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Volke noch nicht ausre
den Flottengesetz fordern konnen, als gefordert worden ist.
Meine Herren, das Flottengesetz hatte noch seine besondere Be⸗ deutung dadurch, daß es gesetzlich die Organisationen und
die Methode der weiteren Entwickelung unsere Flotte
fest legte. Ich habe bereits bei der ersten Lesung des Flottengesetzes einer vielleicht in Zukunft nothwendigen Verstärkung insofern Ausdruck zu verleihen gesucht, als ich mir damals auszuführen erlaubte, daß nach meiner Ansicht für die verbündeten Regierungen die unbegrenzte Gültigkeitadauer dieses Gesetzeg keine Frage prinzipieller Be⸗ dautung sei.
Nach Bewilligung des Flottengesetzes von 1898 brach der spanisch⸗ amerikanische Krieg aus und führte mit erschreckender Deut lichkeit aller Welt vor Augen, welche Bedeutung es hat, wenn eine Nation große Seeinteressen besitzt und nicht die Mittel, sie zu vertheidigen. Es trat ganz naturgemäß ein Drängen auf eine schnellere Entwickelung der deutschen Flotte ein. Auf meinen Vortrag wurde dann an maßgebender Stelle im Dezember vorigen Jahres die Entscheidung getroffen, daß wir jwar nach Beendigung des Sexennats einer Vermehrung unserer Flotte ernftlich näher treten müßten, daß aber zunächst der VUrsuch gemacht werden müßte, das Flottengesetz in der Weise, wie es vorlag, auszuführen und mit der Limitierung auszukommen. Diese Entscheidung ist für mich die Grundlage gewesen für meine Erklärung in der Budgetkommission, daß bei allen in Betracht kommenden Stellen die feste Absicht be⸗ stehe, das Flottengesetz durchzuführen und die Limitierung innezu⸗ halten. Inzwischen gingen die historischen Ereignisse ihren Gang weiter und zeigten uns immer deutlicher, welche Bedeutung es hat, wenn unsere Wehrkraft eine solche Lücke zur See aufweist, wie sie unsere Flotte selbst nach Durchführung des Flottengesetzes noch auf⸗ weisen würde.
Die weltere Durchführung des Flottengesetzes würde sich nun folgendermaßen gestaltet haben. Nach Bewilligung des vorliegenden Etats ⸗ Entwurfs würden sämmtliche Neubauten, die zur Erreichung des gesetzlichen Sollbestandes erforderlich waren, auf Stapel gesetzt sein. Die Vermehrung der Marine würde damit beendigt sein. Für die nächsten drei Jahre, die drei letzten Jahre des Sexennats, sind nur noch Ersatzbauten vorgesehen, und zwar war für die Inbaugabe von fünf großen Schiffen die geringe Summe von 36 Millionen aus⸗ geworfen. Nun würde sich durch die Preissteigerung und die Noth⸗ wendigkeit, unsere Munitiongbestände in erheblicher Weise ju ver⸗ mehren, bei der Fessel der Limitierung die Durchführung des Flotten⸗ gesetzes in den drei letzten Jahren so gestaltet haben, daß wir, wenn wir gleichzeitig den Ersatzbau der kleinen Kreuzer durchführen wollten, große Schiffe überhaupt kaum auf Stapel setzen könnten. Wollten wir aber den Ersatzbau der völlig veralteten und gänzlich kriegs⸗ unbrauchbaren kleinen Kreuzer zurückstellen, so hätten wir vielleicht in den letzten Jahren zwei bis drei große Schiffe auf Stapel setzen können.
Auf der einen Seite die dringende politische Noth⸗ wendigkeit, unsere Flotte zu verstärken, auf der anderen Seite die Fessel der Limitierung, welche uns zwang, fast drei Jahre für die Verstärkung unserer Flotte unbenutzt vorübergehen zu lassen!
Meine Herren, für meine eigene Entscheidung kam noch ein weiterer Umstand hinzu. Ich hatte mir vorher auszuführen erlaubt, daß ich nach Maßgabe der mir im Frühjahr 1897 zur Ver⸗ fügung stehenden Kenntnisse unsere gesammte Leistunzsfähigkeit nicht höher geschätzt hatte, als etwa die Aufstellung von zwei Liniengeschwa—⸗ dern in den nächsten jehn Jahren. Als die Verhältnisse dringender wurden und die Nothwendigkeit der Verstärkung unserer Flotte immer näher an uns herantrat, habe ich mich durch persönliche Information auf den Privatwerften und bei den dazu ge⸗ börigen Hilfsindustrien überzeugt, daß meine frühere Schätzung der Leistunge fähigkeit zu gering gewesen war, und daß ferner die Ent⸗ wickelung dieser Industrie so rasch vorgeschritten war, daß keine Schwierigkeiten für ein schnelleres Vorwärtsgehen bestanden. Ich hatte ferner Projekte für die Vergrößerung unserer Werften und dazugehörigen Hafenanlagen ausarbeiten lassen, sodaß ich übersehen konnte, daß auch in diesem Punkt Schwierig keiten nicht mehr vorlagen, zumal wenn man in Betracht zieht, daß wir etwa zehn bis zwölf Jahre für diesen Ausbau zur Verfügung haben. Der Umfang der Anmeldungen zur Einstellung als Offizier⸗Aspirant und als sonstiges Berufspersonal in den letzten zwei Jahren bewies ferner, daß die Personalfrage einem beschleunigteren Vorgehen nicht im Wege stand. Meine Herren, gerade die gesetz⸗ liche Festlegung un seres Sollbestandes hat unsere Leistunge⸗ fähigkeit nach allen Richtungen hin so gesteigert, wie man es vor 2 Jahren kaum ahnen konnte Ich bin jetzt von der Uöberzeugung durchdrungen, daß, wenn das neue Flottenprogramm gesetzlich fest⸗ gestellt wird, wir die etwa entgegenstehenden Schwierigkeiten auf materiellem und personellem Gebiet ohne Schwierigkeiten überwinden können.
Meine Herren, ich erlaube mir meine Ausführungen kurz zu resümieren. Ich war, wie ich vor zwei Jahren die Ehre hatte, hier das Flottengesetz zu vertreten, der Ansicht, daß wir für die nächsten 10 Jahre kaum mehr leisten könnten noch bewilligt erhalten würden, als im Flottengesetz vorgesehen ist. Ich war aber niemals der Ansicht, daß der Sollbestand des Flottengesetzes ausreichte für die militärisch gefährlichsten Fälle, mit deren Mö lich⸗ keit Deutschland im kommenden Jahrhundert rechnen muß. Heute bin ich der Ansicht, daß, wenn das neue Flotten programm gesetzlich festgelegt wird, und damit der feste Wille unserer Natlon zum Ausdruck kommt, eine starke Seemacht schaffen zu wollen, dann eine erheblich schnellere Entwickelung, als ich vor wei Jahren angenommen habe, sehr wohl möglich ist, und daß es mit Rücsicht auf die lange Beschaffungsfrist, die eine Flotte fordert, im wohlver⸗ standenen Interesse des Vaterlandes liegt, in der Entwickelung unserer Flotte schneller vorzugehen.
