Das Ensemble unter Führung des Königlich bayerischen Hof⸗ schauspielers Konrad Dreher, welches am Sonnabend im Zentral⸗ Theater sein Gastspiel beginnt, wird außer der bereits angekün⸗ digten Posse „Schwiegervater“ an Novitäten „Die beiden Afrikaner“, einen Gelegenheitsschwank „X.⸗Strahlen“, ein kleines Lustspiel „Schloß Montbeliard“, eine ältere französische Posse „Casimir und Isidor“, sowie ein einaktiges Schauspiel von Schaumberger, betitelt „Ein pietätloser Mensch“, zur Aufführung bringen.
Auf dem Programm der letzten Joachim⸗Quartett⸗Soirsése, 8 be. d. M., stehen Streichquartette von Haydn, Mozart und
eethoven. rau Amalie Joachim tritt vor Schluß der Konzertsaison noch einmal in Berlin auf und zwar am 19. April im Saal Bech⸗ stein, woselbst sie ihren X. Sonntagsabend veranstaltet.
Am Ostermontag starb hierselbst der bekannte Musikkritiker und Liederkomponist Ferdinand Gumbert 18.S am 22. April 1818 zu Berlin). Gumbert war anfangs für den Buchhandel bestimmt, ging
ber 1839 zur Bühne, widmete sich später Musikstudien und trat schon früh als Liederkomponist hervor. Im Jahre 1843 war er Lehrer an der Kadettenanstalt und in den sechziger Jahren einer der gesuchtesten Gesanglehrer der Residenz. Seine Lieder erfreuten sich großer Beliebtheit und wurden neben denjenigen Abt’'s und Kücken's sehr verbreitet. Sängerinnen wie Johanna Wagner, Pauline Lucca u. A. brachten sie häufig zu Gehör. Unter den noch heute be⸗ kannten seien genannt „Was ich so tief im Herzen trage“, „Ich bitt' euch, liebe Vögelein“ und „Zwei Aeuglein braun“. Auch einige seiner Liederspiele (z. B. „Die Kunst, geliebt zu werden“), im Stile Lortzing's gehalten, erschienen 1 auf der Bühne. „Die Lieder des Musikanten“ in dem gleichnamigen Volks⸗ stück Kneisel's erlangten große Popularität. Außerdem machte sich Gumbert durch die Uebertragung einiger Textbücher italienischer und französischer Opern (insbesondere derjenigen Meyerbeer'’s) verdient.
8 Eugenio Pirani, der bekannte Komponist vieler Lieder und
Klavierstücke, hat soeben zehn „Kinderlieder für dreistimmigen Frauenchor“ in der hiesigen Schlesinger'’schen Musikalien⸗Handlung erscheinen lassen, in welchen, abweichend von der sonst üblichen einfachen Behandlung, die bekannten Textesworte durchkomponiert sind und den beiden Unterstimmen zugleich eine freiere Art der Stimmenbewegung zuertheilt wird. Vor kurzem wurden diese Liede Saal der Sing⸗ Akademie unter vielem Beifall vorgetragen.
Mannigfaltiges.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat durch den seiner Zeit veröffentlichten Erlaß vom 1. September v. J. dem Zentral⸗Comité der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz die Anordnung einer Gedenkfeier für die Leistungen der deutschen freiwilligen Kriegskrankenpflege im Feldzug 1870/71 übertragen. Diese Feier soll am 8. Mai d. J., Vorm. 10 Uhr, im Weißen Saale des hiesigen Königlichen Schlosses abgehalten werden. Eingeladen sind zu der⸗ selben Vertretungen der Ritterorden, der Männer⸗ und Frauenvereine vom Rothen Kreuz und andere mit diesen in Verbindung stehende Organisationen. Die Gedenkfeier wird von dem Königlichen Domchor durch den Gesang „Gottes Gnade“ (aus dem 13. Jahrhundert) ein⸗ geleitet, worauf der Erste stellvertretende Vorsitzende des Zentral⸗ Comités der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz, Kammer⸗ herr B. von dem Knesebeck die Thätigkeit der deutschen frei⸗ willigen Kriegskrankenpflege im Jahre 1870/71 darlegen wird. Zum Schluß singt Herr Raimund von Zur Mühlen die Arie „Sei etreu bis an den Tod“ aus dem Oratorium „Paulus“ von Mendels⸗ sühn Für den Abend ist eine Festvorstellung im Königlichen Opern⸗ hause in Aussicht genommen.
Die Besichtigungen der Kompagnien des 1. Bataillons 2. Garde⸗Regiments z. F. “ heute Vormittag von 8 Uhr ab auf dem Moabiter 1 . Die Kompagnien des 2. Bataillons werden am 10. und die des Füsilier⸗ und des 4. Bataillons am 11. d. M. besichtigt werden. Bei dem 3. Garde⸗Regiment z. F. wurden heute ebenfalls von 8¾ Uhr Vormittags ab auf dem Exerzier⸗ platz vor dem Schlesischen Thor die Kompagnien des 2. Bataillons besichtigt. Die des Füsilier⸗ Bataillons werden morgen und die des 1. und des 4. Bataillons am 11. d. M. folgen.
2 —
icht vom 9. April, r Morgens.
2
red. in Millim.
