1876 / 95 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Apr 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Fühender Kohlen

ie Schadenersatzpflicht für etwaige Schäden, vorrichtung, durch den Auswun ließt oder nicht, gelangte beim .

(Funken!

der Sitzung vom 20. Mär

Eutscheidung. In einer K einer vorüberfahrenden Lokomotive ausg Die Eisen bahn⸗Unternehmer, wegen S gerten die Leistung eines

8

brechend dem §. 10 des Bundesbahn⸗

1870 („Jede Lokomotive muß mit einer

durch welche der Auswurf glühender wirksam verhütet wird“)

mäßiger Koustruktion verse

wirksamen Schutz

gegen den

unkenfänger gebe, trotzdem aber jede

Funken auswerfe.

Das Avppellationsgeri daß

fest,

uswurf von Funken ent Ober⸗Tribunal, I. Senat, in zur Verhandlung, aber nicht zur Königlichen Forst entstand durch die von eworfenen Funken ein Waldbrand. chadenersatz angegangen, verwei⸗ weil die Lokomotive, ent⸗ olizei⸗Reglements vom 3. Juni Vorrichtung versehen sein, Kohlen aus dem Schornstein mit einem Funkenfänger von vorschrifts⸗ hen gewesen sei, und es keinen auderen Auswurf glühender Kohlentheile als den Maschine bei starkem Dampf cht zu Frankfurt a. O. stellte der Funkenfänger nicht

wirksam verhütenden, Funkenfängers welche, trotz der Schutz⸗ standen sind,

aus⸗

und verurtheilte die Eisenbahn⸗ Unternehmer zum Schadenersatz. Am Schlusse seines Erkennt⸗ nisses sprach das Appellationsgericht den prinzipiell wichtigen Satz aus, daß in Betracht des §. 25 des preußischen Eisenbahngesetzes vom Jahre 1838 („Die Gesellschaft ist zum Ersatz verpflichtet für allen Schaden, welcher hei der Beförderung auf der Bahn ... ent⸗ steht, und sie kann sich von dieser Verpflichtung nur durch den Be⸗ weis befreien, daß der Schaden entweder durch die eigene Schuld des Beschädigten oder durch einen unabwendbaren äußeren Zufall bewirkt worden ist. Die gefährliche Natur der Unternehmung selbst ist als ein solcher von dem Schadenersatz befreiender Zufall nicht zu betrachten.“) auch durch den Nachweis eines vor⸗ schriftsmäßigen Funkenfängers die Verpflichtung zum Schadenersatz nicht ausgeschlessen werde. Das Ober⸗Tribunal wies zwar die von den Verklagten eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde zurück, weil nach der thatsächlichen Feststellung des Appellationsrichters der Funkenfänger nicht vorschriftsmäßig gewesen sei, dagegen schloß es sich nicht der prinzipiellen Entscheidung des Appellationsrichters, daß die Eisenbahn⸗

vorschriftsmäßig gewesen sei,

Unternehmer in jedem Falle schadenersatzpflichtig seien, an und li:ß diese Prinzipienfrage unentschieden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau. Bremen, Freitag, 21. April, Vormittags. Dr. Finsch, Dr. Brehm und Graf Waldburg⸗Zeil sind, hierher gelangten Mittheilungen zufolge, gestern Mittag nach einer beschwerlichen Reise in Omsk eingetroffen. Die Reisenden haben hiermit die größere Hälfte des Weges von Zekaterinburg nach Semipalatinsk, wohin sie nun aufbrechen werden, zurückgelegt. Da der Weg durch die Steppe besser sein soll, als die bodenlose Straße nach und über den Ural hoffen die Reisenden am Anfang der nächsten Woche dort einzutreffen. Von dort aus soll zunächst das noch wenig bekannte Tabagataigebirge südwärts über Ser⸗ giopol bereist werden. Als füdlichster Punkt dieser Tour ist die Stadt Urdschar in Aussicht genommen.

jedoch durch Zeugenbeweis

Berlin, den 21.

April 1876.

Königlich Preußische Lotterie.

Bei der heute f önigl. Preuß. Klassenlotterie fielen: 3 Gewinne à 6000 auf Nr.

44 Gewinne à 3000 auf

1,394. 16,337. 34,837. 51,315. 63,340. 75,060. 91,747. 42 Gewinne 11,348. 15,334. 26,507. 66, 721. 73,289. 90,109.

51,000.

91,993.

80 Gewinne à 600 auf Nr. 4936.

4444. 4705.

1 10,818. 20,669. 26,713. 34,451. 43,058. 54,986. 63,136. 74,658. 83,776.

r87,615. 90,140.

Weltausste

Ueber die im Annexe zur

1. Den Bedarf des Wassers liefe paar mächtige Worthington Dampfpumpm oder nahezu 6 Millionen es zu einem Standrohre, äudes steht.

4000 Gallonen, beben, leiten

Hanuptausstellungsgebäu Einrichtung 220 Fuß über das Ni Fuß über den Flur der Maschinerie⸗ Von diesem Standrohre ergieß

den Gebäuden au

Geäder von unter

mit Schläuchen und aden stationen verzweigenden Leitung deren eine nach dem

Hauprrööhren,

der Mitte des kleinen,

findliche Fontaine,

halten, welches nöthig ist, d 16 chen Kondensirwasser zu können. Maschinen, 10 Fu

mit dem erforderli

jektionsröhre dieser an der For ü Kondensirapparaten der Maschi pumpen entladen das nich

Wasser nahe

31,258.

58,786. 75,927.

20,095. 38,493. 54,126. 65,738. 75,227. 93,829

à 1500 ℳ% 15,607. 36,475.

52,994.

62,839. 78,037.

94,332.

4880. 12,712. 21,198. 27,215. 31,802.

43,285. 56,627.

65,722. 75,970. 84,107. 91,092.

21,139. 39,748. 55,564. 68,328. 75,796. 93,916.

k auf Nr. 1119. 21,435. 38,633. 53,850. 64,444. 79,552.

1100. 1333. 1892. 4330. 5432. 8818. 17,589. 22,169. 28,085. 37,734. 48,185. 61,179. 69,599.

21,193. 37,118. 53,216. 63,494. 79,504.

15,541. 21,589. 27,826. 34,236. 43,456. 58,605. 69,322. 75,971. 84,407. 91,345.

III.

5378.

(Ohne Gewähr.) ortgesetzten Ziehung der 4. Kl.

8

18,888. 26,428. 34,183.

