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deckte man auch einen Brunnen, in dem sich mehrere Leichname fanden. Saͤmmtliche Bewohner dieser schau— derhaften Lasterhoͤhle wurden verhaftet und man hat das Verbrechen in seinem ganzen Umfang enghuͤllt. Der Zweck ihrer Verbindung ging dahin, Voruͤbergehende, besonders Personen, welche feine Stoffe feil trugen, oder alte Muͤnzen zu verwechseln hatten, in die Falle zu lok— ken, wozu besonders einige Frauenspersonen jehr thatig mitwirkten. War man ihrer auf diese Weise habhaft geworden, so wurden sie von den Maͤnnern ermordet. Die saͤmmtlichen Theilnehmer dieser Greuel sind hinge⸗ richtet worden, und der Großherr hat die Fenster jener
Haͤuser, zum abschreckenden Andenken, vermauern lassen.
Rente 101. 90. 95.
London, 31. Marz (uͤber Paris). Im Oberhause
machte gestern der Marquis von Landsdown den An⸗ trag: das Unterhaus um Mittheilung der Resultate der Untersuchungen uͤber den Zustand Irlands von Sei⸗ ten der hiezu beauftragten Commission dieses Hauses zu ersuchen; er fuͤgte zugleich den Wunsch hinzu, daß diese wichtige Frage der Emancipation der Katholiken gleich nach den Feiertagen verhandelt werden moͤge. Der Antrag ward angenommen.
Der Graf von Grosvenor uͤberreichte eine Peti tion der Viehhändler und Schlaͤchter von Smithfield⸗ Markt um Festsetzung strenger Strafen gegen diejeni⸗
gen, welche sich Grausamkeiten gegen die Thiere erlau⸗
ben, namentlich gegen die Unternehmer jener widrigen Schauspiele, wo ungluͤckliche Kreaturen gezwungen wer den, zur Lustweil einer rohen Menge sich unter einan der zu zerfleischen. Der Antrag ward ebenfalls ange nommen.
Die gestrige Sitzung des Unterhauses war von sehr kurzer Dauer und wurde fast gaͤnzlich mit den Verhandkungen uͤber die in dem Quarantainegesetz zu treffenden Abaͤnderungen ausgefuͤllt.
Lloyd's Agent zu Stornaway auf der Insel Lewis (eine der Hebriden) meldet, daß am 12. v. M. auf den Duͤnen von Dell eine Flasche gefunden worden ist, welche nach Angabe eines darin befindlichen Zettels, am 22. September v. J. unterm 56sten Gr. 58 Min. noͤrd— licher Breite und 24 Gr. 30 Min. Laͤnge vom Meri dian von Greenwich ins Meer geworfen worden war. Jener Zettel enthielt zugleich die Bitte des Schiffska pitains Duncan an den Finder der Flasche, in den oͤf⸗ feutlichen Blaͤttern Meldung davon zu machen, um die Stroͤmungen in dem atlantischen Meere zu bestimmen. Es ist hier also ein neuer Beweis gegeben, daß jene Stroͤmungen nach Westen gehen.
— Vom 1. April. Se. Maj. der Koͤnig erfreuen sich der wuͤnschenswerthesten Gesundheit und machen bei dem jetzigen guten Wetter taͤglich die gewohnten Spa zierfahrten im Park von Windsor.
Am vorigen Dienstage waren die Lords des Gehei⸗ men, Raths, unter dem Vorsitze des Grafen v. Har⸗ rowby zu einer Berathung in Betreff der Insel Jersey versammelt.
Ein Angestellter von der Koͤnigl. Botschaft am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe ist am 29. Maͤrz mit Depeschen fuͤr das Departement der auswärtigen Ange⸗ legenheiten von Wien hier angekommen.
Vorgestern hieß es in der City, daß in Mexiko eine Contre⸗Revolution Statt gehabt habe. Dies Geruͤcht fand jedoch wenig Glauben, und die Mexikanischen Pa⸗ piere, welche Anfangs um ein Geringes fielen, waren gestern schon wieder auf ihren vorigen Stand gestiegen.
Aus Madrid wird unterm 16. Maͤrz geschrieben, daß von einer Raͤumung Spaniens von den Franzoͤsi⸗ schen Truppen nicht mehr die Rede sei.
