Kunst und Wissenschaft.
Juni sahen die
A. F. Der letzte Sonnabend und Sonntag im hropologie,
Mitglieder der Berliner Gesellschaft für Ant Ethnologie und U Ausflug über
chichte mit ihren D. Stendal nach Salzwede
wurde zu einem Rundgang durch die Stadt, mittelalterlichen Kirchen, des Roland, der Denkmale, die Söhnen, Winckelmann und Nachtigal, gesetzt zur Betrachtung des Altmärkischen Museums liegt in einer böchst poetischen Umgebung, Kreuzgange des Doms. recht Interessantes aus geschichtlicher 3 eine altmärkische Bauernstub nahme sehr Wertes. Gegen Abe Der erste Besuch galt dem untergebrachten Museum
ist erst vor kurzem aus de Es ist boch anzuerkennen,
großen Mühe unter vaggah. vorgess untergebracht gewesenen e viele höchst Sammlung einen
die Gegenstän soll hier einen
bendnachmittag g Besichtigung
kendal seinen beiden großen S h 1 und nicht zuletzt Dies Museum ch im prächtigen äbistorischen Dingen auch Urväterhausrat die Menge, deres einer genauen Kenntnis⸗ nd langte die Gesellschaft in Salzwedel an. im Gebäude der höheren Töchterschule Das Museum Räumen hierher übergesiedelt. daß die Herren Gaedke und Zachlin sich der aben, in wenig Wochen die außerordentli Sammlung, einschließlich des bisher nicht ahre, so weit zu ordnen, teressante und wichtige Funde enthaltende ten Eindruck machte und bei den Kennern b erntete. Spstematischer Ordnun de aus historischer Vergangenheit: alles Platz finden, auch eine geologische Abteilung ist Der lange Juniabend gestattete es, noch viel zu sehen, ebe man dem Ruhebedürfnis sein Recht gönnte. Das jetzt nur 10 000 Einwohner zählende, aber in neuem Aufschwung begriffene Um 550 von den Sach von Karl dem Großen
Es enthält au
des Altmärkischen Vereins.
cch durch eine Allee riesiger Fi
zuwachses der letzten
st ehrwürdiger Boden.
80
Markgrafen der Nordmark gemacht tet (Turm und Wälle) der Stadt vorhanden sind, angenommen wird, daß der alte Backsteinturm von 1150, der den Mittelpunkt der Burgruine bezeichnet, auf der Stelle und menten der karolingischen Burg errichtet worden ist. mittelalterlichen Glanzzeit, wo besitzt es fünf Kirchen und za p alterlichen Gepräges, deren schöne alte Höfe mi 1 vielen dieser
geschichtliche Vergangenheit lenkte
Salzwedel dem Hansabund angehörte, lreiche prächtige alte Häuser mittel⸗ * 8 1 Recht das Entzücken Erinnerungsplätze an die Gesellschaft
des 17. Jahrhunderts, aber noch vor e des Dreißigjährigen sten Lande Mittel⸗ „ zum ärmsten
Haus ist erst im Beginn 1 errichtet worden, in der info für Jahrhunderte vom r dert gelten durfte,
Sehr bemerkenswert ist der gotische in Rathauses, heute Sitz des Amtsgerich resken aus dem ersten Jahrzehnt des
Ehrwürdig erscheint auch die 1474 Sitz des Landratsamts, ferner der e aber erweckten ellen Sommer⸗
Krieges Deutschland als das es im 16. Jahrhun herabgedrückt worden war. Backsteinbau des altstädtische n dessen Schöffengerichtssaal 16. Jahrhunderts den Blick fesseln. erbaute Propstei Salzwedel, märkische Backsteinbau des Steintores. Hohes Intere vor allen die im stimmungsvollen Dämmerlicht des ausnahmslos aus dem Mittelalter stammenden in: Die Marienkirche, 1225 erbaut, deren an Kunstwerke bewundert wurde: ein Bronzetauftabernakel, ein prach reichem Fi urenschmuck, ebensolche Chorstühle, 12. Jahrhunderts — alle diese
