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dadurch erleichtert worden, daß wir ein entschiedenes Vertrauen in di Leitung unserer auswärtigen . hatten und 1 sein konnten, daß die. europätsche Lage stets sorgfältig überwacht und die militärischen Anforderungen stets mit Rücksicht auf ihre Nothwendigkeit gleichfalls auf das sorgfältigste geprüft wurden. ir sind verpflichtet die militärischen Forderungen unbefangen zu prüfen. Wir gẽebenꝰ dabei kein Vertrauensvotum ab, sondern sprechen unser Votum ohne Liebe und Haß gegen die Regierung aus. Seine (des Redners Partei geböre nicht zu denen, welche der Meinung seien, daß mit dem Rück= tritt des Fürsten Bismarck die Leitung der Auswärtigen Angelegen⸗ beiten in Deutschland eine schlechtere geworden sei. Im Gegentheil, auch die 5 Leitung verdiene das Vertrauen Eurbpas in hohem Maße, sie sei eine ehrliche und friedliche Die ganze Nation sei, bereit, diese Politik zu unterstützen, wenn sie auch in ihren Svecialitäten nicht so unterrichtet sei, wie es gewünscht werden könnte. Er schließe sich dem Wunsche des Abg. Haußmann an, daß dem Reichstag ab und zu einmal mehr über diese Dinge ge⸗ sagt werde., Es widerstehe ihm, das Thema, welches der Abg. Lieb⸗ knecht ausführlich behandelt habe, noch einmal hervorzuholen. Es gereiche dem Reichskanzler zur Ehre, daß er es gewesen sei, der es für seine Pflicht gehalten habe, diese Dinge im Interesse des Vater⸗ landes klar zu legen. Auch die freisinnige resß habe den Reichs⸗ lan ler in dieser Beziehung voll unterstüßzt. Er halte die Art und Weise, mit der in einem Theil der Presse gegen Rußland gehetzt werde, nicht für richtig. Der Reichskanzler sei gegen den Abg. ö sehr heftig geworden, er müsse eine Aeußerung desfelben ent⸗ chieden mißverstanden haben. Der Abg. Richter habe nicht gesagt. die Devise der Regierung sei: der Zweck heiligt die Mittel. Der Reichs⸗ kanzler werde eingestehen müssen, daß er in dieser Beziehung zu weit gegangen sei. Bei aller politischen Gegnerschaft habe seine Partei doch niemals Veranlassung, gegen den gegenwärtigen Reichskanzler irgendwelche persönliche Spitze zu richten. Einen Staatsmann, der ertlärt habe, sachlich mit allen Parteien verhandeln zu wollen, habe nan keine Ursache persönlich anzugreifen. Nicht die freisinnige Partei, ondern die große Mehrheit des gesammten preußischen Volkes habe sich bis 1866 gegen die eingetretene Verfassungsverletzung aufgelehnt. Man habe die Militãrorganisation bewilligen wollen, habe aber die Rückkehr zum verfassungs mäßigen Regiment verlangt. Als 1867 das Indemnitäts— gesetz angenommen fei, seien es Forckenbeck, Lasker, Twesten gewesen, welche sofort für die Organisation eingetreten seien. Weshalb rühre nan denn diesen alten Conflict wieder auf? Mit 1887 könne der Reichskanzler nicht kommen. Da habe seine Partei jeden Mann und jeden Groschen bewilligt, nur nicht auf sieben, sondern auf drei Jahre. Der Punkt, der zur Auflösung geführt habe, die Bewilligung auf drei statt auf sieben Jahre, habe nie den Bestand der Armee tangiren können. Die heutige Vorlage sei eine Rechtfertigung für die frei⸗ sinnige Partei; sie sei damals bereit gewesen, zu bewilligen, wenn man die zweijährige Dienstzeit gegeben hätte; sie sei in schroffster Torm abgelehnt, da habe die Partei allerdings gegen die Vorlage gestimmt. Seine Partei werde die neue Vorlage fachlich prüfen, aber es gebe doch. auch eine Grenze der wirthschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Nation, und wenn man sich schon jetzt ein Urtheil über die Vorlage laub, so komme es daher, daß man im Besitz derselben sei und die Motive kenne. Man habe es seit einer Reihe von Jahren erlebt, daß die Kriegs- Minister wiederholt die Zusichernng gegeben hätten, mit der eingebrachten Forderung abzuschließen. Seine Partei würde ihre verfassungsmäßige Pflicht verletzen, wenn sie dem Re⸗ gierungstische ohne gewissenhafteste Erwägung auch der wirthschaft⸗ lichen und finanziellen Gesichtspunkte bei dieser Vorlage, blindlings folgte, trotz alles Vertrauens, welches sie in der auswärtigen Politik Mur Regierung habe. Seine Partei mache keine principielle Drppositon, sie wolle die Consequenzen aus der zwei⸗ jährigen Dienstzeit ziehen, aber im Rahmen der gegen— wärtigen Friedenspräsenzstärke. Es herrsche im Lande eine große Miß⸗ stimmung wegen dieser Militärvorlage, namentlich im Süden, trotzdem man im Lande die Gründe der Regierung kenne. Der Bericht des Bezirks-Amtsmanns in Kelheim an den bayerischen Minister des Innern über die Gründe, aus denen Sigl beinahe in den Reichstag gewählt worden sei, beweise die allgemeine Unzufriedenheit dort mit der Militärvorlage. Es gehöre zu den Aufgaben der Staatsmänner, daß sie die Stimmung des Landes beachteten, auch wenn sie dieselbe für unbegründet hielten, und wenigstens warteten, bis die Stimmung umschlage. Der Reichskanzler und die officiösen Stimmen hätten gethan, als ob das bischen Biersteuer von 30 Millionen gar nichts bedeute. Seit 1879 seien die indireeten Steuern und Zölle im Reich von 5 bis 6 46 pro Kopf auf 14 M gestiegen, jetzt solle mit dem Bier wiederum fast 6 aufgeschlagen werden. Gerade die heutige Zeit sei zu einer Mehrbelastung des Volks nicht angethan angesichts des kolossalen Defieits in Preußen, angesichts der kolosfalen Anspannung der directen Steuerschraube dort — die Steuercommission des Abgeordnetenhauses arbeite ja mit einer wahrhaft fanatischen Ge= schwindigkeit. Daß das neue conservative Programm einen noch höheren Schutz für Landwirthschaft und