In der Sitzung des Unterhauses vom 29. Maͤrz brachte Hr. Hume den Krieg mit den Birmanen zur Sprache, und auf seinen Antrag wurde beschlossen,
daß folgende Papiere dem Hause vorgelegt werden se ten: 1) in Abschrift oder im Auszuge die Correspe denz in Betreff des im Jahre 1822 an der Suͤd ⸗9e lichen Grenze von Chittagong erfolgten Einfalls; 2) 1h
Documente uͤber die Zeit und die Art der Vereinigm
der Insel Shalpooree mit dem Gebiete der Ostindisc, Compagnie; 3) eine Uebersicht der Groͤße dieser Imn und ihres Ertrags; 4) ein. Verzeichniß der auf dis Insel von deren ersten Besitznahme an stationnit Truppen.
Bei einem kurzen Vortrage, welchen der Stan Secretair Canning am 29. Maͤrz im Unterhause hie war seine Stimme sehr schwach, und er schien noch den Folgen seiner letzten Krankheit zu lei
3 pCt. Cons. 93 ½. 6“
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Bibelgesellschaften. Als ein Koloß steht die brittische Bibelgesellste da, und zwar als ein solcher, der jaͤhrlich an Umfaf Festigkeit und ausgebreitetem Wirken zunimmt. Richt wir darauf mehr, als auf einzelne Aeußerlichkeiten, . unsern Blick, so zaͤhlt diese Gesellschaft, deren Zent bekanntlich in London ist, nach dem vorjaͤhrigen (20 ste Berichte, jetzt in den brittischen Landen 859 Hüg und Zweiggesellschaften mit etwa 2000 Bibelvereim worunter an 500 von Frauenzimmern geleitet werd Allein im verflossenen Jahre sind Nachrichten eingegt gen von 5 neuen Haͤlfsgesellschaften, 22 Zweigges schaften, 45 Bibelvereinen, und außerdem von 2 b aus Frauenzimmern bestehenden Zweigaes llschaften n 60 solchen Bibelvereinen, also von 124 neuen Einrit tungen fuͤr die Bibelsache bloß in Großbrittanien. U. mittelbar schließt sich der brittischen die irlaͤndische F belgesellschaft als Nebenast an, die allein 161 Haͤt und Zweiggesellschaften nebst Bibelvereinen zaͤhlt, u ebenfalls im vorigen Jahre 47 solcher neuen Verbi dungen erhielt, und aufs Neue uͤber 4 Grafschastt ihre Wirksamkeit ausdehnte, so daß sie jetzt in 29 Grg schaften von 32 in diesem großen Theils von Kathoh ken bewohnten Lande wirkt, und allein im letzten Jah⸗ daselbst 11,263 Bibeln und 10,610 N. T. verbreit hat. Eben so sind immer mehr sich erweiternde V— bindungen fuͤr die Bibelsache in allen brittischen † lonien, in Nordamerika, Westindien, Afrika, Asien! Neu⸗Suͤd⸗Wales, mit dem Hauptstamme der b.. schen Bibelgesellschaft verbunden. Die Einnahme Hauptkasse dieser vielgliedrigen Gesellschaft betrug, n Abzug dessen, was die Nebengesellschaften von ihrer sondern Einnahme zuruͤckbehielten, die ungeheure Su von 97,718 Pfd. Sterl., so wie ihre Ausgabe 89, Pfd. Wie schon oͤfterer, erhielt die Gesellschaft verflossenen Jahre mehrere bedeutende Vermächtnis unter andern eins von 300, eins von 500 und eins! von 1000 Pfd. Sterl. Verbreitet hat sie allein im t flossenen Jahre 123,193 Bibeln und 167,298 N. wodurch die Zahl der in den 20 Jahren ihres Br hens von den brittischen Besitzungen aus durch sie w breiteten Exemplare der heiligen Schrift auf 3, 442,3 und mit den fuͤr Rechnung der brittischen Bibelgen schaft in andern Laͤndern veranstalteten und von da verbreiteten 810,033 Ex. auf 4,252,365 sich belaͤn wozu sie in dieser Zeit von ihrem Entstehen an biss 1,164,963 Pfd. Sterl. 15 Sch. 4 Dt. ausgegeben - — Durch die brittische Bibelgesellschaft groͤßtenthe veranlaßt, von ihr unterstuͤtzt und mit ihr zu Ein Zwecke genau verbunden, stehen in den uͤbrigen Reich und Landen auf Erden, außerhalb den brittischen sitzungen, etwa 50 von einander unabhaͤngige Han Bibelgesellschaften, mit ihren vielen Huͤlfsgesellschaft
und Bibelvereinen, da, und schließen eine Kette, dien uu* 11X“X“
