1892 / 278 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

. bald überwinden.

diebesspiel fand er in war eine sehr gewandte

jedoch der bestrickende Liebreiz, der für die

Die Sängerin Fräulein J Namen Franziska Kopka früher am Theater thätig war und si hier zum

erschien gestern

ut geschult, auch ist die ebte und warm empfindende; oft unmotivirtes Tremuliren, mitunter

„Der Mond ein Wiegenlied von Petri, t Sch die Kerker⸗Arie aus der Oper „Mefistofele, von Boito, in welcher sie eine fehr bedeutende Gewandtheit in Tr

weise eigen ist,

gelangen ihr

kennen ließ. Nach den

Fräulein Wertheim.

Sing⸗Akademie.

„Weit, weit“

kowski und Chopin vortrug.

Die Direction des Kroll'sche Andrangs zu der Oper „A Santa Lucia Spielplan der laufenden Woche dahin umzuändern, daß diese Oper Gemma Bellincioni und Roberto en in Scene geht, während die erste vita“ nicht, wie ursprünglich bestimmt, am

mit den italienischen

Stagno noch einmal und zwar mor

Aufführung von „Mala

Gãäͤsten

Freitag, sondern am Sonntag stattfinden wird.

„Die Welt in Unter den geführt. Das Interesse durch Signora Elia, Erfolg gehabt hat. donna“ bleibt nur noch

geeignete , durch einen neuen,

Schwank zu erhalten, bleiben wünscht.

Der Pianist Karl Tex 7 Uhr im Saal Bechstein Königlichen Kammermusikers Herrn Georg Liebling wird in seinem hiesigen Orchester⸗Concert in der M. von größeren Werken Tschai⸗

Singe Akademie am 25. d. g d Liszt's Es-dur-Concert zum

kowsky's Clavier⸗-Concert in B-moll un

Vortrag bringen.

Die Armen⸗Spe

31. März d. J. 751 180

Vertheilung gebracht, aufgewendet worden.

ist für den bevorstehenden Küche eröffnet worden. Mit Vert

Linden

einlge neue Einlagen der Prima⸗Balle mit denen sie Der Gelegenheits⸗Schwank wenige Tage auf dem Programm, um eine Das deffen Verfasser vorerst noch unbekannt zu

Um dem wa

Bild und Tanz“ wird

morgen zum an dieser Balletschöpfun

bereits in

Mannigfaltiges.

; isungsanstalt hat nach einem Bericht der N. A. J. im verflossenen Winter in der Zeit vom 15. Dezember v. J. bis Suart nahrhafter Suppen unentgeltlich zur wofür insgesammt S6 947, 3 4 Kosten chsenden Mehrbedürfniß zu genügen, Winter Frankfurter Allee 110 eine neue heilung der Suppen aus den 16 Küchen

Eine liebliche Partnerin in dem zärtlichen Fräulein Darstellerin der Liebeshändlerin; es fehlte ihr se Figur unentbehrlich ist.

anny Copea, welche unter dem Friedrich⸗Wilhelmstädtischen dann einige Jeit in Paris aufhielt, tenmal als Concertsängerin. sonders in der Mittellage 8 wohlklingende Stimme ist, im ganzen ortragsweise der Künstlerin eine sehr be⸗

nur beeinträchtigte ein unausgesetztes, das der französisch italienischen die Wirkung der Lieder. ist schlafen gegangen von Schumann und

illern und Coloraturen er⸗ Beifallsbezeugungen des zahlreich erschienenen Publikums sang die Künstlerin noch das Brahms'sche . Wiegenlied. uͤnterstützt wurde das Concert durch die bereits wohlbekannte Pianistin a Fräulein A. Reinshagen, welche mit sicherer Technik und derständ⸗ der Nähe

nißvollem Ausdruck mehrere Piecen von ach⸗Liszt, Schubert, Mosz⸗

n Theaters hat sich wegen des veranlaßt gesehen, den

sechzigsten wird erhöht werden rina des Theaters London „Die kleine Prima⸗

tor aus Haag giebt am Freitag Abend ein Concert unter Mitwirkung des Max Salzwedel (Violine).

alten Wasserthorstraße

Ihre be⸗ darf. bezeichneten Küchen zu haben. esangs⸗ Wallner⸗Theaterstr. 3. parterre, Am besten von Franz,

des Drachenhauses wollen. Bei einer energischen Vollblutpferd aller Wah ff

Apfelbaumes, wodur wurde.

Drachenhauses.

im Theater

Male auf⸗ troffen.

Serajewo, 22. November. und Paris dung des „W. T. betitelten

aby“ J bis 5 Secunden betrug.

