1887 / 37 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Feb 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Der Abg. Graf Limburg⸗Stirum erklärte sich dafür, daß der Fiskus im Konkurrenzkampf mit der Privatindustrie unter⸗ stützt werde. Die Fabriken hätten, wie in der Budget⸗ kommission gesagt worden sei, Dividenden bis zu 60 Proz. gegeben. Wenn nun unter gewissen Verhältnissen die Fa⸗ briken dem Fiskus den Karnallit nicht mehr abnehmen wollten, oder durch den Konkurrenzkampf es nicht mehr könnten, so habe der Fiskus das Nachsehen. Dieser Zwangslage könne er sich nicht aussetzen, er müsse ihr vorbeugen durch Er⸗ bauung einer eigenen Fabrik.

Der Abg. Dr. Windthorst meinte, es sei ihm im höchsten Grade bedenklich, daß der Staat Fabriken baue. Er könne die Rohproduktion fördern, solle aber die Produkte dann der Privatindustrie zur Verarbeitung überlassen. Er könne neue Staatsvetriebe dieser Art nicht wünschen und müsse es absolut verneinen, in dieser Weise neue Staatsbetriebe zu schaffen.

Der Abg. Dr. Frhr. von Schorlemer⸗Alst entgegnete, es scheine ihm nicht, daß es sich hier um einen neuen Staatsbetrieb handele. Daß die Industriellen ihre Fabrikate unter dem Selbstkostenpreise abgäben, sei ihm nicht bekannt; der einzige Betrieb, der dazu gezwungen sei, sei der landwirthschaftliche. Die Ausführungen des Abg. Dr. Dürre litten an vielen Wider⸗ sprüchen. Bald werde der Staat, bald die Fabriken als konkurrenzfähiger bezeichnet. Hätte bei der Errichtung der Fabriken schon der jetzige Chef der Verwaltung an der Spitze gestanden, würden dem Staate so große Einnahmen, wie sie dieser Betrieb bringe (60 Proz.), nicht entgangen sein. Warum solle der Staat nicht solche Fabriken betreiben? Die Rentabilität sei so bedeutend, daß die Anlagekosten bis zum Schluß des Jahres 1888 schon gedeckt sein würden. Er bitte, die Position, vielleicht mit der die Schmerzen des Fabri⸗ kanten etwas mildernden Resolution der Budgetkommission anzunehmen.

Der Abg. Berger empfahl, die Anträge so anzunehmen, wie sie vorlägen. Er stehe auf dem Boden des Vorredners, der schon seinem Fraktionsgenossen erwidert habe, daß es sich nicht um eine neue Industrie, sondern darum handele, dem Fiskus einen ihm unberechtigt entzogenen Gewinn zuzuführen. Er könne nur bedauern, daß die Anlage nicht schon vor Jahren gemacht worden sei.

Der Regierungskommissar, Geheime Ober⸗Bergrath Freund bemerkte, die Vorlage der Regierung biete das einzige Mittel, das Salzwerk konkurrenzfähig zu machen. Die Ausführungen des Abg. Dürre seien als zutreffend nicht anzuerkennen. Die Königliche Staatsregierung wolle sich auf die sehr einfache Fabrikation von Chlorkalium beschränken. Die Vorschläge der Petenten seien als unausführbar zurückzuweisen. Die König⸗ liche Staatsregierung sei den Petenten bisher stets mit Wohl⸗ wollen entgegengekommen und thue dies auch heute. Sie bitte dringend, die Position anzunehmen.

Die Position wurde hierauf mit dem Antrage der Budget⸗ kommission bezüglich der Petition mit großer Mehrheit an⸗ genommen.

Die Etats der beiden Häuser des Landtages wurden darauf ohne Debatte nach dem Anschlage erledigt.

Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 11 Uhr.

In der gestrigen Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten erwiderte der Minister der öffentlichen Arbeiten, Maybach, auf die Bemerkungen des Abg. Schmieding, be⸗ treffs der Eisenbahntarife, Folgendes:

Im vorigen Jahre, meine Herren, wurde bei Beginn der Be⸗ rathung des uns jetzt vorliegenden Etats von dem Herrn Vorredner die Eisenbahntariffrage gestreift und, ich darf sagen, mit einer gewissen Bitterkeit behandelt. Ich habe damals darauf erwidert, ich habe auch neulich bei Gelegenheit der Diskussion des Eisenbahn⸗Etats darauf verwiesen, wie ich glaube wie die Tariffrage grundsätzlich behandelt werden müsse, und wie sie auch behandelt werden müsse in den westlichen Provinzen in demjenigen Revier, das den Herrn Vorredner interessirt. Ich glaube nicht, daß heute hier der Ort ist, über Eisenbahntariffragen zu diskutiren. Es ist nur eine zufällige Personalunion, wenn der Bergwerks⸗Minister zugleich Eisenbahn⸗Minister ist. Ich kann des⸗ halb dem Herrn Abgeordneten auf seine Wünsche nur erwidern, daß ich das, was in jenen Gegenden gewünscht wird, und was er heute mit beredten Worten vorgetragen hat, dem Chef des Eisenbahnwesens mittheilen werde, und daß der Chef des Eisenbahnwesens sich über⸗ legen wird, was er verantworten kann Angesichts der wichtigen In⸗ teressen, welche auf diesem Gebiet zu wahren sind, und welche er, wie ich glaube, auch bisher gewahrt hat.