Nr. 31,034. 43,541. 56,499. 69,097. 76,299. 94,470

(S. Nr. 94 d. Bl.)

chtungen für die hydraulis Philadelphia

Maschinenhalle in der „Daulschen Korr.“ Folgendes:

es zum Abflusse kommt.

In der Mitte des Annexe dessen Länge einnehmend, befindet lang und 60 Fuß b Mit einem Niveau

Reservoir, 146 F

unter dem

nungen aus

ab in zwei Kanäfe, Flur der Lärge des pumpen u. dgl. das

Flur liegt. lichen Wassers, 14 Zoll übe 500,000 Gallonen Wasser. E Maschinerie⸗Halle leitenden diesem Reservoir an jeder Seite einer, die Gebäudes nach erstrecken, um zu liefern, die es dann nach Reservoir abgeben, damit es

ataine ei

vor der Maschinerie H

thige Material

gemachtem Gebrauche wieder in das aufs Neue seinen Kreislauf vollstrecke.

Am südlichen Ende des Reservoirs in Thätigkeit gesetzt werden, Turbinen, Wasserräder und dieses

Hälfte au

seinem Rande hineingebaut ist, außerhalb auf eigenem Eis u, 35 Fuß lang, 18

s ist einfach. Auf einem länglichen Joche steht, während die andere

An der einen Seite dieses

ist ein Abfluß angebrach Form, welcher 36 F Niveau des Wassers Ablaufes ist man im Stande, laufenen Wassers anzustellen. in einem 36 Fuß

Der besagte Wasserbehälter fugalpumpen gespeist, deren je Sie haben eine Ka

lang sie im Bassin steht.

der die Aufgabe hat, d m dergl. zu treiben. Die Konstruktion 6 Säulen, von denen die eine das in das Reservoir nahe Hälfte derselben liegt ein Behälter von Fuß 6 Zoll breit und 5 Fuß 6 Zoll tief. Behälters, über dem Reservoir hängend, gt aus Draht und in geeigneter abgeschweifter sich ausdehnt und etwa 32 Fuß über dem Vermittels dieses drähternen die genauesten Messungen des abge⸗ Das Wasser rauscht über den Draht stürzt sich 32 Fuß tief in das

Furdamente ruht,

breiten Bogen und erwähnte Reservoir hinab.

gesetzt, deren jede auf 100

dem Drucke von

bis zu 150 Pferdekr den Dampfmaschinen a

übertragen.

Das ganze Geäder der Röhren, welche unter der einem völlig geordne . 40 innerhalb des Gesammtgebäude d an welchen Schläue Areal bestreicht, dige Sicherheit gegen jedes zu gewähren. Ebenso des verbrauchten

welche in die

.

hinlaufen mit versehen, von denen halb desselben angebracht sind und am werden können, deren jeder ein gewisses vollkommenste Einrichtung, um pollstän s einer Feuersgefahr zu rainage oder des Abflusses Hauptröhren,

unvorhergesehene

ist auch das System der D Wassers musterhaft und besteht aus 3

Abflußkanäle an

70 Pfund aft arbeiten werden. uf die Pumpen mit

Ereigniß

pazität von 15,000 G durch zwei von Andrews. oscillirenden Da ferdekraft gesch ampf, der ihnen zu Die

Das YU

t sich

ß im

wird ein kleiner „Niagara“ ie verschiedenen

wird hauptsächlich vo de eine 15 zöͤllige Ab allonen per Minute und werden ampfmaschinen in Thätigkeit ätzt wird, die aber unter geführt werden wird, Triebkraft wird von tels 22 zölligen Treibriemen

Maschinerie⸗Halle Hydranten außer⸗

Elm Avenue ausmünden.

3

gespeist. von

31,721. 46,330. 57,190. 70,484. 81,381. 94,980.

24,920. 42,120. 54,544. 68,343. 85,375.

19,514. 25,911. 29,476. 38,758. 49,051. 61,423. 70,915. 78,246.

llung Philadelphia 1876.

t zum Kessel nothwendige Wasser,

ten Systeme von s und 3 che angeschraubt ist die

Vier dessen sich unter den den Dampf⸗

2252. 9049. 9925. 34,227. 48,782. 60,521. 73,004. 84,049.

143. 7810. 9902. 24,956. 49,337. 55,878. 72,177. 86,6027.

9015. 20,109. 26,334. 29,561. 40,425. 49,419. 61,963. 71,934. 81,839. 87,479.

che Maschinerie entnehmen wir

rt der nahe Schuylkill River; ein aschinen, die in der Minute Gallonen in 24 Stunden welches in der Nähe des Vasser wird in Folge dieser das Niveau der Hochwassermarke und 115 Halle gehoben.

das Wasser in ein ganzes f dem Ausstellungsplatze und den en möglichen Löschmitteln versehenen Feuer⸗ sröhren, und zwar vermittels zweier Haupt⸗Ausstellungsgebäude, die andere zur Maschinerie⸗Halle geht. Eine Nebenröhre versieht die in 1 alle gelegenen Sees be⸗ um dessen Wasser stets auf dem Niveau zu er⸗ ie beiden Corliß⸗Dampfmaschinen gehörig Die In⸗ urchmesser, nimmt ihr n und leitet es 640 Fuß weit nen, und die dazu gehörisen Luft⸗ so daß

z gelegen und etwa zwei Drittel von sich ein gemauertes und cementirtes reit, dessen Boden 8 Fuß des in demselben befind⸗ r dem Flur, enthält dasselbe nahezu z wird von einer Nebenröhre der zur Hauptröhre geben

i zwei Centri⸗ flußröhre hat.

8

asse 153.

zu den

Oeff⸗ Wasser dem

Man kann sich von der Großartigkeit dieser Vorkehrungen einen Begriff machen, wenn man die folgenden Ziffern in Erwägung zieht. Das ganze Röhrennetz, das unter der Maschinerie⸗Halle und „ihrem Annexe liegt, besteht aus 340 Fuß 10 zölligen, 1620 Fuß 8zölligen, 4640 Fuß 6 zölligen. 2260 Fuß 4 zölligen Röhren, zusammen 8860 Fuß langen Wasserröhren (von einer Ausdehnung von nahezu 1 ½ Meilen). Dann Drainirröhren aus Terra Cotta: 2080 Fuß 18 üöllige, 720 Fuß 15 zöllige, 1600 Fuß 10zöllige, 1600 Fuß Szöllige, 2220 Fus 6zöllige, zusammen 8280 Fuß (oder von einer Ausdebnung von 1 ¾ Meilen). Dazu kommen dann noch weitere Wasserleitungsanlagen, wie z. B. für Maschinerie im Schuh⸗ und Leder⸗Ausstellungsgebäude u. s. w., sowie für die verschiedenen Kesselhäufer u. s. w., was an Wasser⸗ und Drainirröhren in einer Länge eine Ausdehnung von mehr als 4 Meilen ergeben würde, was alles lediglich der Betrieb der Maschinerie auf der Ausstellung bedarf.