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haus. Sevilla.
eratur Celst
0 C. = 4 R.
Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. zu. d. Meeressp T in 0
764 halb bed. Aberdeen 763 halb bed. Christiansund 758 Regen
Kopenhagen. 766 Dunst Stodholm . 763 bedeckt
Fennde 758 wolkenlos Moskau 765 1 Schnee Tork, Queens⸗
halb bed.
2770 Cherbourg. 770 halb bed. ZE“ wolki
768 .2766 Nebe h 267 bedeckt¹) winemünde 766 Nebel Neufahrwasser 766 wolkenl. ²) Memel... Dunst
765
769 bedeckt
767 Nebel
8 767 bedeckt
Wiesbaden. 767 wolkig bedeckl³)
München 765 NW bedeckt
Chemnitz. 766 3 Berlin... 766 WNW Z bedeckt) Wien... 762 still Regen Breslau . 764 SO 3 bedeckt Ile d'Aix.. 770 NNO Z heiter 32 689 still wolkig V17653 still wolkig 11
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nalisten. Freytag.
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Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: brochene
00
1) Gestern Regen. 4) 8e Regen.
Uebersicht der Witterung.
Das öe“ über West⸗Europa hat sich
weiter ostwärts über Zentral⸗Europa ausgebreitet, während im Nordwesten das Barometer allenthalben gefallen ist, am meisten bei den Hebriden. Die Luft⸗ eeeza. ist überall schwac, über Zentral⸗Europa aus vorwiegend nördl her Richtung. In Deutsch⸗ land ist das Wetter trübe und ziemlich mild. Regen ist fast allenthalben geleclen, in größerer den südlichen Gebietstheilen, Friedrichshafen meldet 22, München 24 mm. Bei weiterer Ausbreitung des Maximums nach Osten hin dürfte aufklarendes, aber vielfach nebliges, sonst trockenes Wetter dem⸗
nächst zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.
²) Reif. ³) Nachts Regen.
Geist.
nfang 7 ½ Uhr.
Von seiten des Comités der Aussteller und Inter⸗ essenten der Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896 war zum Mittwoch Abend nach dem Deutschen Hofe, Luckauerstraße 15, eine Versammlung der Stadtverordneten, der Bezirksvorsteher und Grundbesitzer⸗Vereine der Luisenstadt zu dem Zweck eingeladen worden, um sich über eine festliche Ausschmückung der Häuser am Tage der Eröffnung der Ausstellung schlüssig zu machen. Nach längerer Debatte gelangte die Versammlung zu dem Beschluß, nicht allein die
je 500 ℳ, von Seiner Königlichen Hoheit dem Großberzog Ernst Ludwig von Hessen 400 ℳ, von Seiner Hoheit dem Herzog Ernst von Sachsen. Altenburg 300 ℳ Größere e bewilligte ferner neuerdings eine Reihe deutscher Städte, darunter e; 1000 ℳ, Kiel 200 ℳ Lindau, Offenbach am Main, Neustrelitz, Münster i. Westf. fe 100 ℳ Mit Hinzurechnung der bis zum Schluß des Monats März ein⸗ gelaufenen Beiträge von privater Seite erreicht der Gesammt, Denkmalfonds nunmehr die Höhe von 98 000 ℳ
Königliche Schauspiele. Freitag 90. Vorstellung. Komische Gioachimo Rossini. von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Dirigent: Kapellmeister Sucher. — im Bremer Rathskeller. bild, frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. direktor Steinmann. Schauspielhaus. bonnement B. Lustspiel Regie: Frau Clara Meyer, Ehrenmitglied des Königlichen Schauspiels) Anfang 7 ½ Uhr. onnabend: Opernhaus. 91. swaee. Die Zauberflöte. Oper in 2 Aufzügen von Wolf Amadeus Mozart. Giesecke von Emanuel Schikaneder. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von sik von Ludwig van Beethoven. Anfang 7 Uhr.
der Vierte. — Hierauf: Der Weiberschreck.
Berliner Theater. Freitag (29. Abonnements⸗ Vorstellung): Zum ersten Male: Anfang 7 ½ U
Sonnabend: König Heinrich.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Meineid⸗ baner. — Abends 7 ½
onnabend: G Das Glück im Winkel.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Letzte Nachmittags⸗
Vorstellung zu volksthüͤmlichen Preisen:
Bewohner der Luisenstadt, sondern die Bewohner der ganzen Stadt zu einer festlichen Schmückung der Häuser aufzufordern, und beauf⸗ tragte das Comité, in diesem Sinne einen Aufruf an die Bewohner
der Stadt zu erlassen.
