ärzten nicht bekannt gewesen, wohin sie sich Behufs Erlangung der Pension zu wenden haben.
In Folge dessen wird wiederholt darauf aufmerksam ge⸗ macht, daß die Anweisung der den ausgeschiedenen Offizieren ꝛc. bewilligten Pensionen stets Seitens der unterzeichneten Abthei⸗ lung erfolgt und dieser daher von den Eingangs gedachten Militärpersonen bald nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst anzuzeigen ist, an welchem Orte sie die Pension zu beziehen wünschen. . b
Einer gleichen Anzeige an die unterzeichnete Abtheilung be⸗ darf es ferner, wenn in Berlin wohnhafte ausgeschiedene Offi⸗ ziere, Militärärzte und Militärbeamte ihren Wohnsitz verlegen und daher die Pension nach einem anderen Ort beziehen wollen, wogegen die nicht in Berlin wohnhaften, bereits im Pensions⸗ genusse befindlichen Offiziere ꝛc. bei eintretendem Wohnorts⸗ wechsel mit den Anträgen um Transferirung der Pension sich immer an diejenige Regierung zu wenden häͤben, aus deren Hauptkasse ihre Pension bisher gezahlt worden ist. Kriegs⸗Ministerium. Abtheilung für das Invalidenwesen
Quedenfeldt. von Kirchbach.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung. . Die am 2. Januar 1870 zu tilgenden Schuldverschreibun⸗ gen der fünfprozentigen Staatsanleihe vom Jahre 1859 wer⸗ den am 9. Juni d. J., Vormittags 12 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße Nr. 92, im Beisein eines No⸗ tars, öͤffentlich durch das Loos gezogen werden. 1
Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demnächst nach den Littern, Nummern und Beträgen durch verschiedene Zeitungen bekannt gemacht weden. —ꝙ Berlin, den 14. Mai 1885650.
8 Hauptverwaltung der Staatsschulden.
von Wedell. Löwe. Meinecke. Eck
Preußische “
3 Wochen⸗Uebersicht der Preußischen Bank vom 15. Mai 186909. Aktiva. 1) Geprägtes Geld und Barren... Thlr. 88,437,000 9 Kassenanweisungen, Privatbanknoten und Darlehnskassenscheiie.. 3) Wechselbestände 1 4) Lombardbestundddee . 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen und Aktiva
Passiva. 6) Banknoten im Umlauf .. u ..Thlr. 140,882,000 7) Depositenkapitalioeen . 21,118,000 8) Guthaben der Staatskassen, Institute 5 und Privatpersonen mit Einschluß des EGiroverkehrs . Berlin, den 15. Mai 1869. 1 Koöhniglich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direkto 1 von Dechend. Kühnemann. Boese. Gallenkamp. Herrmann. von Koenen.
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Inspecteur der 4. Artillerie⸗Inspektion, von Colomier,
von Hannover. Äbgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Kom⸗ mandank von Berlin und Chef der Landgendarmerie, Graf
von Bismarck⸗Bohlen, nach Ostpreußen.
Berlin, 18. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem vormaligen Lan⸗ desältesten der Oberlausitz, Grafen von Löben auf Nieder⸗ Rudelsdorf im Kreise Lauban, von des Königs von Sachsen Majestät verliehenen Komthurkreuzes erster Klasse des Albrechts⸗ Ordens, des dem Großherzoglich sächsischen Legsacs Dr. jur. Gottschall aus Breslau, zur Zeit in Leipzig, von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hoheit ver⸗ liehenen Ritterkreuzes erster Abtheilung des Hausordens vom weißen Falken und des dem spanischen Konsul, Banquier Georg Daniel Leopold Weisweiller zu Frankfurt a. M., von des Königs von Bayern Majestät verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Verdienst⸗Ordens vom heiligen Michael, — Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
Am 1. Juni er. werden in den Badeorten Eilsen und Nennderf Telegraphenstationen III. Klasse für die Dauer der Sommersaison dem telegraphischen Verkehre eröffnet werden.
Hannover, den 14. Mai 1880.
1 Telegraphen⸗Direktion. 1
881ö1“
Freiherrn v.