Industrie und Handwerk fordern werde, habe man gewußt. Er möchte aber den Handwerker seben, welcher darin einen Vortheil erkenne, daß man ihm seine Verbrauchsartikel und das von ihm ver⸗ arbeitete Material immer mehr vertheuere. Von den neuen Andels vertrãgen jetzt schon Erfolge zu verlangen, sei zu ungeduldig. Die neue Schutzzollpolitik von 1878 habe nach X Jahren auch noch keine Erfolge aufweisen können. Die Erträge aus der lex Huene würden hier entgegen der Anschauung des Finanz⸗Ministers Miquel als ziemlich hoch bezeichnet. Die Urtheile von 10 deutschen Handelskammern hätten die Erfolge der wirthschaftlichen Politik des Reichskanzlers Grafen Caprivi anerkannt, und man wünsche, daß damit fortgefahren werde. Die Handelskammern verträten Industrie und Handel. Er hoffe, der Reichskanzler werde sich nicht abbringen lassen von feiner, von der Teisinnigen Partei mit ganzem Herzen nale t. Wirthschaftspolitik. Die Frage der Biersteuer sollten sich die Herren am Regierungstische reiflich überlegen, der Reichstag werde für die Erhöhun nicht zu haben fein. Gerade in Bavern sei der Schnapsconsum, seit Erhöhung der. Biersteuer gestiegen. Eine, Gesetzgebung, die bon socialen, ethischen Motiven geleitet werde, dürfe diejenigen Mittel nicht be⸗ steuern, die gegen den Branntweinteufel mit Erfolg ins Feld ge⸗ führt würden. Er bitte den Reichskanzler, daß er sich in Zukunft immer mehr davon überzeuge, daß die freisinnige Partei niemals irgendwelche persönliche Spitz? gegen ihn richten wolle und daß sie mit Patriotismus und lediglich fachlich die Militärvorlage prüfen und mit ihm digcutiren wolle. Sie habe genau dasselbe Interesse an der Sicherheit des Vaterlandes, aber sie stehe an dieser Stelle, um die wirthschaftlichen Interessen des Volkes zu vertreten.
Reichskanzler Graf von Caprivi:
Der Herr Abg. Rickert hat in seiner in einem wohlwollenden Ton gehaltenen Rede scharfe Angriffe nicht gegen mich, aber gegen den Bundesrath gerichtet, er hat vom Bundesrath, wenn ich richtig notirt habe, gesagt, er ließe finanzielle Rücksichten außer Acht, und die Autorität des Bundesraths würde durch sein eigenes Verhalten geschwächt. Der Herr Abg. Rickert wird begreifen, daß das Aeuße— rungen sind, die zurückzuweisen, und auf das Bestimmteste zurück⸗ zuweisen, ich mich verpflichtet halte. Ich kann das thun aus der Ueberzeugung und aus der Kenntniß der Sache. Der Bundesrath . 1 2 e,, . nach und functionirt vollkommen correct. Er hat keinen Anlaß zu solchen Angriffen gegeben, i bedauert, daß sie geschehen sind. . 23 36
Der derr Abgeordnete hat dann weiter eine mir unterstehende Behörde nicht weniger scharf angegriffen: das Reichs ˖ Schatzamt, indem er gesagt hat, die einzelnen Ressorts melden ihre Ansprüche wider⸗ pruchslos an und dann ginge die Sache so weiter. Ja, wenn das so wäre, daß das Reichs⸗Schatzamt die Ansprüche aller Ressorts nur
treffend gewesen sein mögen, nicht auch gegen unser Project an-
*
schmiedete und den hier vorlegte, dann würde allerdings das Reichs⸗
Schatzamkt einer groben Pflichtverletzung sich schuldig machen. Ich darf
aber annehmen, daß dem Herrn Abg. Rickert nur nicht bekannt ist,
wie die Dinge liegen; daß ihm nicht bekannt ist, welche Acten⸗ stůcke auch in diesem Jahre zusammengeschrieben worden sind, bis das
Reichs⸗Schatzamt entweder die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Ansprüche der einzelnen Ressorts begründet sind, oder bis das Reichs- Schatzamt die entgegengesetzte Ueberzeugung gewonnen hat und dann entweder das betreffende Ressort von der Richtigkeit seiner Anschauung überzeugt oder die Sache zum Austrag bei mir gebracht hat. Ich kann versichern, daß das mühevolle Arbeiten sind, die das Reichs Schatzamt und die in den einzelnen Ressorts hieran Betheiligten Wochen lang und gerade in der unangenehmsten Zeit, im Sommer, auf das Schwerste in Anspruch nehmen. ;
In Bezug auf die Behandlung der Militärvorlage kann ich den⸗ selben Dank, den ich dem Herrn Abg. Buhl ausgesprochen habe, dem Herrn Abg. Rickert gegenüber wiederholen, Es soll mir lieb sein, wenn er auf eine sachliche Behandlung eingeht, und ich gebe auch ihm gegenüber die Hoffnung nicht auf, daß wir ihn soweit von der Richtig⸗ keit unserer Ansichten überzeugen werden, daß er nachgiebt. Heiterkeit.) Der Derr Abgeordnete hat dann den Herrn Abg. Richter mir gegen⸗ über in Schutz genommen, indem er auf dessen Aeußerung von dem Zweck, der die Mittel heiligt, zurückgekommen ist. Mir liegt jetzt . Stenogramm vor, und ich gebe zu, daß der Herr Abg. Richter jene Aeußerung in Bezug auf meine Person nur in Form einer Frage gethan hat, einer Frage, die er dann aus sachlichen Gründen verneinte. Ich will gern glauben, daß der Herr Abg. Richter nicht die Absicht gehabt hat mich mit dieser Aeußerung zu verletzen: ich kann aber doch nicht u cht sie nach wie vor mit Rücksicht auf die Weise, wie sie vorgebracht is, für eine indirecte Verletzung zu halten. Indessen, ich nehme das gi. wie ich manches Andere hingenommen habe. Nicht zugeben kann ich daß im übrigen der err Abg. Richter sich sehr schwer erletzender Aeußerungen gegen mich enthalten hätte; denn, wie das Stenogramm nachweist, hat er gesagt, daß der Fürst Bismarck die Methode gehabt habe oder vielmehr in Anspruch genommen habe, sich selbst wider sprechen zu dürfen, dasjenige schwarz zu nennen, pechrabenschwarz, was er früher als weiß bezeichnete; aber auch Fürst Bismarck babe 6 diesem Recht niemals in so drastischer Weise Gebrauch gemacht, wie der gegenwartige Herr Reichskanzler. .