ten Glasmalereien, einem
abends besuchten,
ein reich geschnitztes
Katbarinenkirche mit ihren berühm Taufkessel von 1421, einem desgl. Taufgehege p
ie Kleinere Mönchkirche, die Lorenzkirche aus dem 13. J Abend vereinte die Berliner Gäste mit ihren Salz⸗ e. — Zeitig am Sonntagmorgen ent⸗ bahn die 78 Teilnehmer nach Hier wurde zunächst der Kirche Zubehör des 1161 errichteten der älteste und beinbau der Altmark zu s ngen, zog die Gesell⸗ dreischiffige Basil ter entsprechend, besi Erinnerungen an ihre ein 8 l wänder, reich geschmückte Altar⸗ Teil außerordentlich schön und gut erhalten, eine besonders für die Damen der Gesellschaft. Rest des Tages gehörte dem Hauptzweck des Ausfluges, der oder genauer benannt „Stein⸗ gräbern“ der jüngeren Steinzeit, an denen die Altmark so überreich ist, daß sich im Laufe des Tages mehr als einmal den Berliner Teilnehmern die Bemerkung auf die Lippen drängte, die Bewohner der Reichshauptstadt ahnten gar nich an eine ferne Vergangenheit unseres ichen Umgebung, gewissermaßen
bundert. — Der wedeler Freunden im Kaiserhof ührte ein Extrazug der Salzwedeler Klein Diesdorf, südwestlich von Salzwedel gelegen. ein Besuch abgestattet, die als ehemalig Augustiner Jungfrauenklosters schönste mittelalterliche Backst e
mntür von Forstmeister von Wedelstädt empfa schaft 11““ in die ehrwürdi
Kirche einen Schatz wertvoller
Der
Besichtigung von Hünen⸗
welche kostbaren Erinnerungen olkes und in welcher reizvollen, jugleich von Berlin aus so schnell zu finden seien. Wagen bestiegen ittinger Chaufsee gelegenen Grabe allen Gräbern d entümlichen, im wesentlichen übereinstimmenden Züge faßt: Steinkammergräber sind aus großen Findlings⸗ ber die norddeutsche E Steinzeit, bestehend im hingestellten Stein⸗ breiten Steinen bedeckt ist. D. sind von einem Stein⸗ eine Aufschüttung innerhalb daß die Steinkammern se Gutsherrschaft vergleichbar) hrend die geringen Leute in der Umhegung auf oder Pflaster von etwa kopfgroßen Feldsteinen beigesetzt sich ein übereinstimmendes Pflaster gewöhnlich auch and. — Das erstbesuchte Grab an der Wittin nem Steingehege 10 m lang und, 8 ,m breit, von och 11 Wandsteine und 4 Decksteine vorhanden. nach Molmke weiter, wo ein großes 33 m besichtigt wurde, dessen am WNW.. och 18 Wand⸗ und 6 Decksteine zeigt. mißt 10 auf 3 m; es ist daraus zu Kammer nicht einen, sondern mke einige hier ch Drebenstedt forkges
er noch 12 Wandsteine sind gewöhnlich
In Dies dorf nächst zu einem an
neolithischen Zeit ei
kurz zusammengefa — blöcken, wie solche die Eiszeit in Massen ü
verstreut hat, angelegie Gräber der jüngeren allgemeinen aus einer Kammer, die aus aufrecht gebildet und mit flachen, een dieser Gräber, früher wohl alle, umgeben, viele von ihnen zeigen noch eingeheges. Man nimmt heute an, mer Leute (etwa unserer
wurden, von denen in der Kammer bef Chaussee ist in sei
GFrab von 28,6 m auf Ende befindliche Kam Der Innenraum dieser entnehmen, daß gegeben mehrere Leichname wurden im nahen sucht und dann die Fahr das größte Steinkammen lang und 10 m breit; die S.