Nichtamtliches. 8
Preußen. Berlin, 18. Mai. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte, wie uns aus Potsdam gemeldet wird, am Vormittage des ersten Pfingstfeiertages den Gottesdienst in der Friedenskirche in Begleitung Sr. Hoheit des Prinzen Ludwig von Hessen. Um 4 Uhr dintrten die Kronprinzlichen und die hessischen EA auf dem Babelsberge bei Sr. Majestät dem önige. Am gestrigen Vormittage wohnten Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin dem Gottes⸗ dienste in der Bornstedter Kirche bei. Abends fand eine kleinere Theegesellschaft bei Ihren Königlichen Hoheiten statt und um 10 Uhr begab Sich Se. Königliche Hoheit der Kronprinz auf eine viertägige militärische Inspizirungsreise in den Bereich des II. Armee⸗Corps. In Begleitung Sr. Königlichen Hoheit be⸗ finden sich außer dem persönlichen Adjutanten Hauptmann von Jasmund der Oberst von Wichmann und der Hauptmann von Unruh vom General Commando des II. Armee⸗Corps.
— MNach den beim Ober⸗Kommando der Marine eingegan⸗ genen Nachrichten ist S. M. Dampf⸗Kanonenboot »Delphin« am 15. d. M. von Galatz in See gegangen und am 17. d. M. in Giurgewo angekommen.
Danzig, 15. Mai. (Westpr. Z.) Es ist Ordre eingetrof⸗ fen, den Weiterbau der Panzerkorvette »Hansa« einstweilen zu sistiren und die Korvette in den Spanten austrocknen zu lassen. Wahrscheinlich wird die ganze Arbeitskraft jetzt auf die Ein⸗ richtung der Jahdewerft verwendet werden.
— S. M. Dampfschiff »Grille« wird am Montag unter Kommando des Kapitän Lieutenant v. Ratzeburg von hier zu nächst nach Kiel in See gehen.
Kiel, 14. Mai. (K. Z.) Die Panzerkorvetten »Kron⸗ prinz« und »Friedrich Carl« gehen von hier nach vollende⸗ ter Ausrüstung nach Carlskrona, werden daselbst zu einer Rei⸗ nigung der unteren Schiffsrumpfe gedockt, und betheiligen sich nach der Dockung an den in der Ost⸗ und Noredsee stattfinden⸗ den Manövern.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 16. Mai. Der Kaiser bezieht Schönbrunn am 18. d. M., der Kronprinz⸗Erzherzog “ und die Erzherzogin Gisela am 22., die Kaiserin am 24. b
Der Feldmarschall Erzherzog Albrecht ist von der letzten Inspektionsreise leidend zurückgekehrt, befindet sich nunmehr aber auf dem Wege der Besserung und hat sich zur gänzlichen Erholung nach Schloß Weilburg begeben.
— Der feierliche Schluß der Reichsrathssession wurde gestern, wie bereits telegraphisch gemeldet, um 11 Uhr Vor⸗ mittags im Ceremoniensaale der Hofburg vollzogen. Zur Feierlichkeit hatten sich sämmtliche anwesenden Erzherzoge, so⸗ wie die meisten Vertreter der auswärtigen Mächte eingefunden. Die Minister, der Reichskanzler Graf Beust, Kardinal Rauscher, sowie sämmtliche galizische Abgeordnete waren anwesend. Se. Majestät erschien Sehlag 11 Uhr in Marschallsuniform und verlas auf dem Throne sitzend bedeckten Hauptes mit lauter und weithin vernehmbarer Stimme die Thronrede. Mehrere Stellen derselben, insbesondere die auf die Erhaltung des .S das Zustandekommen des Volksschulgesetzes und die
inigkeit und Zusammengehörigkeit aller Völker Oesterreiche bezüglichen, wurden mit lebhafter Zustimmung begrüßt. Am
Schlusse der Feierlichkeit ertönten lebhafte Hochrufe aus den
Reihen der Reichsrathsmitglieder.