Die Herren werden mir wohl glauben, daß es mir persönlich sehr schwer geworden ist, jetzt schon an die Bearbeitung einer neuen Novelle zum Flottengesetz heranzutreten. Auf der einen Seite aber die bittere politische Nothwendigkeit, unsere Flotte baldigst zu verflärken, auf der anderen Seite die Fessel der Limitierung, welche un zwang, drei Jahre für die Veirstärkung der Flotte
sie der Staatzselret‚r des Reichs
J
antwortung v Stellung, wle bei solcher Alternative die Entscheidung nicht zweifelhaft sein. Ich hoffe, meine Herren, daß das hohe Haus dieser Sachlage Rechnung tragen wird, und wenn die Vorlage dem hohen Hause zugegangen, die Herren sich auch ihrerseits davon überzeugen werden, daß im Interesse unseres Vaterlandes, dessen Sicherheit und Gedeihen uns allen gleichmäßig am Herzen liegt, es gut und richtig ist, nicht kostbare Zeit zu verlieren, sondern zu handeln. ( Vereinzeltes Bravo bei den Nationalliberalen. Heiterkeit links. Unruhe.)
Staatssekretär des Reichts⸗Schatzamts Dr. Freiherr von Thielmann:
Meine Herren! Ihre fröbliche Stimmung beweist mir, daß Sie nach den Ausführungen, die Ihnen soeben von den Vertretern der verbündeten Regierungen vorgetragen worden sind, auch werden etwas über die Ziffern hören wollen (Heiterkeit), welche die Ver⸗ mehrung unserer Flotte im Laufe von 16 Jahren — das ist eine lange Frist, meine Herren — beanspruchen wird.
Die Art und Weise, wie der Flottenplan auf die Reiche finanzen einwirken wird, kann ich Ihnen, meine Herren, nur in Umrissen darlegen; denn das Gesetz ist noch nicht zur Vorlage bereit. Wie der Herr Reichskanzler Ihnen soeben gesagt hat, besteht die Absicht, die einzelnen Bauanforderungen für die Schiffe und alles, was damit zusammenhängt, Ihnen im Wege der ordentlichen Etatsforderung von Jabr zu Jahr vorzulegen. Sie werden also einen genaueren und ins Einzelne gehenden Ueberblick über die Kosten der Flottenvermehrung erst gewinnen können, wenn diese Vorlage ausgestaltet sein wird und der aus ihr erwachsende Geldbedarf für die ein selnen Jahre nach
„Höhe und Eintrittstermin feststeht Ich kann Ihnen jetzt nur die
Umrisse geben.
Soweit es sich um die Verdoppelung der Schlachtflotte und der großen Auslandsschiffe, überhaupt um die Vermebrung des dauernden Bestandes der Flotte handelt, wird an der bisherigen Grundidee der Flottenfinanzierung festgehalten werden. Wir haben die Neubauten bisher auf Anleihe übernommen und haben die Erneuerungsquote — die Ihnen bekannten fünf Prozent vom Gesammtwerth der Flotte nebst einem den Verhältnissen entsprechenden Antheil an den Armie⸗ rungskosten — aus den laufenden Mitteln bestritten, nicht in der
Weise, daß wir einen Erneuerungsfonds ansammelten, sondern, daß wir einen entsprechenden Theil der Summen aus den ordentlichen
Mitteln auf den Flottenzuwachs verwandten. Auch die größeren Werft⸗ anlagen, insbesondere Docks, sind, wie Ihnen bekannt, in der Regel bis jetzt aus Anleihen bestritten worden. Die Gesammtkosten der aus Anleihen zu deckenden Theile der Flottenvermebrung im Laufe von 16 Jahren — hier kommt die erste Ziffer, die ich Ihnen nennen werde — sind auf 783 Millionen Mark geschätzt. (Hört! hört! links.) Daß im Laufe von 16 Jahren eine solche Summe sich in Gestalt von Anleihen aufnehmen läßt, wird nicht angezweifelt werden. (Widerspruch links.) Nun darf ich Ihnen noch die Ziffern der lau⸗ fenden Ausgaben oder vielmehr der Vermehrung der laufenden Ausgaben nennen. Hier muß ich etwas mehr spezialisieren. Bis zum Schluß der 16 Jahre, also bis zum Jahre 1916, wird bei den fortdauernden Ausgaben der Marineverwaltung eine Erhöhung von 80 Millionen eingetreten sein, bei den Schuldenzinsen von etwas über 27 Millionen, bei den Pensiont fonds von 54 Millionen und bei der Erneuerungkquote, nämlich der allmäblichen Verstärkung der aus laufenden Mitteln zu deckenden Schiffsbaukosten 149 Millionen, insgesammt 16535 Millionen. (Zuruf links.) — Zuwachs natürlich! — Auf 16 Jahre ergiebt dies eine alljäbrlich fortschreitende Steigerung der auf ordentliche Mittel zu übernehmenden Ausgaben um etwa 995 Millionen in jedem Jahre. Wenn wir demgegenüber die Entwickelung der Einnahmen des Reichs durch die letzten Jahre verfolgen, so ist die Erwartung berechtigt, daß diese Steigerung sich aus den natürlichen Mehrerträgen der laufenden Einnahmen wird decken lassen, und der heute zum ersten Mal besprochene, Ihnen seit einigen Tagen vorliegende Etatsentwurf für 1900 bestätigt diese Auffassung. Wir haben die Einnahmequellen nach den bisherigen soliden Grundsätzen, den Ihnen bekannten Durchschnittssätzen aus 24 Monaten, für die Getreidezölle aus drei Jahren veranschlagt, und diese solide Veranschlagung hat bei den Zoll⸗ und Steuereinnahmen einen Zugang von rund 51 Millionen für 19600 gegen 1899 gebracht. Ob diese Mehreinnahmen in so glänzender Weise wiederkehren werden, vermag heute niemand zu sagen. (Hört! bört! links) Ich bin weit ent fernt, Ihnen zu versichern, daß wir jedes Jahr den Etat um b0 Millionen werden erhöhen können. Nehmen Sie aber von den 50 Millionen nur die Hälfte, nehmen Sie nech einen kleineren Theil, so wird dieser kleinere Theil schon reichlich genügen, den alljährlich, wie eben skizziert, erwachsenden Mehrbedarf der ordentlichen Aus gaben für die Flotte in Höhe von 9 Millionen oder nicht ganz 10 Millionen zu decken. In dieser Hinsicht, meine Herren, ist kein Grund zu elner Besorgniß.