Die erste Heilstätte für unbemittelte Lungenkranke, welche von dem „Volköheilstätten⸗Verein vom Rothen Kreuz“ am Grabowsee vom 1. Mai d. J. ab unter ärztlicher Leitung des Geheimen Medizinal⸗Raths, Professors Dr. Gerhardt in Betrieb gesetzt werden soll (vgl. Nr. 80 d. Bl.), besteht aus 27 Baracken. Die die als Speisesaal dienen soll, hat eine Länge von 22 m und eine 8. von 6 8 die übrigen sind durchweg 5 m ang; e direkt in füdlicher Richtung vom Ufer und sind mit allen nöthigen Vorrichtungen versehen. Die Wohnungen für die Aerzte und Beamten, sowie die übrigen Wirthschaftsräume, Küche, Waschhaus ꝛc. werden massiv erbaut. Die Arbeiten sind so weit vorgeschritten, daß auf die Innehaltung des Eröffnungstermins sicher gerechnet wird.
größte,
breit und 15 m
Der Ausstellung, welche aus Anlaß der Centennarfeier der Schutzpockenimpfung im Waarenhause“, Friedrichstraße 108, stattfindet, wird nicht nur aus ärztlichen Kreisen, sondern auch von seiten des Publikums reges Inter⸗ esse entgegengebracht. Von den verschiedensten Seiten sind bereits welche auf die Vaccination Abbildungen, hervorzuheben eigen händige
Entdeckung der
zahlreiche Gegenstände, wie Medeaillen, worden. Besonders Jenner, sowie mehrere eine umfangreiche Vaccinationen ꝛc.
der Untversität, Berli genommen.
Im Zirkus Renz findet heute die Schlußvorstellung der an künstlerischen Erfolgen reichen Saison statt. hat auch diesmal mit den beiden Ausstattungs⸗Novitäten
Renz „Erinnerungen an Glanz umß der Inscenierung und
Hof⸗Balletmeisters August schen Arrangements anbelangt, 50 Jahre in Berlin
1870/71“
für die prunkenden Renz diese Anerkennung, Vollendung gebotenen, rein
dazu verwandte koftl ziehung und Vereinigung der
so en
eben.
Leipzig.
Hoheit Regenten des
Theater.
Opern⸗ Der Barbier von Oper in 2 Aufzügen von Dichtung nach Beaumarchais,
Phantasien hantastisches Tanz⸗
Dirigent: Musik⸗ Anfang 9. Uhr. 96. Vorstellung. Sonder⸗
14. Vorstellung. Die Iennn⸗ in 4 Aufzügen von Gustav
Herr Keßler. (Adelheid Runeck:
2 gang Dichtung nach Karl Ludwig
97. Vorstellung. Egmont.
oethe.
Deutsches Theater. Freitag: Zum ersten Male wiederholt: Zu Hause. — Hierauf: Zum ersten Male wiederholt:
Der Weiberschreck.
Liebelei. — Vorher: Der zer⸗ Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: König Heinrich 2
Abends Hause. —
Die Fran ohne hr.
: Die Frau ohue Geist.
en Lessing. Theater. Freitag: Gaftspiel von Menge in Ffarich Mitterwurzer. Das Glück im Winkel.
astspiel von Friedrich Mitterwurzer.
Sammlung Der Geheime Medizinal⸗Rath Dr. Peiffer in Weimar wird seine Medaillensammlung Auch Schriften der Impfgegner werden vertreten sein. meldungen werden im „Medizinischen Waarenhause“ Berlin NW., Friedrichstraße 108, oder von Dr. G. NW., Mittelstraße 22,
und Pracht des gesammten Geschmack der Siems
bestehenden dafür auch die ihm gebührende Anerkennung gefunden. Mandgenschauspiele allein sondern auch für die in circensischen Künste, vor seine oft ans Wunderbare grenzenden Freiheitsdressuren und das kostbare Pferdematerial, ferner für die besten Reitkräfte diegensten Artistenpersonals. Wie wir hören, liegt es in der Absicht des Direktors, im Laufe der Gewerbe⸗Ausstellungszeit sein mit Berlin verwachsenes Institut auch in den Repräsentationsdienst der Hauptstadt zu stellen und hier eine Reihe von Mustervorstellungen zu Zunächst siedelt die Renz'sche Gesellschaft nach der morgigen bschiedsvorstellung nach Breslau über.
Dem „Deutschen Patriotenbunde zur Er⸗ 81h se.enn e hhks ich- desean vnane 882 G wie wir den „Mittheilungen“ desselben entnehmen, folgende weitere
Beitraͤge von deutschen Fürsten zugewendet worden: von Seiner ahrestags der Thronbesteigun Majestät dem König Albert von Sachsen und Seiner Königlichen dem Prinz⸗Regenten Luitpold von Bayern je 1000 ℳ, von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, erzogtbums Braunschweig, und Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg⸗Schwerin
omtesse
lande“ statt.
liegen im Fichten⸗Hochwald
Jahre besteht sorgung der
legt in seinem Thätiakest
„Medizinischen Fahre.
Bezug haben, Instrumente ꝛc. eingesandt sind daraus Bilder von Briefe desselben, ferner von älteren Schriften über zur Ausstellung bringen. Weitere An⸗
Behrend, Privat⸗Dozenten an dankend entgegen⸗
fährdet worden. Direktor Franz
Blätter“, was Geschicklichkeit unter Leitung des ausgeführten choreographi⸗ dem Namen seines nun bald Zirkus Ehre gemacht und Aber nicht verdient Direktor
und „Lustige
Leiche, Exterieurs,
leitung im wesentlichen Jahresbericht durch den V
rofessor Dr. Strauch⸗ Heidelberg. m Konversationshause statt. in Aussicht genommen.
entlassenen gefängnisses und des i Jahresbericht für 1895 tign Rechenschaft ab. Sträflinge seine Hilfe in Anspruch genommen als hatten sich bis zum 31. Dezember 1894 im G 503 Sträflinge an ihn gewendet, also durchschnittlich 56 jährlich. Dieses Mal ist die Zahl der Bittsteller auf 90 gestiegen, nämlich auf 26 evangelische, 62 katholis der Verein in den zehn 189 evangelische, 399 katholische und 5 israelitische, also 593 Sträflinge gesorgt hat. Auch den Familien von Sträflingen hat der Verein während der Abwesenheit Fällen Beihilfe geleistet.
