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gestellt. Dann folgt der Cert der Verordnung mil eingehenden Er— läuterungen sowie ein Abdruck ihrer im ‚Reichsanze iger ver⸗ sffentlichen amtlichen Begrũt dung. Angelsigt sind die Verordnung über Gintgungt ämter vom 15. Dezember 1914 nebst den preußischen Aus fũbrungt be stimmun gen und die Verordnung über die Zwangg⸗ vawaltung vo« Grundstücken vnd über den dinglichen Rang öffent. licher Laften vom 22. April 1915. Auch diesen Verordnungen siad Erläuterungen und die in den Relcht tage denkschriften über wirtschaft⸗ liche Maßnahmen veröffentlichten Begründungen beigegeben. Das Buch entbött so den für die Auslegung in Betracht kommenden amt⸗ lichen Stoff und Eilaͤuterungen zu samtlichen auf dem Gebiete des Immobtliarrechts eigar genen Kricggverordnungen.
Schutz der Mieter gegen Mietsteigern ngen. Bunden« rat lv: ordnung jum Schutze der Mi ter vom 26. Juli 1917 rebst den vom Reichskanzler erlassenen Verfahrent vorschriften und der amt⸗ lichen Segꝛündung. Berlin, Verlag von Fraan Vablen. Prieis 49 3. — Veranlaßt durch dag Benteben vit ler Haus besitzer, un ler Berufung auf die allgemeine Preis steis erung, inzhesondere auch auf rie Verteuerung der Instandbaltung und Anebesserungen, die Wohnungsmitten Bi erdöhen, erging, die Bundegrate⸗ verordnung vom 26. Juli d. J., um einer unerwünschten Katwicklung nach Peöglichleit entgegenzuwirken. Sie tüiifft Bestimmungen über Einlgungsämter zum Schutze der Mieter gegen üdermaäßige Mietnteige tungen, und ein⸗ Verordnung des Reichs lanzleis von demselben Tage regelt daß Verfahren vor den Einigungsämtern. Betde Vergrdnungen und dle zu erf'erer veröffentlichte, sie erläuternde amilich: Begrundung gibt die vorliegende Schrift in gezauem Wort- laute wleder. Sie sind fär jeden Mieter, der sich durch eine Mlet⸗ steigerung beschwert fübls, wie für den Hauskesiger glelch wichtig.
Genossenschasfts buch für den Aufsichtsrat, beraut—⸗ aegeben von Albert Schurr, stellv. Aussichtsrarzporsitzen den in Baden · Baden. 152 Seiten. Verlag von J. Benebeimer, Mann beim. Geh. 3 . — Soll das deutsche Genossenlchastswesen die segengreichen Dienste für das Erwerbe. und Wirtschaftsleben, für ie Allgemelnhelt leisten, die von ihm etwartet werden, so müssen die Organe der elnzielnen Genossenschaften, Vorstand und Aussichtsrat, gew ssen haft ibre Pflichten erfüllen. Cine gute Anleitung daiu kiettt ine besondere für die Mitglieder dis Aussiætsrane, der sich ja häufig in der Hauptsache aus nicht hinreichend im Genossenschaftswesen un d Genossenschaftz echt erfahrenen Persoren zusammensetzt, das vorliegende Handbuch. Die vom Verfasser auf Grund seiner relchen Erfahrungen gegebene übersichtl iche, tlare und leicht var ständiiche esch t zanweisung belehrt über alle Obliegenh iten des Vorstands, namenilid aber über pte des Aufsichtzraig von Kredit! und a deren Ghenossenschasten und der aus seiner Mitte g⸗bildeten Prüfungskommissionen. In großer gahl, beigefügte Musteipordzucke und die genaue Wiedergabe der wichtigsten für das Genossenschaftswesen in Betracht kommenden gestp⸗ ichen Restimmungen in einem Anbang- erhöhen noch die Brauchbarkeit des Bꝛcheg. Genossens Caftamtgliedern, die eine auf sie fallen de Wabl in den Aussichtsiat annehmen wollen, auch bereits im Amt befindlichen Aussichtsratsmttgliedern, besonders Vorsitze nden der Aussichteräte und Leitein der Prüfungskommissionen, sowle Vorständen von Genossen⸗ schaften wird vas über alle einschlägigen Fragen zupertässige Auftlärtng bietende Buch ein willkommener Wenweiser und Berater sein.
BSauwe sen.
Dreijehnter Tag für Denkmalpflege.
Die Augsburger Tagung für Denkmalpfleae am 29. und 21. September schleß fich würdig den iwölt vorangehenden seit der erften Dreßdner im Jahre 1501 an. An 300 Archttekten, Kunst⸗ geschichtler, lonflige Gelehrle und Freunde der Denkmalpflege batten sich in Augsbura jusammengefunden. Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg Heizog zu Sachsen nahm wlederum an der Tagung teil. Der baveriscke Kultusminister von Knilling begrüßte die Ver⸗ sammlung am Begiüßungsabend mit einer längeren Nede, ebenso der Geheime Hofrat Oberbürgtrmeister von Wolfram. Ver⸗ tieten warten außerdem dte Königlich preußische Regierung, und jwar mehrere Ministerien, die Staats egierungen ven Sacklen, Baden, Hefen, Mecklenburg⸗Schwerin, Sachsen⸗Weimar, Braunschweig, Anbalt⸗Dessau, Sckaumt urg. Lipper, Hamburg, Lüb d, die deuische Verwaltung ron Wallonien; auch Oesterresch und Urgarn harten amtliche Vertreter entsendet, ebenso zahlreiche deutsche Städte und Verbände für Denkraalpfleze und Heimatschutz. Die Verhandlungen Lltete der Voisitzen de, Geh. Hofrat Prof. Mr. von Dechelhäufer, Karlgrube, mit einem jusammenfassenden Be(icht über die wichtige Kriegstagung für Denkmalpflege in Brüssel 1915 ein. Darauf folgte ein Vortrag des Geh. Reg.⸗MMatz Prof. Dr. Clem en, Bonn, über Den f malpflege und Heimatschutz auf dem westlichen und östlichen Kriegsschauplatze; er zeugte erneut von der um- fassenden gewissenbaften Sorge Deutschlay ds für Schutz und Erhaltung der Denkmäler auf dem Krtegsschauploß“ soweit sie eben nicht den Kriege⸗ notwendigkeiten zum Opfer fallen. Er. änzt wurde dieser Vortrag durch entsprechende Mitteslungen des K. t. Res ierunggrats Di. v. Schubert⸗ Sold ern über die 6nerceichische Den lmalhflege auf dem nordöft. Uichen und auf kem südweftlich n Kriegeschauplatze, des Geh. 3 Vr. Wiegand, Direktors der Anttkensammlungen des Berstr er Musumg, über archäologische Forschung und Denkmal« schug in Svrien und Palaͤstina, und des Professoͤrs VTi. Dragendor ff, Berlin, über deutsche und türtische Benk⸗ malpflege während des Krieges im Orient. Mir Maß— nabmen der Denkmalpfl⸗ge im Kriege beichäftigten sich auch die Berichte der Hen rea Regierungsrat Br. Trendelenburg, Berlin, Vrovty zialkonservator Lar des raurat Hiecke, Halle, General fonsetroter Dr. Hager, München, und K. K. P' nnisterialrat Ritter von Förster-⸗Stresfleur über di- Beschlagnabme der AMetallgesenstände für den Kea und die Denkmalpflige in Deutschland und Oesterreich. Man gewann den Emdruck, daß auf diesem Gebiete sowobl für die Bedärsnisse des Krieges wie sür die Grhaliung wirllich wichtiger Kunstwerke — wenn nicht anders so doch durch Abbildungen und Beschrelbung — im ganzen gut gesergt fei. Nur beschloß die Versammlung, an zu⸗ siändiger Stelle einzutr ten für geeigneten Schutz von Türbeschlägen und Türklopfern — als oft wesentlichen Bestandteilen einer arten Tür oder eineg ganzen Hauseß — und darm zu bitten, daß bei weiteren Beschlagrahmen von Metall allgemeine Richtiinlen mit . ouf Denkmalpflege und Cin ihr aufgese llt werden möchten.