Abg. Dr. Lieber (3entr) zur Geschäftsordnung: Ich beantrage die Vertagung der Sitzung. Es ist ein völlig auß rgewöhnlicher Vor—⸗ gang, daß die erste Berathung des Etats aus chließlich unter den Schatten einer einzigen Gesetzes vorlage gerückt wird, welche noch nicht einmal vorliegt. Rach dem herkömmlichen Finanzexposs treten eine ganze Reihe hoher Bundesbevollmächtigter auf und sprechen zum Reichstag über eine Angelegenbeit, von der an erkannt werden muß, daß sie von lebenswichtiger Bedeutung für Reich und Reichstag ist, aber nicht, daß sie in nothwendigem und unmlttelbarem Zusammenhange mit dem Etat ftebt, in welchem nicht ein Psenrig für die Vorlage verlangt wird. Wegen dieser Außer⸗ gewöhnlichkeit der Vorgänge liegt es im Interesse sämmtlicher Par- teien, nicht genöthigt zu sein, sofort zu dem Gehörten Stellung zu nehmen. Was dem Einen recht, wird dem Andern billig sein, und so wird uns nichts Anderes übrig bleiben, als heute kein Mitglied des . zu nöthigen, sofort nach den Herren vom Bundesrath zu
rechen.
Abg. Bebel (Soz.): Ich stimme Wort für Wort diesen Aus—⸗ führungen bei. on allen Reden, welche wir heute gehört haben, sind die Ausführungen des Staatssekretärs des Auswäriigen Amts die wichtigsten. Es ist ganz besonders nöthig, den ganzen Wortlaut derselben vor sich zu haben, um nicht durch die Zeitungs—« berichte vielleicht irregeführt zu werden. Da das nicht andeis möglich
ist, als wenn wir den offiziellen Bericht erhalten, bitte ich, daß den Mitgliedern des 6 ein besonderer Abzug dieser Reden thunlichst
noch heute zugestellt wird. Priäsident Graf von Ballestrem: Schon vor dieser An⸗
regung habe ich die Alsicht gehabt, den stenographischen Bericht über die heutige Sitzung den Mitgli dern noch heute zugehen zu lassen, wenn mich die Herren Mitglieder des Bundegrathes durch thun ichste Be⸗ schleunigung in der Herstellung der Korrektur darin unterstützen. Wenn
nlemand widerspri arineamte hat, konnte
orden l der ersten eng ih
Da niemand nder heiee g⸗ k der Schluß nach 3 Uhr. Nä .
Literatur.
Dem neuesten Roman Leonie“ des schnell zu literarischem Ansehen gen Schriftstellers Adolf Schmitthen ner (Verlag bon Fr. Wilh. Grunom in Leipzig) könnte man als Motto einen
Märchenverg geben vom Schneewittchen, dessen Mutter gestorben war;
jedoch mit einem Märchen hat er nur den poetischen Duft gemein am,
mit dem der Verfasser die än so herbe Wirklichkeit nacher zählt. Nun
dieser eigene Reiz der Darstellungsweise bewirkt, daß der Leser daz Schicksal der beiden Frauengestalten Mutter und Tochter Leonke⸗ bis zum Schluß mit Interesse perfolgt. Beiden Heldinnen ift es nich vergönnt, die Erfüllung ihres Lieblingswunsches ju erleben oder zu ge, nießen, denn beide sterben in jugendlichem Alter jäh und gewaltsam dahin. Der Held des Buches, Forstmeister Richard von Hug, der Gatze der älteren Leonie, wird als ein aus Brutalität und We herr! ge⸗ mischter Charakter geschildert, der bald sein Weib rücksichtslos ver. nachlässigt, bald in fast wahnsinniger Liebe zu ibr entbrennt. Bald seben wir ihn daher als ständigen Gast im Wirthshaus des Städtchenk, bald als alles Andere vernachlässigenden liebenden Gatten daheim. Die Schilderung seiner Zechgenossen ist pfychologisch ebenso richtig wie humorvoll. Die Wiedergabe seelischer En pfindungen fowie die Charakterschilderungen zeigen, bei aller Knappheit, eine feine Be⸗ obachtungsgabe. Ferner verleihen die vortrefflich gelungenen Stim⸗ mungebilder aus der Natur dem Werke einen eigenen poetischen Ren Das Buch schließt mit dem Tode der Forstmeistersgattin Leonie tragisch, aber unerquicklich und etwas forciert, wie überhaupt manche Stellen des Romans nach dieser Richtung hin eine fast krankhafte Phantasie bekunden. Versöbnend wirkt jedoch, daß, wie der Leser aus einem vorhergeschickten Theile erfabren hat, der Gatte der armen Leonie alz Wittwer nicht in seinem früheren unsteten Leben verharrt, sondern sich
eines besseren befleißigt. Die Lektüre des Romans hinterläßt zwar
den Eindruck eines echten Dichterwerks, gewährt jedoch am Schluß keine woblthuende Befreiung von den guälenden Gefühlsmalerelen, in denen sich der Verfasser allzusehr gefällt. . .