Bern, 8. April. welche heute im Bärengraben aufgefunden wurde (vgl.
Nr. 84 d. Bl.), ergab, daß derselben die Arme und Beine zur Hälste abgefressen waren; am Kopf waren nur noch Knochen zu sehen. Man weiß noch nicht, Graben fiel, oder zu verdecken. Auch die Identität ist noch nicht festgestellt.
Baden⸗Baden, 8. April. Heute fand hier unter dem Vorsitz des Geheimen Regierungs⸗Raths, Professors Dr. Boeckh⸗Berlin die diesjährige Hauptversammlung des „A Schulvereins zur Erhaltung des Deutschthums im Aus⸗ Der Voranschlag wurde nach dem Antrag der Haupt⸗
llgemeinen Deutschen
enehmigt. Heute Nachmittag wurde der Borsitzenden vorgelegt. Die hestrede hielt Abends findet ein Festbankett Als nächster Versammlungsort ist Jena
Mülhausen i. E. Der „Evangelische Verein zur Fuͤr⸗ sorge für entlassene Sträflinge“,
welcher schon über zehn Unterbringung und Ver⸗ . Mülhauser Bezirks⸗ in Ensisheim beschäftigt, zum zehnten Mal von seiner
niemals haben so viele im verflossenen anzen
und sich mit der Sträflinge des Zuchthauses
Noch
e und 2 israelitische Sträflinge, sodaß ahren seiner Wirksamkeit bereits für im Ganzen
der Ernährer in vielen
Meran, 9. April. Vorgestern brach in einem 1 ½ Stunden von hier entfernten Walde ein Brand aus, welcher durch die Nachlässig⸗ keit eines Mannes entstanden sein gemacht hatte, um sich daran zu wärmen, und sich von demselben ent⸗ fernte, ohne es vorher zu löschen. löschen begriffen.
soll, der im Walde ein Feuer
Der Waldbrand ist jetzt im Er⸗ Der Kurort selbst ist durch den Brand nicht ge⸗
Die gerichtliche Untersuchung der
ob der Unbekannte durch Unvorsichtigkeit in den ob man ihn hineingeworfen hat, um ein V
seltener allem für
Heran⸗
und des ge⸗
besonders die
Guckerl. — Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel von Friedrich Mitterwurzer. Das Glück im Winkel.
Residenz⸗-Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Hotel zum Freihafen. (L'Hôötel du Libre Echange.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, übersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr. 3 KrSe a und folgende Tage: Hotel zum Frei⸗
en.
Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
Freitag: Mit großartiger Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten: Der Hungerleider. Ausstattungs⸗Komödie mit Gesan und Ballet in 10 Bildern von Julius Keller un Louis Herrmann, mit theilweiser Benutzung einer Idee des Mark Twain. Musik von Louis Roth. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Winns. Anfang 7 ½ Uhr. u”“ und folgende Tage: Der Hunger⸗ eider. 5
Theater Unter den Linden.
Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Madame Herzog. Komische Operette in 3 Akten von Albert Millaud. Musik von Jacques Offenbach. In Scene gesetzt von Julius Fri sche Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. — Hierauf; Divertissement, arrangiert vom Balletmeister J. Reisinger. Anfang 7 ½ Uhr.
„Sonnabend: Der Mikado. Burleske Operette in 2 Akten von A. Sullivan. — Hierauf: Diver⸗
8 tissement, arrangiert vom Balletmeister J. Resstyger. en
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halden Prei Die Fledermaus. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. — Abends 7 ½ Uhr: Der Mikado. Operette in 2 Akten von A. Sullivan. — Hierauf: Divertissement. 8
Adolph Ernst⸗Theater. Freitag: Das otte Berlin. Gesangsposse in 3 Akten von Leon reptow und Ed. Jalobson Kuplets und Quodlibets von Gustav Görß. Musik von Gustan Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. 2. Akt: Alt⸗ Berlin. Anfang 7 ½ Uhr. , Sonnabend und die folgenden Tage: Dieselbe Vor⸗ stellung. 9 1“
8
St. Petersburg, 9. April. Meldung der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird Fürst erdinand von St. Petersburg den Weg über Paris nehmen und sich da⸗ selbst einige Tage aufhalten.
Teheran, 9. April. (W. T. B.) Alle Städte Persiens, Hauptstadt Teheran, treffen Vorbereitungen zur Feier des auf den 6. Mai d. J. fallenden Jühfzigster Kaiser von Rußland wird dem Scha seinem Regierungsjubiläum eine Batterie Krupp'scher Feld⸗ geschütze mit Munition überreichen lassen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen. (W. T. B.) Nach einer
Bulgarien auf der Rückreise von
des Schah’'s. Der als Ehrengeschenk zu
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Erstes Gastspiel des Conrad Dreher⸗ Ensemble’'s vom Münchener Gärtnerplatz⸗Theater. Conrad Dreher a. G. Zum ersten Male: Der Schwiegervater.