Nur eines, meine Herren, glaube ich doch bemerken zu müssen. Wenn der Herr Abgeordnete von Bitterkeit und von Mißstimmung spricht, die in jenen Kreisen herrsche, und die ja es ist ja auch von anderer Seite erwähnt worden in gewissen Organen der Presse einen ab und zu sehr bestimmten Ausdruck gewinnt, dann muß ich doch glauben, daß man dort die Sache hier und da etwas zu ein⸗ seitig und auch vielleicht ein bischen zu eigennützig beurtheilt unter dem Druck der augenblicklichen Verhältnisse. Ich bin ja ich habe das neulich schon erklärt nicht so sehr empfindlich gegen derartige Anzapfungen, selbst wenn sie in mitunter wenig verbindlicher Form er⸗ folgen; allein nichtsdestoweniger muß ich mir doch sagen, daß, wenn man in solcher Weise Vorwürfe erhebt gegen die Regierung, man sich doch auch mal selbst fragen sollte, ob man nicht auch an dieser Si⸗ tuation, die ja nun mal leider besteht, etwas mit schuld ist. Und diesen Vorwurf, meine Herren, kann ich Denjenigen, welche jetzt laute Klagen erheben, nicht überall ersparen. Von technischer Seite, ich bin ja selbst nicht Bergbautechniker, und wenn ich es wäre, dann würde ich sagen, ich bin unfähig, Alles zu kennen, es wird mir, wie gesagt, von technischer Seite mitgetheilt, daß die Organisation im Ober⸗Bergamtsbezirk Dortmund in seiner Zersplitterung ich habe das schon im vorigen Jahre erwähnt mit 189 oder 190 Zechen, mit großen Kosten der Grubenvorstände und Verwaltungen, mit nicht genügender Ausnutzung der maschinellen Einrichtungen, daß diese Organisation eine nicht richtige sei. Die Herren, die das zu beurtheilen vermögen,

verden wissen, was daran ist. Soweit ich übersehen kann, scheint ir das nicht so ganz unrecht zu sein.

Dann ist von Ueberproduktion gesprochen worden. Der Herr zCorredner wird selbst anerkennen müssen, daß diese Ueberproduktion och nicht auf ganz richtiger Grundlage beruht. Wenn es blos darauf nkommt, Bruttoerträge zu beschaffen und nicht auch auf einen Netto⸗ dann muß schließlich auch das beste Werk in Nachtheil ge⸗ athen.

Nun wird verlangt, daß die Folgen einer Kalamität, die dort steht, gleichwohl ob mit oder ohne Schuld der Betheiligten, und ie in allen anderen Ländern auch besteht, daß diese der Fiskus aus⸗ leiche auf Kosten der Staatskasse. Ich bin ja damit einverstanden, die Staatsregierung die Pflicht hat, so weit als möglich ist, ent⸗

gegenzukommen in Bezug auf den Export und andere Erleichterungen

des Transports. Aber wir dürfen nicht vergessen: wir haben es ja nicht mit einem einzelnen Gebiet zu thun, sondern noch mit anderen Gebieten, ind für diese müssen wir auch sorgen. Es liegt mir wahrlich das Hebiet, für das der Vorredner sich so lebhaft interessirt, sehr am Herzen; aber ich kann es nicht rechtfertigen, daß ich auf dieses Gebiet mein Augenmerk vorzugsweise richte und ihm Erleichterungen zuwende, die ich anderen Gebieten nicht gewähren kann.

Ich habe im vorigen Jahre schon erwahnt, daß die Befriedigung der Wünsche, die dort gehegt werden, für die Staatskasse einen Ausfall von 22 ¼ Millionen berbeiführen würde. Ich kann noch weiter hinzufügen, daß die Durchführung der Maßregel, die man dort wünscht, auf den ganzen Bergbau ausgedehnt. uns einen Ausfall von vielleicht 35 Millionen eintragen würde. Der Appetit wächst mit dem Essen, sagt man: es würde auch auf anderen Gebieten derselbe Wunsch zu Tage treten, und wir würden schließlich vor einem Finanzergebniß stehen, das nach meiner Ansicht kein preußischer Minister verant⸗ worten kann, weder ich noch mein Nachfolger, den man vielleicht auf dieser Seite bald zu sehen wünscht. B

Aber es ist doch die Frage die, ob wir denn das Staats Eisenbahn⸗ system durchgeführt haben nur zur Erleichterung unserer Wirthschaft, dafür aber zum größten Schaden unserer Finanzen, zum Nachtheil der Steuerzahler. So lange ich kann, werde ich es verhindern, daß die Steuerzahler belastet werden zu Gunsten einzelner Berufskreise, und wenn sie auch noch so wichtig wären. Meine Herren, wenn wir über die Grenzen, die wir uns ziehen müssen, hinausgehen, dann gerathen wir in unabsehbare Verhältnisse und wie gesagt, ich kann das meinerseits nicht verantworten. Das Versprechen wiederhole ich jedoch: ich werde beim Chef des Eisenbahnwesens befürworten, daß man nach Mög⸗ lichkeit auf die Verhältnisse der dortigen Industrie Rücksicht nimmt, wie das ja auch schon geschehen ist; aber ich werde ihm nie etwas zumuthen als Chef des Bergbauwesens, was er nach seiner Kenntniß der Verhältnisse anderen Industrien und dem Lande gegenüber nicht verantworten kann.

