Insp., zu Obersten mit Patent vom 18. September cr. 8 Feht. v. Eberstein, Major vom Gren. Regt. Nr. 7, unter Ent⸗ indung von der Stellung als Bats. Commandeur, mit den Funktionen des etatsmäß. Stabsoffiziers dieses Regts. beauftragt. v. Maltitz, Major vom Gren. Regt. Nr. 7, zum Bats. Command. ernannnt. v. Treskow, Major aggreg. dem Gren. Regt. Nr. 7, in die erste Hauptmannsstelle dieses Regts. einrangirt. v. Derschau, Major vom 4. Garde⸗Regt. zu Fuß, zur Dienstleistung bei der Direktion der Kriegs⸗Akademie für die Dauer des am 1. Oktober cr. beginnenden Kursus 1886/87 kommandirt. Stoetzer, Major vom Generalstabe des XV. Armee⸗Corps, zum Großen Generalstabe, Jonas, Major vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des XV. Armee⸗Corps, v. Fabeck, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 28. Div., Prinz von Schönburg⸗ Waldenburg, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 8, in das Garde⸗ Hus. Regt., versetzt. Baden⸗Baden, 27. September. Prinz Joachim Albrecht von Preußen Königliche Hoheit, zweiter Sohn Sr. Königlichen “ des Prinzen Albrecht von Preußen, zum Sec. Lt. im 1. Garde⸗ Regt. z. F. ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. Baden⸗ Baden, 20. September. Friese, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 48, mit Pension und der Regts. Uniform zur Disp. gestellt. v. Lahrbusch, Hauptm. a. D., zuletzt von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 27, der Charakter als Major verliehen.
Graf v. Looz⸗Corswarem, Rittm. z. D., zuletzt Escadr. Chef im Ulan. Regt. Nr. 5, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., in die Kategorie der mit Pension ver⸗ abschiedeten Offiziere zurückversetzt.
Baden⸗Baden, 23. September. v. Hayn, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 60, mit dem Charakter als Oberst und mit Pension zur Disp. gestellt.
*
Königlich Bayerische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Verjfetzungen. Im aktiven Heere. 15. September. Ritter v. Fleschuez,
Gen. Major, Commandeur der 3. Kav. Brig., Ritter v. Saffer⸗ ling, Gen. Major, Commandeur der Bayer. Besatzungs⸗Brig. in Metz, zu Gen. Lts. befördert.
23. September. Lenz, Major à la suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. vakant Bothmer, Unter⸗Direktor der Gewehrfabrik, zum Direktor der Art. Werkstätten, Ruland, Hauptm. à la suite des 2. Fuß⸗Art. Regts., Direktions⸗Assist. an letztgenanntem Institut, zum Unter⸗Direktor der Gewehrfabrik, ernannt.
24. September. Richter, Major, Commandeur des 1. Pion. Bats., zum Ingen. Offiz. vom Platz in Ingolstadt ernannt. Sckell, Major vom Stabe des 2. Pion. Bats., zum Bats. Commandeur im 1. Pion. Bat., Keim, Major, bisher à la suite des Ingen. Corps u. Ref. im Kriegs⸗Minist. z. Bats. Command. im 2. Pion. Bat., v. Ma⸗ drourx, Major, kommandirt im Kriegs⸗Ministerium, unter Stellung
dà la suite des Generalstabes, Schweninger, Hauptm. und Comp.
Chef im 2. Pion. Bat., unter Stellung à la suite des Ing. Corps, zu Referenten im Kriegs⸗Ministerium, Thoma, Hauptm. von der Fortifikation Ingolstadt, zum Comp. Chef im 2. Pionier⸗Bataillon, ernannt. Birkhofer, Hauptm. im Stabe des 1. Pion. Bats,, zum Major, Franck, Hauptm., Chef der Eisenbahn⸗Comp., zum überzähl. Major, Amberger, Pr. Lt. von der Insp. des Ingen. Corps und der Festungen, Müller, Prem. Lt. vom 1. Pion. Bat., zu Hauptleuten im Ingen. Corps befördert. Frhr. v. Barth zu Harmating, Hauptm. des Generalstabes, zur Dienstleistung im Kriegs⸗Ministerium kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 23. Sep⸗
tember. Lenz, Major à la suite des 2. Feld⸗Art. Regts., Direktor der Art. Werkstätten, mit Pension u. mit der Erlaubniß zum Tragen ne “ Feheg. vdanptm. ven der Werttitätton Ingolstadt, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, der Abschied bewilligt. 1
24. September. Görtz, Sec. Lt. des 5. Inf. Regts., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Becker, Sec. Lt. des 2. Pion. Bats., der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 24. September. Schmidt, Pr. Lt. des Beurlaubtenstandes des 5. Inf. Regts., mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Pflaum, Pr. Lt. des Beurlaubtenstandes des 6. Inf. Regts., der Abschied bewilligt. Den Sec. Lts. des Beurlaubtenstandes: Patin des 6. Inf. Regts., Haußner des 8. Inf.
Regts., Magg des 12. Inf. Regts., Ulmer des 16. Inf. Regts., der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 24. September. Dr. Ekarius,
Assist. Arzt 2. Kl. des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Im Sanitäts⸗Corps. 18. September. Dr. Graeter Assist. Arzt 2. Kl. im Inf. Regt. Nr. 125, ausgeschieden, unter gleich⸗ zeitigem Uebertritt zu den Sanitäts⸗Offizieren des Beurlaubtenstandes.
egt. Nr. 122, mit Pension
Preußen. Berlin, 29. September. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen, wie „W. T. B.“ aus Beaden⸗Baden meldet, gestern Vormittag den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, Generals der Kavallerie, von Albedyll, entgegen und machten nach dem Dejeuner eine Spazierfahrt. gunr Diner waren Graf Stolberg⸗Wernigerode, General von Petersdorf, Oberst von dem Knesebedh aus Freiburg, so⸗ wie der badische Staats⸗Minister Turban geladen. Abends fand bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Thee statt, an welchem 20 Personen theilnahmen. Beide Majestäten empfingen heute den Besuch Sr. Majestät des Königs der Belgier und Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Sachsen. “
— Die Anzeige des Veräußerers eines hypotheka⸗ risch belasteten Grundstücks an den Gläubiger von der Schuldübernahme durch den Käufer ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 16. Juni d. J., unwirksam, wenn sie vor der Auflassung des Grund⸗
n den Käufer erfolgt ist, und sie wird auch durch die sodann erfolgte Auflassung nicht wirksam.