— Aus dem Kunstverlag von Theodor Stroefer in Nürnberg liegen folgende, von bewährten Jugendschriststellerinnen redigierte und wegen ihrer künstlerisch wie technisch a n . reichen und sorg⸗ fäl igen Ausstattung als Weihnachts Festgeschenke für Knaben und Mädchen besonders enipfehlenswerthe Bücher vor:
Frühlingsblütrben. Gine Gabe für die junge Mädchenwelt im Alter von 14 bis 16 Jahren. Herausgegeben von Bertha Clsment. Ausgestattet mit zahlreichen farbigen und schwarzen Bildern von Künft lern ö ,,. In Leinwand gebunden Pr. 7, 50 M, in Halbleinwand⸗
an M66 —
schönste Hand“ (gemeint ist die, welche Wohlthun übt) beigesteuert und sich ferner als Mitarbeiterinnen die Damen H von Krause, Anng Klie, Elise Maul, Therese Schefer, Bernhardine Schulze ˖ Smidt und Andere beigesellt. Die erstgenannte Schriftstellerin wäblte ihn Vorwü fe aus der Kulturgeschichte und schildert in der Erjählung Au der guten alten Zeit das Leben und Treiben in einem deutschen bürgn.˖ lichen Hause um das Jahr 1680; dieser Stoff, in der fesselnden An J. Gestaltung, erweist sich als ein sehr glücklicher Griff, und dat elbe gilt von der der Zeit um 1807 entnommenen Erjählung „Hannchent Abenteuer. Diesen Geschichten reihen sich ferner Gedichte, drama⸗ tische 6 sowie Anweisungen zu häuslichen Kunstübungen, wie Stickerei, randmalerei ꝛ an. Aber auch damit ist der reiche Inhalt noch nicht erschöpft: man findet auch noch Reise⸗ und Tänderbeschrelbungen (Italien, Hawaii), eine Biographie des Malers Defregger mit Proben seiner Kunst u. 4. Die reiche illustrative Aus“ stattung durch eur gig. Tafeln und Textbilder ist künstlerisch fein und sorgfältig, der Einband von zarter, geschmackvoller Ausführung. Plauderstündchen. Eine Festgabe zur Unterhaltung und Be— lehrung für Knaben und Mädchen von 8 bis 12 Jahren. Heraug⸗ gegeben von Helene Binder. Fünfter Band. Ausgestattet mit ,. Bildern in Farbendruck und Holzschnitt. Preis des
haltenden und belehrenden Beiträgen der mannigfaltigsten Art eischeint alljährlich zum Weihnacktsfest in zwei, einzeln oder zusammen käuflichen Theilen. Auch der diesjährige Band enthält in abwechselungsreicher Folge Geschichten, Märchen, Fabeln, Natur⸗ und Reisebilder, Verse, Schwänke ꝛc. von der Herausgeberin und anderen namhaften Jugendschriftstellerinnen, wie Bertha Clsment, Helene Krüger, Frida Schanz und Ottilie Schwahn. Vor anderen Jugend⸗ büchern ähnlicher Art zeichnet sich das oben genannte durch die Einrichtung aus, daß es für alle Stusen der Kinderjahre, für Knaben und Mädchen vor und in der Schulzeit, Kleine und Kleinste eine entsprechende Aus— wahl bietet. Außerordentlich reich und schön ist auch in diesem Bande der Bilderschmuck, ju dem sich hier noch die drolligen Skizzen des
Quartaners Fritz Hochhinaus mit Briefen an den Verleger gesellen.
Viktorta Erika. Eine Erzählung für junge Mädchen von Anna Klie. Preis, in Leinwand gebunden, 3 S — Die Heldin dteser Erzählung ist eine Dichternatur, arm und bescheiden, aber hoch begabt und phantasievoll. Von dem Grafenkind, mit dem sie im Schlosse, erzogen wurde, getrennt, findet sie bald Gelegen ⸗ heit, ihre Talente selbstaͤndig zu entfalten und die Freude eigenen Verdienstes kennen zu lernen. So vorbereitet, tritt sie in den Ehestand als zweite Gattin eines Mannes, an dessen Seite sie sich eine geächtete, sichere Stellung zu schaffen . Die anmuthige Erzählung hat bei aller Fülle munterer Einzelschilderungen, wie namentlich des Lebens im Schlosse, wo die Heldin ihre erste Jugend zubrachte, einen tieferen Kern. Das Buch ist in Bezug auf Druck, Illustrationen und Einband für seine Bestimmung als Festgeschenk sorgfältig ausgestattet.
Für Mutter und Kind. Illustrlert von Paul Thu— mann. Wohlfetle Volksausgabe, elegant kartonniert, Preis 3 — Ein tiefes, echt deutsches Gemüth pulsiert in diesen Bildern und Versen, metst alten Kinderreimen, die uns Allen von Alters her ver— traut sind. Die Schlichtheit und Wahrheit der Auffassung, das wirklich Kindliche der Gestalten und Scenen, die mit innigem Empfinden dem Leben abgelauscht und mit Meisterschaft demselben nachgezeschnet sind macht das Buch zu einem der schönsten Kinderbücher. Hierzu trägt auch die Vortrefflichkeit und Sorgfalt des von Fr. Wolf in München hergestellten Farbendtucks dat ihrige bei. Auch in dieser neuen wohl— 3. Ausgabe wund das Buch Jung und Alt in gleichem Maße erfreuen.
— Des Pfarrers Kinder. Erzählung aus der Zeit des 30 jährigen Krieges. Von Margarete Lenk. Svo. 304 S. Zweite Auflage. Verlag von Johanne Herrmann in Zwickau i. S. In Leinwandband Pr. 3 4 — Die durch ihre früheren Jugendschriften in weiteren Kreisen bekannte Verfasserin erzählt hier in ihrer einfachen, gemüthvollen und fesselnden Weise die Lebensschicksale von bier Heschwistern aug einem Pfarrhause unter den Trübsalen des 30 jährigen Krieges. Sie giebt dabei ein anschauliches Bild der damaligen Zu⸗ stände, ohne durch zu eingehende Schilderung derselben zu ermüden. Die Gestalten der vier Geschwister sind in ihrer Eigenart so klar ge⸗ zeichnet, daß der Leser sie lebendig vor sich zu sehen meint. Die ganze Erjählung ist dabei von einem gesunden christlichen Geifte getragen und veranschaulicht, ohne inz Moralisteren zu gerathen, eindringlich die Wahrheit vom Segen der Eltern, der auf gottesfürchtigen Kindern ruht. Dag Buch eignet sich vortrefflich als Gescheni für Knaben und Mädchen von 10 big 14 Jahren, wird aber auch Jänglingen und Jungfrauen willkommen sein.
Für diesen neuen Band hat die Herausgeberin selbst die trefflichen größeren Erzählungen Mauerblümchen? und „Die .
landwirthschaftliche Erzeugnisse:
Bandes geheftet 6 M; in Leinwand gebunden 6,60 A*; des Halb⸗ bandes 3,50 M, gebunden 3,75 M — Diese Sammlung von unter⸗
zun Deutschen Reichs⸗A
M 293.
Handel und Gewerbe.
Z den im Reichsamt des Innern zusammengestellren . Nachrichten für Handel und Industrie “.)
Rußland.
