. Mai 1868 evangelisch,
25) der Martin Freund, zuletzt in Görlitz auf ⸗ hältlich, geboren daselbst am 7. Juni 1868, jüdisch,
26) der Otto Paul Exner, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 26. September 1868, evangelisch,
27). der Richard Fiebiger, zuletzt in Görlitz aufbaͤltlich, geboren daselbst am 4. August 1867, evangelisch,
28) der August Emil Grahnert, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 18. Februar 1867, evangelisch,
28) der Johann Siegfried Hupperts, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 27. No— vember 1866,
z0) der Paul Heinrich Julius Vogt, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren daselbst am 4. August 1869, evangelisch,
31) der Karl Bruno Britze, zuletzt in Rietschen, Kreis Rothenburg O sg. aufhältlich, geboren am 23. April 1868 zu Freiwaldau, Kreis Sagan, evangelisch,
32) der Friedrich Wilhelm Caspar, zuletzt in Görlitz aufhältlich, geboren am 11. Juli 1867 zu Friedeberg a / Qu, evangelisch,
33) der Arthur Alfred August Holz, zuletzt in Sercha, Kreis Görlitz, aufhältlich, geboren am 15. September 1868 zu Brestau, Kreis Sorau, sämmtlich jetzt unbekannten Aufenthalts, werden beschuldigt,
als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgesetzbuchs.
Diefelben werden auf den 3. Februar 1892, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Görlitz zur Haupt— verhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsitzenden der Stadt Ersatz- Kommission zu Görlitz vom 1., H., 7. bezw. 9. Ok— tober 1391 sowie der Herren Civil⸗Borsitzenden der Ersatz⸗Kommission des Kreises Sagan vom 24 Sep tember 1891, des Kreises Löwenberg vom 3. August 13891 und des Kreises Sorau vom 31. Mai 1891 über die der Anklage zu Grunde liegenden That— sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Görlitz, den 22. Okteber 1891.
Der Königliche Erste Staatsanwalt. Groß.
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In der Strafsache gegen die Hubertine Pistel, ge— schiedene Ehefrau Joscph Dahners, geboren am 8. August 1852 zu Jackerath, Kreis Grevenbroich, zuletzt wohnhaft in Houssel bei Tongeren in Belgien, zur Zeit ohne bekannten Aufenthaltsort, wird, da gegen die Angeschuldigte, welche im Sinne des F§. 318 der Strafprozeßordnung als abwesend anzu⸗— sehen ist — die öffentliche Klage wegen Vergehens gegen 5. 221 Strafgesetzbuches erhoben ist, und da dringende Verdachtsgründe gegen sie vorhanden sind, am 3. Juni 1884 zu Herbesthal ihre beiden Kinder Wilhelm, geboren am 16. Januar 1876, und Catharina, geboren am 21. August 1880, wegen jugendlichen Alters hülflose Personen, welche unter ihrer Obhut standen, in hülfloser Lage verlassen zu haben, und da die Untersuchung gegen sie eröffnet und Haftbefehl erlassen ist, in Gemäßheit des 8 332 der Strafprozeßordnung das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten mit Be— schlag belegt. Aachen, den 22. Oktober 1891.
Königliches Landgericht, Strafkammer II. gez. Breidthardt. Hellmann. Küster. Zur Beglaubigung: Krings, Gerichtsschreiber.
lazs oa] Beschluß. Auf Bericht des Landgerichts: Raths Walther, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnenflüchtigen Lorenz Weinmann, Sohn des Rebmanns Josef Weinmann zu Winzenheim, Kreis Colmar bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichtng dieser Ver fügung im Deutschen Reichs ⸗Anzeiger sowie im Elsässer Tagblatt verordnet. Colmar, den 16. Oktober 1891.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Prinz. Walther.
Beglaubigt:
(L. S.) Der Landgerichtssekretär: Diebels.
27) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
(43636 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangs vollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 108 Nr. 5260 auf den Namen der verehelichten Tischler Peischard, Therefe, geb. Kube hierfelbft eingetragene, in der
stück am 15. Januar 1892, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 49, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit 4 71 M. Reinertrag und einer Fläche von O a 68 4m zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real- berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs— 2ermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Ko sten, spätestens im Versteigerungs⸗ fermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger viderspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge— ingsten Gebots nicht berücksichtigt werden und dei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be— rücsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Grtheilung des Zuschlags wird am 15. Januar L592, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 21. Oktober 1891.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.
43635 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder barnim Band b4 Nr. 2535 auf den Namen der Wittwe Minna Blüthgen, geb. Kaiser, zu Berlin ein getragene, in der Lünebargerstraße Nr. 5 belegene Grundstück am 20. Januar 1892, Vormittags 1048 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Ge— richtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof. Flügel O., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit 17 500 4M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau— bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab— schäßungen und andere das Grundstück be— treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf— bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech— tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs«— vermerks nicht hervorging, insbesondere derattige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls, der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht herücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück— sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstückt deanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Veisteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bejug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Grtheilung des Zuschlags wird am 29. Januar 1892, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 23. Oktober 1891.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52. 438265 In Sachen betr. die Zwangsversteigerung der dem Schmied Malchow zu Luttow gehörigen Büdnerei Nr. 6 daselbst wird hierdurch eine Gläubiger⸗ versamml ung zwecks Besprechung über nochmaligen Verkauf, Freigabe von Inventar und Wirthschafts⸗ angelegenheiten auf Sonnabend, d. 7. November d. J., Vorm. 12 Uhr, im hies. Amtsgericht an⸗ beraumt, zu welchem Termin die Betheiligten hier durch geladen werden. Wittenburg i. / M., den 29. Oktober 1891.