Der Herr Abgeordnete hat dann noch von den Mitteln ge⸗ sprochen, die dazu dienen sollen, die Produktion in gewissen Grenzen zu erhalten. Ich bin außer Stande, mich jetzt über diese Mittel auszusprechen. Es ist seiner Zeit ein Vorschlag gemacht worden, den ich aus Gründen, die im Gesetz vom Jahre 1863 übe die Bergbauhülfskassen ihren Ausdruck gefunden haben, nicht habe ge⸗ nehmigen können. Jetzt ist mir ein anderer Vorschlag gemacht worden, der wird der Prüfung unterliegen. Ich bin aber genöthigt, mich über diesen Vorschlag mit dem Herrn Minister für Handel und Gewerbe denn es sind sehr viele gewerkliche Interessen dabei berührt in Verbindung zu setzen, und ich habe eine Aeußerung von dort noch nicht bekommen, kann also augenblicklich noch nicht sagen, wie das Schlußresultat sein wird. Daß die Herren aber selbst der Meinung gewesen sind, daß der Bergbau⸗Minister nicht allein es sei, der über die Sache zu entscheiden habe, geht daraus hervor, daß sie sich an den Herrn Minister für Handel und Gewerbe gewandt haben und diesen gebeten haben, seinerseits für die Sache einzutreten. Der Herr Minister für Handel und Gewerbe hat die Prüfung der Sache angeordnet; also warten wir ab. Soweit ich übersehen kann, wird die Sache nach gewisser Richtung einen recht günstigen Erfolg haben. Ich will aber auch das erwähnen, daß mir Proteste und Widersprüche von anderer Seite dagegen vorgetragen sind, die natürlich auch erwogen werden müssen.

Im Allgemeinen, meine Herren, muß ich auf die Aeußerungen des Herrn Vorredners erwähnen, daß die Regierung bei der Verwal⸗ tung des Bergbaues ein sehr aufmerksames Auge richtet auf die Verhältnisse in den einzelnen Landestheilen, insbesondere auch auf die Verhältnisse der Arbeiter und aller Personen, die beim Bergbau beschäftigt sind, und daß ich, ich habe das beim Eisenbahn⸗Etat gesagt, ich wiederhole es heute auch für die Bergwerke daß ich für alle Anregungen, die hier gegeben werden, für jede Hindeutung auf diesen oder jenen Uebelstand dankbar bin und auch meinerseits mich bemühen werde, nach Kräften mitzu⸗ helfen, ihn zu beseitigen. Aber: etwas Geduld zu haben es han— delt sich mitunter um Fragen von sehr großer Tragweite diese Bitte wird wohl nicht zu weit gehen.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen

(Aus dem „Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen“,

Berlin, G. Grote'sche Verlagshandlung. Pr. 30 für den Jahrgang.)

I. Königliche Museen. 1. Juli bis 30. September 1886. A. Gemälde⸗Galerie.

Die Gemälde⸗Galerie hat für das laufende Vierteljahr eine sehr beachtenswerthe Erwerbung zu verzeichnen, die ihr durch Schenkung zugekommen ist:

Albrecht Altdorfer, Kreuzigung. In der Mitte an hohem Stamm der gekreuzigte Christus, zu seinen Seiten die beiden Schächer; zwei Kriegsknechte sind eben beschäftigt, die an das Kreuz Christi gelehnte Leiter wegzuziehen. Weiter vorn, auf einem kleinen Erdhügel sitzend, Magdalena, vom Rücken gesehen und dem Kreuze zugewendet; vor ihr das Salbgefäß. Mehr zur Rechten Maria, von Johannes geleitet, mit einer zweiten heiligen Frau von der Richtstätte heim⸗ kehrend; zu ihrer Rechten Joseph von Arimathia, ihr lebhaft zu⸗ sprechend. Im Grunde ausgedehnte bergige Landschaft, durch welche sich rechts ein großes Wasser zieht, an dessen Ufer Jerusalem (als mittelalterliche Stadt). Abendhimmel mit aufsteigenden schweren Wolken. Ganz unten der Mitte zu das Monogramm. Rückseite: auf ornamentirtem dunklen Grunde ein stark verletztes Wappen. Auf Lindenholz; hoch 0,28 em, breit 0,21 cm.

Besonders feines und anziehendes Werk des Meisters aus seiner späteren Zeit, von juwelenartigem Schmelz und Leuchtkraft der Färbung; vorzüglich erhalten. Die ausgezeichnete Land⸗ schaft, von miniaturartiger Vollendung und doch frei behandelt, für

den Meister charakteristisch. Durch letztwillige Verfügung der

Fech Dr. Marie Weber vom 28. Dezember 1885 der Gemälde⸗ Galerie vermacht.

Ein interessantes Ergebniß hat die Wiederherstellung eines Bildes ehabt, das, mit der Sammlung Sollgy erworben, zum ältesten Be⸗ stand der Galerie gehört (Nr. 301). Es ist das Bildniß eines jungen Mannes, das von jeher dem Tintoretto zugeschrieben wurde, allerdings in den Katalogen von 1878 und 1883 mit dem Zusatz: „unter dem deutlichen Einflusse Tizian's“. Der Kopf war gut erhalten, Gewand aber und Hintergrund zum Theil versunken, zum Theil durch Retuschen enrstellt, wodurch die Wirkung des Bildes sehr beeinträchtigt war. Eine Reinigung des Gewandes und des Hintergrundes erschien daher schon lange als zweckmäßig und wünschenswerth. Als dieselbe nun im Laufe des Sommers vorgenommen wurde, kam im Grunde an der linken Kante, unmittelbar über dem Arm die echte Bezeichnung Tizianus F zu Tage, ganz ähnlich der Inschrift des Meisters auf dem Porträt des Benedetto Varchi im Belvedere. Auch erscheint, nach der Wiederherstellung, das wirkungsvolle Bild als des Künstlers durchaus würdig, und ist so die Galerie in den Besitz eines Tizian an Stelle eines Tintoretto gelangt.

Jul. Meye

B. Sammlung der Skulpturen und Gipsabgüsse. I. Antike Skulpturen.

Hr. R. Koldewey schenkte eine Anzahl architektonischer Bruchstücke von dem ionischen Tempel bei Mesa (Lesbos), den er 1885/86 im Auftrage des Kaiserlich deutschen archäologischen Instituts untersucht hat (vgl. Verzeichniß der antiken Skulpturen Nr. 1004 a. bis d.). In der Olympia⸗Ausstellung wurde ein restaurirter und in den Farben des Originals bemalter Abguß des Heraköpfchens Fr.⸗W. 310 aufgestellt.