Georgenkirchstraße 64, Kleine Auguststraße 11. Annenstraße 20 Rheins⸗ dangestraße 41, Gerichtestraße 6, gleichen Maßregeln durch die Saarbrückerstraß 33, durchaus nicht geboten seien. Rom, 23. November. (W allen Prinzen des Königlichen

bergerftraße 15, Ackerstraße 134, 32, Teltowerstraße 34, Stetltinerstraße 45, Stromstraße 43. Grünauerstraße 11, Liebenwalder⸗ straße 53 und Frankfurter Allee 110 wird am 16. Dezember begonnen und die Verthellung je nach . bis gegen Ende des Winters elt Die Anstalt wird den an sie ;

Jahr sich steigernden Ansprüchen nur dann genügen können, wenn sie sich dauernd der helfenden Theilnahme aller ihrer Gönner erfreuen Abonnementskarten zu 3 46 Der Rendant der Anstalt, Bureau— BVorsteher Heitepriem im Köllnischen Rathhause, Zimmer 23, und sowie die Mitglieder der Direction der Anstalt sind zur Annahme milder Gaben gern bereit.

Trier. Ueber den in Nr. 265 d. Bl. bereits gemeldeten Tod des Eommandeurs der 31. Infanterie⸗Brigade⸗ General⸗Majors von Stuckrad, berichtet die Köln, Ztg. Folgendes; Der General, der gewohnt war, vor Antritt des Dienftes einen kleinen Spazierritt zu machen, verließ auch an dem Unglückstage in der Frühe wohlgemuth seine Familie und ritt dem Walde hinter hat der Reiter wohl

einlichkeit nach einen Seitensprung, und der Reiter stieß mit voller Wucht an den überhängenden Ast eines ch ihm die ganze linke Schädelfeite zerschmettert Der zu Tode Verletzte stürzte vom Pferde, das ihn noch un⸗ gefähr 30 Schritte weiter s leifte. Die rasch herbeigerufenen Aerzte konnten nur noch den Tod des General⸗Majors feststellen. Die Leiche wurde einstweilen in das Garnsfonlazareth und von dort in die Wohnung des Ver⸗ rauerhaufe waren gerade am Todes⸗ tage alle Vorbereitungen zu einem glänzenden Gesellschaftsabend ge— General⸗Rajor von Stuckrad stand im 62. Lebensjahre.

unglückten übergeführt. In dem T

12 Uhr 30 Minuten bis 12 Uhr 45 Minuten, wurden nach einer Mel⸗ B. hier sowie in den Ortschaften Tuzla und Zenika mehrere ziemlich heftige Erdstöße verspürt, deren Dauer

Mittag das

erantretenden, von Jahr zu b Jaht dem Acte au

für den Monat sind an den oben rede erw

Bewegung

Schneidershof zu. In umkehren

Wendung machte das feurige

Dort fand ihn der Förster des

Vergangene Nacht, in der Zeit von

fand bei

theilzunehmen. Ihre Heinrich mit dem Prinzen St. Petersburg,

Regierung weder beabsichtige,

Nach Schluß der Redaction eingegangene an Depeschen.

Darmstadt, 23. November. liche Hoheit der Prinz Heinrich Nachmittag nach Berlin abgereist, um an den Hofjagden Königliche Hoheit die en. 23. November. „Journal de St. Pétersbourg dementirt das in Deutschland ver— breitete Gerücht, daß die ruffische Regierung mit der Absicht um⸗ gehe, bezüglich der Getreide usfuhr Restrietivmaßregeln zu ergreifen. Das genannte Blatt kann versichern, daß die russische

schen

(W. T. B.) Seine König⸗ von Preußen ist heute Huld zeigte.

aldemar bleibt noch hier zurück.

(W. T. B.) Das Gestern

eingetroffen.

die Ausfuhr von Cerealien zu

Lieutenant und Abtheilun

Botschafters dem der tigen Sald⸗Pascha, die Hofwürdenträger, Umgebung des Botschaft theilnahmen. Cercle ab, wobei er si

beschränken, noch sie mit Ausfuhrabgaben zu belegen, da der⸗

Ernteergebnisse dieses Jahres

. T. B.) Der König, von Hauses umgeben, hat heute arlamenk eröffnet. Die Königin wohnte der Tribüne bei. Bei ihrem Eintritt in den

Sitzungssaal wurden der König und die Königin mit leb⸗ haften, n lien, Zurufen begrüßt. In tro

ahnt der König zunächsi die auswärtige Politik. Der betreffende Passus lautet: .