. Ich stelle der Beurtheilung der freisinnigen Parteigenossen des Herrn Abg. Richter anheim, ob diese Aeußerung mir Grund gegeben hat, sie scharf zurückzuweisen oder nicht. (Bravo! rechts.)
Der err Abg. Richter ist ferner auf die Liste gekommen, die ich hier verlesen habe, die, ich glaube, er brauchte das Wort, die Misse⸗ thaten der Fortschrittspartei und der freisinnigen Partei zusam men gestellt und in einen Topf geworfen hätte. Ich will nun zunächst den Derrn Abg. Rickert ausnehmen. Er hat der Fortschritts partei während eines Theils der Zeit, in welcher jene Abstimmungen statt fanden, noch nicht angehört. ö . Ich muß aber bemerken, ich bin auf diese Sache nur da—
urch gekommen, daß ich in einer Rede des Abg. Rickert vom Jahre 1888 die Behauptung fand, daß die fortschrittliche Partei oder die freisinnige Partei zu allen Zeiten — so sagte er, glaube ich — be⸗ willigt 6 was erforderlich war. . ö
„»Auch wir haben jedes Mal, wenn es sich darum i
. J der Nation zur . ö. . .
. 3 Krieges zu organisiren, mit keinen Opfern zurück⸗ Ich bin dem nachgegangen. Wenn nun der Herr Abg. Rickert sich jetzt von dem, was vor dem Jahre 1884 gelegen hat. lossagt, so sagt er sich zu meinem Hedauern auch von den en ßerungen los die ö Sie nehmen es mir nicht übel — meinem Herzen: die wohlthuendsten aus der freisinnigen oder Fortschrittspartei gewesen sind, die ich seit⸗ her gehorr habe, nämlich das Löwe'sche right or ö und das — sche von den preußischen Fahnen. Ich constatire, daß diese Aeuerungen nicht der freisinnigen Partei, sondern der ehemali Fortschrittspartei angehören. Seiterkeit.) ö. a, err Abg. Rickert hat gemeint, die Militärs nähmen keine Rũe sicht auf die finanziellen und wirthschaftlichen Verhältnisse. Das ist ja, was jeden Tag gedruckt wird, und ich lese das jeden Tag zu meiner Belehrung. Aber ich kann nicht anerkennen, daß das richti ist, und am allerwenigsten in Bezug auf diese Vorlage. Ich , mich auf das Zeugniß meiner Herren Collegen berufen daß — als bei der Ausarbeitung der Militärvorlage größere Forderungen für ei fortlaufenden Ausgaben gestellt wurden, als das jetzt thatsächlich ge⸗ schieht — ich der gewesen bin, der die Punkte herausgefunden hat, an denen Ermãßigungen eintreten konnten, soweit, daß es möglich wurde, das Project der Tabackbesteuerung fallen zu lassen Insofern 5 mit dem Militär gemeint war, glaube ich in i. Falle ö. ö . zu können, daß der Militär wirthschaftliche Interessen ge⸗ . Es ist vielfach und nicht allein vom Abg. Ricke wir würden das Ausbildungspersonal nicht . . hätte gesagt, er hätte das Ausbildungspersonal nicht. Ja, ich muß da noch einmal wenigstens kurz auf die Verdy'schen Jlãne . kommen, und ich thue das, damit nicht falsche Anschauungen sich in der Bevolkerung festsetzen. Das Verdy'sche Project war zunächst nur eine Skizze, die dem Staats⸗Ministerium vorlag; es hatte noch nicht die Form eines Gesetzentwurfs. Das Verdy'sche Project ging viel weiter, als wir jetzt gehen wollen, und wenn für die von Herrn von Verdy geplanten Organisationen kein genügendes Ausbildungspersonal vor⸗ handen war, so folgt daraus noch nicht, daß es auch für die von uns geplanten nicht vorhanden ist. Ich will hier anführen: wir fordern 60 Batterien, das Verdy'sche Project hatte 110 und alle zu sechs bespannt, und 19 Batterien mit allen Munitionswagen im Auge. Wir kommen Ihnen mit 12 Schwadronen, und das Verdy sche Project wollte in letzter Instanz eine Vermehrung um 19 Cavallerie⸗ Regimenter. Also möchte ich bitten, in der Exemplification auf dieses Project doch vorsichtiger zu sein und die Einwendungen, die damals
zuwenden. Der Herr Abg. Rickert meint, ich kennte die Stimmung im Lande nicht recht, und hat mich auf die Kelheimer ö . merksam gemacht. Nun, die Mittel, die die Zeitungen bieten, um die Stimmung im Lande kennen zu lernen, stehen mir mindestens auch zur Verfügung und die Kelheimer Vorgänge waren mir nicht entgangen. Es war mir nicht neu, daß gesagt worden ist: die Abneigung gegen
eine unerwünschte Nichtung zu drängen. Nun möchte ich mir aber die
statt, als die Militärvorlage den Wählern schon bekannt war? Und wenn man, wie ich gewünscht hätte, den Wählern gesagt hätte, die Militärvorlage will die zweijährige Dienstzeit einführen nicht nur bei den Fußtruppen, sondern auch bei der fahrenden Artillerie, sie will die Alten und Verheiratheten schonen und dafür die Jungen einstellen so ist mir zweifelhaft, ob die Kelheimer Wähler eine so starke Ab. neigung gegen die Militärvorlage behalten haben würden.