In den 12 Küchen des Vereins der Berliner Volks⸗

küchen von 1866 sind i. J. 1875 verspeist worden: 34,309 ganz⸗,

1,564,491 halbe, in Summa 1,598,800 Portionen, wobei jedoch zu berück⸗

sichtigen, daß die ganzen Portionen erst wieder am 1. Oktober 1875

eingeführt worden sind. Die Einnahmen der 12 Küchen betrugen im

Jahre 1875 für Speisen, Zinsen und Geschenke 250,815 10 ₰, die

Ausgaben dagegen 257,435 28 ₰, so daß sich ein Verlust von

6620 8 ergab, der hauvtsächlich durch einen nothwendigen größeren Umbau und durch Abschreibung von 50 % des Inventar⸗

contos entstanden ist.

Bekanntlich wurde aml0. März cr. zum 100 jährigen Geburtstage derz Königin Luise die „Luisen⸗ Stiftung 1776— 876“ errichtet, 8. sggs aus den Volksschulen zu einer sorgfältigen Erziehung zu verhelfen.

-Das Kuratorium dieser Stiftung (in Berlin, Linksstraße 26) hatte dieser Tage Sitzung, und der Vorsitzende konnte die erfreuliche Mittheilung machen, daß bereits mehr als 3500 Mitglieder aus ganz Deutschland mit Jahresbeiträgen von 1 72 beigetreten sind.

Am 18. d. M., Nachmittags, fand in Cassel die Eröffnung der diesjährigen Realschulmänner⸗Versammlung statt. Direktor Dr. Preime von Cassel begrüßte die Anwesenden mit warmen Worten. Demnächst bewillkommnete Prorektor Dr. Strack aus Berlin die Versammelten im Namen der Ausschüsse und nach Wabl der Vorsitzenden hielt auch der Ober⸗Bürgermeister Weise eine Ansprache im Auftrage der Stadt Cassel, indem er zugleich ein pädagogisches Programm. aufstellte. Zum Vorsitzenden wurde Pro⸗ rektor Dr. Strack aus Berlin, zu dessen Stellvertreter Dr. Preime erwählt. Das Bureau ist zusammengesetzt aus den HH. Oberlehrer Grebe, Dr. Zwirnemann, Isaac und den vorjährigen Mitgliedern. Die Präsenzliste zählte 73 Theilnehmer, 14 derselben gehören nicht dem Lehrer⸗ stande an, 18 davon sind in Cassel heimisch. Die Anzahl der auswärtigen Theilnehmer beträgt demnach 41. Zuerst kam ein Antrag der Direktoren Dr. Steinbart und Cramer zur Berathunz. Derselbe lautet: „Die Versammlung möge aussprechen, die Interessen der Realschule werden am besten gewahrt und gefördert durch einen festgeschlossenen Verein.“ Direktor Dr. Preime beantragte: „Die Versammlung wolle erklären: §. 1 des Statuts des in Cöln gegründeten Reallehrervereins bietet eine geeignete Grundlage für einen solchen Verein.“ Nach längerer Verhandlung wurde der Antrag gegen drei Stimmen angenommen. Am 19. früh um 9 Uhr wurden die Berathungen wieder aufge⸗ nommen.

In Dresden findet am’ 3., 4., 5. und 6. Juni d. J. in der hierzu erbauten Ausstellungshalle am Böhmischen Bahnhof eine internationale Ausstellung von Rage⸗Hunden statt. Zweck derselben ist, die Züchtung reiner Ragen anzustreben und da⸗ durch auf den Werth reinblütiger Exemplare hinzuweisen. Um dies zu ermöglichen, werden nur Hunde reiner Rage zur Ausstellung zu⸗ gelassen. Die schönsten, zur Ausstellung gelan eenden Exemplare wer⸗ den prämiirt. Preisrichter sind: Thiermaler uido Hammer, Forst⸗ Inspektor Meschwitz und Direktor Schöpf in Dresden, Professor Dr. Freytag und Graf Jezierski in Halle, Thiermaler Leutemann und Oberlehrer Hering in Leipzig und Züchter A. Hettich in Stuttgart. Anmeldungen sind bis spätestens am 15. Mai an Hrn Grundig, Dresden, Jacobsgasse 15, abzugeben. 3

In Ulm lebt, wie die „U. Schnellp.⸗ mittheilt, noch ein Meistersänger, wohl der letzte in Deutschland. Es ist das der hoch in den achtzig stehende J. Best, Jahre hindurch Todtengräber. Sein Name steht unter den Unterschriften der Schenkungs urkunde, mit welcher im Jahre 1839 die letzten Mitglieder der Meistersänger⸗ gesellschaft in Ulm ihr Gesellschaftseigenthum dem dortigen Lieder⸗ kranze vermachten. Diese Urkunde lautet: 1

Schenkungsurkunde. Wir unterzeichnete, einzig noch übrigen Mitglieder der von Alters her in Uim bestehenden Meistersängergesell⸗ schaft haben in der Voraussicht, daß mit uns die letzten Weisen des alten Meistergesangs verklingen werden und in der Absicht, soweit es von uns abhängt, die Wahrzeichen einer ehrwürdigen, in den Tagen der Väͤter weithin und tief einwirkenden Anstalt den kommenden Ge⸗ schlechtern zu erhalten, rücksichtlich des von den Vorfahren über⸗ nommenen Eigenthums folgenden Beschluß gefaßt: Es soll dieses Eigenthum, bestehend in der Schultafel mit den Original⸗ emälden unserer Fahne sammt dieser Fahne und den dazu ge⸗ hörigen alten Kleinodien, desgleichen der Lade, den Tabulaturen, Schul⸗ und Liederbüchern und einigen andern Gegenständen dem Liederkranze zu Ulm, als dem natürlichen Nachfolger und Stellver⸗ treter des alten Meistersängerthums in der neuen Zeit hiermit zu einem freien Geschenk gegeben sein mit der Bitte, dasselbe wohl zu bewahren und die Fahne bei Festzügen und andern Gelegenheiten, getragen von Einem von uns, so lange noch Einer von uns am Leben, neben den Seinigen als die Seinige zu führen und mit dem Wunsche, daß gleichwie der Meistersänger Tafel Jahrhunderte herab die frommen Väter zum Hören ihrer Weisen lud, so Jahrhunderte hinab die Banner des Li derkranzes wehen und seine Lieder späten Enkeln tönen mögen. Ulm, am 21. Oktober 1839. Das Gemerk der letzten Deutschen, der Ulmischen Meistersänger: Christian Baßler, Büchsenmeister. J. Best, Schlüsselmeister. Thomas Häberlen, Merk⸗ meister. Peter Bassing, Kronmeister.