Das seinem Ablauf entgegengehende Jahr wird auf lange Zeit in unserer Geschichte ein denkwürdiges bleiben. . ni Ruhmesthaten gewährten Italien neuen Grund zu berechtigtem Stolz und k über meisten Rationen der civilisirken Welt mir kürzlich in Genua dar⸗ gebracht haben. als bel der Gemeinsamkeit der Zuneigung und der Ziele, welche mein Haus und mein Volk vereinigen, i

In der Thron⸗

Alte italienische

Mein Herz ist noch erfüllt von unvergeßlicher die Huldigungen, welche, die Vertreter der

Diese Huldigungen sind mir um so angenehmer,

ch diefe Thatsache als eine solche

aͤnsehe, welche für mein Volk dasselbe bedeutet wie für mich. Ich erblick' in diesen Ehrenbezeugungen ein allgemeines Zeugniß dafür, daß Italien sich so behauptet, wie es dies seit seiner Wieder⸗ hersteslung als Nation sich vorgesetzt hat: üd Stütze der Eintracht und des Friedens. Ich kann den betheiligten Staaten meine dankbaren Gefühle nicht besser aussprechen, als indem ich dieselben vor den Vertretern der Nation bekräftige. Kundgebungen sind ein Beweis unserer freundschaftlichen Beziehungen zu allen Mächten. Meine Regierung ist zusammen mit den ver⸗ bündeten Regierungen in wachsamer Sorgfalt bemüht, Europa vor jeder Gelegenhei Friedensbürgschaf l dieselben fruchtbar zu gestalten wissen. Neapel, nehmung der Stellung als Stellvertreter des Gouverneurs von Dentsch-Ostafrikan auf sechs Monate commandirte Oberst⸗ gschef im Kriegs-Ministerium Frei⸗ herr von Scheele wird heute Abend nach Afrika abreisen. Konstantinopel, 23. November. dem Sultan zu

als eine nie ermüdende

Derartige

t einer Zwietracht zu bewahren. Inmitten dieser ten beginnen Ihre Arbeiten. Ihre Weisheit wird

23 November. (W. T. B.) Der zur Wahr⸗

(W. T. B.) Gestern Ehren des neuen deut⸗ Fürsten Radolin ein Diner statt, und Minister des Auswär⸗ die militärische Sultans uͤnd die Mitglieder der deutschen Nach der Tafel hielt der Sultan ch für den neuen Botschafter von größter Fürsten Radolin die

Großvezier

Der Sultan hat dem

sin goldene und die silberne Imtiaz-Medaille, der Fürstin Radolin den Schefakat-Orden verliehen.

ist auf Haidarpascha— Angora die erste Locomotive in Angora

der nunmehr vollendeten Bahnlinie

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Wetterberich I

D

om 23. November,

r Morgens.

Stationen.

Celsius bo G. = 40R.

Wind. Wetter.

Cemperatur in b Cel

Mullaghmore Aherdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aranda.

t. Petersburg Moskau ...

GGS Go

5 bedeckt 2 bedeckt Regen 1Dunst

2 bedeckt 2 heiter

4 Schnee 1Schnee

CM

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GC GO ·

111

Cork, Queens⸗ on, Cherbourg ,, . mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel ...

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ünster ... Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz .. Berlin ... Wien.... Breslau...

W 2 bedeckt

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Regen 2 bedeckt 3 bedeckt 1 Dunst

E = Q dd QO

wolkig?) Nebel

ill Nebel?)

2 Nebel) still Nebel

Ile dAix ..

. 6 5 wolkenlos

1) Nachts, Morgens 3) Reif und Rauhfrost.

SO 3 bedeckt O

I bedeckt

Regen. ) Nachts Reif. 9 Rauhfrost.

Uebersicht der Witterung. Ein Hochdruckgebiet über 770 mm erstreckt sich von der Nordfee ostfüdostwärts nach dem Schwarzen Meere, während eine Depression unter 759 mm

über

Nordfinland lagert.

Ueber Central⸗Europa

wehen im Norden schwache südwestliche Winde bei steigender, im Süden schwache nordöstliche Winde

bei sinkender Temperatur. Wetter trübe, , und. auße en Niederschlag gefallen ist, kalt.

Küste, wo allenthal Chemnitz meldet minus

In Deutschland ist das außer an der ostdeutschen

95 Grad. Deutsche Seewarte.

ü ä.

Theater⸗

Anzeigen.

Rönigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗

haus. 248. Vorstellung, von Georges Bizet.

Carmen. Oper in 4 Acten Meilhac und

ext von 5 L. Haléph, nach einer Novelle des Prosper Mẽörimẽõe.

Tanz von Emil Graeb.

Ober ⸗Regisseur Tetzlaff.

In Scene gesetzt vom Dirigent: Kapellmeister

Pr. Muck. Anfang 7 Uhr.

, . 268. err. chauspiel in 7

ildenbruch. In Scene Max Grube. Anfang 7

Vorstellung. Der neue

Vorgängen von Ernst von

ißt vom Ober⸗Regisseur T.

Freitag: Opernhaus. 249. Vorstellung. Ca- valleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Qper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ meister Dr. Muck. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Acten von G. Rossini. Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignatz Kollmann. Dirigent: Kapell⸗ meister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 259. Vorstellung. Der Geigen⸗ macher von Cremona. Drama in 1 Aufzug und in Versen von Frangois Coppée, deutsch von Wolf Graf Baudissin, In Seene gesezt vom Ober— Regisseur Max Grube. Die gelehrten Franen. Lustspiel in 5 Außügen von Jean Baptiste Moliore. In deutschen Versen von Ludwig Fulda. In Scene gelgft vom Ober ⸗Regisseur Max Grube. Anfang

r.