3 Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württembergische Staatsrath von Schmid, ist hier wieder eingetroffen.
„— Der hiesige Hanseatische Minister⸗Resident Dr. Krüger ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der Mission wieder übernommen.
Bayern. Nürnberg, 29. September. (W. T. B.) -1. 111 tr hat bhan “ Nürn⸗ erg verlassen und sich na ürzburg begeben, wo di Ankunft um 9 Uhr 25 Min. erfolgt. 48 8
befördert.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 27. September. (Wien. Abdp.) Die gemaäßigte Opposition des ungarischen Reichstages besprach in ihrer heute Abend abgehaltenen Konferenz den Gesetzentwurf über die Verlängerung des Zoll⸗ und Handelsbündnisses und beschloß nach ein⸗ gehender Diskussion, an welcher sich Graf Apponyi, Lipthay, Gaal, Graf Kärolyi und Andere betheiligten, die Vorlage ab⸗ zulehnen und in diesem Sinne eine wohlmotivirte Resolution einzubringen. Wie die „Budap. C.“ mittheilt, konferirten gestern Abend die Minister von Tisza und Graf Szapary mit den Ministern Graf Taaffe und R. von Dunajewski auch über die ob⸗ schwebenden Ausgleichsangele genheiten, wobei der weitere modus procedendi besprochen wurde. —,. 29. September. (W. T. B.) Die anläßlich der Verleihung des 5. Bayerischen Chevauxlegers⸗ Regiments an den Erzherzog Albrecht hier eingetroffene bayerische Offizier⸗Deputation war gestern bei Sr. Kaiserlichen Hoheit zum Diner geladen. Heute findet zu Ehren der Deputation bei dem bayerischen Gesandten, Grafen Bray⸗Steinburg, eine Soirée statt, zu welcher Erzherzog Albrecht sein Erscheinen zugesagt hat.
——
Belgien. Brüssel, 28. September. (W. T. B.) Der König ist heute Abend 6 Uhr zum Besuch des Kaisers Wilhelm nach Baden⸗Baden abgereist.
Großbritannien und Irland. London, 27. Sep⸗ tember. (A. C.) Das Parlament ist bis zum 11. Novem⸗ ber vertagt und dürfte an diesem Tage wieder zusammen⸗ treten, falls inzwischen die Zustände in Ir land sich der⸗ artig verschlimmern, daß die Regierung es für nothwendig finden sollte, das Parlament um größere Machtvollkommen⸗ heiten zur Bewältigung des Uebels anzugehen. Anderenfalls dürfte das Parlament alsdann weiter vertagt werden, und zwar voraussichtlich bis Ende Januar oder Mitte Februar.
Prinz Heinrich von Battenberg kehrte am Sonn⸗ abend des Abends von Jugenheim nach London zurück.
Am Sonnabend Morgen kam der Großherzog von Hessen, begleitet von seiner Tochter, der Prinzessin Irene, von Darmstadt in London an. Se. Königliche Hoheit wurde am Bahnhofe von dem Obersten Carrington, Adjutanten der Königin, empfangen, und nach dem Buckingham⸗Palast geleitet, von wo sich der Großherzog am Montag Abend zu der Königin nach Balmoral begiebt.
Aus Birma liegen folgende Telegramme des „Reuter'schen Sh vor:
Rangun, 26. September. Eine Regierungsscha be welche den Fluß zwischen Tounghu und 8 Fügünppe⸗ sich durch eine Abtheilung von 1500 Freibeutern durchzuschlagen Ein Matrose wurde getödtet und sieben andere verwundet. Der Feind soll 16. Mann verloren haben. Der neuerdings ernannte Hülfs⸗Kommissär für Ningyan, Mr. Gladstone, befand sich an Bord
der Schaluppe.
Calcutta, 26. September. Nach einem Telegramm des „Statesman“ wurden sieben große Rangun⸗Boote 12 Meilen unterhalb Shoogyeen von Freischärlern angegriffen. Die letzteren erbeuteten 2 Kanonen und 4000 Rupien.
— 28. September. (W. T. B.) Die amtliche „London
Gazette“ veröffentlicht die Verordnung, betreffend das Inkrafttreten der am 2. Juni mit Deutschland zum Schutz des literarischen undartistischen Eigenthums abgeschlossenen Konvention. Bombay (Indien), 27. September. (R. B.) Der Herzog und die Herzogin von Connaught sind hier angekommen und werden heute Abend landen. Ein großartiger Empfang ist für Ihre Königlichen Hoheiten vorbereitet worden und es soll zu Ehren des Ereignisses der Tag als ein allge⸗ meiner Feiertag beobachtet werden.
Frankreich. Paris, 29. September. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident de Freyeinet ist gestern Vor⸗ mittag 11 Uhr in Toulouse eingetroffen, wo ihm zu Ehren gestern Abend ein Banket fatt fand. Bei demselben wies Hr. de Freycinet auf das weise und vorsichtige Verhalten der republikanischen Partei und auf die in den letzten 15 Jahren gemachten Fortschritte hin. Es ergebe sich daraus die Noth⸗ wendigkeit einer dauernden und systematischen Einigkeit unter der republikanischen Partei, wobei man alle Fragen fernhalte, die eine Spaltung herbeiführen könnten, und alle Bemühungen auf solche Fragen konzentriren müsse, für welche sich eine Majorität erwarten lasse. Als Nahen dieser Art seien anzusehen: die Reform der militärischen Ein⸗ richtungen, die Verbesserung der Finanzen, die Revision des Abgabensystems, die Erleichterung der Leiden der Industrie und der Landwirth⸗ schaft, endlich die sozialen Fragen. Er wolle den Staatssozialismus nicht über die Gebühr preisen, aber der Staat habe die Pflicht eines Vormunds, müsse zu Reformen den Anstoß geben und die⸗ selben ermuthigen; er müsse das Loos der Arbeiter zu einem weniger ungewissen umgestalten und daran arbeiten, die Gegner⸗ schaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu beseitigen. Ueber diese Fragen könnten sich die beiden republikanischen Parteien unter einander ebenso gut verständigen, wie über die allgemeine Richtung der inneren und der auswärtigen Politik. In Bezug auf die Art der Auffassung der auswärtigen Politik gebe es nicht zwei verschiedene Wege. Frankreich wolle gegenwärtig den Frieden ganz entschieden und aufrichtig, aber einen Frieden, bei dem seine Würde keinen Schaden leide und der ihm nicht in Bezug auf seine Rechte irgend⸗ welches Opfer auferlege; es wolle auf seinen Rang als Groß⸗ macht nicht verzichten. In gewissen Fragen müsse seine Inter⸗ vention eine reservirte