Rückvergütung der Aceise bei der Ausfuhr nach inland. Zur Augführung des Gesetzes vom 17. Mat d. J. wegen ückerstattung der Accise bei der Autzfuhr accisepflichtiger Waaren
nach Finland (Deutsches Handeltarchiv 1899, Septemberheft 1 S. 764) hat der Gehilfe des Finanz⸗Ministers eine Verordnung erlassen, durch welche die zur Erlangung des Rechtsanspruchs auf Rückvergütung der Accise bieher erforderlich gewesene Vorlezung von Bescheinigungen der Finländischen Zollämter über die erfelgte Aus, oder Einfuhr der betreffenden Waaren nach Finland entbehrlich gemacht wird. (Zirkular des russischen⸗ Zoll departements.) Zolltarifierung von Waaren. Harzöl ist nach Artikel 86 des Tarifs zu verzollen (0,90 Rubel n. W. per Pud). — J,, Wagen, die von Fahrrädern oder von otoren gezogen werden, sind nach Artikel 173, Punkt 3, des Tarifs zu verzollen, gegebenen Falls unter Anwendung der Anmerkung zu diesem Artikel (18 Rubel n. W. per Stück, eventuell unter Zu⸗ schlag von 20 0/0 für Tapezierarbeit). — Schafpel ze, die nicht mit Zeugstoff überzogen sind, fallen, auch wenn sie mit einfacher Stickerei persehen sind, unter Artikel 54, Punkt 1, des Tariss (o. 75 Rubel n. Wa per Pud) mit einem Aufschlag von 50 o gemäß Anmerkung 1 zum Artikel 209. (Zirkulare des Zolldepartements )
Finland.
Einfubr von Maig. Wie für die Nothjahre 1892/93, so hat der Kaiserliche Senat für Finland auch für das jetzt drohende Noth⸗ jahr bestimmt, daß von ungemahlenem Mais, welcher bis zum 1. Juni 1900 nach Finland eingeführt wird, weder Zoll noch Schiff⸗ fahrtsabgaben zu erheben sind.
Außenhandel der Schweiz während der ersten drei Vierteljahre 1899.
Die Ein. und Ausfuhr der Schweiz während der ersten drei Vierteljahre 18399 weisen gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahrs eine erhebliche Steigerung auf. Innerhalb dieses Zeitraums berrug die Einfuhr 1899: 792,8 Mill. Franken gegen 759 5 Mill. Franken im Jahre 1398, und die Ausfuhr 1899: 575,3 Mill. Franken gegen 523,? Mill. Franken im Jahre 1898. Hierzu kam an gemünztem Edelmetall eine Einfuhr von 95,8 Mill. Franken gegen 58,5 Mill. Franken im Jahre 1898 und eine Ausfuhr von 54,7 Mill. Franken gegen 39,4 Mill. Franken im Jahre 1898.
Unter den einzelnen Positionen der Einfuhr sind die bedeutendsten die folgenden — die Werihe sind in Millionen Franken beigesetzt —: Chemikalien und Farbwaaren: Weingeist, Sprit ꝛe.,, denaturiert (1, 1)
— Künstliche Farben aus Steinkohlentheer (1,3); Holz: Brennholz (2,1) — Bau und Nutzholz, roh und bearbeitet, darunter auch Floßholz und Bretter (111) — Holzwaaren (2?, 6); Heu (,) — Laub, Schilf, Stroh (1,2);
Leder: Leder (11,09 — Schuhwaaren (3,3);
literarische, wissenschaftliche und Kunstgegenstände: gedruckte Bücher (6,1) — elekirische Apparate (1, 8);
Maschinen: Maschinen aller Art und Maschinentheile (20,8);
Metalle: Blei in Barren 2c., Blechen, Röhren (1,1) — Roheisen, Alteisen (6,1) — Schienen, Stabeisen, Bleche und Fagoneisen (15,4) — Eisengußwaaren (42) — Waaren aus Schmiedeeisen (Il, 1) — Kupfer und Legierungen (61) — Kupferschmied⸗, Roth⸗ und Gelbgießerwaaren (14) — Zinn in Barren, Blöcken ꝛc. (1,9 — Gold und Silber, unbearbeitet (29,6) — Geld- und Silberwaaren (56,3) — Gold und Silber in Münzen, wie schon erwähnt (95 8); ;
mineralische Stoffe: Zement (1,3) — Kohlen, Koks, Briquets (38,1) — Petroleum und ⸗Destillate (9.4);
Nahrungs. und Genußmittel: Schweineschmalz (1ů5) — Butter, frisch und gesalzen, Margarinebutter (4.1) — Kakao⸗Bohnen und Schalen (4,5) — Gier (84) — frisches Fleisch (3,6) — Geflügel, lebend und getödtet (47) — Wurstwgaren (1,5) — Obst, frisch und gedörrt (2,1 — Kartoffeln (1.4) — Gemüse (2.3) — Weizen (61,8) — Hafer (11,1) — Mais (6,1) — Reis Gg, 1), — Mühlenfabritate (9,5 — Kaffee (94) — Käse (2.3) — Malz (Io, 89) — Robtaback (6,7) — Tabackfabrikate (14) — Zucker (14,9) — Bier und Malz⸗ extrakt in Fässern (1,2 — Wein in Fässern (24,0);
Oele und Feite: Olivenöl und andere Speiseöle in Fässern (2,3) — Leinöl und andere fette Oele in Fässern (3,1);
Papier: Druck⸗, Schreib⸗, Lösch., Seiden⸗ und Zeichenpapier, ein⸗ farbig (1,2);
Baumwolle: Rohbaumwolle und Baumwollabfälle (15,7) — Baum⸗ wollgarne (48) — Tüll (20) — rohe Gewebe (6,3) — gebleichte, bunte, gefärbte und bedruckte Gewebe (40);
Flachs, Hanf ꝛe.: feinere rohe, sowie alle gebleichten, gefärbten ꝛe. Lelnengewebe (3,1);
Seide: Dechets (27,3) — gekämmte Floretseide 986 — ungezwirnte Robseide (15,7 — Organzine und Trame (63,4) — reinseidene Gewebe (2) — halbseidene Gewebe (1,7) — balbseidene Bänder (1, I);
Wolle: wollene Gewebe (21.3);
Konfektion: baumwollene Leibwäsche und Korsets (1,5) — baum-⸗ wollene Kleidungestücke (2.2) — seidene Kleidungsstücke (1,1) — wollene Kleidungestücke (6 6) — Wirkwaaren aus Baumwolle (1,3) — Wirkwaaren aus Wolle und Halbwolle (1,7);
Thiere und thierische Sioffe: Pferde (60) — Ochsen (17,35 — Schweine (6,9) — Häute und Felle (1,8);
Thonwaaren: feine Töpferwaaren (1, 2.