lis fortgeschritten. Hilarion's Ueber setzung des alten Test. in oas Neugriechische, deren Aboruck Hr. Leeves
Sprache der Eringebornen auf Java vollendet. In der
anzen Erdboden umschliagt. Die protestantische Bi⸗ belgesellschaft in Frankreich mit ihren jetzt auf 75 gestie enen Huͤlfsgesellschaften, die Bibelgesellschaft in den Riederlanden mit 57 Hulfsgesellschaften, die Bibelge⸗ sellschaften in allen evangelischen Laͤndern und größeren Staͤdten Deutschlands und der Schweiz, die Bibelgesell, schaften in Daͤnemark und Schweden mit Huͤlfs⸗ und zweiggesellschaften in allen Stiftern und groͤßern Staͤdten; die preußische Bibelgesellschaft mit ihren 42 Toͤchterge⸗ sellschaften, die Bibelgesellschaft im russischen Reiche
mit ihren 289 Huͤlfs⸗ und Zweiggesellschaften bis tief 3
in Sibirien hinein, und die amerikanische Bibelgesell— schaft mit ihren 396 Huͤlfsgesellschaften reichen sich dazu schwesterlich die Hand. Durch die vereinten Bemuͤ⸗ hungen derselben ist die heilige Schrift entweder ganz, oder in einzelnen Theilen, in 140 Sprachen vorhanden, wovon 40 bloß Wiederabdruͤcke schon vorhandener auto⸗ risirter Uebersetzungen, 5 Zuruͤckuͤbersetzungen, 55 Ueber setzungen in Sprachen und Dialekten, worin die heil. Schrift vor Einrichtung der Bibelgesellschaft nie ge duckt, und 40 theils schon vollendete, theils erst ange⸗ fangene sonstige neue Uedersetzungen sind. Nach dem vorliegende Berichte ist die tuͤrkische, vom Professor Kiefer in Peris zum Druck redigirte, Uebersetzung des N. T. von Ali Bey, welche auf die Anklage des Dr. Henderson, daß sie mancherlei Irrungen enthalte, vor⸗ lͤufig nicht mehr ausgegeben ward, von 8 der tuͤrki⸗ schen Sprache kundigen Maͤnnern gepruͤft, und nach ihrem guͤnstigen Urtheil wieder frei gegeben worden. Mit dem Abdruck des alten Test. dieser Uebersetzung war man in Paris bis zum Ende der Buͤcher Samue⸗
zu Konstantinopel hatte besorgen sollen, mußte wegen der Zeitamstande aber noch laͤnger ungedruckt bleiben. In gueien war der Abdruck des N. T. in der Pali⸗ Sprache, der gelehrten Sprache im Reiche der Birma⸗ nen, vollendet, wovon man sich vor Ausbruch des jetzi⸗ gen Krieges große Wirkung versprach. In Petersburg ar die Urbersetzung der Evangelten in die Sprache der Mandschuü in Nordchina bis zu Ende des Lukas ortgeschritten. Aus Serampore brachte ein Sohn des Missionaärs Marschmann bei der letzten Versammlung der Bibelgesellschaft einen vollendeten Abdruck der gan⸗ en Bibel in chinesischer Sprache mit. In Samarang at ein Hr. Barker die Uebersetzung des N. T. in die
mharit⸗Sprache ist fuͤr Habessinien der Abdruck der Evangelien vollendet; und eben so in der Sprache her Gesellschaftsinseln der auf Huaheine besorgte Ab⸗ hruck der 4 Evangelien. Die Esquimaux auf Labrador aben 60 Psalme in diesem Jahre in ihrer Sprache rhalten; und eben so die Bewohner der Freroͤischen nseln den Matthaͤus in ihrem Provinzialdialekt. Zur
lebersetzung des Matthaͤus in die alte peruanische
Sprache hat die brittische Bibelgesellschaft die Kosten ersprochen, so wie die daͤnische Bibelgesellschaft auser⸗ sene Stuͤcke aus dem alten Test. fuͤr die Groͤnlaͤnder bersetzen laͤßt. — Eine in Paris gebildete Gesellschaft ir astatische Literatur hat sich erboten, der brittischen dibelgesellschaft bei Durchsicht ihrer asiatischen Bibel⸗ bersetzungen zu Huͤlfe zu kommen. An genanntem Orte aben sich jetzt 34 besondere Vereine fuͤr die Bidel ge⸗ det, worunter mehrere Frauenvereine sind; selbst in im durch Voltaire so bekannten Ferney bluͤht jetzt eine bibelgesellschaft auf. — Leander van Eß hat im letzten ahre von Darmstadt aus allein an 50,000, und uͤber⸗ aupt schon an 500,000 Bibeln und N. T. groͤßten⸗ eils unter Katholiken verbreitet. — Als Agenten der ittischen Bibelgesellschaft bereiseten im vorigen Jahre bteinkopf die Niederlande, einen Theil von Deutsch⸗ nd und die Schweiz; Barker mehrere Gegenden der