sein, sobald aber seine Interessen ins Spiel kämen, müsse die Aktion Frankreichs sich energisch geltend machen, und, wenn seine Ehre und Würde bedroht würden, müsse es zu jedem Opfer bereit sein. Die Beziehungen Frankreichs zu den Groß⸗ mächten seien auf dem Fuße gegenseitiger Achtung etce gelt (anhaltender Beifalll. Was die Kolonial⸗ rage anbelange, so müsse sich Frankreich auf das be⸗ schränken, was es besitze. Frankreichs Macht sei eine hin⸗ reichend ausgedehnte, aber wenn man nicht beschränkt sei, neue Gebiete zu erwerben, so sei man es doch in Bezug auf das Wiederaufgeben derselben. Frankreich müsse auch die unvor⸗ theilhaftesten Erwerbungen sich erhalten; es müsse sie organisiren und sie zu fruchtbaren zu machen suchen. Auf einigen Punkten sei die Lösung der Frankreich in dieser Richtung obliegenden Aufgabe bereits weit vorgeschritten, auf anderen, aber nur wenigen sei diese Aufgabe noch nicht ganz klargestellt. Die Regierung hoffe, diese Aufgaben mit zmäzi en Opfern entsprechend dem
— ———— 2——
Was die innere Politik betreffe, so Regierung die Ausführung der Gesetze sich 5,4 ax9n - 2 8..s Regierung arein willige, daß über ihr estehen no werde und daß ihre “ nur 4. ve and dl und schlaffer Weise befolgt würden. Die Regierung 8 eine Freiheit, die nur durch die Rücksicht auf die nation n5. Einheit und öffentliche Sicherheit beschränkt werde del schreitungen in der Rede und in der Presse seien nicht ge⸗ fährlich, wenn man, wie dies bei der Regierung der Fü⸗ entschlossen sei, Unordnungen zu unterdrücken, sobald sie aen brächen. Am Schluß seiner Rede forderte Hr. de kehen. alle Gruppen der geeinigten republikanischen Parten F. Eintracht und gegenseitigen Duldung sowie zur Achtun 8. Freiheit und des Fortschritts auf (anhaltender Beifall). 2* Bei dem gestrigen Empfange der Deputirten und Senatoren des Departements Haute⸗ Garonne äußerte der Konseils⸗Präsident in einer an dieselben gerichteten Ansprache: „Indem Sie an der Einigung der republikanischen Partei arbeiten, verfolgen Sie ein Ziel, das ich auf das Lenr hafteste wünsche, und dessen Verwirklichung, wie ich glaube, von der günstigsten Bedeutung für Frankreich sein würde.“ GeneralHanrion stellte das Offizier⸗Corps vor und
betonte in seiner Rede: die Offiziere seien vor Allem von dem Gefühl der Ehre und der Pflicht beherrscht; ihr einziges Ziel sei die Wiederaufrichtung des Vaterlandes; Frankreich und die Regierung der Republik könnten auf sie zählen.
„— (Fr. C.) Die „République francaise“ kann über den Stand der Unterhandlungen mit Mada— gaskar Folgendes berichten: „Schon im August wurde Hr. Le Myre de Vilers in Folge der Veröffentlichung des Er⸗ läuterungsschreibens der Herren Miot und Patrimonio zu dem Vertrage von dem Ministerium des Aeußern be⸗ auftragt, der Hovas⸗Regierung mitzutheilen, daß dieses Schreiben, welches von Hrn. de Freycinet nicht ratifizirt worden war, für die französische Regierung nicht bindend ist da dieselbe nur den Vertrag kennen kann und darf, der von den französischen Kammern und der Regierung von Tananarivo ratifizirt worden ist. Der General⸗Resident überreichte sofort eine Note, nachdem er mit dem Premier⸗Minister verschiedene Unterredungen gehabt hatte. Was die Affaire Wilkinson betrifft, so gab dieselbe, sobald man am Quai d'Orsay davon Kenntniß hatte, zu einer energischen Einsprache der französischen Regierung Anlaß. Hr. de Freycinet kann nicht gestatten, daß die Hovas⸗ Regierung den ausdrücklichen Abmachungen des französisch⸗ madagassischen Vertrags zum Trotz auch ferner einen „Ersten Staatssekretär der Auswärtigen Angelegenheiten“ beibehalte welcher auf eigene Faust, wie dies anläßlich der Ausweisung des Engländers Wilkinson geschah, an die fremden aus⸗ wärtigen Aemter Mittheilungen richtet. Alle auswärtigen Angelegenheiten der Regierung von Emyrna, gleich wie die⸗ jenigen der Regentschaft Tunis oder des annamitischen Reichs müssen von dem General⸗Residenten der Französischen Republik, welchem zugleich die Funktionen eines Ministers des Aeußern übertragen sind, geführt werden. Demgemäß ist Hr. Le Myre de Vilers telegraphisch aufgefordert worden , der Hovas⸗Regierung kategorische Vorstellungen über die Verletzung des Vertrages zu machen. Sollte nun jene Regierung diese Reklamationen unbeachtet lassen, so würde der General⸗Resident eine Beschwerdenote zu über⸗ reichen haben. Da der Verkehr mit Tananarivo ein äußerst langsamer ist, so weiß man am Quai d'Orsay noch nicht, ob Hr. Le Myre de Vilers in die Lage gekommen ist, die fragliche Note zu überreichen. Wie dem aber auch sein möge, die französische Regierung ist entschlossen, in allen Punkten volle Genugthuung zu erreichen.“
Spanien. Madrid, 28. September. (W. T. B.) Heute wurde hier ein junger Mensch in dem Augenblick ver⸗ haftet, als er eine Dynamitpatrone in ein Fenster des Palais des Generals Pavia legte.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Der „Regierungs⸗Anzeiger“ macht Folgendes bekannt: Anläßlich der Weiterverbreitung der Cholera in Europa findet eine ärztliche Revision der aus dem Auslande ankommenden Personen in Sosnowitzy, Granitza Radziwilow, Wolotsalusk, Nowoselitza, Ismail, Lipkany, Palts ca⸗ Kahul, Kilia, Wilkowo und Ustpruth (an der Pruthmündung) statt; außerdem ist eine sanitäre Ueberwachung der ausländischen Dampfer, die in Reni, Jsmail und Kilia eintreffen, eingeführt. — Der „Regierungs-⸗Anzeiger“ theilt ferner mit, daß an der in den ersten Tagen des September in Wladiwostok unter der dortigen fremden Bevölkerung aufgetauchten Cholera, an welcher auch etliche Russen erkrank⸗ ten, bis zum 14. September insgesammt 79 Personen er⸗ krankt und 37 Personen gestorben sind. Am 14. September befanden sich noch 16 Koreaner, 3 Russen und 1 Japaner in Behandlung.