Theater. 8

erkennung für sein künstlerisches, von edlem Streben geleitetes Wirken; ihm liegt die Pflege wahrer Kunst am Herzen, und darum weist sein Repertoire auch mehr als das irgend einer andern Berliner Bühne klas⸗

National⸗Theater. Hr. Direktor Buchholz verdient An⸗

das Schauspiel „Stella“ wieder aufleben lassen, und jetzt bringt es den „Sommernachtstraum“, ein schwieriges, aber bei dem bekannten Regictalente des Direktors im Garzen wohl gelungenes Unternehmen. Die „Rüpelscenen“ waren prächtig (Or. Menzel Zettel, Hr. Couried Sarerz, sind besonders hexvorzuheben). Die Elfen⸗ tänze waren geschickt arrangirt, Oberon, Frl. Hermann, Hermia, Frl. Schwarz, recht brav, auch die anderen Mitwirkenden thaten ihr Bestes. Fr. 1. 2 etwas zu soubrettenhaft und zu wenig poetisch). Da die Ensembles gut und präcis einstudirt waren, kann die ganze Aufführung als des reichen Beifalls werth bezeichnet werden, den sie bei dem gut besetzten Hause fand.

Im Konzertsaale der Reichshallen fand am Donnerstag eine interessante musikalische Aufführung statt; interessant sowohl um der aufgeführten Werke als um der Aufführenden willen. Die letzte⸗ ren bildeten den „Brennerschen Gesangverein“, der hiermit um ersten Male in die Oeffentlichkeit trat. Der Verein besteht erst seit kurzer Zeit, legte aber durch die Präzision der Ausführung, die Sicherheit, auch in den schwierigen Fugen, die richtigen Einsätze und die verständnißvolle Auffassung sich seldbst, noch mehr aber dem Direk⸗ tionstalent des Hrn. Brenner ein ehrendes Zeugniß ab. Der große Saal war ganz gefüllt und die Anwesenden folgten mit Interesse den bei⸗ fällig aufgenommenen Aufführungen, zuerst der lyrischen Cantate „Der Westerneck; von Wüerst, eines Werkes voll Anmuth und mit vielen schönen Momenten, und dann der großen C-dur⸗Messe von Beethoven. Beide Werke sind hier lange nicht zur Aufführung

bracht. In dem Konzerte hatten die Soli übernommen: 8 Ottilie Grimm⸗Kaufmann, Frl. Martha Rückward, Hr. Müller⸗

annberg und Hr. Theodor Krause; die Orgel hatte Hr. Engelhardt, die Harfe Hr. Hummel übernommen und das Orchester bildete die Berliner Symphoniekapelle.

Der Cirkus Reuz übersiedelte Morgens 2 Uhr von hier nach Leipzig, um während der Ostermesse dort Vorstellungen zu geben. Am Sonnabend den 22. findet die erste Vorstellung in dem dort neu er⸗ bauten großen Cirkus statt. Der zur Ueberführung nöthige Extrazug umfaßte 46 Waggons.

Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Bergwerken Preußens. Im Auftrage des Ministers für Han⸗ del, Gewerbe und öffentliche Arbeiten nach amtlichen . beitet. Bd. II. Mit 48 Kupfertafeln und 52 in den Text ein⸗ gedruckten Holzschnitten. Berlin. Verlag von Ernst u. Korn 1876.

Suum cuique und die von Hansemann aufgepflanzte Fahne. Von

Graf Pinto⸗Mettkau. Breslau, 1876. d. Gosohorsky's Buch⸗

handlung. u Der Dienst des Generalstabes. Von Bronsart von Schellendorf, General⸗Major und Chef des Generalstabes des Garde⸗Corps. 2. Tbeil. . Des Baron von Lüdinghausen⸗gen. Wolff, weil. Major im 1. Westpreuß. Gren.⸗Regt. Nr. 8, Organisation und Dienst der Kriegsmacht des Deutschen eichs. Zugleich als Leitfaden der „Dienstkenntniß“ bei der Vorbereitung zum Offizier⸗ Examen. Fortgesetzt und nach dem Tode des Verfassers neu be⸗ arbeitet durch Alfred Baron von Eberstein, Major und Bat. Comm. im 3. Garde⸗Regt. zu Fuß. Achte umgearbeitete und ver⸗ mehrte Auflage. Berlin, 1876. E. S. Mittler & Sohn. Die ersten 15 Jahre des 3. Magdeburgischen Grenadier Regiments Nr. 66. Von Gärt rer, Hauptmann und Com agnie⸗Chef im 3. Magdeburgischen Grenadier⸗Regiment Nr. 66. Mi fünf Karten. Berlin, 1876. C. S. Mittler u. Sohn. Neue Waffen, neue Taktikund Ausbildung? Geschicht⸗ liche Betrachtungen von R. v. Arnim, Oberst⸗Lieutenant im Hoben zollernschen Füsilier⸗Regiment Nr. 40. Berlin, 1876. E. S. Mitt ler u. Sohn. 1 8 8 Eheschließungsrecht nach amtlichen Emittelun⸗ en als Anleitung für die Standesbeamten bearbeitet von Dr. Adolf Stölzel, Geheimen Justiz⸗ und vortragenden Rath im Justiz⸗Mi⸗ nisterium zu Berlin. Anhang: Außerdeutsches Eheschliehungsrecht, Ehemündigkeitstabelle. 3. Auflage. Berlin, 1876. Franz Vahlen. Das Reichsgesetz über den Unterstützungswohnsitz vom 6. Juni 1870, erläutert nach den Entscheidungen des Bundes⸗ amtes fur das Heimathwesen von Wohlers, Geh. Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath, Mitglied des Bundesamtes für das Heimathswesen. Berlin, 1876. Franz Vahlen. 89 Die Armenpflege nnd das preußische Streitverfah⸗ ren zwischen Armenverbänden. Handbuch für alle mit der Behandlung der Armensachen betrauten Behörden und Beamten ꝛc. Von Richter, Bürgermeister a. D. und Mitglied des Königlichen Bezirks⸗Verwaltungsgerichts zu Liegnitz Zweite verbesserte Auflage. Reichenbach, Oberlausitz, 1876. Selbstverlag des Verfassers. reis 1 9 Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, in be⸗ sonderer Beziehung auf das preußische Recht mit Einschluß des Handels⸗ und Wechselrechts. Herausgegeben von Dr. J. A. Gruchot. Neue Folge, V. Jahrgang, 2. Heft. Der ganzen Reihe der Beiträge XX. Jahrgang. Berlin, Franz Bahlen. 1876. 1 Das Prinzip der Strafe in seinem Ursprunge aus der Sittlichkeit. Eine philosophisch⸗juristische Abhandlung von Arnold Kitz, Ober⸗Appellationsgerichts⸗Vize⸗Präsidenten in Olden⸗ burg. Oldenburg, 1874. Schulzesche Buchhandlung. Grammatik der deutschen Sprache. Von Lorenz Engl⸗ mann, Professor am Königlichen Wilhelms⸗Gymnasium in München. 3. Auflage. Bamberg 1875. Buchnersche Buchhandlung. Deutsche Orthographie und alphabetisches Wörter⸗ verzeichniß für richtige Schreibung und Beugung: Von Lorenz Englmann, Professor am Königlichen Wilhelms⸗Gymnasium in München. 3. vermehrte Auflage. Bamberg 1875. Buchnersche Buchhandlung. 1 I1“ Ueber das Verhältniß der griechischen Philosophen im Allgemeinen und der Vorsokratiker im Besonderen zur griechischen Volksreligion. Von Hermann Gilow, Dr. phil. Oldenburg, 1876. Schulze sche Hof⸗Buchhandlung. 3 Aeschyli Persae. Recensuit Johannes Oberdick, phil. Dr. Berolini, MDCCCLXXVI. F. Vahlen. Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. 11. Jahrg. 1876. 1, Heft. Schäfersche Buchhdlg. Magdeburg.