lich also Familiengrab war. Noch gelegene Gräber
kammer, von de csteine vorhanden sind, mißt 81
ie größten. Der die NW.⸗Ecke des Drebenstedter
noch 61 große Blöcke, halt einem Gewicht von 140 000 reinkammergrab kleinsten der Altmar und nur 5 auf 2 m mißt, Von
12 Wand⸗ und 3 Decksteine vor . Willmersen, dessen hübsche Aussehens halber alls vorgenommen, zu der Gutsbesitzer
Grabes bildende ie Umhegung zeigt
deren ungefährer, 51 ¼ cbm kg entspricht.
er Bornsener Mühle Uegt sleinem Baumaterial sind noch Hierauf wurde im Walde alte Dorfkirche ihres malerischen fand, eine kleine Ausgrabung
— ——
eitige Beachtun 8 8 Schulz die Anregung gegeben hatte, nachdem ihm im Walde seines Besitztums eine Anzahl regelmäßig
estalteter Hügel aufgefallen waren. Es wurde in dem geöffneten
Hügel tatsächlich eine kleine Steinkiste aufgedeckt, an der ledoch beide Decksteine fehlten und in der nur wenige Tonscherben und einige kalzinierte Knochen sich fanden. Allem Anschein nach war der Hügel schon früher einmal aufgegraben worden. Nach im Gasthause zu Molmke in dessen geräumigem Tanzsaal ein⸗ genommenem Frühstück wurde der prächtige, dem Landrat von der Schulenburg gehörige Forst hbei Nieps und hier zunächst das besonders malerisch gelegene „Grab auf der Höhe“ aufgesucht. Es besteht zur Zeit noch aus 55 Steinblöcken; besonders groß ist ein als „Wächter“ angesprochener Eckstein, der, 1,7 m breit, 2 m aus der Erde aufragt. Die Kammer mißt 7 auf 2 m und zeigt 13 Wand⸗ und 5 Decksteine. Beide mittleren Decksteine sind herabgestürzt, weshalb von einigen Seiten angenommen worden ist, daß iwei Kammern vorhanden waren, eine Annahme, die nach dem Befund aber nicht gerechtfertigt ist. Mit großer Sorgfalt pflegt der Be⸗ sitzer die Steinkammergräber auf seinem Grund und Boden. Nament⸗ lich das hier geschilderte große hat er mit Bäumen umpflanzt,
aber leider auch bepflanzt; leider“, weil der Zusammen⸗ halt der Steine keinen schlimmeren Feind als langsam, aber sicher ihn lockernde Baumwurzeln kennt. Von diesem Grabe
aus ging die Gesellschaft zu Frs durch den wundervollen Wald, dann sten hinab ins Tal des lustig dahin⸗ fließenden Hartaubaches, der sich weiterhin in die bei Salzwedel schiffbar werdende Jeetze ergießt. Nicht allzuweit hatte man zu wandern, um zu einer mächtigen Eiche zu gelangen, die bei einem Umfange von 8 m in Brusthöhe wohl zu den stärksten lebenden ihrer Gattung gehört, Weiterhin führte der Weg nach Nieps zurück, wo die Wagen wieder bestiegen wurden, unter Verzicht — wegen vorgerückter Stunde — auf den Besuch von 5 bis 6 Steinkammergräbern, die auf dem Wege von Nieps nach Bornsen liegen. Denn vor allem galt es nun, bei Stöckheim ein berühmtes Grab zu sehen, das als Typus eines „Hünengrabes“ aus zahlreichen Abbildungen bekannt geworden ist, und wovon ein Oelgemälde sich auch im Museum für Völker⸗ kunde befindet. Leider bleibt der gegenwärtige Anblick des Grabes nicht unbeträchtlich hinter der Vorstellung zurück, die man sich aus Bildern davon gemacht hat; denn unter dem Einfluß des Baum⸗ wuchses — es haben sich Kiefern in der Nähe ausgesät — lockert sich der Zusammenbalt der Steine, und es scheint