müsse die angelegen nicht, e
Amerika. New⸗York, 26. September. (Allg. Corr.) Einige englische Kapitalisten haben sich erboten, der Regierung von Nicaragua 1 440 000 Doll. zu leihen, um damit die wirklichen Verpflichtungen des Staats, einschließlich Schatz⸗ wechsel, zu tilgen. Die Republik will sich verpflichten, als Garantie für die Rückzahlung der Anleihe ihre Eisenbahn⸗ Einkünfte zu hypotheziren. Eine weitere Anleihe ist zur Ver⸗ besserung der Schiffahrt auf dem Flusse und Hafen von San Juan del Norte angeboten worden, wo die Zoll⸗Einkünfte als Garantie dienen sollen. 8
1 Afrika. Egypten. Alexandria, 25. September. (R. B.) Die hiesigen Militärbehörden wissen jetzt zuverlässig, daß die Nachricht, .30000 Derwische seien in Dongola beisammen, höchst übertrieben ist; ihre Zahl beträgt sicher⸗ lich nicht über 4000. Man glaubt allgemein, daß keine Ge⸗ fahr besteht, daß ein Massenangriff erfolgen könnte, und be⸗ fürchtet nur gelegentliche Streifzüge.
Zeitungsstimmen.
Die „Neue Preußische Zeitung“ bemerkt in ihrem Cen E 9 8
... Der große Umschwung, der sich in Beziehung auf die Be⸗ handlung der wirthschaftlichen Fragen vollzieht bies ghent erogen hat, trat greifbar in der Versammlung des Vereins für Sozialpolitik zu Frankfurt a. M., der am 24. September die Wohnungsnoth er⸗ örterte, hervor. Selbst der Vertreter des engsten Interesses auf diesem Boden gab die Nothwendigkeit staatlichen Einschreitens zu; er be⸗ kämpfte eigentlich nur das Hereinziehen der Aktiengesellschaften, die
Interesse und der Würde Frankreichs zu erfüllen (Beifall) 1“ .. “
allerdings auch zwei Vertret
Unfallversiche Is eine unzu der Abänderung an dieser Stelle wo Gesetz sich finden lassen wird
egen das
ahl von geeigneten P vorhanden weitschweifigen Apparats wahrzunehmen die bedenkt, daß eine nach einer ganzen Reihe von Tausenden ehrenamtlichen Stellungen durch die neue chaffen ist, so kann es nicht Wunder nehmen, daß schon jetzt in der erstmaligen Wahlperiode in einzelnen Berufs⸗ hin und wieder die Wahl auf Männer fallen mußte, nöthigen Eigenschaften zur Wahrnehmung ihrer Auf⸗ Soweit wir aber im Allgemeinen unter⸗ kann man der mühsamen und verdienstvollen Thätigkeit Vertrauensmänner der Berufsgenossenschaften nur
schaften Maßen Wenn man zahlende
Organisation ges
auch
genossenschaften bei denen die abe nicht vorhanden sind.
richtet sind, insbesondere
— Der „National⸗Zeitung“ der Berufsgenossenschaften 1uu
Von verschiedenen Seiten sucht man die Thätigkeit der durch das rungsgesetz geschaffenen Organe der Berufsgenossenschaften reichende darzustellen und diesen Theil des Gesetzes als dringend bedürftig zu bezeichnen. Wir glauben, daß hl am wenigsten eine Veranlassung zu Bedenken so lange die genügende ersönlichkeiten in den einzelnen Berufsgenossen⸗ die Funktionen dieses
Schaar
geschrieben:
ist, welche
von
der
alle Anerkennung zollen.
— In der Bei Gelegene effend die Abän 82 für Reichenba Jahresberichte folgendes n der Zollnovelle Die Handelskammer w
kammer
rungen
Ansicht; sie maßgebend, jedoch an, d
Urtheil ab: beziehen sich ohne
hält die um ein
aß ihre
sind, als Diejenigen erwarteten, welche gegen
und daß zur
Ausland getragen hat. Bemerkenswerth
offen eingeräumt,
41
bestritten wird. — Das „Dresdner Journal“
Verhandlungen im Reich bericht über die Fortdauer
in Leipzig
„Seit
die von außen kommende, 1 agitatorische Einwirkung aufmerksam gewor
Blatt gesta über den
Siemens zu Löb
lichen, sich beiter bei
Fachvereinen verbirgt sich eine gefäl d aftliche Ordnung bedrohende Absicht.
und gesellsch rohend nhalt gethan, so wäre der Untergang eines
strebungen kein Eir den Gewerbfleißes wendige Folge.
des kleinen
jener Verhandlung ist man in noch erhöhtem Maße auf
die Fachvereine
ttete durch die in demselben
Ausstand der Glasarbeiter in der tau einen tiefen Blick in das G Geheimniß verhüllenden Führer, welchen die Ar⸗
im
ihren Arbeitseinstellungen Folge
und die Verarmung des Was weiter aus
strenge Wachsamkeit
wird aus der Mitte
Wiesbadener Presse“ lesen wir:
t der Erwähnung des Gesetzes vom 22. Mai 1885, derung des Zolltarifgesetzes, ch, Schweidnitz und Waldenburg in ihrem .. Die wichtigsten Verände⸗
ar über die Opportunität 8 bisherigen Resultate dieser Zölle noch nicht für b8 F. Fon s. 1—
.A zg. 8. verbes lassen sie doch erkennen: definitives Urtheil über dieselben zu fällen, erkennt gewerbes lassen sie doch Wirkungen auf die Preise bisher geringer gewesen
Zeit in der That einen großen Theil dieses Zolles das
hieran ist insbesondere der Schlußsatz, hier wird was von den Freihändlern immer noch hartnäckig
stage, betreffend den Rechenschafts⸗
den. enthaltenen
örliche, die gewerbliche Thätigkeit
dieser Lage entspringen würde, die fortdauernden Beunruhigungen der Gesellschaft und der Krieg gegen die öffentliche Ordnung, Hüttenbezirken Frankreichs ist leicht ersichtlich. vereinen gegenüber eine
welche noch vor wenigen Monaten „in den und den Fabrikstädten Belgiens wütheten, Die Regierungen haben alle Ursache, den Fach⸗
oder bis 5 Gehülfen, folgendermaßen: Es wurden in den werblichen Gruppen I—XVI 2²) gesählt 2 8
männl. 848 243
651 967
männl. weibl. 970 964 270 372
47 340
Inhaber, Geschäftsleiter Gehülfen, Arbeiter, Lehr⸗
linge 471 363
rein ge⸗ 82
weibl.