Dentsches Theater. Pfarrer von Kirchfeld.

Freitag: Der Misanthrop. Geschwister.

Sonnabend: Lols's Vater. , Die Welt, in der man sich lang⸗

eilt.

Montag: Neu Die Jüdin von Toledo.

Donnerstag: Der Anfang 7 Uhr.

Vorher: Die

einstudirt:

Berliner Theater. Donnerstag: Dora. An⸗

fang 7 Uhr. n n 13. Abonnements⸗Vorstellung. Wallen⸗ stein's Tod. (Ludwig Barnay.)

Sonnabend: Dora.

Cessing Theater. Donnerstag: Ralsen wider Ralsen. Anfang 78 Uhr. ö 3. Duse⸗Abend. Nora. onnabend: 4. Duse⸗Abend. Fedora.

Wallner · Theater. Donnerstag: 24. Gast⸗Vor⸗

stellung des Lessing⸗ Theaters: Die Großstadtluft. Anfang 74 Uhr. ö f . Sodoms Ende. Volksthümliche Preise (Parquet 2 16). Vorverkauf ohne Aufgeld.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Sechster Abend im Offenbach⸗Cyelus. 11. Aufführung. Orvheus in der Unterwelt. Burleske Oper in 4 Bildern von Hector Fremieux, neu bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik ven Jacques Offenbach. Dirigent: Kapellmeister Stolz. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Orpheus in der Unterwelt.

onnabend: Zum 1. Male in neuer Bearbeitung: Das verwunschene Schloß. Operette in 3 Acten. Musik von C. Millöcker.

Nesidenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten ·

burg. Donnerstag: Zum 47. Male; Im Pavillon,

(Le PFarrum.) Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Tochs. Deutsch von Ludwig Fischl. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Der neue Ganymed, (Cars Lerort.) Schwank in 1 Act von Charles Louveau.

Anfang 77 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung. n Vorbereitung: Madame Agnes.

Kroll's Theater. Donnerstag: Gastspiel von Gemma Bellincioni und Roberto Stagno. A Santa Eucia. Melodrama in 2 Acten von Pierantonio Tasca. Anfang 74 Uhr.

Freitag: 2. Concert des Violin⸗Virtuosen Herrn Felix Berber. Plogramm: 1) Violin⸗Concert von IMendelssohn. 2) Serenade Melancholique mit Orchester von Tschaikowsky. 3) Ciaconne von Joh. Seb. Bach.

Nenes Theater (am Schiffbauerdamm 45). Donnerstag: Zum 3. Male: Die Liebeshändlerin. n e. Bühnenspiel in 5 Aufzügen. Anfang

zr.

Freitag: Die Liebeshändlerin.

Theater Unter den Linden Ronacher. Donnerstag: Sensationell andauernder Erfolg des Ausstattungs⸗Ballets: Die Welt in Bild und Tanz, von Gaul und Haßreiter. Musik von e. Bayer, Ballet Autoren der K. K. Hofoper in Wien. Inscenirt durch den Balletmeister Louis Gundlach. Üm g Uhr: Das grandiose chinesische Ballabile Ein Drachenfest, (Mitwirkende: 590 Personen.) Gastspiel der 16 jährigen Primadonna Fräul, Sophie David. Die kleine Primadonna. Gelegen—⸗ heitsschwank in 1 Act von Richard Gene. In⸗ scenirt durch den Qber⸗-Regisseur Herrn C. A. Friese sen. Anfang 75 Uhr.

Adolph Ernst · Theater. Donnerstag: Zum 79. Male? Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets bon G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas ˖ Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Donnerstag: Ensemble⸗Gastspiel der Münchener unter Direction des Königlich Bayerischen Hof— schauspielers Max Hospauer. Zum 2. Male: Almenrausch und Edelweiß. Oberbayerisches Charaktergemãlde mit Gesang und Tanz in 5 Auf— zügen von Hermann von Schmid. Musik von Müller. Anfang 73 Uhr.

Freitag: Almenrausch und Edelweist.

litsomn] Hohenzollern⸗Galerie

Lehrter Bahnhof. 1 MS Sonntags 50 4. Gr. histor. Rundgemälde 1640 —– 1890.

Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9 8.

Arxania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes . Ausstellungs ˖ Park (Lehrt . Gesffnet von ,, Park . Bahnhof)

Coneerte.

Sing Akademie. Donnerstag, Anfang 73 Uhr: Coneert der Pianistin Emma Koch mit dem Berliner Philharmonischen Orchester, sowie unter Mitwirkung der Concertfängerin Fräulein Albertine

Rumpp.