Vortnäge sachlich- techaischer Art bielien sodann der General⸗ lonservator Dr. Hager, München, über die Wie derherstellur g barocker Kirch enau isiattungin, der Konserrator Pzofesso Müller, München, über Erhaltung alter Fassadenmalereien und der Gebeime Baurct Dr; Ing; K. Schm ot, Dresden, über die Herstellunggaibeiten an der katholischen Hoffirche und am Zwinger zu Drezden. Weiter be⸗ lichtete der Dombaumeister a. D. 2. Arntz, Csln, über die jweck⸗ ienliche Verwertung geschichtlicher Bauwerke, wobei er namentlich Maßregeln det Vergangenhent schilderle, die zur Echaltung alter Bau⸗ werke durch neue Zweckbestimmungen beigetragen haben; der Mi⸗ nisterialrat von Reuter, München, gob mit der Grläuterung dez Umbaues der Münchener Augustinerktrche ein Beisplel erfolgreicher derartiger Har orf aus der Gegenwart. Sodann beschäfilgien sich zwei Vorträge mit der Gesetzgebung auf dem Gebleie Ler Venkmal⸗ pflege: der Konservator, Geheimer Regierungsrat Profeffor Dr. Hgupt, Preetz, berichtete über das neue känische Gesetz jum Schutze n chtlirchlicher Altertümer, dat von dea gesetz jet enden störperschaftẽn gut aufg⸗ nommen worden ist, einst wellen ader noch in cinem Aus⸗ schuß seiner Auferstehunz barrt; der Geheime Oberbau. rat Stübben, Berlin, berlchteie über das neue preußische Wehnungeges tz, dag ebenfalls noch nicht angtnommen sst. — Gintge Lenderungen um Interesse des Denkmal⸗ und Heimat- schutz's sollen auf einstimmigen Beschluß des Tages für Denkmal. vflege der preußischen Regierung und den gesetzgehenden Khiperschaften vorgeschlagen werten. Schließlich sprach der Professor Schütte,
Werbung für ein deutsches Baum esenm von Mode len be vorregender und iwvischer Bauwerte zu verknürten lucktt. Dieser DJlan mde aber als Unaugfüerbar und un zweckmäßig von zadireichen Nednern bekämpft, fo daz er als erledi,t betracht we: den kann. Nech lei erwahnt, da an Setne Königlicke Hoheit den Kronprinjen Rrphreckt, als den Schi mherrn ker Tagung, ein Huldigunggaꝛ uß abge sendet wurde. Henliche Grüße der Tagung wurden durch den Drabt dem d,, . und Pfl ger des Rigaer Doms Wilbelm Neumann über⸗
elt. .
. * der 6 e,, en, Tagung für Der kmalpflege und Heimaischuß wurde Cöln gewäßl!. .
Die . welche die Teilnehmer in die Bauder kmäler und in die Geschichte des Ortes der Tagung einfuäbr ten, bie lten Stadt. archlwar, A:chtyrat Dr. Dirꝛ über Audabur zs Kunstdenkaäler und Pref. Vr. Kö pp, Frankfurt am Main, üter das römische Auge hurg. Sie führten dꝛe Teilnehmer des Tages in dankenswerter Wetse ein in die Kunst. und Altertumslchätze einer deutschen Stadt, deren untadeliae städtebauliche Schönheit und deren Reichtum an Baudenkmälern des Altertumg (in Moximillansmuseum) wie des Mittelalters und der Renalssoner gar manchen der Teilnebmer ebenso überraschte, wie im Jahre 1913 6 dir Dresdner Ta zung die bauliche Pracht von Bar tzen.
Land⸗ und Forsttvirtschaft.
Das Urwaldgebiet von Bialowies in deutscher Verwaltung.