Unter den Ausfuhrartikeln zeigen folgende Waaren Ausfuhrwerthe
über eine Million Franken:
Chemikalien und Farbwaaren: künstliche Farben aus Steinkohlen⸗
theer (12, 1);
Leder: feine Schuhwagren aug Leder (29); .
literarlsche, wissenschaftliche und Kunstgegenstände: gedruckte Bücher (2,4) — elekirische Apparate l. 0);
Uhren: Mustkwerke (1,77 — Taschenuhren mit Gehaͤusen von Nickel ꝛe. Silber und Gold (67,4;
Maschinen: Maschinen aller Art und Maschinentheile (30,6);
Metalle: Wagren aus Schmiedeeisen (3,6) — Kupfer und Legierungen gin — Gold und Silber, unbearbeitet (4, ) — Gold, Silber,
latina, gewalzt (1,4) — Gold. und Silberwaaren (43) — Gold und Silber in Münzen, wie schon erwähnt (54,7;
Nahrungz. und Genußmittel: Chokolade (6, ) — frisches Fleisch (2,4) — Hartkäse (29,6) — kondensierte Milch (14,8) — Rindermehl (1,9 — Zigarren und Zigaretten (1,5);
Baumwolle: Baumwollgarne (13,5) — rohe Gewebe (3,5) — ge⸗ bleichte, hunte, gefärbte und bedruckte Gewebe (14,6) — Plattstich⸗
ewebe (46) — Stickereien (71,1, davon Kettenstichstickereien: orhänge z. und andere Rettenftichstichereien 11,0 — Plattstich⸗
stickereien; Besatzartikel und andere Plattstichstickereien 59.1);
Seide: gekämmte Floretseide (1,6) — Rohfeide, ungezwirnt (6, c — rohe un gezwirnte Floretseide ll o) — Organ zine und Trame (23,2)
Zweite Beilage
Berlin, Dienstag, den 12. Dezembe
— rohe gezwirnte Floretseide (17,585 — gefärbte Seide (6,9) — Nähseide (1,3) — gefärbte Kordonnetseide (1,3) — Seidenbeutel⸗ tuch (30) — reinseidene Gewebe (67,0) — halbseldene Gewebe (9, 9 — seidene Bänder (165,3) — halbseidene Bänder (135,3) — seidene Stickereien (5,3);
Wolle; Kammgarne (64) — wollene Gewebe (2,1);
Kautschuck: elastische Gewebe (1,3);
Stroh: Tressen und feine. Waaren (7,6);
ö ö Halbseide (2,2) — Wirkwaaren aus Wolle oder Halb⸗
wolle (1, 5);
Thiere und thierische Produkte: Pferde (1,4) — Kühe (2,1) — Haute und Felle (7,7).
Die Konkurrenz Canadas für die Bereinigten Staaten von Amerika.
Die Artikel, in denen Canada mit den Vereinigten Staaten bauptsächlich konkurriert, sind Holzwaaren, Käse, Butter und Mehl. Besonders bemerkenswerth ist die Entwickelung der eanadischen Käse⸗ ausfuhr. Während im Rechnung jahre 18669 Canada nach Groß⸗ britannien nur für 500 9000 Doll. Käse lieferte, betrug der Werth 1898 bereits 17 522 7090 Doll. Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten im letzteren Jahre nach Großbritannien belief sich dagegen nur auf 3 267 600 Doll. Der Antheil der Käseausfuhr Canadas an der Gesammtausfuhr landwirthschaftlicher Erzeugnisse ist von 30, im Jahre 1869 auf 31 060 im Jahre 1898 gestiegen.
Bemerkt sei noch, daß die Gesammtausfuhr Canadas an heimischen Erzeugnissen für die Zeit vom 1. Juli 1868 bis 30. Juni 1898 auf 2464 Millionen Dollars bewerthet wird. iervon haben erhalten: Großbritannien etwa die Hälfte mit 1261 Millionen, die Vereinigten Staaten für 955 Millionen, Britisch Westindien für 60 Millionen, Neufundland für 49 Millonen, Frankreich für 12 Millionen und 3 für 9 Millionen Dollar. (Nach der New Jorker Handels⸗ zeitung.
Der Ober ⸗Präsident der Provinz Potsdam und des Stadtkreises Berlin hat, wie das Königliche Polizei Präsidium mittheilt, unterm 2. d. M. angeordnet, daß zum 1. Marz 1900 eine Zwangsinnung für das Glaserhandwerk in dem Bezirk der Stadtgemeinde Berlin, den Amtsbezirken Reinickendorf, Tegel, Dalldorf (ohne Herms⸗ dorf und Lübars), Hohen⸗Schönhausen, Lichtenberg, Friedrichsfelde, Stralau, Treptow, Temrelhof, Mariendorf, Steglitz, der Gemeinde Britz und den Städten Schöneberg und Rixdorf mit dem Sitze in Berlin errichtet werde. Von dem genannten Zeltpunkt ab gebören alle Gewerbetreibende, welche das Glaserhandwerk betreiben, dieser Innung an. Zugleich ist die Schließung der gegenwärtig hier be⸗ stehenden Glaserinnung zum 1. März 1900 angeordnet.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 15 267, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 11. d. M. gestellt 5983, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 11. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen e , d,. (Höchste und niedrigste Preise. Per Doppel Itr. für: Weizen 1490 S; 1400 M — Roggen 1470 4K; 13,0 M — *uttergerste 1400 M; 13,00 S6 — Hafer, gute Sorte 165,00 M½ ; 1430 A — Mittel⸗Sorte 1420 M; 15,50 M — geringe Sorte 13,40 M; 12,80 S — Richtstroh — — MS; — — S — Heu — — M4; —— M4 — *Erbsen, gelbe, zum Kochen 4), 00 M; 25,00 M — EGpelsebohnen, weiße 45, 00 M; 265,00 MÆ — wrLinsen 70, 00 MS; 300900 S — Kartoffeln 7,00 M; 500 S — Rindfleisch von der Keule 1 5 1,60 4M; 1,20 4AM — dito Bauch eisch L kg I, 35 M; J'oò ν = Schweinesleisch 1 Kg 150 M0; J10 A — Ralbfieisch 1 E86 1,50 M; Ido ι - bam melsleisch 19 1.60 . 1L00 4 — Butter 1 Kg 2, 89 S; 7,00 M — Gier 60 Stüc 6 S6; 3,00 M — Karpfen 1 Kg 2,20 M; 1,20 MÆ — Aale 1 Kg 2, 80 M; 140 S — Zander 1 kg 2,50 ½Æ; 1,00 S — Hechte 1 ß MS; 1.00 MA — 23. 16g 1,60 4M; O, 8090 S — Schlee 2380 Se; 1,40 S — Bleie 1 kg 1,20 M; O, 80 MÆ — Krebse O0 Stück 12, 00 M; 3,00 M
GErmittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land⸗ virthschafts kammern — Notierungsstelle — und umgerechnet vom Poltjei⸗Präsidium für den Doppeljentner.
ᷣKleinhandelspreise.
1 . 6z
Spirtitusmarkt in Berlin am 11. Dezember. Für Spiritus loko ohne Faß mit 70 6 Abgabe sind, der Berl. Hör). 3Jta.“ jufolge, von den Kurtzmaklern 47,4 M vergeblich geboten worden. Es kam kein Umsatz zu stande.