319 303
68 867
zusammen 1442 327 317 712 1 500 210
über die entrollen, ist reich an bedeutsamen Zügen. Man erkennt zun Lust haben.
d. i. um 7,29 %, also fast genau in demselben Maße wie die Bevölkerung vermehrt hat. männliche
schlechter unterscheidet: das
ersteren (4,01 %). rung! Der Stand der kleingewerblichen Selbständigen 5,94 %, die Zahl der männlichen Inhaber (so zu sagen „der um 12,64 % vermindert, derjenige der Gehülfen aber als 38,97 % vermehrt; die Zunahme der weiblichen Inhab 18,09, die der weiblichen Gehülfen 45,47 %0.
.
giebt die Handels⸗
wegen der etwas verschiedenen Ermittelungsweise hebungen sowie a Sommer) nicht im
eine ganz bestimmte
Frage auf Getreidezölle. vollen Umfange aufrecht erha
Richtung der
zu
zu etwas größerem Umfange, das Herabsteigen einzelner auf die niedrigere soziale, 5 Stufe der „Gesellen“ (oder Ausscheiden aus ihrem gelernt bezw. Uebergang in einen andern oder in die Fabrik),
dieselben gestimmt haben,
der „Gesellen“ auf Begründung einer eigenen Werkstatt,
Thätigkeit, ohne daß Einrücken in den Stand zu letzteren Strickerinnen, Weberinnen, 1 deren Selbständigkeit ja oft genug eine ses Verhältnißzahlen beleuchten die Lage der Dinge kommen auf
sagt über die jüngsten der Selbständigen eröffnete
Belagerungszustandes sohr bedingke i⸗
beeinflussende schädliche Erst unser gestriges Betrachtungen Fabrik von Friedrich Treiben jener verderb⸗
18 je 100 Inhaber (Selbständige) überhaupt Gehülfen4 „ 100 männliche Inhaber (Meister) männliche Gehülfen 4 „ 100 weibliche Inhaber weibliche Gehülfen „ 100 männliche Gewerbtreibende männl. Selbständige 6
leisten. Hinter, diesen Soll man die hier gekennzeichnete soziale Verändert kleingewerblichen Bevölkerung beklagen, oder darf man Zeichen gesunder Entwickelung ansehen? Diese Fragen si schwer mit Sicherheit zu beantworten. Kaum die vielverschlungenen Fäden des wirthschaftlichen Lebens
wirren, daß Ursache und Wirkung
Würde diesen Be⸗ 2 blühen⸗ Arbeiterstandes die noth⸗
.
Eine Verminderung der kleinsten, ständigen Meister, welche ohne keineswegs ein Zeichen sozialer schlechterung und bedeutet nicht ein
Gehülfen
zu üben.“ ung
Verö amts. Nr
krankheiten. Cholera⸗Nachrichten. — Sterbef und mehr Einwohnern. — Sterb
landes. —
in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Sterblichkeit in Triest. — Infektionsk Sterblichke
reichischen
zur Abweh
Thierseuchen.
Illinois.
Gesetzgebung ꝛc.
riums zu
und Klauenseuche. — Bekanntmach Schwerin, betr. Offenhaltung der dentschen Verordnung, betreffend den Verkauf von We b 1 Regelung des Verkehrs mit künstlichen Milchprodukten in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika. Landesgericht zu Stettin über richtungen zur Förderung der über die Ferienkolonien des
Französisch — Die F
Amerikas.
ffentlichungen des Kaiser
.39. — Inhalt: Gesundheitszustand und Gang der Volks⸗
Witterung. Volkskrankheiten in der älle in deutschen Städten efälle in größeren Städten des Aus⸗ Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Erkrankungen
it in Stuttgart 1885. —
Heeres April bis Juni 1886. — ’ r und Unterdrückung von Volkskrankheiten. in Niederl.⸗Indien. Maßregeln.
mecklenburgischen
Viehpest
Veterinär⸗ polizeiliche Bekanntmachung
betr.
des Schwerin,
rage der Alkoholisation
— Verzeichniß der für die
Gesundheitsamtes eingegangenen Geschenke.
rankheiten in Moskau 1885. — Sanitätsverhältnisse des öster⸗
Maßregeln 1 ung des mecklenb. Ministeriums zu Viehausfuhr. — Schwedische Wein, Malzgetränken ꝛc. —
(Schluß) —
das Feilhalten von Eserin. öffentlichen Gesundheitspflege. - Berliner Vereins für häusliche Gesund⸗ heitspflege 1885. — Verfälschung der Lebensmittel in Chemnitz. (Schluß.) — Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften ꝛc. er Gesetzentwurf, betreffend die Ausübung der Thierheilkunde. der Weine Académie de médecine. — Kongreß der Société Royale de méde- eine publique de Belgique 1885. — Dritte D. des nationalen Viehzüchtervereins der Vereinigten aten N Bibliothek des Kaiserlichen
lichen Mittelstandes; das Anwachsen . — zeichnet sogar sicherlich einen Fortschritt in der lichen Gesundheits⸗ fähigkeit des Kleingewerbes und eine Besserung
Berichtswoche. — viele einen bescheidenen aber doch gesicherten Hausstand
von 40 000 werben Preußens sind verheirathet!). . aber aus denselben Vorgängen, worauf schon J. G. Witterungs⸗Nachweis. — nach ihm Andere aufmerksam stufe gewerblicher Selbständigkeit Zeitweilige Maßregeln — Stand der Lungenseuche in Medizinal⸗ Ministe⸗
Maul⸗
Fabriken, ihren Uebergang aus den gelernten Berufen
als Portier, Vereinsdiener u. dergl., auch Beamtenstellung
häufig Unzufriedenheit mit der bestehenden sozialen und
die lichen Ordnung zur Folge hat.
gegen
(Stat. Corr.) — Dem 1883 von dem stellvertretenden Gen anwalt Dr. F. Schneider herausgegebenen vereine“ entnehmen wir, daß im Rechnungsjahre 1881 in 660 Konsumvereine namentlich bekannt waren. 1 Von denselben hatten 185, also etwas über ein Vi Jahresabschluß eingesandt, 1 von 116 510 Mitgliedern, einen Verkaufserlös von 32 und einen Reingewinn von 2 337 928 ℳ, der Mitglieder im Betrage von 3 088 788 ℳ, servefonds von 1 206 289 ℳ, aufgenommene Anlehen von 2 926 506 ℳ, Waarenschulden der Vereine von 537 672 ℳ und endlich in 48 Vereinen Waarenschulden der Mitglieder bei den Vereinen Bei wachsendem Verkaufserlöse waren seit 1876 die Wa der Vereine wegen Ausbreitung der begriffen, während dies bei der regelmäßig der Fall gewesen ist.