Abg. Freiherr von Münch (b. k. F): ö Freiher k. F.): Daß 1870 das fran⸗ ei le . Gramont-⸗Ollivier auf den . a r, * el cr urch die Verlesung der Actenstüicke durch den Reichskanzler haft ellt. Daß sich der König Wilhelm der Lage klar bewußt ge⸗ ö. 39 sei, gehe aus dem Actenstück hervor, in welchem der Rönig ß, ö . habe. Auch die a t etzt zugeben, daß der Krieg nicht v . und der Leitung seiner e re, Politit . * . . . Wehrpflicht sei allerdings sowohl vom il e qe ö. . K . , unentbehrlich, und r che zürde auch nicht geneigt sein, davo ö ,, Verhältnisfen . aber ö. . . , ,, eine Herabsetzung der Friedenspräfenzstärke. Bei 2 i r,. von 1890 habe er das einzige Mittel angegeben, . unter Aufrechterhaltung der allgemeinen Wehrpflicht eine 2'rabsetzung der Präsenzziffer ermöglichen würde., daß man nämlich nicht mehr nach einer absoluten Änzahl von Jahren den Mann unter der Fahne behielte, sondern nach dem individuellen Maßftab . persönlichen Leistung und Ausbildung. Dieses Project habe der 236 damals verworfen. Die Einführung der zweijährigen Dienst⸗ . 76 allerdings schon ein großes Entgegenkommen gegen die . des Volks. Der Reichskanzler wolle die Armee ver— ö. hren, verjüngen und verbessern. Was als Mehrbelastung 3 sei, gehe noch kein volles Bild von der wirklichen 7 ehr elastung. Nach der Vorlage würden jährlich eine Milllon usbildungsmonate mehr erforderlich. Veranschlage man die Arbeit lraft eines Mannes von 20 bis 23 Jahren mit 60 0. . ,,, so bedeute das alljährlich eine Nationalbelastung von =. Millionen Mart. Eine Verjüngung und Verbesserung der k der Reichskanzler nicht erreichen. Der Reichskanzler abe nicht eine einzige medizinische Autorität dafür angeführt, weß⸗ ö. ein Mann von 32 Jahren den Strapazen einer Schlacht nicht ö enso 6 sen sei wie einer von 20 Jahren. Eine Versüngung der rmee sei also aus physischen Gründen nicht erforderlich, aber auch k nicht gerechtfertigt. Die Armee werde durch die usscheidung der Landwehr als Kriegstruppe nicht wesentlich ge— winnen. Die Beschränkung der Verdy'schen Pläne bezüglich der Cavallerie und Artillerie sei mit Freude zu begrüßen, aber ganz über— . sei bisher, daß das Verdyssche Project nicht, wie die jetzige , die Errichtung von 171 Bataillonen angestrebt habe, ij ern nur auf Grund der bestehenden Formationen die Wehrkraft habe verstirlen wollen. Die Schaffung von besonderen Compagnieen aus der, Aus zildungs mannschaft sei ein Rückschritt und widerspreche den militärischen Intentionen des Königs Wilhelm. Aus Gründen , n n Wohlstandes sei die . der Militärvorlage Abg. Bebel (Soc.): Wenn die gegenwärti i Verdy'schen Pläne auch beschränke, so . sich kö glaubten, daß mit derselben ein Abschluß erreicht sei und daß nicht Bielleicht in zwei Jahren eine weitere Vorlage komme, welche die . schen Pläne ausführe. Der Gedanke, daß man nach der Vor⸗ age im Kriege nicht sofort die alten Jahrgänge heranzuziehen brauche sei nur eine captatio bensvolentiae, die nach außen wirken solle, während jeder mit den Verhältniffen Bekannte wisse, daß bei einem heutigen Friege gleich vom ersten Tage der Mobilmachung die ganze Armee bis auf den letzten Mann unter die Waffen treten müsse Zum zweiten Male habe der Reichskanzler heute, erklärt, daß alle Vorlagen mit Rücksicht auf ihre Wirkungen auf die Socialdemokratie ausgearbeitet würden, d. h. sie seien darauf berechnet, der Social⸗ demokratie möglichst Abbruch zu thun. Er begrüße diese offene Er⸗ klärung, denn sie schaff. Klarheit. Wenn aber der Reichskanzler durch seine bisherigen Vorlagen die Socialdemokratie zu schadihen meine, dann irre er. Man habe das Trunksuchtsgesetz nur zurück= , weil man dies mit der Biersteuer nicht vereinigen könne. Der . habe gemeint, sein Grundfatz fei: Suum enique. Für ie Arbeiter sei bis jetzt für das, was ihnen gebühre, sehr wenig herausgekommen. An dem Geschenk von 40 Mn en wollten die Brenner um jeden Preis festhalten. Der Abg. Dr. von Frege habe bon der Arbeitsnoth auf dem Lande gesprochen. Wo blieben aber die Arbeiter Warum liefen sie in die Städte? Warum müsse man zu einem Auswanderungsgesetz greifen, um der Arbeiterflucht einigermaßen Einhalt zu thun? Weil die Lebenshaltung und Bedingungen auf dem Lande so schlechte seien. Und käme das Auswanderergesetz wirklich zu stande, würde es dieser Massenflucht Einhalt thun? Er gebe zu daß die Leute sich oft vagen Hoffnungen hingäben und daß sie sich täuschten. Mache man aber die Auswanderung . dann werde die Unzufriedenheit in hellen Flammen aufschlagen. Er be— streite, daß die Grundherren im Osten in einer traurigen Lage seien. Nicht durch das Interesse der Actiengesellschaften sei die Freizügigkeit hervorgerufen, sondern durch die moderne kapitalistische Entwickelung. . und Gewerbefreiheit seien deren unumgäng⸗ liche orrelate, denn der Kapitalist habe sich, woher es auch sei, die Kräfte beschaffen müssen, die er habe aus— beuten wollen. Der Zug der Arbeiter nach dem Westen sei unauf⸗ haltbar, weil die Lebensbedingungen im Westen günstiger seien als im Osten. Die Ueberproduction sei nur eine Folge der gegenwärtigen großkapitalistischen Produetionsweise. Dagegen gebe es kein Heil⸗ mittel. Die Perioden des allgemeinen Nothstandes würden immer K kürzer werden; allmählich würden Al r die Waaren immer enger, di ĩ mächtiger werden. k ö
Damit schließt die Besprechung.
Es folgt eine Reihe persönlicher Bemerkungen.
ö. Auf Antrag der bh Graf von Behr (Rp.), Dr. von
. gen hen g . (nl. ), Freiherr von Huene ͤ ; icke wird ein gro il des
der Budgetcommission überwiesen. 30 J .
Schluß 5i/ Uhr.
Handel und Gewerbe. ö
New⸗York, 2. Dezember. (B. T. B.) Die Fondsbör eröffnete in matter , zu niedrigeren Cursen, deß fn sich : weiteren Verlaufe und schloß bei recht fester Tendenz. Der Umsaß der Actien betrug 427 000 Stück. Der Silbervorrath wird 3 gene a gt ö Fients n,, betrugen . ie Silberankäufe für den Staats . Unzen . 8 0 e 9 ö orgen gelangen 16 Millionen Dollars Gold, 335 00 Unzen Silber und 159 mexikanische Dollars zur Verschiffung. Weizen eröffnete niedriger, zog sodann für einige Zeit an, darquf Reaction infolge Realisirungen der 6. iers. Schluß stetig Mais anfangs unverändert, hatte ruhigen Verlauf und schloß matt. ö aumwollen⸗Wochen — 3 Zufuhren in allen Union häfen 349 009 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 137 0090 Ballen, ö nach dem Continent 100 000 Ballen. Vorrath 1022000 allen. .