— Der Absatz der Brauerei Königstadt zu Berlin (.G.) belief sich im Rechnungsjahre 1898.99 nach dem Geschäftsbericht auf 118 202 bl gegen 118157 hl im Vorjahre. Das Atiien · Kayital ist um 600 000 S erhöht worden. Der Bruttogewinn beträgt 402 652 4M, die Dividende 45 oo. — Die Fabrik chemischer Produkte Union“ (A.-G.) in Stettin weist in ihrem Geschäftsbericht für das Rechnungsjahr 1898/99 einen uml von 7 954 187 M gegen 6 770 745 M im Vor⸗ jahre nach. Der Reingewinn beträgt So 613 M; an Dwvidende sollen 13 0 zur Auszahlung gelangen. Das Erträgniß wurde, wie der Bericht hervorhebt, wesentlich durch eine Steigerung der Roh⸗ materiallenpreise um ca. 30 00 beeinflußt, die Knappheit der Roh⸗ waare und erforderliche Zwangskäufe zur Folge hatten. — Dem Vorstandsbericht zufolge ist im Geschäftsjahre 1898/99 der A. G. Brauerei Kunterstein zu Grau denz der Absatz von 34212 hl des Vorjahres auf 37.604 hl gestiegen. Der Brutto⸗ . . ö. . der Ueberschuß 22 159 M und die vor⸗ eschlagene Dividende 40/E. ; . Essener Börse vom 11. Dezember. (Amtlicher Kurgbericht.) Kohlen, Kok und Briqu etzt. (Preisnotierungen im Ober ⸗Berg= amtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk. I. Gas- und
lammkoh le: a. Gasförderkohle 11,00 - 12.50 M b. Gasflamm- örderkohle 9,50 — 10, 0 S, c. gu e er i. 8,75 — 9,50 4M, d. Stückkohle 12,50 = 13,50 Mν, 8. Halbgesiebte 1150 — 12,50 M, f. Nußkohle gew. Korn Tund IJ 12 o 13 S6 Sc, do. do. II 1025 — 11.35 (, do. do. 7 8,50 — 10, 25 S, g. Nußgrus kohle 9 - 20 / 30mm 6.76 z, , do. &= 6060 min , bb= 62h. , h. Grugkohie b b - 6 6 II. Fettkoh le: a. Förderkohle 9, 00 - 9,75 M, b. Bestmelierte Kohle 10, 00 — 10,75 * C. Stückkohle 12,50 — 13,50 6, d. Nußkohle, gew. Korn J und il Il, 36 = 15, 5 M, vo. do, iil iö so- 41 S6 M, do. do. IV g, 50 = 10,00 ααι,C, . Kokskohle 8 50 - 9, 00 υ,; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 8,50 —– 9'265 M, b. do. aufgebesserte, . dem Stückgehalt 9,50 — 11,50 S, c. Stückkohle 13,99 — 14,350 , d. Nußkohle Korn 1 , . MS, do. do. II 18.50 - 20,50 M,
„Fördergrus 7,250 — 7,75 S, f. Grugkohle unter 10 mm. b, g= doc . f Koktz: a. Sochofentot 1I7, 00 - 20 00 , b. Gießereikols
Konfektion: Wirkwaaren aus Baumwolle (1,1) — Wirtwaaren Jaus
nzeiger und Königlich Preußischen Stnats⸗Anzeiger. ö
S899. 21 00- 2, 00 , e. Brechkoks Lund II 22, 9—- 2400 Æ6; V. Briquets: Briquets je nach Qualität 11,90 —- 1400 M. — Marktlage ohne Aenderung äußerst fest. — Naͤchfte Börsenversammlung am 18. De⸗ zember 1899.
— Die Einnahmen der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn betrugen im Monat November 1899 , . 474 261 S gegen 472 475 ½ vorläufig und 464 327 M endgültig im Monat Novem 1898, mithin gegen die vorläufigen Einnahmen des vorigen Jahres mehr 1786 M und gegen die endgüitigen Einnahmen mehr 9954 M Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis Ende Novbr. 1899 betrugen vorläufig 5 503 950 M gegen 5 378 971 M vorläufig und 5 513 674 M endgültig im gleichen Zeitraum des Vorjahre, mithin gegen die vor⸗ läufigen Einnahmen des vorigen Jahres mehr 124 979 M und gegen die endgültigen Einnahmen weniger 9724
— Das November ⸗Heft (1899) der Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes enthält fol- gende Abhandlungen: Ueber Bemessung von Motoren, welche bei konstanter Umfangskraft Massen e n, , sollen, ins besondere von Nebenschlußelektromotoren für deni Betrieb von Drehbrücken, Dreh⸗ scheiben u. dgl. von Rudolf Skutsch, Königlichem Regierungs⸗ Bauführer; „Die Beständigkeit der gebräͤuchlichsten Kupferlegierungen im Seewasser ! von Torpedo ˖ Ober ⸗Ingenieur Diegel (hierzu Tafel X und Xh.
Breslau, 11. Dejember. (2. T. B.) Schluß Kurse. Schles. zh o/ g L. Pfdbr. Litt. A. 96,00, Breslauer Digkontobant 120 00, Breglauer Wechslerbank 108,25, Schlesischer Bankverein 147,50, GBreglauer Spritfabrik 173,00. Donnergmark 229, 00, Kattowitzer 222, 50 Dre Gis. 150,75, Garo Hegenscheidt Akt. 181,765, Döerschlef. Kol 72.50. Bherschlef. P-. 9330, Opp. Jen 196, 50, Giesel Zem. 1965,10, 8.Ind. Kramsta 159,00, Schles. Jemen 246, 00, Schl. Zinkh. . — —, Laurahütte 254 00, Bresl. Oelfabr. S4. 50, Kok. Obligat. 98, 20, Niederschles. elektr., und Kleinbahn e , Sd. jo. Gelluios⸗ ihm inn. zofel 73 O, Schief che
ettrijtits. und Gatzgeseilschatr — . Sberschlesffch? Bankaktien 116,09, Emaillierwerke „ Silesia 153,00.
Magdeburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. S8 0/9 Rendement 10, 00 — 10,123. Nachprodutte exkl. (H o/ Rendement S, 0 – 8, x03. Stetig. Brotraffinade J. 258,50. GBrotrafstnade II. 23,225. Gem. Rafsinade mit Faß 23, 25 — 14, 00. Gem. Melig J. mit Faß 22.62. Stetig. Rohzucker J. Produkt Transito f. 4. H. Hamburg pe. Dezember 9.20 bez., 98,174 Gd. pr. Januar 9, 325 Gd., 9,35 Br., pr. März 50 Gd., g.524 Br., pr. Mai 9.629 bez., 9,65 Br., pr. Oktober ˖ Dezember 9825 Gd. d, 35 Br. Stetig. .