Die Arbeiten in der Abtheilung und in der Werkstatt sowie am Ausgrabungsplatze in Pergamon nahmen ihren Fortgang.

J. V.: Puchstein.

II. Abtheilung der mittelalterlichen und Renaissance⸗ Plastik.

Die Umstellung der italienischen Original⸗Skulpturen wurde im

Laufe des September vollendet und die Räume dem Publikum wieder

eröffnet. Gleichzeitig wurde der früher sogenannte Nordische Saal im Neuen Museum für die Aufstelluug der Original⸗Skulpturen und Abgüsse deutschen Ursprungs fertig gestellt. Mit der Aufstellung der⸗ selben wird jetzt begonnen.

Bode.

C. Antiquarium.

Erwerbungen:

Vasen: Alterthümliches Gefäß in Form eines liegenden Widders.

Kleine mykenische Bügelkanne aus Sigri auf Lesbos. Geschenk des Herrn Bauführers Koldewey.

Terrakotten: Gruppe, wahrscheinlich aus Kleinasien, Jüngling ein Mädchen entführend. Knieender Silen, übereinstimmend mit den Marmorfiguren der Skene des Theaters zu Athen. Form für ein R Tief, aus Tarent: zwei gelagerte und bekränzte Jünglinge, links zwei PfFerdeköpfe, an beiden Enden der Kline je eine hohe Amphora. Form für Relief: große Scheibe mit reichen Ornamenten (frag⸗ mentirt). Diese und eine ähnliche Ferm aus Tarent.

Die Sammlung der noch unkatalogisirten Gemmen und Pasten wurde während die es Quartals unter Beihülfe des Hrn. Dr. Scherer größtentheils geordnet und theilweise beschrieben.

Curtius. D. Münzkabinet.

Im verflossenen Vierteljahr konnten nur sehr geringfügige Er⸗ werbungen gemacht werden. Wichtig ist eine Reihe antiker klein⸗ asiatischer Kupfermünzen, darunter seltene Prägungen von Mastaura und Gordus, sowie ein äußerst seltener Dukat des Grafen Camillo von Correggio († 1598). 1

Geschenke erhielt die Sammlung von Herrn cand. med. Blas (fünfzig werthvolle arabische Kupfermünzen in Barrenform), von Herrn Assessor Friedensburg, Herrn Professor Dr. von Kaufmann und Herrn Stadler

Sallet.

E. Ethnologische und Nordische Abtheilung. I. Ethnologische Sammlung.

Seitens des um vissenschaftliche Institute viel verdienten Gönners, Herrn W. Schönlank, ist der ethnologischen Sammlung eine interessante Vermehrung centralamerikanischer Alterthümer aus San Salvador zugegangen, und durch Vermittelung des ethnologischen Hülfs⸗Comités konnte die bisher bestehende Lücke für Costa Rica ergänzt werden. .

Hochwichtig und in ihrer Tragweite unberechenbaren Werthes sind die durch die deutschen Forscher im fernsten Afrika aus noch un⸗ berührten Theilen desselben zugegangenen Originalitäten, den ersten und unzweifelhaft echten, mit dem dort typischen Charakter psychischen Schaffens geprägt, durch den Stabsarzt Herrn Dr. L. Wolf, als Begleiter Lieutenant Wißmann’s, auf der von der internationalen Afrikanischen Gesellschaft ausgerüsteten Expe⸗ dition (und bei zeitweiser Beurlaubung des Letzteren als Leiter der⸗ selben), dann durch die Reisenden der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland, Herrn Dr. Büttner, am Coango, und die deutschen Offiziere, Lieutenant Tappenbeck und Lieutenant Kund, aus ihrem mit staunenswerther Energie, mit Gefahren und Strapazen jeder Art durchgeführten Entdeckungszug. Mit dem, was sie aus bisher unbe⸗ kannten Theilen des Kontinents dem Königlichen Museum glücklich überbracht, erschließt sich der Einblick in neue Phasen der Menschheitsgeschichte, und werden die unter ihrem Namen jetzt ver⸗ zeichneten Sammlungsstücke als gesicherte Unterlage verbleiben für ein künftig induktives Studium der Völkergedanken.

II. Nordische Sammlung.

Folgendes ist der Zuwachs in dem verflossenen Vierteljahr:

Deutschland. Provinz Brandenburg. Geschenke: Thongefäß von Branitz bei Kottbus, von Hrn. Kreisphysikus Dr. Siehe in Kalau; Thongefäße aus der Gegend von Lenzen, Hr. Prediger Handtmann in Seedorf bei Lenzen; Feuersteingegenstände von Buchhorst bei Rhinow, Hr. Gutsbesitzer E. Weigel in Buchhorst; Thongefäße und Frag⸗ mente von Löͤgow und von dem Burgwall „Knoop“ bei Trieplatz, Kreis Ruppin, Hr. Dr. Weigel hierselbst.

Ankauf: Ein Bronzeschwert von Göritz.;

Provinz Pommern. Geschenke: Feuersteingegenstände von den Bauzelvitzer Bergen auf Rügen, Herr Dr. Olshausen hierselbst; des⸗ gleichen aus der Gegend von Binz auf Rügen, Herr Geh. Medizinal Rath Prof. Dr. Virchow hierselbst; Gräberfunde von Groß⸗Wachlin bei Stargardt, von demselben.

Provinz Posen. Ankauf: Alterthümer aus dem Kreise Fraustadt.

Provinz Westpreußen. Geschenk: Eine Bernsteinperle aus der Gegend von Danzig, Herr Konservator Krause hierselbst. 1““

Provinz Ostpreußen. Geschenk: Gräberfunde von Oberhof bei Memel, Herr Regierungs⸗Rath Brackenhausen hierselbst.