Seit August 1915 befiadet sich das im rußsiscken Goavernement Grodno gelegene ungebeure Urwaldaeblet von Bialowleg in dꝛutschem Besitz. Von einer Größe von rund 30 geogrépbischean Qradratmeilen (eiwa 160 000 hu), bedeckt von den herrlichsten Waldbestanden aller Act, ift dus Gebiet besonders dadurch berühnit, daß „6 die leßten Reste des Wisentt beherbergt, die dort noch in startlicher Anzabl von rund 600 Stũck vorhanden waren. Jagdlich auch sonst in jeder ꝓin sicht hervoꝛ⸗ tagend, diente der BRialowieser Wald oft den russischen Jarea jum Auf- en halie; n.iiten im Urwalde auf einer etwa 10 4ß6m umfassenden Lichtung liegt das Krongut Bialowies mit einem großen Kaiserlicken Jagd⸗ schloß. Nach Besit nabme durch unsere Truppen wuroe alsbald die wirtsckaftliche Ausnutzung des wertvollen großen Gebt: tes für Zwecke unterer Kriegfübrung ia Angriff genommen, und aus kleinen und schwierigen t entwickelt, über die nunmehr durch eine Reihe von Vetöffentlichungen Rechenschaft gegeben werden soll. Dieseg Vo haben darf wobl auf ein warmes Inteieffe in wettesten Kreisen recknen. Nambafte Natur⸗ zrrscher (Dr. Georg Escherich⸗Jien, Prolessor Dr. Karl Eschertch⸗ München, Dr. Gever⸗Stuttaart, Professor Vr. P. Gꝛaebner⸗Dahlem, Oderstudtenrat Dr. K. Lamvert⸗Stuttgart, heiner Regierur gsrat, Vrofessor Dr. G. Rö ig ⸗Dabiem, Geheimer Regterangsrat, Prosessor Dr. A. Reichenew⸗Berlia, Profe ssor Dr. P. Sack. Frankfurt 4. Bt.) baben ihre Mitarbeit zugesagt und Studien an Ort und Stelle gemecht. Ibie Ergebnisse und die Beobacbtungen von Angehörigen der Militarforßvtrwaltung sollen in jwanglosen Heften veroffentlicht werden. Alle Arbeiten werden gediegen wlssenschaftlich, aber allgemeinhyerständlich g⸗balten und haden reichen Bilderschmuck. Das ersse Heit (wit 91 Textabdiltungen, Verlag von Paul Patey in Berlin, Preis 4 S) beingt die Geschichte der Eroberung des Urwald⸗ geblets und seiner wirischaftlichen und wissenschafilichen Grschließuung im allgemeinen. Weitere Hefte sorstwiffenichaftlichen, jagdlichen, zoologischen, botanischen und , . Inbalig liegen zum Teil kan dichttftlich fertig vor und werden in iascher Folge erscheinen können. Damlt finden die Leistungen, die unser Heer mitten im Kriege durch dte Eihgltung und fachwisserschaftlich: Bearbeltung der Kunst⸗ vnd lulturbistorischen Werke im besetzten Belgien und Norkfrankreich vollbracht har, ihr Seitenstück auf naturwissegschaftlichm Geh iet. Es ist wieder eine der Kulturtasen, die für unsere militärische Ver⸗ waltung ein Zeugnis elgener Art bilden gegenüber den Schlagworten der Gegner von Barbarei“ und . Milltarizmus“).
Theater und Mustk.
Im Königlichen Opernbhause wid morgen, Freltaa, „Caäamen“ mit den Damen Lelsner, Dur, den Herten Küchbeff und Armster in den Hauptrollen aufgtfübrt. Mtusikalischer Ltiter ist der Kapellmeister von Strauß. Anfana 7 Uhr. — Die Besetzung von Les Blecks Oper Rapp llopf . (Beiliner Fassung von Alxenlöaig und . die unter der ci !enen Leit eng des Komponisften am 2. Dltober in Szene gehen wird, lst solgende: Marthe; Frau Dux, Sabine: Trau von Schrele⸗Müller, Legchen: Frau Engell, Katharina: Fräulein Birkenst 5m, Sase: Ärsulein Gscher, Rarpe kopf: Herr Bohnen, Astragalug: Herr Sch æarz, Hanz: Herr Kirchner, Habekuh: Herr Henke, Veit: Herr Bachmann.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Han Müllers Sckausplel Könige mit Frau Angerstein ut. d (r . i nnn 6 Mühlhojer in den Hauptrollen gegeben. Spielle ler ist
r. Bruck.
Gelegenbeit zur Zeichnung der Krlegsanleibe wird guck in den stöniglichen Theg tern, und . am 30. d. Mt. am 1., 2. und 7. Gktober eine halbe Stunde vor Begtan der be⸗ treffenden Poistellungen, während der großen Pausen und eine halbe Stunde nach den Verstellungen im Konzertsaal und in den Rängen gegeben werden. Für die Annahme der Zeichnungen baben sich die Solomltglieder der Oper und det Schauspiela, sowelt ste nicht an , Abend beschäftigt sind, bereüwillig zur Verfugung estellt.
In den Kammerspielen des Deutschen Theaterg wird am Sonntagnachmitta (2 Uhr) zur Geianerung an die Urauf— führung des Weikg vor 150 Jabren Lessings „Minna voa Barnheim“ gegeben. In den Hauptrollen sind die Herren Eduard von Winter. 6 n, Wil belm Diegelmann, Hans Waßmann, Joseph Klein, Arthur
ergen, die Damen Glie Heims, Johanna Teiwm und Mariha Santen beschästigt. Die Vorstelung findet zu halben Preisen stait.
Im Theater in der Königgrätzer Straße wi:d als Ilassisches Werk in dieser 6 . Wfa nir 56 Triesch, ,, Kayßler und Ludwig Hartau in den Hauptrollen Anfang Sliober aufgeführt werten. (
Im Deutschen Opern hause geht morgen Webers romanti Oper „Der Freischütz, mit einer teliwelsen Neubesetzung der 2 rollen in Szene. Vite Agathe singt die neu in den bectas des Deutschen Opernbausgs eingetretene junge Saͤngtrln Clvsra Hern, den Kalpar Hermann Wuche pfennig. Vie übrige Befetzurg lautet: Mar; Paul Hansen, Aennchen: Elsride Voip, Ottofar:; Suntus Herdern Cuno: , , . Blaß, Kilian:
usta erner, Samiel: n omasche e mu l⸗ tung hat der Kapellmeister Rudolf Krasselt. n n,,
Mannigfaltiges.
Dle Jahregwversammlung des Verbandes ostdeu Indu strieller hat, wie ui. T. B. aug , n Seine Magestät Sen Kaiser und König folgendes Telegramm gerichtet; Euerer Kaiserlichen und Kaniglichen * estaͤt senden die kr Jahresversammlung deg Ver bandes ostdeutscher Induftr ller m Nai hbaufe in Graudenz vereinigten Mitglieder aus den Pre. vin zen ,. Westyreußen, Posen ünd Pemmern nebst ibzen Gäßen ehrecbletigsten Huldigungggruß und versprechen, un, erschütterlich durchjuballen big zur stegreichen Beendigung det Krieges und jedes Opfer für das Vater land zu bringen. NMeber di ebenso schamlose wie von völliger Verkennung deusscher Art jzeugende Handlung tweise des P-eäͤsiden ten Wilson aufg Lböchste empdtt, erneuern vt dag Gelbbnig, diz lum letzten Gauche fest Und
Hildesheim, über Baugewerkmtister und Denkmalpflege, womit er die
treu zu Guerer Maststüt und dem in Sturm und Wett dohenzollernstamme ju siehen. Keine Mecht der rr erf bre,
nsängen heraus hat sich eine umfangreiche Verwaltung
stellungn im Königlichen Vpernbaufe und FKönigli
noh so scheiuheillg geblrdet, vermag das deuts Fe Volk selnem
ju entfremden. An deutscher Treue und dertichem nen n . der Feinde Lug und Tiug perschellen. Goit schü-tße fernerkin Gaer= BViajestät, das aarze Königliche Haug und unler geliebtes Vaterland; Im Auftrage: Geheimer Baurat Schrey aus Verlin, Erster Vor. sizendct. Comm: isterzrat Solofarb, Rei der Sieg, Ste hivertteter.