Redacteur: F. Prehm.

Berlin:

Drei Beilagen

sische Werke auf, welche wir nirzend sonst, mit Ausnahme der Königlichen Theater, finden. So hat ti nal⸗Theate ür lich mit Fr. Seebach

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Formes⸗Schüler war ein trefflicher Puck, (nur 8

Die Einrichtungen zum Besten der Arbeiter auf den Quellen bear⸗

Berlin, 1876. E. S. Mittler u. Sohn.

Verlag der Expedstion (Kessel). Druck: W. Elsner.

“]

M.o) 25.

Die Einrichtungen zum Besten der Arbeiter auf den

Bergwerken Preußens.

Im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn Handels⸗Mini 2v „Ministers nach amt. lichen Quellen bearbeitet. Zwei Bände Quartformat. Berlin

1875 und 1876, bei Ernst & Korn.

Die unter dem obigen Titel im Juni v. J. herausgegeb

„Die unt 8 gebene Druck⸗ schrift ist soeben durch das Erscheinen eines zweiten Bandes in Derselbe veranschaulicht einzelne der im ersten Bande aufger ählten Bauausführungen in systematischer Zeichnung und Beschreibung näher; er

reichhaltiger Weise ergänzt worden.

dur ist mit 48 Kupfertafeln in Folio und Doppelfolio sowie mit 52 in den Text eingedruckten Holzschnitten ausgestattet.

Der erste Band schildert, wie bereits im vorigen Jahre in diesem Blatte hervorgehoben worden ist, im Einzeluen alle diejenigen Wohlfahrtseinrichtungen, welche beim preußischen Bergbau theils zur mittelbaren, theils unmittelbaren Unterstützung der Arbeiter Seitens des Fiskus und der privaten Werksbesitzer bis zum Jahre 1874 getroffen worden sind. Die Bearbeitung verfolgt hierbei den praktischen Zweck, durch thunlichst objektive Vorführung der wirklichen Leistungen ein ungefähres Gesammtbild der bethätigten Arbeiterfürforge und zu⸗

leich einen lehrreichen Beitrag zur Beurtheilung der allgemeinen Arbeiterzustände zu liefern. Der erste Theil dieses Bandes behandelt in dieser Art die fiskalischen Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenwerke, indem zuvörderst die Lohn⸗, Arbeits⸗ und Knappschaftsverhältnisse, sodann die unmittelbaren Unterstützungen a) für das leibliche, b) für das geistige Wohl der Arbeiter aufzezählt werden. Diese Darstellung ist im Wesentlichen eine dem heutigen Stande entsprechende Ueber⸗ arbeitung und Vervollständigung derjenigen Schrift, welche bei Ge⸗ leger heit der Wiener Weltausstellung von 1873 als Erläuterung zu den vom Königlich Preußischen Handels⸗Ministerium ausgestellt ge⸗ wesenen Plänen von Arbeiterhäufern auf den fiskalischen Bergwerken herausgegeben worden ist. Der Inhalt des zweiten, die Privat⸗Berg⸗ werke betreffenden Theiles des Bandes I. ist durchaus neu. In gleichartiger Anordnung und Reihenfolge behandelt dieser die Lohn⸗ und Arbeitsverhältnisse, die Leistungen der Knappschaftsvereine, der ande⸗ ren Wohlthätigkeitsinstitute und der besonderen Werkeunterstützungs⸗ kassen, und geht dann auf die unmittelbaren Unterstützungen zur Hebung des leiblichen Wohls der Arbeiter, wie folgt, über: Befoͤrderung der Ansiedelung, Ueberlassung von Ländereien, Versorgung in Schlaf⸗ häusern und Speiseanstalten, Beschaffung von Lebensmitteln, sonstige Einrichtungen zur Vebessernns der äußeren Lage, wie Eisenbahn⸗ züge, Bade⸗ und Waschanstalten, Arbeitsprämien, Versicherungswesen, Sparkassen und Vorschußvereine. Es schließen sich die Un⸗ tersützungen zur Hebung des geistigen Wohles an, wobei berücksichtigt sind: das Kirchen⸗ und Elementarschulwesen; die Bergvor⸗ und Bergschulen; die Industrie⸗, Fortbildungs⸗ und Kleinkind erschulen, sowie Kindergärten; die bergmännisch⸗kamerad⸗ schaftlichen Vereine; Lesezimmer, Bibliotheken und Zeitschriften: Pflege des Gesanges und der Musik und dergleichen. Am Schluß des Textes sind die von Bergwerksbesitzern zu Gunsten ihrer Arbeiter gewährten außergewöhnlichen Leistungsen angegeben. Ein aus 14 Textbeilagen und 12 statistischen Uebersichtstabellen bestehender An⸗ hang giebt die Belege und Ergänzungen zu dem Geschilderten.