Chicago, 2. Dezember. (W. T. B. Wei õ niedriger, später aber besser auf Deckungen . . nr,
einfach zusammenftellte und aus dieser Zusammenstellung einen Etat
die Militärvorlage hätte wesentlich dazu beigetragen, die Wähler in
r ,
stetiß. — Mais niedriger auf Verkäufe der Haussiers. Schluß matt.
Gegenbemerkung erlauben: Fand denn die Wahl in Kelheim zu einer Zeit
* 287.
Per sonalveränderungen.
göniglich Breußische Armee. Offiziere, Portepee⸗-Fähnriche . Ernennungen Befsrtderungen und Versetzungen. Im activen Heere, Neues Palais, 26. November. rhr. v. Schleinitz, Gen. Major und Commandeur der 21. Inf. Brig, in gleicher Eigenschaft zur 31. Inf. Brig. versetzt. Frhr. w. 4 Oberst und Com⸗ mandeur des 3. Oberschl. Inf. Regts. Nr. 62, unter Stellung à la suite dieses Regts, mit der Führung der 21. Inf. Brig. beauftragt. Neumann, Oberst Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des . Hess. Inf. Regts. Nr. 82, unter kö zum Obersten, zum Commandeur des 3. Sberschl. Inf. Regts. Nr. 62 ernannt, v. Grolman, Major und Bats. Commandeur vom 2. nseat. Infanterie⸗ Regiment Nr. 76, unter Beförderung zum Oberst⸗Lt., als etats⸗ mäßiger Stabzoffizier in das 2. Hess. Inf. Regt, Nr. 82, Frhr. p. Gayl, Major vom Generalstabe des IX. Armee⸗Corps, als Bates. Commandeur in das 2. Hansegt. Inf. Regt. Nr. 76, Be⸗ seler Mejor vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des IX. Armee⸗Corps, — versetzt. Graf v. d. Groeben, v. Heine⸗ mann II., Hauptleute aggreg. dem Generalstabe, unter Belassung bei den Großen Generalsfabe, in den Generalstab der Armee ein⸗ rang t,. v. Förster, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 144, unter Stellung Tie ite diefes Regts, zum Commandanten von Bitsch ernannt. Rofentreter, Major und Commandeur des Jäger⸗Bats. Graf Yorck von Wartenburg (Ostpreuß) Nr. 1, unter Beauftragung mit den Functionen des etats mäß. Stabsoffiziers, in das Inf. Regt. Graf Dönhoff C. Ostpreuß.) Nr. 44 versetzt. Richter, Major und Bats. Com⸗ mände ur vom Inf. Regt. tr. 140, zum Commandeur des Jäger⸗ Bats Graf Vorck von Wartenburg (Ostpreuß. Nr. 1 ernannt. Wund ch, Major vom 8. Astpreuß. Inf. Regt. Nr. 4ö, als Bats. Fommandeur in das Inf. Regt. Nr. 149 versetzt. Wahnschaffe, Majer aggreg. dem Inf. Regt. von Voigts⸗Khetz (3. Hannob.) Rr. 79, in das 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45 einrangirt, Leh⸗ micke, Major aggreg. dem 4. Dberschles. Inf. Negt. Nr. 63, in dieses Regt. wiedereinrangirt. v. Britz ke, Oberst und Commandeur des 2. Westfälischen Hus. Regtz. r. 11, behufs Vertretung eines Abtheil. Chefs, zum Kriegs ⸗Ministerium v. Ho meyer, Oberst⸗Lt. A la zuite des Magdeburg. Drag. Regts. Nr. 6 und Director der Offi⸗ zier⸗Reitschule im Militär Reit⸗Institut, behufs Vertretung des FCommandeurs, zum 2. Westfäl. Hus. Regt. Nr. 11, — commandirt. v Gustedt, Major und etatsmäß, Stabsoffizier des 3 Garde— Üilan. Regts, behufs Vertretung des Directors der Offizier⸗Reitschule, zum Militär⸗Reig⸗Institut eommandirt. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 25 November. Geitm ann., Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Hannover, zur Geschoßfabrik in Siegburg versetzt. Abfchiedsbewikligungen. Im activen Heere. Berlin, 22. Nobember. Heinrichs, Major vom 4. Oberschles. Inf. Regt. Rr. 63, mit Pension zur Disp. gestellt. Beamte der Militär-⸗Verwaltung. Durch Berfügung des Kriegs-Ministe riums. 1. No⸗ vember. Werner, Zeug⸗Lt. 4. D., unter Belassung in dem Com⸗ mandoverhältniß bei dem Kriegs⸗Ministerium, zum Militär⸗Intend. Secꝛetär ernannt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche Handelsstatistik hat im Jahre 1891 gleich den drei vorhergehenden Jahren mit einer fogenannten Passip- Bilanz abgeschlossen, indem der Einfuhrwerth (i034 Millionen Mark) den Aus fuhrwerth (3339,7 Millionen Mark) um 166557 Millionen Mark überstiegen hat. Läßt man den Edel⸗ metallverkehr außer Betracht, so ergiebt sich für die Einfuhr ein Werth von 4156.3 Millionen Mark und für die Ausfuhr ein solcher von 3175, 5 Millionen Mark, sonach eine Passiv⸗Bilanz von Nö, 3 Millionen Mark. Man hat in neuerer Zeit angesichts der That⸗ fache, daß die hochentwickeltsten und kapitalkräftigsten Staaten wie Großbritannien und Frankreich seit Jahren erhebliche Mehrwerthe der Einfuhr aufweifen, während Länder wie Rußland, Serbien, Desterreich⸗Ungarn stets Ausfuhrüberschüsse haben, die frühere mercantisistische Anschauung von der nothwendiger Weise eintretenden Verarmung eines Landes kei fortgesetztem Ueberwiegen der Wagren⸗ einfuhr über die Ausfuhr fallen gelassen, und so wird man auch bei Deutschland, welches erhebliche Kapitalien im Auslande angelegt und einen großen Besitz ausländischer Schuldpaviere hat, die sogenannte ungünstige Handelsbilanz in der Natur der polkswirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse begründet finden, ö. .