Seine Majestät der Kaiser und König sandt Slack vom 253. September folgeade Antwort: 6 sandte au Verband Ostdeutschtt Indust ieller (Gehcim: r Baurat Sch: ey)
Graudenz.
Sehr erfreut über die vaterländische Kundgebung sage allen doit versammelten Gliedern des Verben: 1 Gn ell 36 duftrieller Meinen herzlichen Dank sir daz erneute Gelöbnig Un.
erschütterlicher Treue und Anhärglich k.. , Bir helm I. R
Die Düsseldorfer Handwerkskammer hat W. T. B. folge an Seine Majestät den Katser und König folgendes Telegramm gerichtet: Der Vorstand und die Abteilungsporsthenden der Dondwerkekammer für den Regierung bezirk Düsseldorf benutzen die erste Gelegenheit ihtes Zusammentritts, ihrer tiefsten Entrüstung und Empörung Ausdruck zu geben über den anmaßtnden Versuch Wüsone, sich cin ijumischen in die ianeren Angelegenhriten Des deutschen Volk-s und ihm die Wege seiner zulünftigen Verfaffung ju weifen. Dag Handwer? ves Nlederrheins und des Bergischen Landes, jwar schwer leidend unter der Not des Krieges, wesst den teuflischen Versuch Wilsons, das deutsche Volk für den Frleden ju gewinnen durch einen Treubruch an seinem any gestammten Herrscher. haufe, voll flammendt er Empörung zurück. Das Handwerk weiß fich auf immer eins mit dem Hohenzollern hause, dessen Herrscher icht nur für des Volltt Wohlfahrt im ganien eingetreten siad, sondern denen ganz besenders das Wohlergehen des Handwerks allezeit am Herjen gelegen hat, dessen sind Zeugen die soßialen Gesetze und die vielen in der Welt vorbildlichen Gintichtungen der Gewerbeförd erung, die nicht zuletzt der versönlichen Anregung der Hohenjollein zu verdanken sind, deren Prinjen selbst ein Handwerk erlernen und darurn mit dem Handwerk aufs innigfte verwachsen sind. Den Anlcß benutzt die Handwerkgkammer, das Gelöbnig unwandelbarer Treue jum Ausdruck zu bringen und die Versicherung abmigeben: Dat Hand. werk hält in Treuen stand bis zum ehrenvollen Frieden, denn e ist bis ins Tiesste durchdrungen von der Wabrheit des Wortes am Deutschen Eck: Nimmer wird daz Reich jerstß 't, wenn ihr emmig seid und treu. Die Handwerlskammer Düsseldorf. Wurmann, Voꝛsitzendet. Dr. Wllden, Syndikut.“
Von Seiner Majestät dem Kaiser und König traf folgendes Antworttelegramm ein: Handwerkskammer Důsseldoif. Melnen wärmsten Dank für die Bekundung unmntwegter Treue zu Kaiser und Reich und viefsier Entrustung über die feindliche Zu. mutung an das deutsche Volk, seinen angestammten Fürften die Treue ju brechen. In Bewußisrin der von Alters her bestehenden persönlichen Zugebörigkeit der Glieder Meines Hauscs zum Hand- werk ist Mir die laades herrliche Fürsorge für den ehrbaren Hand, werkerstand stets eine besondere Freude gewesen. Gern gebe Ich Meinem herzlichen Wunsche und Meiner zuyersichtlichen Heffnung Ausdruck, daß nach siegreichem Frieden auch dem deutschen Hand. werk eine neue Blütejelt beschleden sei zum Segen des Vaterlandes. Wilhelm I. R.
In der Kundgebung für die siebente Kriegsanleibe, welche die deutschen Wirtschaftsstände morgen, Freitag, Abends 8 Uhr, im Zirkus Busch veranstalten, werden u. a. bir Reichtztagszabgeordneten Eribeiger, D. Naumann, Giaf von Pyla⸗ dowgko · Wehner, Dr. Rieker, Dr. YReesicke, Dr. St eesemann, Dr. Südekum und Graf von Westap sprechen.
Frankfurt a. M., 25. Sept: ber. (W. T. B.) Geslern abend um 6 Uhr erfolgte im Wert Peusenstamm der Chem ischen Fabrik Griesbeim Elektron eine Exploston, bei der vier — getötet, vier schwer und eine leicht verletzt wunden.
er Betrieb ist nicht gestört.
Stock 5olm, 26. September. (W. T. B.) Die Flieger⸗ leutnants Freiherr Blipen-Finecke und Pfeiff unternahmen heute einen Uebungsflug auf dem Flugplatz Malmzlätt bei Lm⸗ köping. Nach der Landung explodierte der Motor und beide Offiziere verbrannten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage. — r
Theater.
Künigliche Schanspiele. Freitag: Opernhaug. 208. Dauet reer nnn, Dienst⸗ und Freipläßge sind aufgehoben. Carmen. Oper in vler Akten von Geerges Bijei. Text don Henry Mellhat und Ludovic Halsvy nach einer Nobelle des Prosper Merimè if r. 1 . i, nn, . i 3
ung: Herr Hertzer. allett: Herr Ballettmeister Graeb. re: Herr Professor Rudel. Anfang 7 Uhr. J 9.
Schausptelhaug. 295. Dauerbezugsvorstellung. önige. Ein Schauspiel in drei Aufzügen von üller. selleitung:
Dr. Bruck. Anfang . kr. ö ö 5.
Sonnabend: Opernhaus. 204. Dauer bezugsvorstellung. Dlenst˖ und Freiplstze sind aufgehoben. Fi . r ; Komische Qper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mojart. Text nach BVegqumarchalg, von Lorenjo Daponte. Deutfche Uebersetzung duich⸗
Lo des gł* item
gesehen von H. Leyl. Anfang 7 Uhr.