— (Wien. Ztg.) Die Abreise des Reichskanzlers nach Gastein ist auf den 2. Juni angesetzt. Die Reise zur Eröffnung des Suez⸗Kanals befindet sich vorläufig noch im ersten Projekts⸗ stadium. Der Handels⸗Minister v. Plener wird wahrschein⸗ lich einen längeren Erholungsurlaub antreten, dessen Ziel, wie man sagt, England ist. Der Ackerbau⸗Minister Graf otocki hat sich zum AÄusstellungsmarkte nach Prag und von dort nach Tetschen und Liebwerda begeben.
— Der Kaiser hat mit Allerhöchstem Handschreiben vom 15. d. M. dem Handels⸗Minister v. Plener das Großkreuz des Leopold⸗Ordens, dem Minister für Kultus und Unterricht Ritter v. Hasner, dem Ackerbau⸗Minister Grafen Potocki, dem Justiz⸗Minister Dr. Herbst und dem Finanz⸗Minister Dr. Brestel den Orden der eisernen Krone erster Klasse, allen mit Nachsicht der Taxen verliehen.
— Der „»Presse« wird aus Triest geschrieben: Nachdem Sr. Majestät Schraubenkorvette »Helgoland« am 10,. d. M. ihre letzte Maschinenprobefahrt mit dem günstigsten Erfolge (12 Meilen Fahrgeschwindigkeit) ausgeführt hat, Maschinen und Kessel sich in einem vorzüglichen Zustand befinden, wird dieses Schiff sich demnächst mit der Escadre des Contre⸗Admirals öck, welcher es einverleibt wurde, vereinigen. Pesth, 15. Mai.
Earl of Clarendon vorgestellt worden.
Das Oberhaus hat die Adresse mit
unwesentlichen stylistischen Modifikationen einstimmig nommen.
Prag, 15. Mai. Die Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg⸗Schwerin ist am 11. Mai Abends unter dem Namen einer Gräfin von Güstrow zum Kurgebrauche in Marienbad eingetroffen. — Prinz Georg von Sachsen is Morgens von Karlsbad wieder nach Dresden abgereist.
Belgien. Brüssel, 16. Mai. Die Repräsentan⸗ tenkammer war vorgestern und gestern noch mit der Gene⸗ ral⸗Diskussion des Milizgesetzes beschäftigt. Die Debatte wird am Dienstag fortgesetzt.
— Die Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden im Zwin ist zwischen diesen beiden Staaten neu regulirt worden; der Kammer ist ein Gesetz über die neue Grenze vorgelegt worden.
— Der »Moniteur« veröffentlicht einen zwischen Belgien und Frankreich am 29. April geschlossenen, am 12. Mai rati⸗ fizirten neuen Auslieferungsvertrag.
ange⸗
Großbritannien und Irland. London, 14. Mai. Am ersten Tage nach Ihrer Ankunft in Windsor hielt Ihre Majestät die Königin eine Sitzung des Geheimrathes ab. Während der Sitzung wurde der Bischof von London als Mit⸗ glied des Geheimrathes vereidet.
„— Das Oberhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung fast ausschießlich mit der Lage Irlands und ver⸗ tagte sich sodann bis Montag, den 31. d. Mts.
Im Unterhause wurde nach Erledigung mehrerer Inter⸗ pellationen die irische Kirchenbill in der Fassung, wier sie aus der Komiteberathung des ganzen Hauses hervorgegangen, in ihrer Gesammtheit vorgelegt und es entspann sich eine längere Erörterung über eine Reihe von Amendements, die von ver⸗ schiedenen Mitgliedern angekündigt waren. Die meisten der⸗ selben wurden wieder zurückgezogen. Die dritte Lesung der Bill wurde auf Montag, 31. Mai, angesetzt.
Das Haus konstituirte sich sodann zum Subsidienkomite, ging zur Berathung der Budgetvorlage über vertagte sich schließlich gleichfalls bis zum 31. Mai.
— Der Marine⸗Minister Childers hat sich heute Morgen auf dem »Agincourt« eingeschifft, um das Küstenwachtgeschwader bis auf die hohe See zu begleiten.