Provinz Sachsen. Geschenk: Eine größere Sammlung von Grab⸗ alterthümern aus der Gegend von Wilsleben, Kreis Aschersleben, Herr Prediger Becker zu Wilsleben. Ankauf: Eine Bronzenadel aus der Nähe von Neuhaldensleben.

Provinz Hessen⸗Nassau. Geschenk: Ein Bronzezelt von Hitzerode bei Allendorf⸗Sooden a. d. Werra, Herr Dr. Richard Andree in Leipzig.

Provinz Hannover. Geschenk: Thongefäße und Bronzeknauf von den Anhöhen gegenüber Lenzen a. d. Elbe, Herr Oberprediger Paschke zu Lenzen. Ankauf: Ein Bronzedolch von der Lüneburger Haide.

Schweiz. Ankauf: Pfahlbautengegenstände aus dem Murtener und dem Genfer See.

Oesterreich⸗Ungarn. Agram in Kroatien.

Ankauf: Bronzen aus der Gegend von A. Bastian.

F. Egyptische Abtheilung.

Unter den Bereicherungen, welche die Egyptische Abtheilung im

verflossenen Vierteljahr erfahren hat, ist in erster Reihe ein Geschenk des Hrn. Kommerzien⸗Raths Küstner in Kairo zu nennen:

Zwei granitene Kolossal⸗Statuen von betenden Kynoskephalos⸗ Affen, rohe Arbeiten des neuen Reiches. Die eine war nach der Inschrift, welche sie trägt, dem Gott Thot, dessen heiliges Thier jener Affe war, von einem Hohenpriester des Ammon geweiht worden.

An vorderasiatischen Alterthümern wurden 11 phönizische Stücke erworben: ein mit Stierköpfen und ägyptisirenden Darstellungen ver⸗ ziertes Marmorgefäß aus Sidon, ein Kalksteinrelief aus Tyrus und neun kleinere Alterthümer, mit Ausnahme eines Skarabäus, welcher aus der Gegend von Tartüs stammt, sämmtlich von Tyrus kommend.

Geschenke erhielt die Abtheilung außer dem bereits erwähnten, von den Herren Professor Schweinfurth in Kairo und Dr. Hipp in Hamburg. Der Letztere bereicherte mit Zustimmung der Familie Febens die Abtheilung durch eine von dem verstorbenen Apotheker Jebens in Kairo angefertigte Sammlung von 235 Papierabklatschen sämmtlicher Bilder des Ti⸗ und Ptahhotep⸗Grabes in Saagqarah.

Der Unterzeichnete ist am 1. Juli als Direktorial⸗Assistent an⸗ gestellt worden. J. V.: Steindorff

G. Sammlung des Kunstgewerbe⸗Museums. Barometergehäuse, Holz, geschnitzt. Mitte XVIII. Jahrh. Konsol, Holz geschnitzt und vergoldet. Deutschland, Mitte

XVIII. Jahrh. Holzkasten mit Kerbschnitt. Norddeutschland, XVI.— XVII. Jahrh. Wandarm, Schmiedeeisen. Anfang XVIII. Jahrh. Drei Buchbeschläge, Silber. XVII. Jahrh. Uhrhaken, Gold mit Steinen besetzt. Um 1800. Messer und Gabel mit silbernen Griffen. Norddeutschland, XVIII. Jahrh. Dreiarmiger Leuchter mit Perlmutterbelag und Bronze. Um 1800. Kostümfigur, Papiermaché, bunt bemalt. Deutschland, XVII. Jahrh. Altorientalischer Buchdeckel, Leder, gepreßt und vergoldet. Desgleichen, lackirt.

Jahrh.

Zwei Porzellantassen mit Jagdstücken. Meißen, Mitte XVIII.

Gruppe von zwanzig Fayencen von Kutahia in verschiedener Form

und Dekor.

Gestickte Leinewanddecke. Deutschland, XV. Jahrh.

Zwanzig Mittelalterliche Stoffe und Stickereien.

Decke in farbiger Seide und Silber gewebt. Jahrb.

Wanddecke, Tuchmosaik. Orient, XVI. Jahrh.

Gestickte Jacke in Seide und Silber. Italien, XVII. Jahrh. Aufnäharbeit und Stickerei auf rothem Atlas.

Ferner eine Anzahl ientalische id italienis ir Fer ; Senba orientalischer und vitattür

Galvanische Nachbildungen:

Ein Kreuz, XII. Jahrh. Privatbesitz. 8

Sieben Nachbildungen des ungarischen Landes⸗Kunstgewerbe⸗ Museums zu Pest.

Geschenke, welche der Sammlung vom 1. Juli bis 30. September 1886 8 1 zugingen: Graf Beust in Brüssel. Sieben Stück indische Thongefäße. Herr Sozietäts⸗Direktor Eckhardt in Naumburg a. S. Kissen, Gobelinarbeit. Anfang XVIII. Jahrh. Frau Professor Dönitz in Berlin. Blumenstück, Phantasiearbeit. Japanisch Frau Bertha von Oesfeld, geb. von Voigt in Berlin. Weiß⸗ stickerei. Anfang XVIII. Jahrh. Herr Paul Booß in Berlin. Zwei nordafrikanische Kreuzstich⸗ stickereien. Frau H. Moser in Berlin. Porzellantasse. Berlin um 1800. An Leihgaben gingen dem Museum zur Ausstellung zu: Gemeinde⸗Kirchenrath St. Marien zu Stendal. Aquamanile. Messing bemalt. XIII. Jahrh. Gemeinde⸗Kirchenrath St. Marien zu Kolberg. Kronleuchter. XV. Jahrh. Thürbeschlag. XIV. Jahrh.

Die XvVII. Sonderausstellung oö“ deutscher Naturforscher und Aerzte wurde am 20. September eröffnet. Sie umfaßte: Japanische Natur⸗ studien des XVIII. Jahrhunderts.