Um den Text des ersten Bandes ausgiebiger klar zu legen und zu ergänzen, ist nun im vorliegenden zweiten Bande bei der Aus⸗ wahl aus einer Fülle von Materialien weniger auf mustergültige . Lve und lehrreiche Beispiele Bedacht ge⸗

mmen.

Bei Wiedergabe der ausgewählten Bauausführungen ist zufslge der Einleitung der Druckschrift einerseits an die 1 mhen I zuf 18* folgte Anordnung und Reihenfolge angeknüpft, andererseits diejenige Genauigkeit und Ausführlichkeit in den bildlichen und schriftlichen Darstellungen angestrebt, wie sie nicht minder zum allgemeinen Ver⸗ ständniß als zur Würdigung des humanitären Werthes der einzelnen Veranstaltungen erforderlich erschien.

Die das Arbeiterwohl mittelbar beeinflussenden Einrichtungen sind den unmittelbar beeinflussenden wiederum vorangeschickt; desglei⸗ chen sind innerhalb der einzelnen Gruppen von Beispielen die auf den fiskalischen Bergwerken ausgeführten Bauten von den privaten Bauten gleicher oder ähnlicher Art getrennt gehalten.

Bei den Tafelzeichnungen ist fast ausnahmslos der Maßstab

il

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Berlin, Freitag, den 21. April

Es sind aufgenommen: 1) von Anstalten zur Kranken⸗ und Ge⸗ 58 die knappschaftlichen Lazarethe zu Saarbrücken 8 G eisleben und die knappschaftliche Krankenbaracke Nr. II. zu Königs⸗ hürtte O.⸗S.; 2) von Anstalten zur Invaliden⸗, Wittwen⸗ und Wai⸗ ö —— (nebst v des

B rem zu Ruda O.⸗S. und das knappschaftliche Waisen⸗ haus & ö Saarbrücken. va Fratr ümwvin

herner sind unter den unmittelbaren Einrichtungen zur Heburn

des leiblichen Wohles dargestellt und —— 5 . männische Kolonie⸗Anlagen (Altenkessel bei Saarbrücken, Landhof bei Rüdersdorf, Ottilienaue bei Gelsenkirchen, Westhausen bei Bodel⸗ schwingh, Sophienau bei Schalke); 2) Ein., Zwei⸗, Drei⸗, Vier⸗, Sechs⸗, Acht⸗ und Vierzehn⸗Familienhäuser aus den verschiedenen Bergdistrikten; 3) die sechs Schlaf⸗ und Speisehäuser zu Grube von der Heydt bei Saarbrücken, am Kriensee bei Rüderödorf, des Blei⸗ und Silberwerks zu Ems, der Zechen Borussia bei Dortmund Hamburg bei Annen und Mathilde bei Schwientochlowitz; 4) die vier Bade⸗ und Waschanstalten zu Clausthal, der Zeche König in Ober⸗ und der Zechen Prosper bei Oberhausen und Hamburg bei

Der letzte Abschnitt „Einrichtungen zur Hebung des geistigen Wohles“ enthält den katholischen Betsaal der Kolonie Hödesnflt vei Saarbrücken; die Schulhäuser der Grube von der Heydt bei Saar⸗ brücken und des Silber. und Bleiwerks zu Ems; die Industrie⸗ und v zu „gg vre. zu Schalke; das Lese⸗, 8 und Vereinigungslokal der Zechen Heinitz bei Saar⸗ brücken und Hannibal bei Dahthausen

EEI“ Statistische Nachrichten. Im Laufe der verzangenen Woche hat die bei⸗ älft vom vierten Jahrgange des Jahrbuchs für die Statistik des preußischen Staats die Presse verlassen. Die⸗ selbe behandelt in ihren beiden Theilen die Machtgrundlagen des Staates und die Volkswirthschaft und Volkswirthschaftspflege. Bei der Darstellung der ersteren wird das Staatsgebiet in seiner geo⸗ graphischen Lage, seiner meteorologischen Beschaffenheit, sowie in seiner administrativen Eintheilung geschildert, und werden hierauf dem Stande der preußischen Bevölkerung und ihrer Bewegung wäh⸗ rend der Jahre 1871 bis 1874 eine Reihe von Abschnitten gewidmet. Im engen Anschlusse hieran beginnt der zweite Theil mit einem Ueberblicke über die erwerbsthätige Bevölkerung Preußens nach der Aufnahme vom 1. Dezember 1871, sowie über die erwerbsthätigen juristischen Personen, bei deren Darstellung auch eine Statistik der seit Erlaß des Gesetzes vom 11. Juni 1870 begründeten Aktien⸗ Feleesehes -gece A* 2 ihrem Ergebnisse mit der Zahl r diesem Gesetze in eben gerufenen Akti daaichen ads gerufenen Aktienunternehmungen Nachdem hierauf der Verhältnisse des Grundeigenthums und der auf ihm ruhenden Lasten noch in einem besonderen Abschnitte mmd en worden ist, erfahren die einzelnen Erwerbszweige der Bevölkerung, die Landwirthschaft, Viehzucht, Forstwirthschaft, Jagd, Fischerei, der Bergbau, das Salinen⸗ und Hüttenwesen und endlich die Industrie im engeren Sinne, eine eingehende Darstellung. Die Statistik der öffentlichen Bauten, der Chausseen, Eisenbahnen und Wasserstraßen leitet dann hinüber zur Statistik des Verkehrs und Waarenhandels, an welche sich die Darstellung des Geld⸗ und Kreditwesens, der Ver⸗ hältnisse der Handelskammern und gewerblichen Vereinigungen, sowie des Versicherungswesens anschließt. Ein Bericht über die in Preußen Eftchenden istslten sder rvit sche tüche Fürsorge und seozialen d e ie iesen Theil und damit die je Hälfte des Jahrbuchs ab. Die zweite Hälfte, deren Erscheinen in kurzer Zeit bevorsteht, wird jeden Zweig der Staatsverwaltung in einem besonderen Ab⸗ schnitte zur Darstellung bringen und so durch eingehende Berichte über die Unterrichts⸗, Kirchen⸗, Medizinal, Justiz⸗, Finanz⸗, sowie die Armee⸗ und Marineverwaltung eine Lücke ausfüllen, welche die früheren Jahrgänge des Jahrbuchs noch aufweisen. Hieran soll sich eine Darstellung der Gesetzgebung des Deutschen Reiches und des

5 9 e 1* 8

chs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

283— 111““

158

Eine Reihe von Nachträgen werden dan i

Ein 8 n das Jahrbuch, soweit es in seinen Angaben während des Druckes durch die Pehehnch, zgek holt wurde, berichtigen, damrt es ein möglichst getreues Bild des der⸗ zeitigen Zustandes des preußischen Staates und Volkes gewährer 8

Gewverde und Handel.