Auch im Jahre 1892 wird nach den im Septemberheft der Monatlichen Nachweise über den Auswärtigen Handel veröffentlichten Abschlüssen der abgelaufenen drei Quartale sich eine Passiv⸗Bilanz des deutschen Handels herausstellen, die vorbehaltlich der etwa im 4. Quartal 1852 noch eintretenden Schwankungen im Waarenven kehr und der durch die neuen Preisfestsetzungen wahrscheinlich statt= . Reductionen sich vielleicht auf 6 als 1 Milliarde Mark
elaufen wird. .
In den ersten drei Quartalen des Jahres 1892 betrug nämlich der Einfuhrwerth ohne Edelmetallverkehr 295,3 Millignen Mark und die Ausfuhr 2304,9 Millionen Mark. Rechnet man hierzu unter Annahme eines verhällnißmäßig gleich starken Verkehrs für das vierte Suartal 1597 einen Einfuhrwerth von 106678 Millionen Mark und cinen Ausfuhrwerth von 768,7 Millionen Mark, so läßt sich pro 1897 eine Gesammteinfuhr von 4271, Millionen Mark und eine Gesammtausfuhr von 373,7 Millionen Mark berechnen.
Nimmt man den Ein- und Ausfuhrwerth des Vorjahrs — 190 an, so reyräfentiren die für die ersten drei Quartale 1892 vorlãufig be⸗ rechneten Werthe in der Einfuhr 77,20 o und in der Ausfuhr 72,50 / 0 der Gesammtwerthe des Vorjahrs.
Bierbrauerei und Bierbesteuerung.
Das soeben herausgegebene Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs enthält die neueste Statistit der Bierbrauerei und Bierbefteuerung im deutschen Zollgebiet, deren Angaben gegenwärtig „besonderes Interesse bieten. Im ir au st euer, Gebiet, d. h. dem deutschen Zollgebiet ohne Bayern, Württemberg, Elsaß Lothringen und Luxemburg, waren im Etatsjahre 1891 / 92 S5 gewerbliche Brauereien im Betriebe gegen sol im Vorjahre, 190 068 im Jahre 1881/87 und 10 78 im Jahre 1572. Wie hieraus sich ergiebt, vermindert sich der Bestand der betriebenen Brauereien fortwährend, und namentlich sind es die kleinen ländlichen, obergähriges Bier bereitenden Betriebe, die in der Zahl mehr und mehr zurückgehen. Die Menge des gewonnenen Biers betrug 32 6362 222 hl, 332 770 hlimehr al im Vorjahre. Darunter waren TS4I 495 hl obergãhriges Bier (im Vor jahre 3 z27 203 hl) und 24 756 817 hI untergähriges Bier (890/91 23 g52 250 hl). Die Zunahme der Biererzeugung entfälit daher ausschließlich auf die Erzeugung der untergährigen Biere, während die erstellung der obergährigen Hie wieder beträchtlich zurückgegangen
t, weil die biertrinkende Bevölkerung mehr und mehr den unter⸗
. 3weite Beilage . zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnahend, den 3 Dezember
1280 t
Brauereien
52576 000
treten.
unter den
beschãftigt
entstanden
in Ougr
des
21. Mai
Für
Nr. 5).
Bei
Novem
An In
Guben
für das
n,. Bieren vor den obergährigen den Vorzug giebt. Zur Bier⸗ ereitung verwendet wurden 630 751 4 SBetreide, darunter 613 631 1 Gerftenmalz, 43065 t Reis, 3169 t Zucker und
Treite
andere Malzsurrogate. an Braumaterialien verwendet 19,47 Kg Getreide und Reis und 0,14 Kg Malzsurrogate, dagegen 1851/82 26,19 Rg Getreide und Reis und O09 Kg Malzfurrogate und 1873 26,73 kg Getreide und Reis und O11 kg Malzfsurrogate. Im letztgenannten Jahre sind daher zur Bereitung von 1 hl Bier noch 1,25 kg Getreide und Reis mehr verwendrt worden als 1891/92, was sich zum theil aus, der verbesserten technischen Einrichtung der erklärt. Mit Einschluß der Einfuhr und nach Abzug der Ausfuhr ergiebt sich 1891/93 für das Brausteuer⸗Gehiet ein Verbrauch von 34 237 000 hl oder von 87,9 1 Bier auf den Kopf der Bevölkerung. Dagegen sind verbraucht worden: in Bayern 1891 IL 340 000 hl oder 219,41 auf den Kopf, in Württemberg 1831/92 3 472 000 hl oder 169,9 auf den Kopf, in Baden 1891 1 6509000 h] oder 99,31 auf den Kopf, in Elsaß-Lothringen 1055 009 hl oder 65,5 1 auf den Kopf und im ganzen deutschen Zollgebiet hl oder 1955 1 auf den Kopf. Die Einnahme an Bierabgaben (abgesehen von den Gemeindeabgaben) betrug im leßten Jahre; im Brausteuer⸗Gebigt 393 Milllonen Mark oder O,ü8 S auf den Kopf, Bayern 30,8 Millionen Mark oder 5,47 auf den Kopf, in Württemberg 35 Millicnen Mark oder 416 auf den Kopf, in Baden 5.4 Millionen Mark oder 325 4 auf den Kopf, in Elfaß⸗Lothringen 26 Millionen Mark oder 161 40 auf den Kopf und im ganzen deutschen Zollgebiet 77,6 Millionen Mark oder 1,56 M auf den Kopf.
1h1I Bier
in Horloz Delegirten gingen die V wieder aufgenommen würde. — Ruhestörung vorg⸗kommen, w
Vernehmung der im — Auch meltet wird, unter den Bergleuten, die heute früh zu Tage fuhren, infolge der Vorgänge in Tilleur ei
Vom beutigen Tage wird weiter berichtet: Die Nuhe im Gestern Abend wurde
Strikegebiet ist vollständig wiederhergestellt.
mittag die Strikenden gegen die k mit einem Beile bedrohte. zürgermeisters
Aus Pest wird der ‚Mgdb. Ztg.‘ über bewegung im Kohlenrevier der Oesterreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn berichtet, wo seit Donnerstag 2709 Szeged in gingen zwei Bataillone Infanterie und zwei Bataillone Honbeds nach dem Ausstandsgebiet ab.
stach Mittheilung des Statistischen Amts d sind bei den biefigen Skandesäm tern in der Woche vom 20. November bis inck. 26. Rovember er. jur Anmeldung gekommen: 256 EChe— schließungen, 972 Lebendgeborene, 33 Todtgeborene, hö0 Sterbefãälle.