— Reverdy Johnson wird am nächsten Mittwoch London verlassen und sich nach Southampton begeben, um sich dort am nächsten Sonnabend in dem Dampfer »Ohio⸗ vom Norddeutschen Lloyd nach Baltimore einzuschiffen. Mo⸗ ran, welcher schon von der Abreise Adams bis zur Ankunft des jetzt scheidenden Gesandten die Interessen Amerikas hier vertreten hatte, wird auch diesmal als interimistischer Chargé d'Affaires fungiren, und ist in dieser Eigenschaft bereits dem
Frankreich. Paris, 15. Mai. An die Straßenecken
ch on Paris wurde gestern Abend folgender Erlaß des Polizei⸗
Präfekten angeschlagen:
In Erwägung der über die Ruhestörungen, welche am 12. Mai an den Zugängen der Wählerversammlung des Chäͤtelet⸗Theaters und am 13. Mai an den Zugängen der Wählerversammlungen des Cirque Napoléon und des Turnsaals der Sorbonne stattgefunden haben, ge⸗ pflogenen Erhebungen wird verfügt:
Artikel 1. Jedes Stehenbleiben auf der offenen Straße an den Zugängen einer Wählerversammlung oder einer öffentlichen Versamm⸗ lung ist, sobald der Eintritt (der Berechtigten) vollzogen ist, verboten.
Art. 2. Die Agenten der öffentlichen Gewalt werden die nöthigen Maßregeln treffen, um den freien Verkehr zu sichern.
Art. 3. Falls man trotz der Aufforderungen der Polizeiorgane fortfahren sollte, an den Zugängen der erwähnten Versammlungen stehen zu bleiben, so wird nach dem Gesetz vom 7. und 9. Juni 1848 über die Aufläufe vorgegangen.
Art. 4. Gegenwäartige Ordonnanz ist zu drucken und in Paris anzuschlagen. Der Ober⸗Kommissär der städtischen Polizei und die Polizeikommissäre werden, ein jeder für seinen Theil, beauftragt, die Ausführung derselben zu sichern. Der Oberst der Garde von Paris wird ersucht, nöthigenfalls bewaffneten Beistand zu leihen.
Paris, 14. Mai 1869. Der Polizei⸗Präfekt J. M. Piöétri.
„Der Minister des Innern hat ein neues auf die Wahlen bezügliches Rundschreiben an die Präfekten erlassen, in welchem er denselben einschärft, daß sie während der fünf letzten Tage vor den Wahlen unter keinem Vorwande eine politische Ver⸗ sammlung gestatten dürften; gleichzeitig versichert er, auf die letzten Kundgebungen in Paris anspielend, daß die Regierung düle Vorkehrungen getroffen habe, um fernere Aufläufe zu ver⸗ indern.
Im lateinischen Viertel herrschte gestern noch eine gewisse Aufregung: mehrere Cafés wurden gegen 12 Uhr auf polizei⸗ lichen Befehl geschlossen und einige neue Verhaftungen wurden vorgenommen.
und
8
Die »France« glaubt melden zu können, daß die Reise der Kaiserin nach Aegypten für den nächsten Herbst eine be⸗ schlossene Sache ist. Ihre Majestät wird der Einweihung des aügaireeh.
er Vizekönig von Aegypten wird in den ersten Tagen des ose Muänt 6 Len lewarter. 3 8
— 16. Mai. as »Journal officiel« enthält folgende
Kundmachung des mdützei⸗Penrnan. b bgs aris, 15. Mai 1869.
Auf verschiedenen Punkten von Paris v an zu Wählerversammlungen Ruhestörungen stattgefunden. Mehrere Stadtsergeanten sind mit Steinwürfen angegriffen und verwundet worden; sie haben diese beklagenswerthen Angriffe mit Energie zurück⸗ geworfen. Eine Ordonnanz vom gestrigen Tage hat die Maßregeln angeordnet, welche nothwendig werden, um den freien Verkehr auf der offenen Straße zu sichern. Neue Ruhestörungen können nicht geduldet werden. Nöthigenfalls muß das Gesetz über die Zusammenrottungen zur Anwendung gelangen. Der Volizei⸗Präfek fordert die guten Bür⸗ ger auf, sich mit den Ruhestörern nicht einzulassen; damit werden sie die Aufrechterhaltung des öffentlichen Friedens erleichtern und sich nicht der Gefahr aussetzen, die Folgen der nothwendiger Weise zutreffenden Maßregeln zu tragen. Der Polizei⸗Präfekt.