Contert Haus. Donnerstag, Abends 7 Uhr: Karl Meyder Concert. Gesellschafts- Abend.

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Donnerstag, Anfang 76 Uhr: Duett Abend von Emma und Ida Wooge, unter Mitwirkung der Pianistin ö Auguste Götz-Lehmann sowie des Königl.

ammervirtuosen Herrn Felix Meyer.

Circus Renz (Carlstraße.) Donnerstag, Abends t Uhr: Gala⸗Vorstellung; Aus dem Programm besonders hervorzuheben: Mr. James Fillis mit dem Schulpferde Germinal“. Concurrenz⸗Schule, ge⸗ rstten von den Damen Frls. Clotilde Hager und Oceana Renz. 8 Se m men, in Freiheit dressirt und borgeführt von Herrn Okcar Renz Der mufikalische Clown Hermann. Leop. Renz, der beste Jockeyreiter der Gegenwart. Zum Schluß der Vorstellung: Auf Helgoland, oder; Ebbe und Fluth. Großes Land, Wasser⸗ und 5 Natlonaltänze von 82 Damen.

it völlig neuen Einlagen: u. A. „Leib⸗Garde⸗ Artillerie, Hamburger Bürgerwehr“.

Freitag, Abends 77 Uhr: Große Vorstellung . Eiflstzn di neuem Programm und „Auf Helgo— and“.

Sonntag:; 2 Vorstellungen um 4 und 7 Uhr. 4 Uhr Nachmittags (1 Kind frei): „Die lustigen Heidelberger. Abends; „Auf Helgoland“.

Billet⸗Verkauf durch den „Invalidendank“, Mark— grafenstraße hl a.

d 7 Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe Richter mit. Hrn. Ober ⸗Realschullehrer Pr. phil. August Mertens (Magdeburg).

Vereh'elichk: Hr. Oscar von Kriegsheim mit Frl. Schaaff hausen (Breslau). Hr. Rechtsanwalt Carl Schink mit Frl. Margarethe Pyrkosch (Kreuzburg OS). Hr. Forst⸗Assessor und Ober⸗ förster der Stadt Breslau Alexander Glaesener mit Frl. Helene Seydel (Hirschberg).

Geboden: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Fiedler Frankenstein,. Eine Tochter; Hrn. astor G. Froböß (Schwirz)). Hin. Major von Ranke Görlitzꝛ. = Hrn. General Tieut. z. D. von Hahn (Naumburg a. S.).

Gestorben? Hr. Major a. D. Friedrich Wilhelm Fedor Lampe (Görlitzsĩ. Hr. Pastor Alexander Magnus (Höhren) Fr. Oberlehrer Dr. Karo⸗ line Reinhardt, Hr. Rittmeister a. D. Gustav i von Plettenberg (Baden Baden). . eg irungẽ⸗ und Medizinal⸗Rath Hr. Voigt (Magdeburg) Hr. Kam mergerichts⸗Rath Johannes Friedri Müllner (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin sMW., Wilhel mstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

leinschließlich der Besonderen und der Börsen⸗ Beilage).

eb. Barkow (Greifswald). ni nh

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staatz⸗ Anzeiger.

278.

Königreich Preußen.

Privileg i um

wegen Ausgabe auf je den Inhaber lautender Anleihe— scheine der Stadt Hal le an der Saale zum Betrage von 7000 000 M Reichswährung.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

Nachdem der Magistrat der Stadt Halle an der Saale im Einverstandniß mit der Stadtverordneten, Versammlung daselbst darauf angetragen hat, für den Bau eines Rathskellergebäudes, eines Schlacht⸗ r. eines Landwehrzeughauses, zweier Pfarrwohnhäuser, zweier Mittelschulen, eines Restaurationsgebäudes auf der Peißnitz, einer Desinfectionsanstalt, eines Feuerwehrdepots, zweier Brücken über die Saale, für die Erweiterung des Gebäudes der höheren Mädchenschule und des Rathhauses, den Erwerb des St. Andreas⸗Gottesackers, der Grundstücke Rathhausgasse Rr. 17, 18 und 19, des Platzes für eine neue Kirche im Süden der Stadt, die Anlage eines Elektricitãtswerkes und einer Volke badeanstalt, die Verbesserung und Erweiterung des Kanalnetzes, für Regulirung und Durchlegung von Straßen eine An— jeihe von 7000 006 , in Buchstaben „Sieben Millionen Mark“ aufzunehmen und zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene Anleihescheine ausgeben zu dürfen, ertheilen Wir in Gemäßheit des 82 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zahlungs verbindlichkeit gegen jeden Inhaber enthalten, durch gegenwärtiges Privilegium der Stadt⸗

emeinde Halle a. S. Unsere landesherrliche Genehmigung zur Aus⸗ ern von seitens der Gläubiger unkündbaren Anleihescheinen nach Maßgabe des anliegenden ö im Gesammtbetrage von Sieben Millonen Mark, welche, in sechs Abtheilungen, und zwar die erste Abtheilung zu zwei Millionen, die übrigen zu je einer Million Mark, und davon je eine Million in folgenden Abschnitten:

70 Stück à 5000 6. 350000 ,

h, 200000 ,

350 9 350 000

1 70000 ,

ö 20 000

; 10000

Summa 360 Stück 10600000 416 auszugcben, mit jährlich dreieinhalb, oder vier Procent zu verzinsen und nach den festgesetzten Tilgungsplänen durch Ausloosung oder frei⸗ händigen Ankauf mit wenigstens einem Procent des Kapitalbetrages ber , , d, h., und 6. Abtheilung und mit wenigstens einem und einem halben Procent des Kapitalbetrages der 2. Abtheilung unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen von demjenigen Jahre ab zu tilgen sind, welches auf die Verausgabung der einzelnen Abtheilungen folgt. Die ,, des J erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber des Anleihescheins die daraus ö. ergebenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem

käachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. Durch vorstehendes Privileginm, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Sritter ertheilen, wird für die zefriedigung der Inhaber der Inleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei⸗ gedrücktem Königlichen Siegel.

Gegeben Wittenberg, den 31. Oktober 1892.

Wilhelm k. Graf zu Eulenburg.

Ausgabe 189 ..

1 I II II

Miquel.

. ; Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Merseburg. Anleiheschein der Stadt Halle an der Saale Anleihe vom Jahre 189 ..

. ö Buchstabe ... Re. über . . . . Mark Reichswährung verzinslich mit.. . 0 am und am Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 31. Bktober 1592 (ÄÜmtsblatt der Königlichen Regierung zu Merseburg vom . . ten 18... Rr. .. Seite. und Gesetz⸗ Sammlung für 18. . Seite . . . laufende ,

sämmtlich

leihe oder jede

digen. Die durch d

ebenfalls dem Tilgungsstocke, zu.

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten . werden unter Bezeichnung ihrer Abtheilung, Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, oͤffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt spä⸗ lestens drei Monate vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Merseburg, dem Halleschen Tageblatt“, der Halleschen Zeitung“ und der Saalezeitung“, Geht eines dieser Blätter ein, fo wird an dessen Statt von dem Magistrat mit Ge⸗ nehmigung des Königlichen Regierungs- räsidenten zu Merseburg ein anderes Blatt bestimmt. Erfolgt die Rückjahlung der Schuld durch Ankauf, so ist der Betrag der angekauften Anleihescheine alehald, nachdem der Ankauf bewirkt ist, in gleicher Weise, wie die Rückzahlung durch Ausloosung, bekannt zu machen. ; Bis zu dem Tage, wo sol ergestalt das Kapital ist, wird es in halbsährlichen Terminen am 1

Ml Mus hi . .

Die Auszahlung der Zinsen J. ĩ . er

ahlstellen, und zwar auch in der nach termins folgenden Zeit. Mit dem zur eingereichten Anleihescheine sind auch die daz

der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern.

Berlin, Mittwoch, den 23. November

scheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach . ö ; zahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nach. Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Aufgebot; und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der S5 838 ff. der Civilyrozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Fanuar 1877 , , . . 83) ,. nach 8 K zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. rz 1879 (Gesetz⸗ Samml. S. 281), —⸗ z ; ö Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen por Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vor⸗ zeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist, der Bekrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt

werden.

Mit diesem Anleihescheine sind bis zum Schlusse des Jahres 19... halbjährige Zinsscheine ausgegeben; die ferneren Iinsscheine werden fuͤr zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt ⸗Hauptkasse zu Halle a. S. gegen Ablieferung der der älteren Zins⸗ scheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den In⸗ 6. 5 Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig ge⸗ schehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen und ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Ürkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Halle a. S., am

(L. 8. ö. Der Magistrat der Stadt Halle a. S. ingetragen . Controlbuchblatt .. . Nr. . .. Ausgefertigt Der Stadt ⸗Hauptkassen⸗Controleur. Der Stadt⸗Hauptkassen⸗Rendant.

Provinz Sachsen. Regierungsbezirk Merseburg. . 6oo Anleihe der Stadt Halle a. S., Abtheilung ... Ausgabe 189 .. Anweisung Trocken⸗ zum Anleihescheine Buchstabe. . Nr. .. Stempel. bee, n Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem ohigen Anleihescheine die... te Reihe Zinsscheine für die zehn Jahre vom . nebst Anweisung bei der Stadt ⸗Hauptkasse der Stadt Halle 9. S. sofern nicht rechzeitig von dein als solchen sich ausweisenden ö des Anleihescheins Widerspruch dagegen erhoben wird. Halle a. S., den Der Magistrat der Stadt Halle a. S. Ausgefertigt.