Rechtsprechung. g Fin⸗ Bericht
in der französischen
Delegirtenvers ammlung Staaten Nord⸗
Auf ein Mitglied kam
Bevölke
das Leben und die Gesetzgebung kennt im noch selbständige und unselbst
Statistische Nachrichten.
der Corr.) — Durch die Entwicke⸗ lung des Gewerbefleißes in der zweiten Hälste unseres Jahrhunderts, der sich die Gewerbegesetzgebung (Gewerbeordnung) naturgemäß an⸗ gepaßt hat, ist die soziale Gliederung der Erwerbsthätigen in Gesellen und Lehrlinge allmählich so gut wie ganz
soziale Gliederung rung in Preußen. (Stat.
2
Arbeitnehmer, und erst die in den letzten
Innungsbestrebungen auf Grund des Reichsgesetzes 1881 werden in gewissem, zeitgemäß verändertem Umfange die frühere Ordnung en Gewerbestatistik ’ Entwickelung der Dinge ziffermäßig festzustellen; (1875 und 1882 erhoben) unterscheidet nur die d b schäftsleiter“ von den „Gehülfen“, zu welchen letzteren sie das kauf⸗ männisch und technisch gebildete Pers
soziale späteren
linge zählt.
erstrecken.
gen und Gehülfen häufig recht fl Umstand, ebenso wie der ungehinderte Uebergang aus ein” in ein verwandtes oder in den fabrikmäßigen Großbetrieb und der⸗ gleichen erschwert die Gewinnung sicherer Ergebnisse in mannigfachster
eise.
Im Ganzen gliederte sich die gewerbsthätige
Kleinbetrieben Preußens, d. h. in den Betrieben mit nur
Handwerks wird es
des
1) In Berlin gehörten 1885 von 35 330 Handwerksmeistern mit Lehrlingen bereits 13 249 Meister mit Innungen an.
62 452 G 31 988 G
esellen und 13 28 sellen und 7554 Leh
ändige Gewerbtreibende, Arbeitgeber und Jahren wieder auflebenden
wieder vorbehalten
onal, die Arbeiter und die Lehr⸗⸗ Aber auch diese Unterscheidung der Gewerbtreibenden hat einen nicht zu unterschätzenden Werth für sozialpolitische Be⸗ trachtungen, insonderheit für solche, die sich über leingewerb
reilich sind gerade hier die Grenzen zwischen Selbständi⸗ 8 üssig und kaum erkennbar, und
ein Geschäftsantheil von und die Theilnahme der einzelnen Berufsarten an anbetrifft, so waren 1880 bei 168 Vereinen mit 90 136 die Fabrikarbeiter, die selbständigen Handwerker mit 15,9, 11,6, die Personen ohne Beruf mit 6,’8, und Händler mit 4,2, Gehülfen derselben mit je 3,7°, kleineren Antheilen auf die uübrigen
kleingewerblichen die freien Beru
% vertreten, während der Meister, beseitigt worden; Großen und Ganzen nur von Rochdale,
vom 18. Juli einem Verkaufserlöse von 275 027 280 ℳ, herstellen ¹1). Einer bleiben, diese die heutige Statistik „Inhaber und Ge⸗
37 426 360 ℳ belief. eni sumvereinen beruht, abgesehen von der Verschiedenheit der lichen Verhältnisse beider Länder, wesentlich darauf, daß d Vereine statt der unbegrenzten Solidarhaft der N Haftung mit den Geschäftsantheilen bei bedingter barkeit derselben kennen. Dieser Umstand gestattet
weit vielseitigeren Ausdehnung behelben
auf andere
das Kleingewerbe
dieser aus einem Gewerbe
2) Für die Gewerbegruppen ist
III. Bergbau, Hütten⸗ und Salinenwesen, Bevölkerung in den
Inhabern Apparaten, VII.
Fette
Instrumenten,
Maschinen, Geräthen, G für Leuchtstoffe,
Industrie, VIII. Gewerbe IX. Textilindustrie, 8 Holz⸗ und Schnitzstoffe, XII Industrie der Nahrungs⸗ mittel, XIII. Gewerbe für Bekleidung und Reinigung, gewerbe, XV. Buch⸗ und Kunstdruck und XVI. Künstleris
“ 1
—.—— ——— ———— — ————
Das Bild, welches diese wenigen Zahlen über das Kleingewerbe
sich die kleingewerbliche Bevölkerung Preußens in dem hier betrach⸗ teten 6 ½jährigen Zeitraume im Ganzen von 1 760 039 auf 1 888 380,
Dieses an sich gesund erscheinende Ver⸗ hältniß bekommt aber ein anderes Ansehen, sobald man die Ge⸗ Geschlecht überwiegt Kleingewerbe ganz wesentlich das weibliche; aber die Zunahme des letzteren (22,18 %) ist mehr als viereinhalbmal stärker denn die des Und vollends die Aenderung in der sozialen Gliede⸗ hat sich um
um nicht weniger
Diese Thatsachen sind gewiß sehr beachtenswerth. Mag die eine oder die “ beider auch wegen des Zählungstermins (Winter bezw.
Entwickelung des Klein⸗ den Uebergang vder kleinen Betriebe
vielleicht aber wirthschaftlich besser gestellte
entsprechende Anwachsen der Gehülfenzahl, die verminderte Aussicht tt, endlich den
höheren Antheil des weiblichen Geschlechts an der Iö sich auch diesem eine erweiterte Aussicht auf
die große Menge der Näherinnen, Putzmacherinnen, Spinnerinnen u. s. w. gerechnet werden,
besonders scharf.