Großh. Amtsgericht.
43637 Bekanntmachung.
In dem Subhastations verfahren in Sachen Emil Pallmann, Kaufmann, in Landstuhl wohnhaft, Be— schlagnahmegläubiger, gegen die Kinder und Erben der ju Bann wohnhaft gewesenen und rerlebten Krämerin und Brothändlerin Karolina Schuck, Wittwe von Martin Junker, Schuldner, wurde, nachdem die Zwangs versteigerung der beschlagnahmten Liegenschaften am H. Oktober J. J. durch den Kal. Notar Schwarzwälder dahier ftattgefunden hat, das gerichtliche Vertheilungs verfahren eröffnet und Ver⸗ theilungstermin auf Samstag, 12. Dezember l. J., Vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaale des K. Amtsgerichts hier anberaumt.
Zu diesem Termine wird Elisabetha ö obne Gewerbe, Ehefrau von Michael Junker, Maurer, beide früher in Bann wohnhaft gewesen, dermalen ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthalts ort abwesend, und Letzterer selbst, der ehelichen Gütergemeinschaft wegen, geladen, unter dem Rechts nachtheile des Ausschlusses mit ihren Einwendungen
22) der Johann Paul Theodor Görner, zuletzt
Swinemünderstraße angeblich Nr. 83 belegene Grund⸗
Vertheilungsplan und die darin aufgenommenen Forderungen. Landstuhl, 77. Oktober 1891. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Koch, K. Sekretär. 43177 In dem Verfahren, betreffend die Zwangsversteige⸗ rung des dem Kaufmann Friedrich Zelck zu Rostock früher gebörigen, allhser am Wendländer⸗ schilde sub Nr. 877 belegenen Hausgrundstückes ist zur Erklärung über den Theilungsplan sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Sonn- abend, den 7. November 1891, Vormittags 105 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, hierselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangs⸗ versteigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer Einsicht auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt ist. Roftock, den 24. Oktober 1891. Großherzogliches Amtsgericht. Piper.
43757! Aufgebot. Die Wittwe des Kaufmanns Gottlieb Lösch, Bertha, gebor, Hesse, zu Kottbus, als Vormünderin ihres minderjährigen Sohnes Georg Lösch, vertreten durch den Rechtsanwalt Niokse zu Kottbus, hat das Aufgebot des angeblich verlorenen, dem verstorbenen Friedrich Karl Gottlieb Lösch in Kottbus unterm 12. Mai 1882 von der Versicherungsgesellschaft Thuringia in Erfurt ausgestellten Pfandscheins beantragt, Inhalts dessen diese Gesellschaft sich zum Pfandbesitze ihrer Lebensversicherungspolice Nr. 7945 Litt. A. nebst Prämienquittung 23b bekennt und sich verpflichtet, an Jeden, welcher diesen Pfandschein vorzeigt und die Thuringia als Geberin eines Dar- lehns von 170 ς an Herrn Friedrich Karl Gottlieb Lösch durch Zurückzablung des Darlehns nebst Zinsen befriedigt, die Pfandobjekte herauszugeben. Der Inhaber dieses Pfandscheines wird aufgefor— dert, spätestens in dem auf den 18. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebots—⸗ termine seine Rechte anzumelden und den Pfandschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Erfurt, den 24. Oktober 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII. 5021 Aufgebot. Auf. Antrag des Kürschnermeisters Friedrich Wil⸗ helm Julius Franke in Brieg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der un bekannte Inhaber der von der Deutschen Lebens— versicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck am 10. Juli 1868 und 19. Januar 1875 auf das Leben des Friedrich Wilhelm Julius Franke, Kürschnermeister in Brieg, ausgestellten, auf Inhaber lautenden Policen Nr. 465232 über Ert ⸗Thlr. 500 und Nr. 64975 über 1500, welche abhanden gekommen sind, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselben spätestens in dem auf Donnerstag, den 19. Dezember 1391, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Policen vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden sollen. Lübeck, den 26. März 13891.
Das Amtsgericht, Abth. JI. U 6 chenfeldt Ur, Veröffentlicht: W. Wetzel, als Ger.“ Schr.
, Aufgebot.
Der Schreinermeister Friedrich Bucherer in Baden, Baden hat angezeigt, daß die von der Deut⸗ schen Lehenspersicherungsgesellschaft in Lübeck am 27. Mai 1875 auf sein. des Antragstellers, Leben ausgestellte Police Nr. 66137 lautend über 2000 S606 abhanden gekommen sei und die Kraftloserklärung derselben beantragt.
Diesem Antrage gemäß wird der unbekannte In⸗ haber der bezeichneten Police aufgefordert, seine etwaigen Ansprüche an dieselbe spätestens in dem auf Donnerstag, den 19. Dezember 1891, Vorm. 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unter— zeichneten Amtsgerichte anzumelden, auch die be— zeichnete Urkunde vorzulegen unter dem Rechts- nachtheil, daß letztere für kraftlos erklärt werden soll. Lübeck, den 24. März 1891.
Das Amtsgericht, Abth. J. ; Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: W. Wetzel, als Ger. Schr.
43634 Aufgebot.
Die Firma Hölken C Cie in Barmen hat das Aufgebot eines von der Zollabfertigungsstelle des Bahnhofes Rittershausen auf den Namen des An— tragstellers als Empfängers ausgestellten Nieder- lagescheines vom 9. Dezember 1886 über einen
Ballen, gez.: . enthaltend einmal Ballen, gez k nth e
gejwirntes baumwollenes Garn im Gewichte von I46 Kilo, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Barmen, den 22. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. II.
gez Endemann. Wird veröffentlicht: Römer, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. III
gegen den aufgestellten oder im Termine berichtigten
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