8,—

II. Königliche National⸗Galerie. A. Oelgemälde. J. Schrader. Porträt des Wirklichen Geheimen Raths, Professors Dr. von Ranke. (Geschenk der Erben des Dargestellten.) B. Handzeichnungen ꝛc. W. Camphausen. Fürst Bismarck geleitet den Kaiser Napoleon III. nach der Schlacht bei Sedan zum König von Preußen. Oelskizze. Entwurf zu dem im Auftrage der Verbindung für historische Kunst ausgeführten Bilde. b Derselbe. Zwei Reiterbildnisse Sr. Majestät des Kaisers. Oelstudien. Derselbe. Friedrich II. an der Leiche des Feldmarschalls Grafen Schwerin. Blei, weiß gehöht 6 Derselbe. Die letzten Tischgenossen in Sanssouci. Tusche. Derselbe. Zieten vor Wien. Wasserfarben. s Choral der preußischen Grenadiere nach der Deckfarben und Tusche. Ein Sevdlitz⸗Stückchen. Wasserfarben. Eroberung einer Standarte durch das Schlesische Dragoner⸗Regiment Nr. 8 bei Nachod. Blei, weiß gehöht. Derselbe. König Wilhelm auf der Höhe vor Wien. Tusche und Blei. Derselbe. Drei Porträts von W. Lennich, Felir Schadow und Henry Ritter. Blei. 5 Derselbe. 26 Figürliche Studien. Blei und Wasserfarben. T.h. Kotsch. 24 Blatt landschaftliche Studien. Oel, Wasser⸗ farben, Blei. A. Menzel. Zwei Zeichnungen: Entwürfe zu einer Medaille zum Reformationsfest. Blei. Ph. Veit. Zwei Blatt „Die fetten und die mageren Jahre“. Wasserfarben. b Rudolf Müller. 17 Blatt griechische Landschaften. Aquarell und Zeichnungen. Gesammtaufwand rund 11 000 Ferner wurden der Handzeichnungs⸗Sammlung von Sr. Exeellenz dem Herrn Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten überwiesen: Otto Lessing. 29 Kartons zu dem Mosaikschmuck der Flachkuppel im Vestibül des Museums für Völkerkunde zu Berlin.

„Am 10. Juni 1886 fand in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers die feierliche Enthüllung des auf der Freitreppe der König⸗ lichen National⸗Galerie aufgestellten Reiterstandbildes Friedrich Wil⸗ helm's IV. statt. Dasselbe ist modellirt von Professor A. Calandrelli und in Bronze gegossen von H. Gladenbeck. An den vier Ecken des

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Granitsockels befinden sich die allegorischen Figuren des Geschichte, der Dichtkunst und der Philosophie. Die V Sockels trägt die Inschrift: „Dem Gedächtniß König F helm IV, König Wilhelm 1886“. b

Glaubens, der Corderseite des riedrich Wil⸗ Jordan.

v Breblan.

8 Schlesisches Museum der bildenden Künste.

Aus dem Jahre 1886 ist folgende Vermehrung der Sammlungen zu verzeichnen.

elgemälde. A. Delobbe. „Töchter des Oceans“. Geschenk des Herrn Stadt⸗ raths H. von Korn in Breslau.

Anton Graff. „Brustbild des Rathsherrn und Bürgermeisters von Bautzen, G. A. Hering“ († 1787). Nicht erwähnt bei Muther. Der Tradition zufolge kurz vor dem Tode des Dargestellten gemalt. Geschenk des Fräuleins Clara Claus in Breslau. sh Karl Steffeck. „Königin Luise in Luisenwahl“. Geschenk der Frau Auguste Agath in Breslau.

Karl Becker. „Othello, seine Schicksale

Karl Röchling. „Episode aus der Erstürm Weißenburg“. Auf Bestellung des Kuratori

Werner Schuch. „General von Sevndlit

1 Aquarel

Ludwig Passini. „Neugierige“.

An Kupferstichen und Radierungen moderner Meister (Peintre⸗

veurs) wurden 32 Blatt erworben, darunter solche von Stauffer⸗

„Hecht, Piloty, Mannfeld, Raab u. A.

Die Bibliothek wurde durch 468 Blatt Photographien und rund 200 Bände vermehrt.

Besteht bei Vermehrung der Sammlung von Nachbildungen die Absicht, mit der Zeit einen annähernd vollständigen kunstwissenschaft⸗ lichen Apparat zu schaffen, so wird nach Masßgabe der verfügbaren Mittel bei Erwerbung von Büchern wenigstens kein wissenschaftlich bedeutendes älteres oder neueres Werk übergangen, wobei die mit Abbildungen versehenen, überhaupt die besseren Illustrationswerke be⸗ sondere Berücksichtigung finden. Hierin, wie in Auflegung der kunstwissenschaftlichen Zeitschriften ist es die Aufgabe der Museums⸗ Bibliothek, die Königliche und Universitäts⸗Bibliothek zu ergänzen.

Im Kupferstichkabinet des Museums kam die Sammlung von Rembrandt'schen Radirungen des Herrn von Jeetze zu Pilgramshain vorübergehend zur Ausstellung.

Das Museum betheiligte sich an der akademischen Jubiläums⸗ Ausstellung zu Berlin mit 5 Oelgemälden, an der Camphausen⸗Aus⸗ stellung zu Düsseldorf mit 1 Oelbilde. Janitsch.

erzählend“.

ung des Gaisbergschlosses atoriums ausgeführt.

3z auf Recognoszirung“.

1. Steckbriefe und Untersuchugs⸗Sachen. . Zwangsvollstreckungen, Auf ebote, Vorladungen u. dergl b Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. . Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

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25 S N.

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ufs⸗Genossenschaften.

n⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. hiedene Bekanntmachungen.