9 115
„ 100 weibliche Gewerbtreibende weibliche Selbständige 85
Kaum jemals gelingt es ja,
überall klar vor Aug Aber wir dürfen vorliegenden Falls vielleicht doch auf zwei Haupt⸗ gesichtspunkte für die Beurtheilung obiger Zahlen aufmerksam machen: thatsächlich häufig ganz unselbst⸗ arbeiten, ist an wirthschaftlicher
Verschwinden des bürger⸗ der Gehülfenzahl
der schaftlichen Lage für Meister und Gesellen, von welch' letzteren sich
vermögen (fast 46 % aller männlichen Gehülfen in sämmtlichen Ge⸗ Dem gegenüber ergiebt sich J Hoffmann und gemacht haben, für Gesellen und Ge⸗ hülfen die wachsende Schwierigkeit, sich zu der höheren sozialen Rang⸗ emporzuarbeiten, und Vielen wird dies ganz unmöglich, was deren Abfluß aus dem Kleingewerbe in die
(Handel und Hökerei, Schankwirthschaft, Dienstmannschaft, Stellung
jähriger Militärzeit), ferner Auswanderung und neben dem Allen gar
— Die deutschen und die englischen Konsumvereine.
„Taschenbuch für Konsum⸗
in welchem sie zusammen einen Bestand
Geschaͤftsantheile
im 122 759 ℳ an
Baarzahlung in steter Abnahme bei den Waarenkrediten der Mitglieder nicht
26,5 ℳ und eine Reserve von 10,3 ℳ Was den Konsumvereinen
Bergarbeiter und Handwerksgesellen mit 39,2
f. mi die selbständigen Kaufleute die selbständigen Landwirthe u. s. w. sowie die
Berufsarten zersplitterte.
Von Interesse ist eine Vergleichung dieser Ergebnisse mit den⸗ jenigen der englischen Konsumvereine nach dem Systeme der Pioniere deren Anzahl nach unserer Quelle ausweislich des be⸗ züglichen Berichtes für 1880 sich auf 838 mit 404 887 Mitgliedern, b einem Aktienkapitale von 84 867 420 ℳ, Anlehen und Depositen im Betrage von 10 794 860 ℳ, einem Reservefonds von 3 595 900 ℳ und einem Waarenvorrath von Der Unterschied gegenüber den deutschen Kon⸗
Mitglieder nur eine
ihnen und spekulativeren Geschäftsbetrieb, sowie die genossenschaftliche 1 nehmungen außerhalb des Waarenverkehrs, welche nach Ausweis der
folgende Zusammenfassung her⸗ gebracht: I. Kunst⸗ und Handelsgärtnerei, II. Thierzucht und Fischerei, Torfgräberei, IV. der Steine und Erden, V. Metallverarbeitung, VI. Verfertigung von
X. Papier⸗ und Lederindustrie, XI. Gewerbe für
388 170 ächst, daß
gesammte
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75 1882 2 62 L 72 8 56 82. in der ie als ein nd äußerst
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wirthschaft⸗
ossenschafts⸗ Deutschland ertel, einen 761 636 ℳ einen Re⸗ in Höhe Betrage nachwiesen. arenschulden
Ende 1881
Mitgliedern %, fsarten mit
Rest sich in
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Zurückzieh⸗ einen
Unter⸗
Industrie
Chemische und Harze,
und Genuß⸗ XIV. Bau⸗
obigen Ziffern noch nicht die Hälfte des gesammten Betriebskapitals beanspruchte, während dasselbe bei den deutschen Vereinen ganz über⸗ wiegend, das ist mit Ausschluß von 1 301 299 ℳ Hypothekenschulden, im Waarengeschäft angelegt war. Aus diesen Gründen ist auch der auf ein Mitglied entfallende Geschäftsantheil in England mit 175 ℳ ungleich höher, dagegen die Betheiligung fremden Kapitals verhält⸗ nißmäßig geringer und zugleich der Umsatz des Waarenkapitals, welcher 7,3 Mal im Jahre erfolgte, durchschnittlich erheblich ge⸗ schwinder als in Deutschland, wo übrigens nach Ausweis der in⸗ zwischen bis zum Jahre 1885 einschließlich erschienenen Jahresberichte des Allgemeinen deutschen Genossenschaftsverbandes wesentliche Ver⸗ änderungen in den oben geschilderten Verhältnissen nicht eingetreten zu sein scheinen.
Kunst, Wissenschaft und Literatuir. Die Strafprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 1. Februar 1877 und das Gerichtsverfassungsgesetz vom 27. Januar 1877. Mit den Entscheidungen des Reichsgerichts. Herausgegeben von Dr. P. Daude, Universitätsrichter bei der König⸗ lichen Friedrich⸗Wilhelms⸗ Universität Berlin Berlin, Verlag von H. W. Müller. 347 Seiten, gebunden 3,50 ℳ — Die günstige Aufnahme, welche der von Dr. Daude bearbeiteten, bereits in zweiter Auflage erschienenen Ausgabe des Strafgesetzbuchs bei der gesammten deutschen Juristenwelt zu Theil geworden ist, hat den Verfasser zu der vor⸗ liegenden gleichartigen Bearbeitung der Strafprozeßordnung und des Gerichtsverfassungsgesetzes für das Deutsche Reich ver⸗ anlaßt. Wie die Ausgabe des Strafgesetzbuchs, so ist auch die Ausgabe der vorgedachten Gesetze aus der langjährigen staatsanwalt⸗ schaftlichen Praxis des Herausgebers entstanden und wesentlich für die Praxis bestimmt. Auch sie soll das eingehendere Studium der reichs⸗ gerichtlichen prozeßrechtlichen Entscheidungen durchaus nicht entbehrlich machen, sondern vorwiegend nur dazu bestimmt sein, dem Praktiker das zeitraubende Nachsuchen in den umfangreichen Sammlungen der reichsgerichtlichen Entscheidungen zu ersparen und ihm die vom Reichs⸗ gericht angenommenen prozeßrechtlichen Grundsätze in gedrängter Fassung vorzuführen. Des Verfassers Bestreben ist dahin gerichtet gewesen, auch für das Gebiet des Reichs⸗Strafprozeßrechts dem Praktiker einen will⸗ kommenen Wegweiser durch die gerade hier besonders umfangreiche Rechtsprechung des Reichsgerichts zu schaffen. Das Bändchen ist sauber ausgestattet, dauerhaft gebunden und mit einem ausführlichen Sach⸗ egister versehen.