—
Tuͤrkei in Europa und Asien, und Pinkerton ist auf
eine neue Reise an die Ufer des mittelländischen Mee⸗ res abgegangen. Nach Suͤdamerika, namentlich nach la Guagyra bei Carracas, und nach Lima sind große Senduugen spanischer N. T. abgegangen und aufs Neue verlangt. EIEEEEETEööEPöö’ EE112121
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Berlin. In Folge Allerhoͤchster, auf den Antrag des Hohen Staats⸗Ministerii erlassener Kabinets⸗Ordre ist fuͤr die Circulation der alten Scheidemuͤnze ein Praͤ⸗ clusiv- Termin von sechs Monaten festgesetzt worden, von wo ab die alte Scherdemuͤnze der 22 mit dem Gerpaͤge 24 einen Thaler und der mit dem Gepraͤge 48 einen Thaler, so wie der alten Silbergroschen, Duͤttchen oder Boͤymen⸗Stuͤcke, von denen 52 ⅛ auf einen Thaler ge⸗ hen, bei den Kassen nicht weiter angenommen, auch vom Gebrauche zu Zahlungen im Verkehr ausgeschlossen wird. VBis zu dem, mit dem ersten September d. 9. eintretenden Ablaufe dieses Termins kann diese Scheide⸗ muͤnze nach Inhalt der desfallsigen amtlichen Bekannt⸗ machungen, den fruͤheren Bestimmungen gemaͤß, bei Zahlungen an oͤffentliche Kassen mit resp. 42. 84 und 52 ½⅛ Stuͤck auf einen Thaler, zu jedem Betrage als Courant benutzt, auch bei den Kassen gegen Courant oder neue Scheidemuͤnze umgewechselt werden.
Aachen. In den Tuchfabriken, besonders des Kreises Eupen, herrscht noch immer eine rege Thaͤtig⸗ keit; alle Haͤnde und alle Maschinen sind dort be⸗ schaͤftigt, und zwar letztere zum Theil auch bei Nacht. Indessen klagen die Fabrikanten sehr daruͤber, daß in Folge englischer Speculationen die Wolle taͤglich mehr im Preise steige, daß deren fast keine mehr zu haben sei und daß endlich, bei diesem Mangel, die vorhande⸗ nen Vorraͤthe zu den erhoͤheten Preisen uͤberall gleich mit baarem Gelde gekauft werden muͤssen. Wenn die⸗ ser Umstand einerseits den Tachfabrikanten mit unter wohl etwas laͤstig fallen mag, so ist er dagegen anderer⸗ seits dem Landwirthe um so erwuͤnschter.
Mit Ausnahme der Leim⸗Fabriken im Kr. Mal⸗
üͤberhaupt, namentlich die Papiermuͤhlen in den Krei⸗ sen Juͤlich und Heinsberg, die Tuch⸗ und Kasimir⸗ Fabriken zu Aachen, Duͤren und Burtscheid, ferner die Deckenfabrik zu Schleiden, die Messing⸗ Fabriken zu Stollberg, die Bleiweis⸗ und Holzessig⸗Fabriken zu Euchem, Landkr. Aachen, und endlich auch die Bleigru-⸗ vden im Kreise Gemuͤnd in gutem Fortgang geblieben.
dem fruͤheren Standpunkt erhalten und eben so ist der Verkehr mit Hornvieh, Schafen und Schweinen dor noch im Zunehmen. 1 Minden. Der zu Paderborn verstorbene Bene⸗ ficiat von Clevorn hat zu gemeinnuͤtzigen Zwecken, in seinem nachgelassenen Testamente folgende Legate aus⸗ gesetzt: 1) dem Waisenhause in Paderborn eine oͤster⸗ reichische Bank⸗Odligation uͤber 1000 Fl. und desgl. 150 Fr. in anderen Obligationen, und 600 Rthlr. in Staats⸗Schuldscheine; 2) dem staͤdtischen Krankenhause daselbst ebenfalls eine oͤsterreichische Obligation uͤber 1000 Ft. und 600 Rthlr. in Staats⸗Schuldscheinen; 3) dem Gymnasio daselbst fuͤr arme Studirende 500 Fl. in oͤsterr. Bank⸗Obl.; 4) der Knabenschule daselbst 500 Rethlr. in Staats⸗Schuldscheinen.
Von einem Ungenannten sind den Fonds zur Un⸗ terstuͤtzung armer Kinder der Dom⸗Pfarr⸗Schule zu Minden 300 Rthlr. Cour. geschenkt worden.
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medy sind die Fabriken des hiesigen Regier. Bezirks
Der Lederhandel im Kreise Malmedy hat sich auf 8