Durch eine im „Diario do
J Durch eine im „Diario d Governo' veröffentlichte Verfügung des Königlich vor e für von Cholera verseucht - erklärt:
des Innern werden er . . 2. Nopember alle Häfen des Departements Pas
I) seit dem 1 : de Calais in Frankreich, . 2) seit dem 1. November alle Häfen Hollands.
vember 1892 auch der Donauhafen T vergl. ‚Reichs⸗Anzeiger Nr. 282 vom 2
1 3941316 700 ½Æ½ im Oktober d. J. November 1891.
Tägliche Wagengestellung f
gestellt keine
Rutzungswerth 16 520 10; Mindestgeb gebot von 186 001 0 wurde die Frau Belle⸗Alliancestraße 21, i,, — Am Schleswiger Ufer ss,
dem Wagenfabrikanten W. Brandt gehörig; Nutzungswerth 12 900
Im Durchschnitt worden 1891/92
Zur Arbeiterbewegung.
ist ein Einvernehmen
Hospital r in Seraing ist,
Die Auflösung des Unterstützungsvereins Deutscher Buchdrucker ist durch das Ergebniß der Urabstimmung beschlossene Sache. Wie die ‚Lpz. Ztg. berichtet, haben von 13 722 abgegebenen gültigen Stimmen sich 13 9865 für und 637 gegen die Auflösung aus— gesprochen, während der Verein im ganzen 16500 Mitglieder zählt. Iln die Stelle des Unterstützungsvereins“ wird also der Verband
In Bremen soll, wie die Br. Brg.Ztg.“ berichtet, wegen veränderter Lohnzahlung ein Ausstand der Droschkenkutscher in Aussicht stehen. Ueber den Ausstand auf der Kohlengrube zu Horloz (vergl. Nr. 285 d. Bl.) liegen folgende we aus Lüttich vom gestrigen Tage vor: einer Abordnung der Strikenden mit der Direstinn der hergestellt w erpflichtung ein, daß die Arbeit am Montag In Til leur ist kein neuer Fall der enngleich noch eine gewisse Erregung Bergleuten herrscht. Der Untersuchungsrichter ist mit der untergebrachten
itere Wolff sche Meldungen Infolge einer Unterredung
wie vo
ne gewisse Erregung
Ge ein Individuum verhaftet, welches bereits
Maßregeln.
Cholera.
Fran kreich.
Portugal.
1891.)
Bulgarien.
den Waarenverkehr nach Bulgarien ist sit dem 28. No: utrakom Turtukai) geöffnet 8. November 1897 unter
Gendarmen aufhetzte und den te. In Tilleur wurden auf Befehl die Wirthshäuser gestern Abend 7 Uhr geschlossen. eine Ausstands⸗
Gefundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
zest, 2. Dezember. Von gestern Abend 5 Uhr bis heute Abend 6 Uhr ift hier eine Person an Cholera erkrankt und eine gestorben.
Durch Verordnung des französischen Ackerbau⸗Ministers vom 18. November 1852 ist aus Anlaß des Auftretens der Maul⸗ und Klauenseuche in den Riederlanden die Ein⸗ und Durchfuhr von Rin⸗ dern, Schafen, Ziegen und Schweinen aus den Niederlanden an den französsschen Land. und Seegrenzen bis auf weiteres verboten worden.
Governo“ vom 23. November 1892 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern sind der Hafen von Rio de r übrige Hafenplätze der gleichnamigen Provinz seit dem 1. dess. Mts. für rein
Don Gekbfieber erklärt worden. Vergl. R. A.“ Nr. 117 vom
vom 28. Norember 1892 tugiesischen Ministeriums
Handel und Gewerbe.
den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im . 600 6 abgerechnet
ber 1892 132
an der Ruhr und in der Ruhr sind am 2. d. M.
Wagen. e n , ien sind am
rechtzeitig gestellt keine Wagen.
wangs⸗Versteigerun
n und Koks sien. ö. 33, nicht rechtzeitig
gen.
Beim gn icke nñ Amts gericht 1 Berlin standen am 1. und Z. Dezember die nachbezeichneten Grund
stücke zur
erftraße 12, dem Kaufmann K. Ka kstein,
Meistgebot von 185 000 6 wurde f, Alte Jakobstraße 20, Ersteher. —
ot 180 000 10; ; Rentiere Bulan, geb. Riese,
der Kau Put bu
Arbeiter striken. Aus
er Stadt Berlin
worden gegen und 1418035 300 M im
sind zu
Kohlengrube orden. Die
Verwundeten n dort ge⸗
gestern Vor⸗
Janeiro und die übrigen
Versteigerung: hier, gehörig; für das Meist⸗
E892.
dem Tischlermeister Reinhold Schindel, hier, gehörig; Nutzungs⸗ werth HI 850. ½; für das Meistgebot von 157 100 6 wurde der Kaufmann Heinrich Pariser, Sebastianstraße 85, Ersteher.
Berlin, 2. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalj) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise) Hof⸗ * Ge— noffenschafts Butter Ia. 114-117 A,. IIa. 110 1113 16. IIIa. — Mn, do. abfallende 109 = 109 6, Land Preußische 97 100 K, Netzbrücher 7. -= 1090 6, Pommersche 97 — 100 , Polnische — . Bayheris Sennbutter — S6, do. Landbutter 95 — 100 M. Schlesische 98 — 103 6, Galizische 85 — 90 M, Margarine 40 - ö M = Käse: Schweizer, Emmenthaler 83-87 ½, Bayerischer 60 = 70 6. Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 = 65 6 do. a. 50 - 60 S6, Holländer 80 - 85 46, Limburger 40 = 45 4, Quadrat⸗Mager⸗ kãse Ta. 25 30 6, do. IIa. 15-26 M — Schmalz: Prima Western o / Tara 58, 09 S, reines, in Deurshland raffinirt 38 00 = 59, 00 06, Berliner Bratenschmal; So. 00 - 62,09 * — Fett, in Amerika raffinirt 4400 M, in Deutschland raffinirt 43,00 (Ailles pr. S0 Kg. Tendenz. Butter: Bei ruhigem Geschãäft gaben Preise nach. Schmalz: stark steigend.