,, . 206. Dauerbezugzvorssellung. Herzens. Lustspiel in drei Auffgen von Franz leitung: Herr Obersplellelter Patiy. Anfang 7 Uhr. Die Jusgabe der Oktober Dauerbezugs karten 4 je 30 Vor en Schausplel⸗ hause findet an der Königlichen Theaterhaupttaffe gegen Vorieiqung der Dauerbezugsverträge von 90 bis 1 Üützr fiait, und jwar; am 28. d. M. für den 1. Rang, das Parkett und den 3. Nang des Kön sg⸗ 33 Qpernhausez und am. 29. d. j. für den 3. Rang deg Könlg. lichen Spernhaufeg und für alle Platzaattungen deg Königlichen Schquspielhauses.
wn,
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Magd n Jeliy en ud . . J 5 n , ‚.
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Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg ˖ erantortlich gin den neigten Der Vorsteher her Geschaftestelle echnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle Men gering in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdrugerei und Berlagzanstalt, . . Berlin, Wilhelmstraße 32.
Vier Beilagen ;
sowit dit 1 :. un' 1046. M πLTeuesm
. n w
Deutscher Reichstag. 118. Sitzung vom 26. September 1917, Nachmittags 3 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Am Bundesratstische: Staatsminister, Staatssekretär des Reichsschatzumts Graf Roedern, Staatssekretär des Reichs⸗ floniaiamts Dr. Solf, Staatsselretär des Reichs justizamts
Dr, von Krause u. a, Der Platz des verstorbenen Abgeordneten Bassermann
ist mit einem großen Lorbeerkranz mit Trauerflor und einer
Cchleife in den Reichsfarben geschmückt.
Präsident Dr, Kampf eröffnet die Sitzung nach zu Ühr mit der Mitteilung, daß er dem Zaren von Bul— gaͤrien die schmerzliche Teilnahme des Reichskages wegen des Ablebens der bulgarischen Zarin übermittelt habe. (Die Mit— glieder des Hauses hören diese Mitteilung stehend an.)
Ferner werden dem Hause Mitteilungen gemacht von den eit der letzten Sitzung in den Reichsämtern eingetretenen Personal veränderungen.
Die Abgeordneten Dr. Sp 19 n und Schiffer haben wegen Eintritts in den Stagts⸗ resp. Reichsdienst ihre Man⸗ date niedergelegt, dadurch sind Ersatzwahlen notwendig ge⸗ worden.
Der Präsident fährt dann fort:
Ich habe dem Hause eine schmerzliche Mitteilung zu machen. Am AM. Juli ist unser vevehrter Kollege Bassermann einem längeren Yseden erlegen. Kollege Bassermann hat an den Arbeiten des Reichs⸗ tages stets in hervorragender. Weise teil genommen und namentlich als Vorstandsmitglied in seiner Eigenschaft als Quästor. Dem Dahingeschiedenen werden wir stets ein ehrenvolles Gedächtnis be— wahten. Sie hahen sich zu Ehren des Wrstorbenen von den Plätzen erhoben. Ich stelle dies fest und danke Ihnen.
Meine Herren, schon einmal, am 2. Mai d. J., bin ich genötigt gemesen, die Anmaßung zuzückzuweisen, die sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika in sriner Botschast an den Kongreß herausgenommen hatte, indem er einerseits eine Verhetzung het lintteten lassen wollen zwischen unse rm Kaiser und dem Volke und der Regierung, und indem er andererseits eine Einmischung ver—⸗ sucht hat in die inne ven Angelegenheiten des deutschen Volkes. (eb— hafte Blifall) Er hat jetzt diesen Versuch in seiner Antwort au die Friedensnote Sęeinem Heiligkeit des Papstes wiederholt. J weise mit aller Entschiedenheit diesets Beginnen zurück. (Erneuter Beifall) Mit gleicht n Entschiedenheit wie damals rufe ich ihm zu; Wer es versucht, zwischen Kaiser, Volk und . einen Keil . treiben, der beißt auf Granit. (Wiederholter Beifall) Präsident Wilson wiederholt das alte Gerede von der ehrsüchtigen und intri⸗ ganten Haltung des Kaisers und unserer Regierung, die doch, wie uns illen bekannt ist, trotz aller Herausforderungen 43 Jahre lang der Welt den Frieden erhalten haben, (Sehr wahr) Der. Prozeß Suchomlinom hat unzweideutig die schlagende Antwort auf Lie Frage egeben, wer mitten in den Friedensbestrebungen des Deutschen Kaisers verbrecherischerweise den Weltbrand entfesselt hat. (Sehr üichtig) Von neuem lesen wir in der Note des Prä—- sidenlen Wilson Worte von Menschheit und Menschlichkeit, in deren Interesse Amerika den Krieg gegen Deunschland führt. Wer wird diesen Worten glauben, wenn er es in der Hand hatte, Hundert⸗ tausende von, Menschenleben zu vetten und zu erhalten, wenn er verhindert hätte, daß die Lieferung von Munition und , matrial aus Amerika an die Ententemächtz erfolgte, Auf wessen Seite stehen Menschenrecht und Menschlichkeit? Auf der Seite dessen, der, abgesehen von den ungeheuerlichen Munitionslieferungen, durch seine fortgesetzte, allem Völkerrecht widersprechende, unneutrale Haltung vor der n , un, Amerikas an Deutschland den Krieg verlängert hat, der den Hungerkrieg Englands gegen deutsche Frauen und Kinder begünstigt hat (Sehr wahr j, und dev sich nicht gescheut hat, zu den r f ien der Engländer gegenüber dem Privateigen⸗ tum und dem neutralen Staatöeigentum, ich erinnenm) nur an die Postsccke, zu schweigen, oder der Deutsche Kaiser, die deutsche Re— kLierng und das deutsche Volk, die offen und ehrlich die . zum Früden dem Feinde entgegengestreckt haben. (Beifall) Wie