Anweisung bunqogq z an?

Provinz Sach sen. Regieru oo Anleihe der Stadt Halle a. Ausgabe 189 .. Zinsschein Reihe. . Nr. . .. zum Anleihescheine Buchstabe ... Nr. ... Trocken⸗ Stempel. über ... . Mark.

ng S.

sbezirk Merseburg. Abtheilung ...

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom ab die Zinsen des vorbenannten Anleihe⸗ scheins für das Halbjahr vom . ten ö mit ... Mark .. Pf. bei der Stadt⸗Hauptkasse zu Halle a. S.

Halle a. S. den 169

; Der Magistrat der Stadt Halle a. S. (Unterschriften.)

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner⸗ halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er⸗ hoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Magistrats⸗ Dirigenten und des Magistrats-Mitgliedes unter den Anweisungen und Zinsscheinen können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung und jeder Zinsschein mit der eigen⸗ händigen Namensunterschrift eines Controlbeamten versehen werden.

Die Anweifung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

ter Zinsschein. ..ter Zinsschein.

Anweisung.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

6. Sitzung vom 22. November, U Uhr.

Der Sitzung wohnen bei der . des Staats⸗ Ministeriums, inister des Innern Graf zu Eulenburg und der , Dr. Miquel.

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten Berathung des Fe n wurfs, betreffend die Auf⸗ hebung directer Staats steuern in Verbindung mit der Denkschrift über die Steu erreform.

Finanz⸗Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Ich möchte noch auf eine Frage, die in der gestrigen Debatte zur Anregung gekommen ist, und die ich in der Er⸗ widerung auf die Aeußerungen des Herrn Abg. Herrfurth nur leicht⸗ hin berühren konnte, zurückkommen, nämlich auf die Frage: auf welche Klassen in der Bevölkerung wirkt diese Steuerreform ent⸗ lastend und auf welche Klassen höher belastend? In der gestrigen Debatte wurde diese Steuerreform in ihrer Gesammtwirkung als eine plutokratische bezeichnet, und ich glaube, es ist von Bedeutung, nicht bloß für die Berathung hier im Abgeordnetenhause, sondern auch für die öffentliche Meinung im Lande, wenn dieser Punkt gänzlich klar⸗ gestellt wird.

Meine Herren, ich werde dabei an Sie nicht appelliren als Statistiker und werde mit Zahlen Sie wenig behelligen; ich werde

1892.

von der Lage der verschiedenen Klassen der Bevölkerung, von denen ich sprechen werde.

Fangen wir von unten an. Die nichtbesitzenden Klassen, die⸗ jenigen, die aus fundamentalen Steuerquellen nicht erwerben, sondern von ihrer Hände Arbeit oder von ihrer geistigen Thätigkeit leben, werden durch die Vermögenssteuer überhaupt nic berührt. Sie bleiben in dieser Beziehung auch bei dem zweiten Schritt der Steuer⸗ reform völlig frei.

Wir haben nun weitergehend als ein anderer deutscher Staat alle Personen, welche nicht mehr als 900 . Einkommen haben, in der Einkommensteuer völlig frei gelassen und wir haben mit sehr niedrigen Sätzen in der Einkommensteuer begonnen, von 3000 ½ς allmählich aufsteigend bis zu 8500 Ich habe schon bei einer anderen Gelegenheit nachgewiesen, daß in der Einkommensteuer die gesammte Arbeiterschaft weit besser steht als nach den früheren gesetzlichen Bestimmungen und daß die kleinen Besitzer sich ebenfalls besser stehen. Diejenigen, die nicht 6000 A6 steuerpflichtigen Besitz haben, wobei die ganzen Mobilien, die doch wesentlich das Vermögen des kleinen Mannes ausmachen, gänzlich außer Rechnung bleiben, sie werden von der Vermögenssteuer über⸗ haupt gar nicht getroffen. .

Jetzt komme ich auf die Klasse der kleinen Handwerker. Das ist eine sehr bedeutende Klasse in allen unseren Städten und selbst auf dem Lande. Wir haben alle Handwerker, die unter 1500 ( Ertrag aus ihrem Gewerbe haben und zugleich nicht mehr als 3000 M An⸗ lage⸗ und Betriebskapital, in der Gewerbesteuer völlig freigelassen. Das sind vielleicht das ist schwer zu sagen, denn die Gewerbesteuer ist noch nicht veranlagt nach unseren Probeveranlagungen in vielen Landestheilen, und in gewissen Städten vielleicht 710 aller Gewerb⸗ treibenden. Nun, diese kleinen Handwerker haben zum größten Theil nicht 6000 M steuerpflichtiges Vermögen. Ich berufe mich da auf diejenigen Männer hier im Hause, die das Land kennen, und nicht bloß aus dem Bureau und aus Zahlen gelernt haben. Diese kleinen Handwerker fallen auch nicht vielfach unter die Vermögenssteuer. Haben sie Vermögen beispielsweise in ihrem Werkzeug so lasten vielfach darauf erhebliche Schulden, und diese kleinen Handwerker werden daher größtentheils als solche auch nicht von der Vermögens⸗ steuer getroffen. ;