Koponzerte. Konzert⸗-Haus. Karl Meyder⸗Konzert. Freitag: XIII. Wagner⸗Abend.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Hauer mit Hrn. In⸗ enieur Georg Mevius (Berlin). — Frl. Johanna enthel mit Hrn. Ober⸗Postsekretär Winkler (Frankenstein i. Schles.). — Frl. Emma Kiefer mit Hrn. Gymnasiallehrer Wilhelm Grote (Duis⸗ IA““ a. M.). — Frl. Margarete phil. August Rothe
r. Hauptmann Otto Schroeder mit ucke (Berlin). — Hr. Lieut. Karl
ersdorff mit Frl. Alma von Czernicki (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major a. D. Julius Frhrn. von Canitz u. Dallwitz (Mittel⸗ Sohra, Kr. Görlitz). — Hrn. Friedrich Erenreich von Knoblauch (Osterholz). — Hrn. Pastor Schmidt (Briese, Kr. Oels). — Hrn. Hauptmann Fürstner (Posen). — Eine Tochter: Hrn. Georg von Heyden (Hamburg).
Gestorben: Hr. General⸗Major z. D. Hans von Bülow (Schwerin). — Hr. Geheime Regierungs⸗ Rath Heinrich von Reuß (Brieg). — Hrn. L. von Cleve⸗Karow Sohn Hugo (Wernigerode). — Hrn. Professor Dr. med. Robert Langerhans Sohn Ernst (Bealts). — gr. Rittergutsbesitzer Wilhelm Jung (Berlin). — Hr. Amtsgerichts⸗Rath a. D. Clemens Stenzel (Breslau).
Martin mit Hrn. Dr. (Leipzig). Verehelicht: Fer Hedwi
rhr. von
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen keinschließlich Börsen⸗B
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A. Getreide
Henfeatischen Versicherungsanstalt
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winnung angebaut 9488,8 ha jmit 248 374 D.⸗Ztr.
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Erste B eilag e 1
Berlin, Donnerstag, den 9. April
ics⸗Anzeiger und Kiniglich Preufischen Stauts
Statistik und Volkswirthschaft.
Ernteergebnisse des Jahres 1895 in Württemberg. Die für die Zwecke der Statistik alljährlich vorzunehmende Er⸗
mittelung des Ernteertrags hat für das Königreich Württemberg im Jahre 1895 bei den Hauptfruchtgattungen des Landes den
amtlichen Veröffentlichungen zufolge die nachstehend verzeichneten
Ergebnisse geliefert:
Durch⸗ schnitts⸗ Ertrag s hektar im Vor⸗ jahr(1894) Kör⸗ ‿ .8 Stroh
Landes⸗ mittel⸗ Ertrag ¹) vom Hektar
Durch⸗ schnitts⸗ ertrag vom Hektar
Erntefläche (mit Hauptfrucht
8 1. bebaute Fläche)
gattungen
1895 Hektar
1894 Hektar
Körner D.⸗Ztr.
nd Hülsen⸗ Winter⸗ 8 weizen 15 879,5 16 487,7 Sommer⸗ weizen 16 161,4 15 448,7 Winterdinkel und ⸗Emer175 810,0 178 203,1 Winter⸗ einkorn..] 2 285,6 2 253,8 Sommer⸗ dinkel und „Emer .. 363,9 Sommer⸗ einkorn .. 307,1
Winter⸗ . 31 130,3
roggen Sommer⸗ 8 133,9 1 199,2 1 317,3
roggen.. Wintergerste Sommer⸗ . 97 898,8 96 773,7 J138 983,5 136 483,5 2 488,8 2 512,8 3 648,8
324,3 286,7
33 298,3 7 374,3
11,65
9,46 14,04
14,20 12,27 10,98. 11,88
Knollen 77,45
Wurzeln 243,60
272,37
“ “
91 530,7 90 402,6
3 903,2 3 948,7
rüben .. 21 741,2 21 596,8
C. Handels⸗ gewächse. Raps...
Samen 10,69 8 Dol⸗
den Dolden den
Hopfen 8,77 6,00 9,01
D. Futter⸗ pflanzen. “ Heu Rother Klee 68 293,1 44,81 Luzerne 22 074,2 21 994,0 52,81 Esparsette 12 596,6 12 682,6 32,79 35,20 31,16 Heu und Oehmd 290 158,7,289 400,3 46,95 41,999 — 46,40 Vergleicht man die Anbauflächenzahlen von 1895 mit denen von 1894, so ist vor allem bemerkenswerth die Zunahme der Futter⸗ pflanzen — eine Folge und Bedingung der vermehrten Viehzucht —, während die dem Getreidebau eingeräumte Fläche zurück⸗ rtcns., ist. Die Handelsgewächse haben trotz des Auf⸗
Heu 40,02 49,54
eu 49,99 55,39
chwungs, den der Hopfenbau genommen hat, an Boden nicht er⸗ eblich gewonnen.