kann der Präsident Wilfon fortgesetzs von dem Schutz der kleinen Völker duich die i Nationen sprechen., Hier haben wir, die Tasache, . er das kleine Griechenland im Stich gelassen hat in seiner Not und siner Vergewaltigung, und keine Worte gefunden hat, um ihm ju helfen. (Sehr richligh . Trotz dex Monrccdoftrin hat er in die europäischen Verhältnisse eingegriffen. Eine Monroedoktrin giht es nicht wenn es zugunsten Englands geht. In seiner Note fügh dann de Präsident dem deutschen Volke, für das er so grof . Sympathien und Freumdschoft zu hegen vorgibt, die schwersten Beleidigungen zu. Außerdem mischt ey sich in dessen innere Verhältnisse ein. Wir sprechen im Namen des ganzen deutschen Volkes, wenn wir uns eine kerartige Einmischung verbitten (Lebhafter Beifall), wenn wir den Verhetzungsversuch auf das schärfste zurückweisen. (Beifall) Deutsch⸗ land ist Mannes genug, um seine eigenen Aygelegenheiten selbst zu ordnen, und zwar so, wie es den eigenen Verhältnissen Deutschlands und dem eigenen Chanakter des deutschen Volkes entspricht. (Seh- hafter Beifall) Wür ftehen zu Jande, zu Wasser und in der Luft in den schwersten Kämpfen um die höchsten Güter der Nation, an den Fronten, von denen seeben rine ganze Anzahl unserer Mitglieder surückgekehrt ist, die den Heiden mut unserer tapferen Soldaten, Offi= jiere und Generelle bewundert haben, die mit eiserner Zähigkeit und ung brochener Offönsivkraft länder als drei Jahre Uebermenschliches leisten. CLebhafter Beifall) Wir haben Finblick erhastzen in die hroßartice Srganäfatioen des Grnenalstabes, die bis aufs höchste ver⸗ bollkommnet ist. Wir staunen jmmer von neuem über die G wialität der Obersten Heeresleitung (Lebhafter Beifall., die in dem System Kr Abmehrschfacht noch nie Dagewesem z geleistet hat. In dißese Oberste Heereesel jung fetzen Seer und Volk unerschütterliches und Cgtestes Vertrauen. Cebhafter Beifall In den Lüften haben wir die Oberhand gewonnen. Unfere kühnen Flieger verrichten ihr Amtz in un rergleichs cker Weise. Unsere V⸗Boote, Mannschaft und Führer, eisten nicht bloß das, was sie veonsprochen, sondern weit darüber hingus. (ebhafler Beifall) Zu dessen Kräften gesellen sich eben- bürtige in der Heimat, in unserem Wirtschaftsleben und in unse rem ganzen Leben. So rüften sich ganz Deutschland, die siebente Keiegs—= Ulcihe zu einem ebenso großen Erfolge zu führen, wos die, frühen m. as sind die Grundlagen, auf denen wir fußen und schützen, was Fir von unseren Vätern ererbt heben und was diese auf den Schlacht= en erworben haben. Die Vollendung des jahrhumderte lannen Tehnens nach einem einheitlichen Dernschland, wach der Größe, Nacht und den Glüch des deutchen Vaterlandes. Wir schützen unsere heilsasten Güter gegenüber dir Ganzen Welt. Niemand, auch icht der Präfident Wilfon, fang das unerschürterliche Vertrauen in die Größe unse nes Lanes brechen. Mit Vertrauen werden wir, wenn unsere Feindt unser Recht auf Leben und freie Entwickelung
Qhne Gewähr, mit Autznahme der Reden der Minlster und Etaatgseĩretlre. .
ö ; / /...//) zum Deutschen Reichzanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
nicht anerkennen wollen, im Kampfe ausharren bis zum glücklichen Ende für Kaiser und Reich. Cebhafter Beifall.)
Auf der Tagesordnung stehen zunächst fünf Rech⸗ nungssachen.
In zweiter Beratung werden ohne Diskussion nach den Antraͤgen des Rechnungsausschusses erledigt die Mitteilungen des Rechnungshofes zu der Schutzgebietsrechnung 1910, die Reichshaushaltsrechnung für 1915, der Bericht der Reichs— schuldenkommission vom 26. Juni 1916 und die Rechnung der Kasse der Oberrechnungskammer für 1912.
Zu der Denkschrift, ö zechnungslegung und Rech— nungsprüfung über die Aufstandsausgaben für Deutsch Südwestafrika nebst einer Uebersicht der Ausgaben aus Anlaß des Eingeborenenaufstandes berichtet für den Rech— nungsausschuß
Berichterstatter Abg. Nos ke (Soz): Es handelt sich um eine Gesamtausgabe für den südwestafrikanischen Aufstand von 380 Mil⸗
lionen Mark. . die recht schwierige Abrechnung ist auf Beschluß
des Reichstags eine abgekürzte Kostenprüfung vorgenommen worden. Unregelmäßigkeiten sind im einzelnen nur in sehr geringem Um— fange vorgekommen, und nur 37 900 Mark sind nicht genügend oder gar nicht belegt worden. Der Ausschuß beantragt, für die Aus—⸗ gaben der , Entlastung zu erteilen. Als Abgeordneter füge ich meinem Referat hinzu, daß 19 Jahre bis zur Fertigstellung der Rechnung vergangen sind und die Frage naheliegt, wann die Schluß rechnung über den jetzigen Krieg wird stattfinden können. Es ist aber von der Regierung schon Vorsorge getroffen, daß die Rechnungs⸗ uh schon . es Krieges in die Wege geleitet wird, damit die Rechnungsprüfung P rasch wie möglich erfolgen kann. Es kommt aber nicht so sehr a an, daß für jede einzelne Ausgabe eine Quitung vorhanden ist, sondern daß nicht mit dem Gelde über⸗ haupt gewüstet wird. Bei den Vergebungen der Heereslieferungen ist es aber in dem südwestafrikanischen Aufstand anfangs sehr, bös zuge⸗ Engen ich erinnere an die Lieferungsverträge mit Tippelskürch u. Co.