In der Generalversammlung der Schlesi 8 versicherungsgesellschaft vom 19. d. 7 ni enchzer Aktien mit 276 Stimmen vertreten. Aus dem erstatteten Geschäfts⸗ bericht ist Folgendes hervorzuh⸗ben: Der erzielte Reingewinn übersteigt den Gewinn früherer Jahre nicht unerheblich und gestattet die Verthei⸗ lung einer Dividende von 20 % und die Verstärkung der Prämien⸗ reserve um 100,000 Der Rechnungsabschluß, welcher eine Ge⸗ sammteinnahme von 4,344,688 und eine Gesammtausgabe von 3,743,233 ℳ, mithin einen Reingewinn von 601,454 nachwei wurde genehmigt, der Verwaltung die beantragte Decharge ertheilt.

Die „New⸗York. Hdl.⸗Ztg.“ reibt in i 8 7. April datirten Wochenbericht: Der ö Er 5883 war abermals durch Willigkeit charakterisirt und wenn an der Börse Geld zeitweise etwas höhere Raten bedang, so stellte sich der Durch⸗ schnittssatz für call loans gegen Depot gemischter Sekuritäten doch nicht über 4 5 % und gezen Hinterlegung von Bundesobligationen ca. 1 % niedriger. Im Goldmarkt hat die Hausse während dieser Berichtswoche eine entschiedene Niederlage erlitten, von welcher ste sich erst heute etwas erholte. Das Agio, welches am vergan⸗ genen Sonnabend à 13v eröffnet hatte, fiel bis Donnerstag auf 12 ³ und schloß heute à 13 ¼. Den ersten Anstoß zur Baisse gab das Fallissement eines Hausse⸗Spekulanten, für zessen Rechnung ziemlich bedeutende Posten exekutionsweise verkauft wurden. Wie der Aus⸗ weis des statistischen Bureaus in Washington ergiebt, ist der Waaren⸗ und Produktenexport während der ersten acht Monate dieses Fiskal⸗ jahres (1. Juli bis 29. Februar) um ca. 30,000,000 Doll. Gold stärker gewesen, als der gleichzeitige Waaren⸗ und Produktenimport, eine Differenz, die groß genug ist, um einen nicht unerheblichen Theil des an Europa für Zinsen und retournirte Sekuritäten schuldigen Betrages zu decken. Auch in dieser Woche sind, trotzdem der Wechsel⸗ markt durchgehends feste Tendenz entwickelte, nur unbedeutende Posten Goldes verschifft worden, und die Baisse kam erst zum Stillstand durch Deckungen des Decouverts, welches sich einigermaßen überstürzt hatte. Heute schloß der Markt fest. Für gekündigte Bonds zahlte das Schatzamt 174,000 Doll. aus, für fällige Zinsen 99,000 Doll. Im Loan⸗ Markte stellten sich die Raten für den Versatz von Gold gegen das Aequivalent in Papiergeld während des ersten Theiles dieser Berichts⸗ woche à 2— 3, später jedoch niedriger in Folge des durch große Blanko Engagements hervorgerufenen gesteigerten Begehrs.

Am Waaren⸗ und Produktenmarkt stand das Exportgeschäft gegen die Vorwoche an Umfang wesentlich zurück, während in der Importbranche sich wenigstens Anzeichen einer baldigen Belebung kund gaben. Für Brodstoffe hat Exportfrage merklich nach⸗ gelassen und selbst ermäßigte Preisforderungen, sowie ein Rückgang der Frachtraten vermochten keinen stimulirenden Einfluß auszuüben. Notirungen für disp. Baumwolle blieben mühsam behauptet, nach⸗ dem am Donnerstag Depeschen über drohende Ueberschwemmungen im Süden vorübergehend einige Aufregung verursacht hatten. Rohes Petroleum flau und weichend in Folge der Anfangs der Woche ge⸗ meldeten Erbohrung von drei neuen Quellen; raffinirtes Petroleum erlitt einen Preisrückgang von 1— ¼ C. per Gall. Umsätze blieben bei Mangel an belangreicher Exportfrage so unbedeutend, daß die Schlußnotirungen als nominell zu bezeichnen sind. Der Waaren⸗ und Produkten⸗ import während der am 1. April beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 7,447,171 Doll. gegen 5,610,582 Doll. in der Vor⸗ woche, eine Zunahme von 1,836,589 Doll. ergebend. Fremde Web⸗ stoffe partizipiren am Gesammtwerth des letztwöchentlichen Imports mit 2,206,005 Doll. resp. mit 178,678 Doll. mehr, als in der Vor⸗ woche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 1“ gröͤßer hach

m Waaren⸗ und Produkten⸗Export während der am 4. April beendeten Woche, dessen Gesammtwerth eine Bumahäie von 352,127 Doll. gegen die Vorwoche aufweist, partizipirt Baumwolle mit 4870 Ballen im klarirten Werth von 276,780 Doll. gegen 6718 Ballen im Werth von 380,712 Doll. in der Vorwoche und 5786 Ballen

von 1: 200 angewandt.

preußischen Staates und ein Anhang über die inzici⸗ und Kom⸗ munalstatistik anschliehen. hang Provinzial⸗ und Kom

resp. 7016 Ballen im Werth von 449,199 Doll. resp. 539,331 Doll.

P—

in der Parallelwoche beider Vorjahre. 8

88 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Bentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Stants-Anzeigers:

Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. S. gnpe. Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

¹ Oeffentlicher Anzeiger ...

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel.

7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

In der

6. Verschiedene Bekanutmachungen.

beilage. 8

ᷓᷓ—

Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des 1“ „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Börsen- Annoncen⸗Bureaus.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[2737] Nothwendiger Verkauf.