Die der althergebrachten Hauptbrotfrucht des Landes, dem Dinkel, gewidmete Fläche, welche schon seit 40 Jahren in lang⸗ samem Rüchgang begriffen und im Laufe der Zeit zum theil von dem einen gepflegteren Boden fordernden Weizen besetzt worden ist, hat weiter abgenommen; einen Rückgang hat auch das Roggenfeld er⸗ fahren, ohne daß dafür etwa die mit Weizen bebaute Llc. im vergangenen Jahre zugenommen hätte. Der so frei gewordene Boden ist theils durch vermehrten Hafer⸗, theils durch vermehrten Misch⸗ frucht bau, also zur Gewinnung von Viehfutter, ausgenützt worden; auch scheint der Gersten bau, dank der Bierbrauerei, noch immer ein verhältnißmäßig lohnender Betrieb zu sein. Erbsen und andere Felferfrücht⸗ die in Württemberg nie von großer Bedeutung waren, nd in mehr oder weniger erheblichem Rückgang begriffen.
Eine Vergleichung der auf 1 ha berechneten Erträge des Jahres 1895 mit denen des Vorjahres zeigt, daß die Getreide⸗ und Hülsen⸗ rüchte, ebenso die Hackfrüchte und die Handelsgewächse im Ertrag ämmtlich und zwar zum theil recht erheblich hinter dem Vorjahr, ja ast durchweg auch hinter dem aus den Duvchschnittserträgen der 15 Jahre 1878/92 berechneten Landesmittel zurückgeblieben sind. Einen Mehrertrag gegenüber dem Vorjahre haben lediglich die Futter⸗ pflanzen ergeben.
Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.
An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der eingegangen: a. an ltersrenten: im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1896 110, im Ganzen 2707 Ankräge; b. an Invaliden⸗ renten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1895 895 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1896 221, zusammen 2148; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Ver cherungsanstalt 4855 Renten⸗ anträge eingegangen. Von den Rentenanträgen auf Altersrente entfallen uf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 450, Bremen 588, Hamburg 1669 und von den auf Invalidenrente auf Lübeck 238, Bremen 683, Hamburg 1227. Von den An⸗ trägen auf Altersrente sind bis Ende März 1896 erledigt 2668 und zwar 2324 durch Rentengewährung, 305 durch Ablehnung und 39 auf
¹) Berechnet aus den 15 Jahren 1878/92.
) Außerdem als Hauptfrucht zu Grünfutter⸗ 8. Heu⸗) Ge⸗ rtrag und pro
Hektar 26,18 D.⸗Ztr. C11“1“
sonstige Weise. Von den Altersrenten⸗Empfängern sind inzwischen aus⸗ geschieden 467, von diesen sind verstorben 443. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende März 1896 erledigt 2060, und zwar 1509 durch Rentengewährung, 476 durch Ablehnung und 77 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten⸗Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 386, von diesen sind verstorben 364. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die hecs im Bezug der Rente be⸗ findlichen Personen folgendermaßen: übeck 312 Altersrenten, 134 Invalidenrenten; Bremen 411 Altersrenten, 416 Invaliden⸗ renten; Hamburg 1134 Altersrenten, 573 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 559 365,60 ℳ aus, von welchem Betrage 119 613,60 ℳ für die in⸗ zwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzusetzen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen sich die 3833 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 247 Rentenempfänger, In⸗ dustrie und Bauwesen 1604, Handel und Verkehr 727, sonstige Berufsarten 322, Dienstboten ꝛc. 933 Rentenempfänger. — An An⸗ trägen auf Rückerstattung der 8. gemäß §§ 30 und 31 des Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsgesetzes sind bis jetzt eingegangen aus dem Gebiete von Lübeck 78, Bremen 194, Hamburg 605, zu⸗ sammen 877. Davon sind erledigt durch Rückzahlung 650, durch S 151, auf sonstige Weise 20, zusammen 821, mithin un⸗ erledigt 56.
Literatur.