ls sehr geschäftsuntüchtig erwies sich damals die Kolonialver— waltung. Es sind kolossale Ueberteuerungen des Reiches vorge⸗ kommen. So war es auch im Anfang des jetzigen Krieges, unge⸗ heure Summen sind in die Taschen der Heereslieferanten e, , Die ö hat im Ausschuß solche Mißstände zugegeben. Auf Wunsch des Reichstags ist eine Kommission zur Prüfung der Heeneslieferungen eingesetzt worden, die aber mehr aus Regierungs—⸗ vertretern als aus Parlamentariern besteht. Bisher ist die Kom⸗ mission erst viermal berufen worden, und seit dem 21, Juni haben Sitzungen nicht mehr stattgefunden. Bei diesem Tempo kann während des Krieges die Kommissihn nicht mit der Prüfung der. Mißstände fertig werdem. Manchen Dingen kann die Kommisston nicht auf den Grund gehen, weil sie nicht das Recht der Zeugenvernehmung hat. Man darf also später der Kommission nicht den Vorwurf, machen, daß sie besser hätte nach dem Rechten , sollen. Es müßte des⸗ halb mit größter Beschleunigung eine Kommißfsion eingesetzt werden, die das Recht der Zeugenvernehmung hat. ;
Direktor im Feen en, des Innern Dr. Le wald: Es ist oft sehr schwierig, wegen der Ueberhgufung mit parlamentarischen AFr—= beiten die Mitglieder der Kommission zusammenzubringen, Leider ist es auch jetzt vor dieser Tagung nicht möglich gewesen, eine Sitzung
u ö Ich kann aber persichern, daß der Wunsch, daß die n n so rasch wie möglich arbeitet, von der Reichsleitung in vollem Umfange geteilt wird. . nl
Abg. Dittmann (U. Soz); Als Mitglied der Kommission bedauerè ich auch, daß die Kommission bisher zu wenig zusammen⸗ berufen ist. Sie hat bisher nur Vorträge zu hören bekommen, aber noch keinen Einblick in die Lieferungsverträge selbst, Sie ist also nur eine Kulisse. Die Art der Vergebung der Heereslieferungen ist eine Schmach für Deutschland. . ;
Abg. Hähne (fortschr. Volksp.) schließt sich den Ausführungen an; bei dem bisherigen Tempo könne die Kommission 10 Jahre zu kun haben. Viel richtiger wäre die Einsetzung einer wirklichen parlamen⸗ nan , Kommission. ;
er Ausschußantrag wird angenommen.
Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betref⸗ fend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für 1917 und des Ent⸗ wurfs einer vierten Ergänzung des Besoldungsgesetzes. Der Nachtragsetats enthält die Nachforderung, die fur das zweite Halbjahr des laufenden Rechnungsjahres infolge der Neu⸗ ordnung der Obersten Behördenorganisation im Bereiche des bisherigen Reichs amts des Innern, des Reichsschatzamts und des Reichsjustizamts sowie durch die Schaffung einer beson⸗ deren Stellvertretung des Reichskanzlers nötig geworden sind.
Staatssekretär des Reichsschatzamts, Staatsminister Graf von Roedern: *
Ein gemeinsamer Antrag der großen Parteien schlägt die Ueberweisung beider Vorlagen an den Hauptausschuß vor. Ohne inn for d dem gemäß beschlossen.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Gegenüber dem Vorschlage des Präsidenten, die nächste Sitzung Mittwoch, den 3. Oktober, 2 Uhr Nachmittags, mit der Tagesordnung: Reedereigesetz und Nach⸗ tragsetat abzuhalten, beantragt .
Abg. Ledeb our (. Soz ), die nächste Sitzung morgen mit der Tagesordnung: Zensur und Schutzhaft abzuhalten. Wird nach dem Vorschlage des Aeltestenausschusses verfahren, dann werden dadurch die Arbeiten des Reichstags in einen allzu kurzen Zeitraum zu sammengedrängt. Als wir hierher berufen wurden, hatten wir wohl alla die sichere Erwartung, daß nunmehr der, Reichskanzler Ge⸗ legen heit ö. , ö. . seine Politik oder die
olitik seiner Auftraggeber sich auszusprechen. ö ig Scheide 3 ann (Soz): Die Bedenken des Abg. Ledebour haben auch wir im Aeltestemausschuß zun Sprache gebracht. Aber rein sachliche Gründe bestimmten ung, uns mit dem gemachten Vor— schlage einderstanden zu erklären. Heute finden wichtige. Ver⸗ handkungen mit einzelnen Behörden statt, von denen os abhängt, wie wir eine zu stellende Interpellation formulierem werden.
Rach einer kurzen Bemerkung des Abg. Dr. Arendt, der bei Festsetzung der Sitzungen bessere Berücksichtigung der Schwierigkeiten der jetzigen Zeit für die Abgeordneten fordert, wird nach weiteren Bemerkungen der ö ede⸗ bour und Scheidem ann der Vorschlag des ,. angenommen. Dieser erbittet und erhält gleichzeitig die Er⸗ mächtigung, dem Generalfeldmarschall von Hindenburg zu seinem 70. Geburtstage den Glückwunsch des Hauses zu über⸗ mitteln. (Lebhafter Beifall.)
Schluß gegen 5. Uhr. 4
) Die Rede des Staatssekretärs des Reicheschabzamts, Staats. ministers Grafen von Roedern kann wegen verspäteten Eingangs des
ihren
Aichtamtliches.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Im österreichischen Herrenhause begrüßte der Vor⸗ sitzende Fürst Windischgrätz den Ministerpräsidenten und die Mitglieder der Regierung, worauf der Ministerpräsident Dr. Ritter von Seidler eine Regierungserklärung abgab, die inhaltlich im wesentlichen mit der im Abgeordnetenhause abgegebenen Erklärung übereinstimmt, und unter lebhaftem Beifall des Hauses der unverbrüchlichen Bündnietreue mit dem Deutschen Reiche und den anderen Bundesgenossen gedachte und den ruhmbedeckten Armeen den huldigenden Gruß ent— bot. Auf Antrag des Fürsten Auersperg wurde beschlossen, in einer der nächsten Sißungen in eine Beratung über die Regierungserklärung einzutreten. ; .
— Im Abgeordnetenhaus brachte der Finanzminister den Staatshaushaltsplan für 191718 ein, der unter Berücksichtigung aller außergewöhnlichen Verhältnisse des Krieges die gesamten Staatsausgaben mit 22 169 Millionen Kronen veranschlagt, wovon 5360 Millionen auf dauernde, 16 So auf vorübergehende Ausgaben entfallen.