Ich komme auf die kleinen bäuerlichen Besitzungen. Ich behaupte: wir haben ganze Landestheile, wo namentlich eine starke Theilung des Grund und Bodens stattgefunden hat, wo der kleine Bauer einige Morgen Land hat neben einem Häuschen. Ich bin der Ansicht, diese gesaminten kleinen bäuerlichen Besitzungen werden im großen und ganzen von der Vermögenssteuer gar nicht getroffen werden; gewiß sind darunter einzelne in besonders günstigen Verhältnissen; aber im großen Ganzen werden sie überhaupt gar nicht getroffen. Denn wenn wirklich ihr Besitz mehr werth ist als 5000, so haften regel⸗ mäßig so viel Schulden auf diesen Besitzungen, daß, wenn man die Schulden abzieht, die Besitzung den Reinwerth von 6000 S nicht hat. Mir schweben da aus meiner eigenen Anschauung und Erfah⸗ rung so viel Fälle vor statistisch könn man das augenblicklich nicht beweisen; es wird in verschiedenen Landestheilen verschieden sein

im großen Ganzen bin ich aber der Meinung, daß ich behaupten kann: die kleinen bäuerlichen Besitzungen werden durch die Vermögenssteuer gar nicht getroffen.

Die großen ländlichen Besitzungen und der Großgrundbesitz wird um so weniger getroffen, je mehr Schulden er hat. Ist das eine plutokratische Behandlung dieser Dinge? Finden Sie es nicht billig, daß der Grundbesitzer, der schwer überlastet ist mit Hypotheken, geringer in der Vermögenssteuer, wenn er wirklich mehr als 6000 6. Reinvermögen hat, herangezogen wird als derjenige Grundbesitzer, der gar keine oder nur sehr wenige Schulden hat? Wer wird hier ent⸗ lastet? Der weniger Steuerkräftige, und wer wird herangezogen? Der mehr Steuerkräftige. Ist das Plutokratie?

Meine Herren, aber ich gehe noch weiter. Wie wird denn nun gerade für diese kleinen Vermögen in den Gemeinden die Wirkung der Steuerreform sein? Da wird ja durch die Stärkung der Steuer⸗ kräfte der Gemeinden im Realbesitz eine Verminderung der Zuschläge zur Einkommensteuer, unter welcher ja in vielen Gemeinden die wenig Bemittelten auch zu leiden haben, unzweifelhaft eintreten. Wir haben in der Staatssteuer die gesammten Censiten, welche nicht mehr als 900 Einkommen haben, frei gelassen. Viele Communen haben dies nicht thun können, und mit Rücksicht auf die verschiedenartige Zusammensetzung der Gemeinden, wo viele Gemeinden ja kaum wesentliche andere Steuerquellen haben als die persönliche Leistung einer ärmeren Bevölkerung, die in der Gemeinde wohnt, haben wir nicht gewagt, in dem Communalsteuergesetz eine Vorschrift zu machen, welche den Gemeinden verbietet, auch solche Personen heranzuziehen, die in der Staatssteuer nicht veranlagt sind. Es werden also in Zukunft Zuschläge zur Einkommensteuer in einer sehr großen Anzahl Gemeinden auch von solchen Personen erhoben werden, welche nicht 900 M Einkommen besitzen. Wenn diese Zuschläge sich vermindern durch stärkere Heran⸗ ziehung der Realobjecte, so muß das in der Gemeinde diesen kleinen Besitzern auch verhältnißmäßig zu gute kommen. Sie werden also durch die Vermögenssteuer nicht bloß nicht belastet, sondern sie werden zweifellos in der Communalsteuer entlastet. Ist das Plutokratie?

Wer bezahlt denn aber im wesentlichen die 36 Millionen, auf die es bier ankommt? Wir haben die Erfahrung gemacht. was 3 o sämmtlicher Einkommensteuerpflichtigen nach dem Gin⸗ kommensteuergesetz leisten, nämlich 28 Millionen von den Mehr⸗ einnahmen von vorläufig 45 Millionen. Dieselbe Erfahrung werden wir hier machen. Je größer die Vermögen sind, je weniger belastet sie sind mit Schulden, je stärker werden diese Vermögen herangezogen werden und sowohl in der Stadt wie auf dem Lande. Was bewirkt also diese Steuerreform? Genau dasselbe, was das erste Einkommen⸗ steuergesetz bewirkt hat, eine verhãltniß mäßige Entlastung der weniger

nur appelliren an Ihre Kenntniß von den Zuständen im Lande und

Steuerkräftigen und eine verhältnißmäßige stärkere Be