Frankfurt a. M., 11. Dezember. (W. T. G8.) Schluß-⸗Kurse. Lond. Wechsel 20, 482, Pariser do. S0, 933. Wiener do. 169 20, Jog Reichg- A. g, 16, Jo / Hefsen v. 6 S6, O6, Italiener z, S0, g og vort. Anleihe 2440, 5 oJ amort. Rum. — — 4 og russische Konf. 9, 80, o/ Russ. 1894 98,80, 40/)0 Spanier 6670, Konv. Tärt. —— . Unif. Eqypter ——. of Mexikaner M40, Reichsbank 160,10, Darmstadter 143,50 Diskonto⸗ Komm. 193,20, Dresdner Sant 165 55, Hittelb. Krept ii 80, FRiationalban . D. ah, So, Deft. ung. Bank 185220, Oesfl. Kreditakt. 2365,40, Adler Fahrrad 189,20, Allg. Elektrijit. 259, 10, Schuckert 228, 00, Höchfster Farb⸗ werke 4Ib, G5. Bochumer Ghußstabhl 263,20, Wefstere geln 234 0. Laurahütte 254,10, Lombarden 31,40, Gotthardbahn 143,20, . 102,70, Breslauer Diskontobank 120, 00, Prlwat⸗ dis kont hz.
Gffekten ⸗ Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit ⸗Aktien 235, 60, Franzosen 138, 90, Lomb. 31,50, Ungar. Goldrente — —, Gotthardbahn 145, 10, Deutsche Bank — —, Disk. Komm. 19290 esdner Bank 162, 60, Berl. Handelsges. ——, Bochumer Hußst. ——— Dorh⸗ munder Union — —, Gelsenkirchen — —, Harpener — — Hibernia — —, Laurahütte —,—, Portugtesen 24,60, Italien. Mittelmeerb. — — Schweizer Zentralbahn 148,40, do. Nordostbahn 9, 90, do. Union 820, Itallen. Möridionauxr — — Schweizer Simplonbahn s7, 40, Mexikaner — —, Italiener g3, 70, 3 o/9 Reichs ⸗Anle —— Schuckert — —, Spanier 66,70, Türkenloose — —, Allge⸗ meine EGlektrizitatsgesellschafrt — —, Northern — —, Nationalbank 146, 10, Helios — —, Breslauer Discontobank — —.
Köln, 11. Dezember. (W. T. B.) Rübsl loko böo,oo, pr. Mai bö, 30.
Essen a. d. Ruhr, 11. Dezember. (W. T. B.) Wie die Rhein. Westf. Ztg. meldet, hat das Kokssynzikat die Umlage f *. . d. J. wiederum auf 8 ς wie seit Beginn des Jahres estgesetzt. :
Dretz den, 11. Dezember. (W. T. B.) 3 0½ Sächs. Rente S6, 60, 36 o/ g do. Staatganl. 755, Dregsd. Stadtanl. v. 93 94,20, Allgem. deutsche xred. I97 25, Bregd. Areditanstalt 150, 60, Dregdner Ban 162, 10, do. Bankverein 121,00, Leipiiger do. ——, Sächsischer do. 138,75, Deutsche Straßenb. 158, 25, Dretzd. Straßenbahn 179,00, er , g,. ver. Elbe⸗ und Saalesch. 152, 900, Sach . Böhm. Dampfschiffarts. Ges. 2665, 00, Dregd. w, 227,00.
rig; 11. Dezember. (W. T. B.) Schluß ⸗Kurse. 3 oo Saächsische Rente 86,40, 3Co / do. Anleihe N, 30, Desterreich:s Banknoten 169, 25, Zeitzer Paraffin ans Solarsl⸗ 4664 127,75, Mang felder Kuxe 1159, 00, Leipziger Kreditanftalt⸗ Aktien 197,26, Fredit⸗ und Sparbank zu Leipüig 123,75, Leipziger Bank⸗Akttien I76 50, Leipziger 9 othekenbank 140, 25, rh Banl⸗ Aittien 138 oö ö. Boden. Kredit. nflalt 36 . gel hniger aumwollspinnereĩ I en 178,50, Leipziger Kammgarn, Spinnerei ⸗ Aktien 196. 25, we, e, g,. Stöhr n. Co. 193,75, Wern⸗ hausener Kar mgarnfp nnerei 57,00, e g,. Attien · Brauerei 214,00, Zudgerraffinerte Halle Aktien 110,00, „Kette“ Deutsche Glb⸗ ker len. Aktien S3, 0. Große. Leipilger Strahenbahn 195, o6, eipziger Elekttrische Straßenbahn 124,00, Thüringi Geselischafts · Aktien 49 00, Beutsche Spitzen⸗Fabrik 216 00, Leipriger Elektrijltützwerke 116, 00, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel n. Krüger 167,00. ,
Bremen, 11. Dezember. (W. T. B. Börsen⸗Schlußbericht. Rafftnierteg Petroleum. (Offijielle Notierung der Bremer Petro- leum Böͤrse.) Loko 8, 45 Br. Schmalz. Sehr fest. Wilcox in Tub 301 J, Armour shield in Tubg 30 8, andere Marken in Doppel Eimern 31-315 8. Speck. Fest. Short elear middl.
30 3. Reis stetig. — Kaftee fest. — GSaumwolle f Upland middl. loko 409 3. — Ta back. 137 Packen Ambalema.
Kurse des Effetten˖Matler⸗-Vereing. n,, Wollt mmerei und , n, . 2086 Gd. Nord Lloyd · Aktien 1234 Gd. Bremer Wollktmmeret 336 Gd.
Hamburg, 11. Dejember. (W. T. B.) . KRurse.
Kommerjb. 1206,25. Bras. Bt. f. D. 168,75, Lübeck L. C. Guano AW. 1156. 35, Frivaidistont 6, Hamb. . Nordd. Lloyd 123,50, Truft Dynam. 160,00, 30/0 Hamb. Anl. S6, l, zoo do. Staater. 99, 65, Vereinsbank 167,350, 60 Chin. Go Anl. 104, 00 Schuckert . Ve 6 ban 119,0, Breslauer Viglonloban?d ¶ 1j, ö een. . . 2 22 2.
; r., — e ; 2020 Br., 20, 16 Gd., 20, 181 g Edo ü z0, 474 Gdö., 20 50 bez., London S 20,5 . , Pari u gr d Br., 80, 80 Gd. 99 bei,