Wie das K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbüro meld t, erscheigen unter den dauernden Ausgaben die Zinsen aller bisher aufgenommenen Krigsschulden mit 1702 Milltonen, unter den vorübergebenden, aus⸗ schließlich durch den Krieg verursachten Auscaben als Quotenb träge Oesterreichs für die mobtlisierte bewaffnet: Macht 12 000 Meilltonen, sür Kriegsbeschäd'gie und Kriegsflüchtlinge 338 Millionen. Von den auf 4194 Millionen reranschlagten Sfaatgeinnahmen sind 3830. Millionen dauernde Ginnabmen, der Ren von 304 Milllonen häupisächlich aus Kriegssteuern erwachsende, vorübergehen de Emnahmen. Unter den dauernden Einnahinen erschetnen 677 Mil— lionen aus direkten Steuern, 102 Millonen aus Zöllen, 353 Mil⸗ lionen aus Verzehrungssteuern, 456. Millionen aus Gebühren, 649 Mü⸗ lionen aus Monopolen, 1560 Millienen aus Staatsbenieben. Zur Aus⸗ gleichung des Gesamtaugfallz von 17975 Milllonen nimmt die Regierung eine Kreditermächtigung von 18000 Millionen in Anspruch; hierin ist die in dem laufenden vorläufigen Haut haltsplan enthaltene Kreditermächti— gung von 6000 Millionen einbegriffen. Tie auf Oesterreich entfallenden reinen Krieggaue gaben haben betragen in den ersten drei Kitt göjahren zusammen V 2983 Millionen Kronen, für das laufende vierte Kriegs jahr werden 12000 Millionen angesprochen. Am 30. Juni 1917 be⸗ trug die aus allen Kriegstieditmaßnahmen entstandene Schuldsumme 41257 Millionen, davon wurden 25 229 Milltonen durch Kritege⸗ anleihen, 13 028 Millionen durch andere Anleihrmaßregeln, und zwar 3680 Milltonen durch Darlehen von der Notenbank, 6943 Millionen durch Darlehen von österreichischen Banken und Sparkassen und 2405 Millionen durch Auslandedarlehen aufgebracht.
n der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses gab der Finanzminister Freiherr von Wimmer einen eingehenden Bericht der Finanzlage und erklärte laut Meldung des
„Wolffschen Telegraphenburos“:
Er habe bet Aufnellung des Haushaltsplans den Grundsatz verfolgt, nichts zu veischweigen und nichis ju beschönigen. Vas Ha ishaltsplan blete ein Bild von höchstem Ernst. Vie eibttterten Kampfe der Monaichie um ihre Exntenz sänden hier ziffernmäßigen Niederschlag. „Wenn wir“, sagte der Mintster, bedenken, welche Wivderstande kraft unsete Volkewirt⸗ schaft im Kriege gezeigt, können wir uns der Hoffnung hingeben, daß, wenn wir den ernsten Willen zur Ordnung haben, wir auch den Weg dazu finden werden. Der Minister verwies hierbei auf die großen Erfolge der bisherigen Kriegsanleiben, wobei das Paupt⸗ verdienst der Bevölkerung gebühre, aber auch den Kreditorganisationen, und erklärte, daß in der nächten Zeit ju emer neuen Krtegganleihe geschritten werden müsse. Jeder, der etwas besitze oder etwag erwerbe, sei an dem Erfolg dieser Kriegsanleihe interessiert. In der Tatsache, daß die Kriegsanleihen in den weitesten Schlchten der Bevölkerung ualergebracht sind, erblickt der Minister den Anter für ihre Sicherheit und erklärt, es set ganz ausgeschlossen, daß Besitzer von Kriegsanleihen in diesem Staate jemals schlechter weg⸗ kommen könnten, als Besitzer von anderen Vermögenswerten. Was die Frage der Vermögengahgabe betreffe, so werde sie im Finanj⸗ mlntsterium sehr eingehend studiert, die Sache müsse aber sehr gründ⸗ lich erwogen werden. Man dürfe sich nicht überschwengllchen oder unmöglichen Hoffnungen hingeben. Hier komme auch das Verhältnis zu Deutschland und dem ganzen übrigen Augland in Betracht. Zur Bedeckung des Abganges im Betrage von 800 Millionen werde er zu neuen Steuern gieifen. Auf dem Gebiete der direkten Steuern, die wahrerd des Krieges bereits eine ausgiebige 57 vrozentige Erhöhung erfahren hätten, sei vorläufig ein neuer Eingriff schwer möglich. Der Minister kündigte eine Erhöhung der Effektensttuer, eine neue Weinsteuer, eine Erhöhung der Zuckersteuer, ferner eine Kohlensteuer, eine Erhöhung der Eisenbahntarife, sowie eine Reihe von Maßnahmen auf dem Gebiete der Gebühren an, die zum Teil im wesentlichen die Be⸗ sitz'enden ireffen werden. Er besprach die Inanspruchnahme der Notenbank und stellte fest, daß diesbezüglich die Verhältnisse relatip gůnstig liegen, besonderg wenn man berücksichtige, daß zur Kinanzierung der Kriegsanieihen die Notenbank und die Kriegtdarlebnskassen fast gar⸗ nicht in Anspruch genommen und daß für die Kriegsanleihen keine neuen Noten ausgegeben worden seien. Der Mintster betonte die Not⸗ wendigkeit der größten Sparsamkeit, um einer weiteren Ausdehnung des Notenumlaufß vornubeugen, sowie mit Rücksicht auf die Entwicklung der auswärtigen Wechselkurse. Er sei überzeugt, daß die nach Wiederherstellung des Friedens in Angriff zu nehmende, auf dte Befeitigung des Vigagio der Wahrung gerichtete planmäßige Tätig⸗ keit in den wieder zur Geltung kommenden natürlichen Kräften der beimischen Volkzwirtschaft die wirksamste Untersützung finden werde. An die Wiederheistellung des Geldwesens werde erst nach Frledens⸗ schluß geschrttten werden können, aber sie werde eine der vornehmstin Sorgen der Regierung und des Parlaments bilden. Der Mintter wandte sich sodann gegen die Augartungen des Effektenhandels beim Börsenspiel und erklärte, man möchte der Auffassung entgegentreten, die in der Betelligung am Börsenspiel nichts Bedenkliches finde. Nach seiner Auffassaung sei jeder, der sich am Börsenspiel beteilige, mit elner levis macula behaftet. Um den Ausschreitungen und Ueber⸗ lreibungen der Börse entgegenzutreten, gebe es kein anderes Mittel, als die Krediteinschiänkung. Es werde abjuwarten sein, welchen Erfolg die von den Banken in den letzten Tagen beschlofsene Einschränkung bezichunggweise Entziehung deg Börsen⸗ reports haben werde, ob sie wirklich konsequent durchgeführt werde. Je nach Maßgabe des Eifolges werde zu erwägen sein, oh zu weiteren Maßnahmen zu schreiten sein werde. (3wischenrufe). Der Minister betonte schließlich die Bereitwilligkeit, ale Maßnabmen zur Förderung der Produktion zu unterstügen, warnte vor Unternehmerseindschafst und erklärte, er werde sich bei der Ausgabewirtsä aft ausschließlich von sachlichen Erwägungen leiten lassen. (Lebbaster Beklfall.)
Stenogramms erst morgen im Wortlaut mitgeteilt werden.
3 Zahradnik (Tscheche) erklärte, er bedauere, daß der e
Papst die Tschechen vergessen habe. Er habe bloß die Polen genannt