die Zeit nicht fern, wo das prächtige Grab ganz zerstört sein wird. Die Kammer besteht z. Z. aus 14 Wand⸗ und 4 Decksteinen, während im Jahre 1843, nach Daneels Beschreibung des Grabes, drei jetzt abgestürzt am Boden liegende Wandsteine noch aufrecht standen. Es scheint hiernach möglich und die Gefahr vorhanden, daß auch der besonders imposante, 5 m lange Deckstein, dessen Gewicht auf 22 000 kg geschätzt wird, sich senke und die Großartigkeit des Eindruckes dieses mit den Pyramiden gleich⸗ altrigen Menschenwerkes weiter vermindere. Hoffentlich schenkt der Alt⸗ märkische Geschichtsverein die ihr gebührende Aufmerksamkeit. Mit der Besichtigung dieses z. Z. noch imposantesten Steinkammer⸗ grabes schloß die Gesellschaft den Hauptzweck ihres Ausfluges ab. Nur auf eine merkwürdige Verwitterungserscheinung der Steine wurde noch aufmerksam gemacht, bei der seltsamerweise die liebe Dorf⸗ jugend den Witterungseinflüssen fördersame Beihilfe leistet. Durch Verwitterung der in Gneis und Granit enthaltenen Feld⸗ spatkristalle bilden sich nämlich an der Oberfläche kleine Vertiefungen, Näpfchen genannt, an deren weiterer Vertiefung die Dorfjugend mit ihren Messern hilft. Früher waren diese Näpschen vor solchen Eingriffen gewissermaßen geschützt, weil sich an sie abergläubische Vorstellungen knüpften. Heute sind diese ver⸗ blaßt, nur in Stöckheim herrscht noch der Glaube, daß in jeder Neujahrsnacht an den mit Näpfchen versehenen Steinen drei Näpfchen verschwinden, dagegen drei neue entstehen. Man scheint zur Fest⸗ stellung des Sachverhaltes noch nicht daran gedacht zu haben, die vor⸗ handenen Näpschen zu zeichnen. Noch wurde in Stöckheim ein in der Nähe gemachter Münzfund betrachtet, der aus der Zeit des 30 jährigen Krieges zu stammen scheint, und dann hier und in den verschiedenen Ortschaften, die man passierte, dem künst⸗ lerischen Schmuck vieler alter Bauernhäuser Aufmerksamkeit geschenkt. Diese bestehen häufig aus ausgemauertem Fachwerk, und sehr häufig sind die Balken mehr oder weniger kunstreich geschnitzt und bemalt, im letzteren Falle zumeist mit Blumen und Sprüchen. Auch ein alter Fiehbrunnen mit Haspel wurde als eine heute sehr seltene Wasser⸗
ebevorrichtung mit Interesse angesehen und daran erinnert, daß vor wenig Jahrzehnten dergleichen noch in vielen Städten sogar vor⸗ handen war.
Es war inzwischen Spätnachmittag und Zeit geworden, an die zu denken. Vorher aber wurde noch der freundlichen Ein⸗ adung des Grafen von der Schulenburg⸗Beetzendorf nach dem Stamm⸗ gut seiner Familie dorf entsprochen. Der hochbetagte Schloß⸗
herr empfing die Gefellschaft und führte sie durch seinen Per nach der hochgelegenen Ruine des mittel⸗ ammschlosses, von wo aus man sich des An⸗
alterl
blickes eines überaus anmutigen, hügeligen Geländes mit Fern⸗ sicht auf eine schön angebaute, fruchtbare Gegend freute. Hier fielen im besonderen die anerkennenden Bemerkungen der Berliner Teil⸗ nehmer über die ungeahnten Reize der Altmark. Ein fröhliches Mahl vereinte dann alle Teilnehmer auf dem Bahnhof Beetzendorf, von wo noch vor Sonnenuntergang die Rückfahrt nach Salzwedel und Berlin erfolgte.
Bauwesen.