— Börse zu Düsseldorf. (Anttlicher Preisbericht vom 1. De⸗ zember 1592) Das Kohlengeschä ft ist lebhaft. Der Eisenmarkt ift gedrückt. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk] Kohlen und Ko ks gelangten nicht zu amtlicher Notiz. Erze: 1) Rohspath 750 — 20, 2) Gerösteter Spgtheisenstein 1.0 1200, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam — 4) Naffauischer Roth⸗ isenftein mit ca. S0 o Eisen 8, 40 — 9, 00, ) Rasenerze franco. Roheifen: 1 Spiegelessen Ia 19 — 120,9 Mangan 51. 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rhein.⸗westf. Marken 49-51, Sieger⸗ länder 46 = 47, 3) Stahleisen 50 —=51, 4) Engl.. Bessemereisen ab Berschiffungẽhafen 46 — 47, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela cif. Rotterdam — — 6) Deutsches do. — 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle =—, 8) Puddeleisen Euxemburger Qualitãt) IS, 20, 9) Engl. Roheisen Nr. II ab Ruhrort 57 55, 10) Luxemburger Gießereieifen Nr. III 465 00, 11 Deutsches Gießereieisen Nr, I 62. 13) do. Nr. II — 13) do. Nr. III. 55, 14) de. Hämatit 62, 155 Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort ——. — Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 117.50 — 120. — Bleche: 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 145. 2) Kesselbleche 155 —=165, 3) Feinbleche 125 — 140. — Dr aht: I) Eisenwalzdraht — 2) Stahlwalzdraht .
Leipzig, 2. Dezember. (W. T. B) Kammzug-Termin⸗ handel. ga Plata. Grundmuster B., per Dezember 3, 724 M, per Januar 3,75 A6, per Februar 3,77 4, per März 3,80 4, per April 3,827 M6, per Mai 3,85 6, Ver Juni 3, 85 A6, per Juli 3,85 M, per August 3,85 „6, per September 3,85 M, per Sktober 3,55 M, per November — Umsatz 60 000 kg. . Hamburg, 3 Dezember. (W. T. B. In der gestrigen Generalverfammlung der Verlagsanstaltund Druckerei Actien⸗ efellschaft, vormals Richter, wurde nach mehrfachem Wider⸗ spruch schließlich mit 932 gegen 86 Stimmen. Decharge ertheilt. Br. Stham er legte hiergegen auf Grund des § 120 des Handels⸗ gesetzhuches Protest ein. Br. Kleinschmidt hatte eine vierwöchent⸗ liche Vertagung verlangt, weil 436 Actien wegen des bekannten Prozesses beim Landgericht deponirt sind und ihren Inhabern der Zutritt zu der Generalversammlung nicht gestattet worden war.
London, 2. Dezember. (W. T. B Wollauction. Preise fest, behauptet, geringere Geasy, Merino und feinere scoured Croß⸗ breds weniger fest.
An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.
3. Dezember. (W. T. B.) Die Verwaltung der London and River Pate Bank schlägt die Vertheilung einer Dividende von 123 94 vor.
Manchester, 2. Dezember. (W. T. B.) 12 Water Taylor bz, 30r Water Taylor 8, Zr Water Leigh 73s, 3or Water Clapton s, zr Mock Brooke Sk, 40r Mapoll S4, Mr Medio Wilkinson 934, 333 Warpcops Lees 73, 36r Warpeops Rowland S), 36r Warp⸗ cops Wellington , 40r Double Weston z, 60r Double courante 8 ö. 327 116 varde 16 16 grey Printers aus 32r / 46r 168. Fest.
Glasgow, 2. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheifen in den Stores belaufen sich auf 346 497 Tons gegen 500 042 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen betragt 78 gegen 74 im vorigen Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten.
46 Für den Bau von Tertiärbahnen sind in verschiedenen Kreisen des Regierungsbezirks Köslin schon Vorbereitungen im Gange. Eine Reihe zum theil sehr leistungsfähiger Unternehmer hat sich bereit gefunden, die Bauten zu projectiren und eventuell auszuführen.
London, 2. Dejember. W. T. B.). Der Castle⸗ Dampfer Habarden Cast le ist auf der Heimreise gestern von Capetown abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Dru mmond Castle“ ist auf der Ausreise von London abgegangen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
Gestern Abend wurden zwei Scenen des Schi! ler'schen De⸗ metrius- Fragments neu einstudirt — mit sehr eindringlicher Wirkung zur Aufführung gebracht. Um zunächst das ãußerliche Moment hervorzuheben, so waren die scenischen Bilder sehr harme⸗ nisch . im ersten Aufzug die Pracht und das frisch pul⸗ sirende Leben des Reichstags zu Krakau, ein großartiges, bewegtes Bild, das mit der Ueberredung des heruntergekommenen pol⸗ nischen Adels durch die intriguante Woywodentochter Marina charakteristisch abschließt, und im y, hierzu im zweiten Aufzug die ergreifende Scene in der Säulenhalle des weltfernen Klosters mit dem Ausblick in die trostlofe, eisige und schneebedeckte Landschaft. Im ersten Aufzug fesselte der Demetrius des Herrn Matkowseky Auge und Ohr sast gleichmäßig; das Schicksal dieses für sein Recht und seine heilige Pflicht; begeisterten Jüngling mit der edlen Gestalt und der hinreißenden, sympathijchen Stimme konnte die ihm ohnehin gewogenen Herzen der polnischen Großen rühren und überwinben; natürlich muß reflectirend die gleiche Wirkung auf Seele und Gemüth anderer Zuschauer und Hörer, wie sie im Theater sitzen, sich offenbaren, und damit war der schöne Erfolg des ersten Aufjugs umfomehr entschieden, als auch Herr Arndt den Fürsten — 53 den einzigen hervortretenden Gegner des Demetrius, sehr würdig und kräftig, wenn auch anfangs etwas schwerfällig gab; allerdings reichte auch die Darstellungskraft, und. Stimmgewalt der Frau von Hochenburger ö. die Marina nicht völlig aus. Im zweiten Aufzug konnte Fräulein Poppe als Marfg ihr tiefes — 5 und ihr ergreifendes Organ voll bei der Lösung ihrer schwie⸗ rigen Aufgabe zur Geltung bringen; Hoheit und Würde, aber auch wilde Leidenschaft und tiefster Ingrimm sind die hervorragenden Eigenschaften dieses Charakters, welche die Darstellerin sehr ergreifend und rührend ausdrückte.
. Louis erstraße 43.
Den Schluß des Abends bildete da tra ikemische Märchen Turandot“, das alle Herzen zur Fröhlichkeit stimmte.
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