81 J. M. Piëtri.
Das »Journal officiel« veröffentlicht ferner Pis bereits gestern erwähnte neue auf die Wahlen bezügliche Rundschreiben des Ministers des Innern, sowie ein Rundschreiben des Ministers des Kaiserlichen Hauses, Marschalls Vaillant, an die Präfekten, welches das neue Gesetz, betreffend die Pensionen der Veteranen, erläutert und den Präfekten einschärft, die Erhebungen über die eingehenden Pensionsansprüche der Art zu beschleunigen, daß die Pensionspatente den Berechtigten, wie dies der Wunsch des Kaisers sei, am hundertsten Geburtstage Napoleons I., am 15. August 1869, überreicht werden könnten.
Mentone, 16. Mai. (W. T. B.) Die verwittwete Königin Elisabeth von Preußen ist von hier nach Italien abgereist.
Spanien. Madrid, 14. Mai. Die Cortes haben die vom Marquis von Albaida beantragte demokratische Föderativ⸗ Republik, in welche auch Portugal aufgenommen werden sollte, mit 182 Stimmen gegen 64 verworfen. Für diese sprach nur der Marquis, für die monarchische Regierungsform Ulloa, der
zugleich die baldigste Ernennung eines Monarchen vorschlug,
welcher nach Albaidas Anspielungen der Herzog von Mont⸗ pensier sein würde. Auch über die Abschaffung der Sklaverei haben lebhafte Debatten stattgefunden, doch wurde beschlossen, dieselben bis zu dem Verfassungsabschnitte über die Kolonien zu vertagen. Die Zahl der Sklaven in Cuba ist vom Minister auf 300,000, in Puerto Rico auf 74,000 angegeben; eine darüber mit Zuziehung von Kolonial⸗ “ niederzusetzende Kommission hat der Marineminister gebilligt.
„— 15. Mai. (W. T. B.) Heute begann die Spezialdiskussion über die Verfassungsartikel 33 und 34, betreffend die künftige Staats⸗ form und die Machtbefugnisse der gesetzgebenden Versammlung. Zunächst kam das zu dem erstgenannten Artikel gestellte Amen⸗ dement zur Berathung und Abstimmung, welches die Frage der Staatsform und die Wahl des Staatsoberhauptes einer allge⸗ meinen Volksabstimmung zu unterstellen verlangt. Dieses Amendement wurde nach langer Debatte mit 156 gegen 73 Stim⸗ men abgelehnt.
— 17. Mai. In der heutigen Cortessitzung wurde die Debatte über die Artikel 33 und 34 der Verfassung (Regierungs⸗ form) fortgesetzt. Nachdem Serraclara sich zu Gunsten der Republik ausgesprochen, ergriff Silvela das Wort, um auf die ernsten Gefahren hinzuweisen, welche die Einführung der repu⸗ blikanischen Regierungsform nach Innen wie nach Außen mit sich führen würde; er beschwört die Republikaner, auch für den Fall, daß die Monarchie votirt würde, an den weiteren Be⸗ rathungen der Cortes Theil zu nehmen, weil sie andernfalls den Bürgerkrieg herbeiführen würden. — In einem Theile der libe⸗ ralen Union dauert die Opposition gegen die eventuelle Ein⸗ setzung einer Regentschaft fort.
JItalien. Florenz, 17. Mai. (W. T. B.) Morgen wird der Finanz⸗Minister der Deputirtenkammer den Gesetzent⸗ wurf wegen Uebernahme des Schatzdienstes seitens der National⸗ bank vorlegen.
— Der Gesandte Italiens in Petersburg, Marquis di Bella Caracciolo, begiebt sich in Familienangelegenheiten von Petersburg nach Neapel.
. Rumänien. Bukarest, 16. Mai. Die radikale Partei ist bei den Kommunalwahlen in der Hauptstadt, sowie in allen übrigen Städten, mit einziger Ausnahme von Plojeschti, unterlegen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Mai. Herzog Eugen Maximilianowitsch von Leuchtenberg ist am 12. in Petersburg eingetroffen.