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832 5 F. 6 Sn M. In der Börsen⸗Beilage.

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ien⸗Nachrichten.

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2

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗ESachen. [56449]

aus Schweidnitz, zuletzt in Bützfletheraußendeich,

genommen. Eschwege, am 5. Februar 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. (Unterschrift.’.)

[56393] Bekanntmachung.

9 Die gegen Johann Josef Waltzer, geboren den 28. Januar 1864 zu Grendelbruch, durch Beschluß der hiesigen Strafkammer vom 4. Dezember 1885 verfügte, in der 1. Beilage zum Deutschen Reichs⸗

1. Januar 1864 zu Panschow, Kreis Anklam, zuletzt in Anklam wohnhaft,

Anklam, das Kaufgeld in Bezug auf den

Stelle des Grundstücks tritt.

Berlin, den 8. Februar 1887.

Anzeiger vom 10. Dezember 1885 Nr. 290 veröffent⸗ vor die Strafkammer I des Königlichen Land⸗ Nr. 1920 auf den Namen

lichte Beschlagnahme des im Deutschen Reiche be⸗ gerichts zu Greifswald zur Hauptverhandlung geladen. a. der Ehefrau des Landwirths Liebnitz, Marie

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civil⸗Vorsitzenden der Ersatz⸗ 1 Kreises Anklam, sowie dem Civil⸗ Popp. Vorsitzenden der Ueckermünde über die der Anklage zu Grunde liegen. der unverehelichten Amalie den Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt

findlichen Vermögens des Waltzer ist wieder aufge⸗ hoben worden. Straßburg, den 9. Februar 1887.

Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. Kommission des

[51215] Oeffentliche Ladung.

1) Der Matrose Richard Ferdinand Horn, ge⸗ werden. boren 19. Januar 1860 zu Anklam, zuletzt wohnhaft daselbst,

Anklam, zuletzt wohnhaft zu Leopoldshagen,

8. November 1864 zu Anklam, zuletzt wohnhaft daselbst,

4) Emil Gustav Albert Woite, geboren 30. April 1864 zu Anklam, zuletzt daselbst wohnhaft,

5) Heinrich Friedrich Wilhelm Kellermann, ge⸗

[56295]

boren 5. April 1864 zu Bugewitz⸗Vorwerk, zuletzt von „Stetten, O.⸗A. Tuttlingen, wegen Verletzung zu Auerose wohnhaft, der Wehrpflicht, wurde die am 9. Februar 1884

Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 20. November 1886 2) der Arbeiter Friedrich Wilhelm Ludwig Dose, ist das Vermögen g. 9 1 geboren 7. April 1862 zu Leopoldshagen, Kreis 300 ℳ, zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafen und der Kosten des

8 2 —] . A STLor 8 Mos Io 8

3) Hermann Friedrich Karl Haaker, geboren Verfahrens mit Beschlag belegt.

Greifswald, den 8. Dezember 1886. hier, Königliche Staatsanwaltschaf G

Bekanntmachung.

Ersatz⸗Kommission des Kreises Wendler, geb. Grunow, hier,

Grunow,

:. der verehelichten

der Angeklagten in Höhe von je

zu Weißensee,

1] . der orfi⸗ z0 50 Spos 1 8 7 7 8 ;5o; . 6) der Knecht Johann Heinrich Wilhelm Storch, verfügte Vermögensbeschlagnahme durch Beschluß der Miteigenthümern

eboren 14. Oktober 1864 zu Woserow, Kreis Strafkammer des K. Landgerichts Rottweil vom 4. d. M. aufgehoben. Rottweil, den 9. Februar 1887. K. Staatsanwaltschaft. Mögerle, St.⸗A.⸗G.

Anklam, zuletzt daselbst wohnhaft,

7) Wilhelm Karl Friedrich Lohmann, geboren 6. November 1864 zu Krien, Kreis Anklam, zuletzt daselbst wohnhaft,

8) Johann Friedrich Volkmann, geboren 2. Jun 1864 zu Dennin, zuletzt daselbst wohnhaft, 1

9) der Knecht Karl Friedrich Heinrich Witt, ge⸗

zuletzt daselbft wohnhaft, 10) Karl Wilhelm Julius Henck, geboren

156391 znerstei 14. August 1864 zu Fähre, Kreis Anklam, zuletzt in Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im werden sollen. b Zwang g. sol Pyrmont, den 9. Februar 1887.

Lassan wohnhaft,

11) Franz Theodor Steinbach, geboren 20. Sep⸗ Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ tember 1864 zu Gramzow, Kreis Anklam, zuletzt barnimschen Kreise

daselbst wohnhaft,

Demnitz wohnhaft, V 13) Wilhelm Karl Friedrich Beuthin, geboren

in Janow wohnhaft,

Speckin, geboren 31. vütguft 1864 zu Kagendorf, Kreis Anklam, zuletzt daselb

zuletzt daselbst wohnhaft,

16) Johann Karl Friedrich Bartelt, g. 9. Mai 1864 zu Nerdin, Kreis Anklam, zul Neuenkirchen wohnhaft,

zuletzt in Groß⸗Below wohnhaft,

zu Panschow wohnhaft,

19) der Zimmermann Karl Friedrich Bilow, ge⸗ termin vor der 2 boren 3. Juni 1864 zu Rubenow, Kreis Anklam, boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ 105/43 biger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, 0) Rudolf Karl Johann Grimm, geboren widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten 104/41

zuletzt daselbst wohnhaft,

d00) der Krecht Kanl Feiedric, Heinrie aiet, ge. —. 2) Zwangsvollstreckungen, voren 31. Januar 1864 zu Ducherow, Kreis Anklam, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