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlich württembergischen Statistischen Landesamt. Jahrgang 1895. 798 S. Kommisscns⸗ verlag von W. Kohlhammer in Stuttgart. — Diese statistischen Jahrbücher, von denen wiederum ein stattlicher Band vorliegt, gehören zu denjenigen, deren alljährliches Erscheinen der Statistiker immer mit großer Genugthuung begrüßt. Wenn man vergleicht, wie außer⸗ ordentlich leicht es durch solche Arbeiten, wie die hier veröffentlichten, dem Statistiker in der Gegenwart gemacht ist, sich über die hauptsächlichsten Zahlen wirthschaftlicher wie sozialer Erscheinungen eines Landes zu orientieren, gegenüber der Schwierigkeit, mit der man noch vor 10 oder gar 20 Jahren in gleicher Hinsicht zu kämpfen hatte, so muß man einen ganz außerordentlichen Fortschritt anerkennen. Nicht nur liegen jetzt viel mehr Zahlen vor als früher, sondern die Zahlen sind auch ungleich besser verarbeitet als früher, sie liegen geordnet und der Benu ung leicht zugänglich, übersichtlich zu jedermanns Gebrauch vor. Die Ver⸗ öffentlichungen des Königlich württembergischen Statistischen Landes⸗ amts erfolgten bisher in den „Württembergischen Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde“. Diese erscheinen alljährlich in mehreren umfangreichen Heften, von denen eines bisher das in tabellarischen Uebersichten die Ergebnisse fortlaufender Erhebungen zur allgemeinen Kenntniß bringende „Statistische Jahrbuch“ bildete. Fortan wird das letztere, welches vorwiegend praktischen Bedürfnissen der Staatsver⸗ waltung und des Publikums dient, zwar als Heft der „Württem⸗ bergischen Jahrbücher für Statistik“ und Landeskunde beibehalten, aber auch als Sonderveröffentlichung unter dem Titel „Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg“ in den Buchhandel gegeben. Aus dem reichen Inhalt des vorliegenden Jahrgangs der „Württem⸗ bergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde“ heben wir die folgenden Abhandlungen hervor: „Jakob Ramminger's Seebuch“ von
rofessor Dr. Hartmann; „Die wirthschaftlichen Verhältnisse der
tadt Ulm im 19. Jahrhundert“ von Ober⸗Bürgermeister Wagner in Ulm; „Neue Azimutbestimmung in Bussen 1894 und hieraus sich ergebende Lage der Dreieckspunkte auf dem Bessel'schen Ellipsoid“ von E. Hammer; „Die Wolkenbrüche am 4.—7. Juni 1895“2; „Das Schulturnen in Württemberg. Mit einem Anhang über das württem⸗ bergische Vereinsturnen“ von Professor F. Keßler; „Das Turnen an der Universität Tübingen in den 50 Jahren 1845 — 1895“ von Karl Wüst, Universitätsturnlehrer a. D.; „Ueber eahec eehen Wund Bergformen im nördlichen Schwarzwald. Ein Bei⸗ trag zur Topographie der diluvialen Gletscherlandschaft“ von C. Regelmann; „Die Arbeiten bei dem Königlichen Statistischen Landesamt“ von Direktor H. von Zeller; „Ergebnisse der Erhebungen über den Stand der Landwirthschaft in Württemberg 1895“; „Die Fischereiverhältnisse in Württemberg“, nach den Erhebungen der Königlichen Zentralstelle für die Landwirthschaft bearbeitet von Professor Dr. Sieglin in Hohenheim; „Die Bewegung der Bevölke⸗ rung Württembergs im Jahre 1894“9; „Die Statistik der landwirth⸗ schaftlichen Bodenbenutzung und des Ernteertrags im Jahre 1894 ; „Vorläufiges E11“ der Berufs⸗ und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 für Württemberg“. In dem „Statistischen Handbuch für das Königreich Württemberg“ werden der Stand und die Be⸗ Fenhn der Bevölkerung, die Bodenbenutzung und Ernten, der Vieh⸗ stand, die Forstwirthschaft, der Bergwerks⸗, Salinen⸗ und Hüttenbetrieb, Gewerbe und Handel, Verkehr und Verkehrsmittel, das Geld⸗ und Kredit⸗ wesen, das Versicherungswesen, die Getreide⸗ und Lebensmittelpreise, die Arbeitslöhne, die Produktion und Konsumtion einiger wichtiger Artikel, das Medizinalwesen behandelt. Bei dem letztgenannten Abschnitt ist hervorzuheben, daß dem Auftreten und der Behandlung der ver⸗ schiedenen Krankheiten, namentlich der Geisteskrankheiten, besondere Aufmerksamkeit gewidmet ist. Das Justiz⸗ und Gefängnißwesen, das Armen⸗, Kirchen⸗, Unterrichts⸗ und Erziehungswesen, das Kriegs⸗ und das Finanzwesen Württembergs, sowie die Meteorologie haben gleich⸗ falls eingehende Behandlung erfahren.
— Zivilprozeß⸗ und Konkursrechts⸗Praktikum, zum Selbststudium sowie zum Lehrgebrauch bei den Gerichten, von Dr. Richard Schück, Landrichter in Berlin. Zweite, vermehrte Auflage. Karl Heymann’s Verlag, Berlin. Preis 3 ℳ. — Die hier befolgte Methode, lediglich Fragen zu stellen, dürfte sich für jange 8S. als sehr praktisch bewähren; sie nöthigt, die Antwort im Gesetz, Heft oder Lehrbuch selbst aufzusuchen und sich den Stoff nicht bloß mecha⸗ nisch und in anderer Reihenfolge als in derjenigen des Kollegienhefts einzuprägen. Das Zivilprozeßrechts⸗Praktikum enthält in der neuen Auflage 342 Prozeßfälle mit Fragen nach dem System der R.⸗Z.⸗P.⸗O., dasjenige über das Konkursrecht 95 Aufgaben.