Ein Wettbewerb um Entwürfe zu einem architekto⸗ nischen Aufbau, verbunden mit einem Wasserbecken im Wilhelm Wunderlich⸗Park in Meerane i. Sa. wird unter den Mitgliedern des sächsischen Ingenieur⸗ und Architektenvereins sowie den in Meerane geborenen oder dort wohnenden Architekten mit
rist bis zum 19. Oktober d. J. ausgeschrieben. Drei Eisr von 00, 450 und 300 ℳ sind ausgesetzt. Für den Ankauf eer Ent⸗ würfe stehen noch 300 ℳ zur Verfügung. Unterlagen sind gegen postfreie Einsendung von 2 ℳ, die bei Einlieferung eines Entwurfs zurückerstattet werden, von Fabrikant Karl Schmieder, Meerane i. Sa., Marienstraße 18, zu beziehen.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Die landwirtschaftliche Akademie Bonn⸗Poppelsdorf wird im laufenden Sommerhalbjahr (1908) nach vorläufiger Fest⸗ stellung von insgesamt 517 (478) Studierenden besucht, und zwar von 492 (452) ordentlichen Hörern und 25 (26) Hospitanten.
Unter den ordentlichen Hörern befinden sich: Studierende der Landwirtschaft 154 (149), Studierende der Geodäsie und Kultur⸗ technik 338 (303).
(Die entsprechenden Zahlen des letzten Winterhalbjahrs sind zum Vergleich in Klammern beigefügt.)
Stand der Getreidesaaten in den Vereinigten Staaten von Amerika anfangs Juni 1908.
Der neueste amtliche Bericht über den Stand der Getreidesaaten in den Vereinigten Staaten von Amerika anfangs Juni 1908 meldet einen ausgezeichneten Stand der Weizen⸗ und auch der Hafer⸗, Roggen⸗ und Gerstesaaten im Vergleich mit dem letzten Jahr, und bei größerem Anbau als damals kröffnen sich Aussichten auf eine Getreideernte, die nur selten in früheren Jahren übertroffen worden ist. Im einzelnen sind die Angaben des neuesten Regierungsberichts die folgenden:
Der Stand des Winterweitens hat sich im letzten Monat um 2,4 Punkte verschlechtert, denn die Summenziffer des Durch⸗ schnittsstandes am 1. Juni ist 86,6 (bei Annahme von 100 als Normalstand) gegen 89,0 am 1. Mai d. J. und 82,9 am 1. Juni 1907. Da ferner die Schätzung des diesmal mit Winterweizen bepflanzten Gebiets auf 29 751 000 Acker lautet (gegen 28 132 000 Acker am 1. Juni 1907), während die Anzeichen auf einen Durchschnittzertrag von 14,9 Bushel vom Acker hinweisen, so man nach Berechnung des Statistikers der Produktenbörse den Ertrag der dieszährigen
Winterweizenernte auf 443 290 000 Bushel veranschlagen im Vergleich
mit 405 101 000 Bushel im Vorjahre.
Für die Frühjahrsweizensaat gibt der amtliche Bericht den Durchschnittsstand für den 1. Juni mit 95 an, welcher Ziffer 8 vorjährige von 87,7 und die Durchschnittsziffer für den 1. Juni der letzten 10 Jahre von 93,2 gegenübersteht. Da die diemal mit Sommer⸗ weizen bestellte Fläche amtlich auf 17 710 000 Acker veranschlagt ist (gegen 16 464 000 Acker am 1. Juni 1907) und die Anzeichen bishe auf einen Ertrag von 16,6 Bushel vom Acker (gegen 15,5 im letzten Jahre) hinweisen, so darf man auf einen Ertrag der heurigen Sommerweizenernte von 293 980 000 Bushel rechnen. Das Ergebnis der letzten Ernte wurde auf 255 192 000 Bushel geschätzt, und die bisher größte Ernte war die des Jahres 1899 mit 293 185 000 Bushel
Stellt man die Ziffern für die beiden Weizensorten zu⸗ sammen, so ist anscheinend ein Gesamtweizenareal von 47 461 000 Ackern vorhanden gegenüber der vorjährigen Anbaufläche von 44 596 000 Ackern. Es ist Aussicht vorhanden auf eine diesjährige Gesamtweizenernte von 737 270 000 Bushel, während die letzte Ernte laut amtlicher Schätzung ein Erträgnis von 660 293 000 Bushel
geliefert hat. Hit eee am 1. Juni 1908 kam f
Der Durchschnittsstand der
92,9 % des Normalstandes gleich gegen 81,6 % am gleichen vor⸗ jährigen Datum; das mit Hafer bestellte Areal ist diesmal auf 31 644 000 Acker zu veranschlagen gegen 31 491 000 Acker im letzten Jahr. Bei einem vermutlichen Durchschnittserträgnis von 34,8 Bushel vom Acker steht eine Ernte von 1 101 000 000 Bushel in Aussicht, während die letztjährige 979 370 000 Bushel einbrachte.