Die nachstehend verzeichneten, jetzt zur Konkurs⸗ masse der Aktiengesellschaft Hansdorfer Werke in Hausdorf gehörigen Grundstücke, Bergwerke und Braunkohlengrube nebst Zubehör, follen im Wege der nothwendigen Subhastation

am 22. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle im Geschäftslokale der genann⸗ ten Aktiengesellschaft bei Hansdorf vor dem unter⸗ eichneten Subhastationsrichter öffentlich an den eistbietenden verkauft werden.

Die Verkündigung des Urtheils über Ertheilung des Zuschlages erfolgt 1 am 29. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Bagatellzimmer, dem Subhastationsrichter.

Die zum Verkauf kommenden Realitäten sind: A. Im Bezirke des Grundbuchamtes Sagan: 1) Das Grundstück Hansdorf Nr. 21,

2) Das Braunkohlenbergwerk Onkel Tabor I.,

Grundbuch Nr. 45, zZeipau II., Grund⸗ buch Nr. 47, Zeipau III., Grund⸗ puch Nr. 48,

Zeipau IV., Grund⸗

buch Nr. 49, Zeipau V., Grund⸗ puch Nr. 50, qg eipau VI., Grund⸗ pluch Nr. 51,

Zeipau VII., Grundbuch Nr. 52, Zeipau VIII.,

Grundbuch Nr. 53,

von

22) 23) 24) 25) 26) 27)

10) Das Braunkohlenbergwerk Onkel NNr. 46,

B. Im Bezirk des Grundbuchamtes Halban: 21) Das Braunkohlenbergwerk Beenec degban⸗ 1

Kreuschner

Grund- 29) 1

Lank II., Grund⸗ 30) . buch Nr. 34, 9 31)

u r. 32, bu Wilhelm IV., 32) 8 Grundbuch Nr. 35, Benjamin V., 33) Grundbuch Nr. 36, David VI, Grund⸗ 3⁴) bpuch Nr. 39, Richard VII., 35) Grundbuch Nr. 38,

Willi VIII., Grundbuch Nr. 37, Vereinigte Grenze, Grundbuch Nr. 7, Hoffnung, Grund⸗ bPpuch Band I., Blatt 75, Nr. 5.

buch Nr. 30,

buch Nr. 31,

7 2

sächsischen Landestheilen,

An Ländereien,

stehend aufgeführt: a. unter 1 = 1 Hektar 39 Ar 10

buch Nr. 2, Ragpoczy, Grund⸗ bpöp·pluch Nr. 3,

Conradi, Grund⸗

buch Nr. 6,

Ramberg, Grund⸗

buch Nr. 7,

Birnbaum, Grund⸗

GPluch Nr. 5, Johann, Grund⸗ bpbuch Nr. 4, Heerrmann, G

buch Nr. 1.

unter 30 = 25 Hektar 6! Ar 50

4 unter 35 = 39 Hektar 92 Ar 10 ei anlagt nach einem Reinertrage von: a. unter 1 = 6,06 ℳ, b. unter 28 = 4 56 ℳ, c. unter 29 = 77,85 ℳ, d. unter 30 = 154,11 ℳ,

C. Im Bezirk des Grundbuchamtes Sorau: 28) Das Grundstück Fönuchammtes

buch Nr. 52,

Nieder⸗Ullersdorf,

8 buch Nr. 61,

8 Nieder⸗Ullersdorf, buch Nr. 66, Nieder⸗Ullersdorf,

r. 64,

Nieder⸗Ullersdorf,

buch Nr. 67,

Nieder⸗Ullersdorf,

Nieder⸗Ullersdorf,

unter 28 = 52 Ar 90 Quadratmeter, . unter 29 = 16 Hektar 71 Ar 30 Quadratmeter,

„unter 31 = 37 Ar 60 Qudratmeter, —unter 32 = 17 Ar 10 Quadratmeter, . unter 33 = 9 Hektar 53 Ar 30 Quadratmeter, unter 34 = 20 Hektar 61 Ar 90 Quadratmeter,

der Grundsteuer sind diese Grundstücke ver⸗

unter 31 unter 32

1. 5,73 ℳ, g. unter 33

h.

1.

109,2 ℳ, 158,01 ℳ, = 266,55 Grund⸗ und ferner bei der Gebäudesteuer nach einem Nutzungs⸗ werthe von: Grund⸗ a. unter 28 = 102 1 b. unter 29 = 480 Grund⸗ c. unter 33 = 426 d. unter 34 = 7547 Grund- e. unter 35 = 2034 3 Die übrigen Grundstücke sind bei der Gebäude⸗ Grund⸗ steuer nicht veranlagt. Die unter A. und B. aufgeführten Braunkohlen⸗

Grund⸗ Grund⸗

Nieder⸗Ober⸗ Ullersdorf, Bergwerke liegen im Saganer, die Braunkohlengrube 1 Grundbuch Nr. 32, Sophie im Sorauer Kreise, die Kreisstädte Sagan 36) die Braunkohlenarube Sophie als Kohlen⸗ und Sorau befinden sich in ziemlich gleicher Entfer⸗ abbau⸗ Gerechtigkeit in ee nung von den sämmtlichen Bergwerken, welche außer⸗ über welche ein Grundbuchblatt noch nicht vorhanden ist. 1 ¹ welche der Grundsteuer unter⸗ liegen, gehören zu den Grundstücken, wie solche vor⸗

dem in der Nähe der Eisenbahnstatisn Hansdorf⸗ und der Stadt Halbau liegen. 8 Die Feldesgröße der einzelnen Bergwerke beträczt: .Onkel Tabor I. 2,188,684 100 Qu.⸗M. .Zeipau II. 2,182,9802²5⁄100 Zeipau III. 2,187,756²⁄100 Zeipau IV. 2,188,527 11⁄100 Zeipau V. 2,188,509 6/100 Zeipau YI. 2,172,092‧9/100 Zeipau VII. n 2,185,475 11⁄100 Zeipau VIII. 2,187,4545 ⁄102 Dnkel KreuschnerlX. 2,077,6323/100 74,694

Kurz 1. 2 12 8 444,672 Qu.⸗Lachter.

Quadratmeter,

Quadratmeter,

Quadratmeter. Lank II. 6 Louis III. 483,312 Wilhelm IV. 263,826 Benjamin V. 488,990 David VI. 443,907 Richard VI.ͤ 3814,865 Willi VIII. 431,132

SagSFESPSEEEFSSAESSESF