neue Ausgabe von Gustav Freytag's gesam⸗ melten Werken wird demnächst im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheinen. Ueber das Unternehmen äußert sich Gustav Freytag selbst in einem. Briefe an den Verleger folgendermaßen: „Mit Ihrem Antrag, meine Schriften unter dem Titel „Gesammelte Werke“ herauszugeben, bin ich von Herzen einverstanden, auch deshalb, weil ich wünsche, die Bände der „Ahnen“ und „Die Bilder aus der deutschen Vergangenheit⸗ den Lesern leichter zugänglich zu machen. Die Reihenfolge richte ich so ein, daß die poetischen Werke, nach der Zeitfolge ihres Erscheinens geordnet, beginnen, die geschichtlichen und— biographischen Arbeiten, Aufsätze über Politik, Literatur und Kunst folgen. Für das Ganze schreibe ich unter dem Titel „Erinnerungen aus meinem Leben“ eine Einleitung, worin ich über meine literarische Thätigkeit und über Er⸗ lebnisse, welche den Inhalt meiner Bücher beeinflußt haben, berichte. Viele Jahre war ich auch als Journalist thätig. Nun ist selbstver ständlich, daß ich das meiste jener alten Arbeiten für den Tag von dieser Ausgabe fernhalte. Doch möchte ich mir nicht versagen, ver hältnißmäßig Weniges aufzunehmen und einiges Neue beizufügen, da doch die Sammlung in gewissem Sinne ein Rechenschaftsbericht über meine gesammte literarische Thätigkeit werden soll.“ “ Sibirien. Geographische, ethnographische und historisch Studien von N. Jadrinzew. Mit Bewilligung des Verfassers nach dem Russischen bearbeitet und vervollständigt von Dr. Ed. Petri, Professor der Geographie und Anthropologie an der Universität Bern Mit zahlreichen Illustrationen Jena, Herm. Costenoble, 1886. gr. 8. S. XVIII. u. 589. — Der Verfasser dieses Werks, welcher für eine der bedeutendsten Autoritäten in Bezug auf die Kunde Sierien estt und gleichzeitig ein warmer Patriot ist, wollte das russische Publikum über die in Sibirien herrschenden Zustände aufklären und in Hinweis auf die Reife wie die momentanen Bedürfnisse seines speziellen Vaterlandes für die Einführung gewisser Reformen eintreten. Die Entlegenheit Sibiriens, die er drückende Macht seiner Natur und das gewaltige Wirken der Ele⸗ mente, die Schwierigkeit des Kampfes un die Existenz sowie das Bewußtsein der Schwäche, welches den zum Kampfe unvorbereiteten Menschen übermannt, ja schließlich auch das mythische, geheimnißvolle und das schreckhafte Gebild, in welchem das Unbekannte aufzutreten pflegt, das Alles hat dazu beigetragen, daß Sibirien lange Zeit für ein unbekanntes Land galt. In der Gewißheit, daß die seit langer Zeit herrschenden Vorurtheile vor dem Lichte der Wissenschaft bereits anfangen zurückzuweichen, soll das vorstehende Werk dazu verhelfen, die wahre Bedeutung des so ungemein reichen Landes für das Staatsinteresse zu erkennen. Ist doch das Areal Sibiriens mehr als doppelt so groß als dasjenige des europäischen Rußlands, Finnland und das Zarenthum, Polen inbegriffen, übertrifft ferner seinem Umfang nach Australien und Europa, es macht mehr als ein Viertel von Asien aus und weit über ein Drittel von Afrika. Der Verfasser eröffnet sein Werk mit einer Untersuchung über die gegen⸗ wärtigen Bewohner Sibiriens, welche sich dem ursprünglichen slavischen Typus gegenüber als Sondertypus charakterisiren lassen (Kap. 1 und 2). Auf Grund hervorgehobener Einzelheiten wird die Hoffnung ausgesprochen, daß dem Lande zweifellos eine industrielle Ent⸗ wickelung zu Theil werden würde, seine natürlichen Schätze zu⸗ gänglicher werden, seine Produktionskraft sich steigern werde. Persön⸗ liche Beobachtungen und Untersuchungen haben den Verfasser zu der Anschauung geführt, daß die slavische Rasse bei ihrer Vermischung mit den Eingeborenen häufig nur einen sehr schwachen Einfluß aus⸗ geübt, dafür aber eine Herabsetzung in ihren Fähigkeiten erlitten hat. Die folgenden Abschnitte, Kap. 3 und 4, behandeln die Eingeborenen und ihre Lage, bezüglich die Mittel zur Lösung der Eingeborenenfrage. Die Ursachen der zunehmenden Verschlimmerung der Lebensweise der Eingeborenen, ihrer Verarmung und ihres Dahinschwindens sind nach Ansicht des Verfassers keinesweges in⸗ den physischen Verhältnissen und in den Rasseneigenthümlich⸗ keiten allein zu suchen, wir haben in dieser traurigen Er⸗ scheinung vielmehr auch das Resultat der absoluten Verschlimmerung der ökonomischen Lage und der Hülflosigkeit der Eingeborenen zu sehen. In Uebereinstimmung hiermit wird man dem Aussterben der Eingeborenen durch eine Verbesserung ihrer ökonomischen Lage und durch gesetzliche Sicherung derselben vor Gewaltthaten jeglicher Art entgegenzuwirken haben. Von diesen vorwiegend ethnographischen Aurgaben geht der Verfasser auf die wirklich dringenden Lebensfragen Sibiriens über: auf die Kolonisation und die Auswanderungsfrage der Gegenwart (Kap. 5), auf die sibirische Deportation und die Lage der Deportation (Kap. 6) und die allgemeinen ökonomischen Zustände Sibiriens, die Reichthümer des Ostens und die Geschichte ihrer Ausbeutung (Kap. 7 u. 8). Die Zukunft des Landes, seine kulturelle Ent⸗ wickelung und seine Erfolge, sie werden durch die Freiheit der Auswanderung und durch die richtig eingeleitete Kolonialarbeit bedingt. Es handelt sich darum, ob Rußland in Sibirien ein bevölkertes und blühendes Land voll Lebenskraft besitzen soll oder ob Sibirien nach wie vor in einem leblosen und wüsten Zustande zu verbleiben habe. Im Interesse von Sibirien aber liegt es, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln die Auswanderer an sich zu ziehen und die Kolonisations⸗ arbeit derselben zu begünstigen. Die Abschnitte über die Verwaltung Sibiriens (Kap. 9), das Streben nach Bildung wie den gegenwärtigen Stand der Volksbildung (Kap. 10) gewähren uns neben einem reichen historischen Material einen gewissen Ausblick in die mögliche Zukunft des Landes und die Bedingungen seines Gedeihens, wie die Möglichkeit der Erschließung. Sibiriens, welcher die speziellen Kapitel 11 und 12 gewidmet sind.
che Gewerbe.
Die Vergangenheit des Landes ist eine traurige, urtheilt der Verfasser