Für Roggen meldet der amtliche Bericht einen Durchschnitts⸗ stand von 91,3 für 1. Juni d. J. gegen 84,5 am gleichen vorjährigen Datum, und bei einer Anbauflsche von 2 015 000 Acker gegen 1 926 000 vor einem Jahre steht ein Ertrag von 33 449 000 Bushel n hasfict im Vergleich mit der letztjährigen Ernte von 31 566 000
Für Gerste meldet der Bericht einen Durchschnittsstand für 1. Juni von 89,7 gegen 88,1 vor einem Jahre. e ace von 6 697 000 Acker gegen 6 448 000 wird der Ertrag auf 187 516 000 Busbhel veranschlagt gegenüber dem letztjährigen von 153 587 000 Bushel. (Nach der New Yorker Handelszeitung.)
8
Einführung neuer Kulturpflanzen in d i Staaten von Amerika. v
Während des Fiskaljahres 1906/07 haben, wie schon seit ver⸗ verschiedenen Jahren, beauftragte Sachverständige des dem Ackerbau departement der Regierung in Washington untergeordneten „Bureau of Plant Industry“ verschiedene fremde Länder nach Nutzpflanzen durchforscht, die zum Anbau in den Vereinigten Staaten von Amerika geeignet erscheinen. China wurde als ein ergiebiges Land für solche Pflanzen erkannt und dort ist ein Forscher während des ganzen Jahres tätig gewesen. Er bereiste die wenig bekannten Gebiete von Südsibirien, die Grenze der Mandschurei, die außerordentlich trocknen Gebirge westlich von Peking und das fruchtbare Land zwischen Peking und Hankow Er schickte über tausend Samen⸗ und Pflanzenproben nach den Vereinigten Staaten zur versuchsweisen Anpflanzung. Darunter waren Brombeeren und Johannisbeeren von Nordkorea, Aepfel aus der Nord⸗Mandschurei, eine Sammlung von 24 verschieden benannten Birnen aus Nordchina, verschiedene Strauchkirschen, Pflaumen und ae. aus Nordsibirien, der Trockenheit widerstehende Luzerne alfalfa), Trockenlandreis, verschiedene Nahrungspflanzen aus solg Teilen der Mandschurei, die im Klima den Staaten Nord⸗ und S dakota gleichen, eine Frühkirsche, die schon Mitte April in einem dem nordkalifornischen entsprechenden Klima zur Reife gelangt, außerde gess Zahl außerordentlich ausdauernder Zierpflanzen au ordchina. Ein anderer Forscher, der insbesondere mit der Auffindung neue für die Union geeigneter Futterpflanzen beauftragt war, brachte Same einer sibirischen gelbblühenden Luzerne mit, die sich in dem rauhen Klima des Nordwestens zu vielversprechenden Pflanzen entwickelten. „Toten“⸗Klee, der aus Norwegen eingeführt wurde, wird in Dakota robeweise ee Zwei der interessantesten und aussichtsreichsten flanzeneinfuhren wurden durch Mitwirkung des amerikanischen Bot⸗ scchafters in Peking ermöglicht. Hierbei handelte es sich um eine in der Mongolel auf trocknem Boden wachsende Luzerne und um einen nackten Hafer. Man erwartet von der Anpflanzung dieser Gewächse im Westen große Erfolge. — „Für die Reispflanzer im Süden der Union wichtig ist die Ein⸗ führung von 46 verschiedenen Sorten Reis aus vielen Teilen der 85 88 89 5 1109 Tige Fhtsssa8. aus Fezan⸗ die eegen ihrer frühen Reife dort a⸗ hei Fehlernten des gew⸗ Reises noch befriedigende Erträge liefern. Fsnichen „Das Gedeihen der durch das Bureau aus Ostindien eingeführten feinschmeckenden Mangopflaumen hat in den tropischen Besitzungen der Union zur Anpflanzung dieser Frucht angeregt. Die Versuchs⸗ stationen in Hawait und Porto Rico haben diese Kultur aufge⸗ nommen, aber auch Privatpflanzer haben Gärten für die eingeführten Mangosorten angelegt.