Namen des Schlächtermeisters Samuel Andreas 12) Karl Franz Ludwig Bünting, geboren Schnicke hier eingetragene, jetzt zu dessen Konkurs⸗ 30. Dezember 1864 zu Heinrichshof, zuletzt in masse gebörige, in der Sandstraße Nr. 4 hierselbst belegene Grundstück am 4. April 1887, Vormittags 10 ½ Uhr, 17. August 1864 zu Janow, Kreis Anklam, zuletzt vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., 11) der Arbeiter Wilhelm Friedrich Heinrich parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 290 Nutzungswerth st wohnhaft, zur Gebäudesteuer 15) Bernhard Adolf Wilhelm Schulz, geboren Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ 13. Januar 1864 zu Leopoldshagen, Kreis Anklam, blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ eboren bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue etzt in Friedrichstraße 13, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht 17) Friedrich August Karl Höppner, geboren von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, 5. September 1864 zu Neuendorf B., Kreis Anklam, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ 18) Hermann Friedrich Karl Krauel, geboren vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige For⸗ 9. Februar 1864 zu Rathebur, Kreis Anklam, zuletzt derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ lufforderung zur Abgabe von Ge⸗

[56346]

Grundstücke, welche zum Bau werden, erfolgen.

—ö—

Band 39 Nr. 1942 auf den

5 nicht bensötigt werden und bei Verthei⸗

ung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ vor dem zeichneten Gericht an Gerichtsstelle '21) Erdmann Karl Friedrich Utpadel, geboren sprüche im S 29. Februar 1864 zu Wegezin, Kreis Anklam, zuletzt D. 35/85. Der gegen den Arbeiter Paul Gellerich in Demmin wohnhaft, 22) der Bäcker August Wilhelm Franz Mar⸗ wegen Unterschlagung und Dienstverlasses am quardt, geboren 20. August 1861 zu Pasewalk, zu⸗ 22. Juli 1885 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ letzt wohnhaft in werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß . 1 das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreich⸗ tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 des Str.⸗G.⸗B.

Dieselben werden auf den 1. April 1887, Mittags 12 Uhr,

Das Urtheil über die Ertheilung wird am 4. April 1887, Mittags 12 ¼ Uhr, Friedrichstraße 13, Zimmer 41, eingesehen werden. an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 51.

[56392] Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuche von der Königstadt Band 26

geb. Grunow, zu Friedrichsfelde, b. des Gärtners Karl August Grunow zu Stralau, 2. des Gärtners August Daniel Grunow hier, . der verehelichten Fabrikant Wilhelmine Auguste

Marie Rosalie

Webermeister

Christine Friederike Emilie, geb. Grunow, hier, .der verehelichten Tischlermeister Burré, Louise Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter An⸗

Anna Christiane, geb. Grunow, hier, e des des Fraisers Johann Rudolph Grunow hier, benforderungen binnen zwei Wochen bei Vermei⸗ des Schlossers Otto Heinrich Grunow hier, c, des Fraisers Emil Heinrich Adolph Grunow

. des Gärtners Johann Ferdinand Paul Grunow

Auf den Antrag der zuständigen Baubehörde

Aufgeb soll

eines Weges von

am G. April 1887, Vormittags 11 Uhr,

Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre,

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks Saal Nr 40, zwangsweise versteigert werden. beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der

Das Grundstück ist mit 11 800 Nutzungswerth

48

herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, Anspruch an die etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück

betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ des Zuschlags bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue 1 7

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird

am 6. April 1887, Nachmittag Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 31. Januar 1887.

In z im Konkurse befindlichen Ziegeleibesitzers Wil⸗ elm Oberbeck zu Kl.⸗Rhüden betreffend, werden die

Laepplé,

des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und

ing des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf

den 18. April 1887, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt,

eingetragene, in der Blumenstraße (Nr. 39) und An⸗ wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor⸗ 3 1 1“ 82 8 8 28 18 11 8 2611 U 9 gle 8 8 2 eher Hiermit vor In der Strafsache gegen Wilhelm Waizenegger dreasstraße (Nr. 47) belegene Grundstück soll auf geladen werden.

Antrag des Gärtners August Daniel Grunow zu Seesen, den 3. Februar 1887. Berlin zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den

Herzogliches Amtsgericht. v. Rosenstern.

ot. ll die Enteignung der nachstehend aufgeführten Löwensen nach Thal in Anspruch genommen

Gemäß §. 4 der Verordnung vom 24. November 1851 werden alle Diejenigen, welche dingliche Ansprüche irgend welcher Art an den zu enteignenden Grundstücken zu haben vermeinen, seien es nun Pfandgläubiger, antichretische Pfandschuldner, Lehnsherren, Erbpachtherren u. s. w., aufgefordert, ihre Ansprüche auf den Entschädigungsbetrag spätestens in dem auf 1 Donnerstag, 14. April d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie ihrer Ansprüche als verlustig erkannt

gez. Reinhard. Ausgefertigt: Kraut, Aktuar.

Gerichtsschreiber des Fürstl. Amtsgerichts.

Verzeichniß

Nummer. Namen

Lide. Nr.

Flur. Parz.

und Wohnort C6 Flurabtheilung. Eigenthümer.

der zu enteignenden Grundstücke.

1“

Kulturart.

veranlagt. Auszug aus der

,—

2

I. 320/54 III. 8

Æ ISmSSbcht

2—

1) Gemeinde Löwensen: Dülm, Heinrich, zu Löwensen, Quast, Friedrich, 8 Pettig, Friedrich, das. Ringe, Heinrich das. Strüver, Ernst, 8 das. Pettig Friedrich, das. derselbe derselbe Eickermann, Heinrich, das. ““

Henze, Georg, in Thal, Eisenbahn Hannover -Altenbeken,

3 Hannover, Wesemann, Wilhelm, in Thal. das.

Löwensen In der Marsch

das. das.

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8 das. 2) Gemeinde Thal: Ueber dem langen Kampe Unter dem Büsseberge

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