Die zunehmende Knappheit von Hölzern für Industriezwecke hat dem Bureau Veranlassung gegeben zur genauen Prüfung des Bambusanbaues in Japan und anderen Gegenden hinsichtlich der Möglichkeit seiner Einführung in den Vereinigten Staaten. Ver⸗ schiedene Sorten wurden eingeführt und Anordnungen zur Anlage von T““ in verschiedenen Teilen des Südens sind gekroffen
orden.
In dem Bestreben, die Mattenfabrikation in der Union zu er⸗ leichtern, sind schon seit Jahren für die Mattenflechterei geeignete Pflanzen von den Beauftragten des Bureau of Plant Industry auf⸗ gesucht worden. Ein genügender Vorrat solcher Pflanzen wurde aus dem Orient und Aegypten beschafft und im Einvernehmen mit Industriellen, die ernstlich die Mattenfabrikation in die Hand zu nehmen gewillt sind, sobald eine solche in den Vereinigten Staaten mit Vorteil ausführbar erscheint, ist man im Begriff, ebenfalls im Süden Pflanzungen für Flechtstoffpflanzen anzulegen. 8' Reports of the Secretary of Agriculture.) E“““ 2
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln. 8
Italien. 8
Die italienische Regierung hat durch seesanitätspolieilich 1 ordnung vom 30. v. M. Alexandria (Aegypten) teplece. Le.
erklärt.
be. Verdingungen im Auslande. Oesterreich⸗Ungarn.
15. Juli 1908, 12 Uhr Mittags. K. K. Wien: Lieferung und Aufstellung der eisernen Seagechaühng renen “ e in der Station Gmünd der Linie Wien nesa. 1 8 ei der erwähnten Direktion und beim Reichs⸗ 20. Ju „12 Uhr Mittags: 1) K. K. Nordbahndirekti . an diversen elirfäbahndirektion E bei der erwähnten Direktion K. K. Betriebsleitung Materialien für das Jahr Stabeisen, Kommerzeisen,
. f für das Jahr 1909 Eisenwaren und “ Näheres 1 55 ehe.
n Czernowitz: Lieferung folgender B1190- 1 8 8. Weltagnat sabi⸗ 1 aller Art, Feder⸗ un ugstahl. NDrsenss Eisenwaren, als: Gewebe, Geflechte, Ketten, 3 12* Nieten, Schrauben, Seile, Splinten, Drahistifte ꝛc. 9 chaufeln aller Art. .4) Werkzeuge für den Bahnerhaltungsdienst.
) Feilen aller Art. Näheres beim Reichzanzeiger“.
K. K. Staatsbahn in Krakau: Lieferung nachstehend aufgeführter Materialien für das Jahr 1909: 1) Stabeisen, Kammereisen, Eisen⸗ blech. ½ Flache und spiralförmige Stahlfedern. 3) Drahtnetze, Ketten, Schrauben, Schraubenmuttern, Niete, Unterlagen, Splinte, Stifte usw., auch Messingstifte und Schrauben.