— Garnisonbeschreibungen, vom Standpunkte der Gesundheitspflege aus aufgestellt. Herausgegeben von der Medizinal⸗Abtheilung des Königlichen Kriegs⸗ Ministeriums. Zweiter Band: „Beschreibung der Garnison Stettin.“ Mit 2 Kartenbeilagen und 34 Tafeln. (Preis 8 ℳ) Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin. — Bekanntlich haben Sanitäts⸗Offiziere mit Unterstützung der Behörden alle für die Gesundheit der Einwohner und Truppen maßgebenden Bedingungen in jeder der zur Darstellung gelangenden Garnisonstädte untersucht. Für die Wahl der Wohnungen und Einrichtung des Haushalts, für die Anlage neuer Stadttheile und für alle Wohl⸗ fahrtseinrichtungen zur Abwehr von Seuchen kommen diese Mit⸗ theilungen wesentlich in Betracht. Sie behandeln die geographische Lage und Umgebung der betreffenden Stadt, ihre geologischen Verhältnisse, das Klima, beschreiben die Stadt selbst, ihre Wasserversorgung, Kanalisation oder Abfuhr und alle ihre der Gesundheitspflege dienenden Anstalten. Während der 1893 erschienene erste Band Cassel behandelte, ist der vorliegende zweite Band Stettin gewidmet. Das gut aus⸗ gestattete Buch behandelt in zwei Abschnitten zunächst die Stadt und die Garnisonanstalten (in der Reihenfolge ihres örtlichen 3 hanges), während der dritte das Statistische enthält. “
„— Mit dem jetzt erschienenen 5. Supplementheft liegt das öfter erwähnte, vom Deutschen 1“ Bong u. Ko. (Berlin und Leipzig) herausgegebene Prachtwerk „Kriegserinnerungen: Wie wir unser Eisern Kreuz erwarben“ (nach persönlichen Berichten bearbeitet von Friedrich Freiherrn von Dincklage⸗Campe, General⸗Lieutenant z. D.; elbsterlebnisse, illustriert von ersten deutschen Künstlern) nunmehr au in der erweiterten Gestalt abgeschlossen vor. Frisch, lebendig und, wie in den vorangegangenen Lieferungen, bei aller Schlichtheit der Dar⸗ ste nung mächtig packend, erzählen unsere Helden die Thaten, für welche ihnen das ehrende Kleinod als Auszeichnung gewährt worden. Wer das gewaltige Ringen des großen Kampfes auch in seinen wohl der Niederschrift werthen Episoden kennen lernen möchte, dem sei dieses Ehrenbuch deutscher Tapferkeit und Pflichttreue als Lektüre nochmals empfohlen. Die außerordentlich reiche und wirkungsvolle illustrative Ausstattung durch farbige Tafeln und Textbilder (darunter die Porträts der tapferen Krieger) trägt noch dazu bei, das Werk auch äußerlich anziehend zu machen.
— „Werther und seine Zeit“. Zur Goethe⸗Literatur. Von Johann Wilhelm Apenr Vierte, verbesserte und vermehrte Auflage. Oldenburg, ulze’'sche Hofbuchhandlung 8. Schwartz). Preis 4 ℳ — Dieses Buch bietet eine eingehende iterargeschicht⸗ liche Würdigung der „Leiden des jungen Werther“, der Zeitströmung, aus der heraus die Dichtung entstand, und des Einflusses, den sie auf Mit⸗ und Nachwelt ausgeübt hat. Durch alle Auflagen ist der (als Bibliothekar des South⸗Kensington⸗Museums zu London kürzlich verstorbene, sowohl als Archäologe wie als Kunst⸗ und Literatur⸗Historiker bekannte) Verfasser bemüht gewesen, alles zur Aufhellung jener Literaturepoche und der Entstehung des Werks, sowie zu dessen Verständniß Erreichbare zu erforschen und zu sammeln. Auch die neueste Auflage ist um manche interessanten Mittheilungen ver⸗ mehrt, die selbst dem Goethekenner bisher unbekannt gewesen sein dürften, da sie aus sehr zerstreuten, zum theil ganz vergessenen Quellen geschöpft sind.
— Im Verlage von Carl Reißner in Dresden und Leipzig er⸗ schien soeben die sechste Auflage von Ernst Wichert's distbrischer Roman „Heinrich von Plauen“. Es wird damit zugleich eine Ausgabe gesammelter Werke des beliebten Schriftstellers ein⸗ geleitet, welche, wie die Verlagshandlung mittheilt, unächst eine Aus⸗ wahl von Romanen in 15 Bänden (à 3 ℳ) umfassen wird; später sollen sich ausgewählte Novellen und Dramen anschließen.
— Von „Meyer'’s Volksbüchern“ (Verlag des Biblio⸗ graphischen Instituts in Leipzig und Wien) liegt eine Reihe neuer Bändchen vor, welche mehrere besonders interessante Werke enthält. Zum Abschluß der Erinnerungsfeier, die aus Anlaß des Kriegs⸗ jubiläums im Deutschen Reich so festlich S. wurde, bringen die Nummern 1120 bis 1124 eine übersichtlich knappe und doch an⸗ ziehende Darstellung aus der Feder August Niemann’'s: „Der fran⸗ zösische Feldzug 1870 — 1871, militärische “ Der Um⸗ stand, daß jetzt gerade 30 Jahre seit dem Tode Otto Ludwig's verflossen sind, gab den Anlaß zur Veröffentlichung der Haupt⸗ werke dieses Dichters, und zwar der Trauerspiele „Die Makkabäer“ (1125, 1126) und „Der Erbförster“ (1127, 1128), sowie der fein aus⸗ gearbeiteten Novelle „Zwischen Himmel und Erde“ (1129—1131). Die Nummern 1132 — 1135 bieten eine von Dr. Hans Zimmer besorgte Ausgabe von Friedrich Ludwig Jahn's „Deutschem Volksthum“; Einleitung und Anmerkungen erschließen das Verständniß der be⸗ rühmten Schrift für den Leser unserer Tage. Der leichteren Unter⸗ haltung dient „Der kleine Lord Fauntleroy“, Roman von Burnett, aus dem gri. hn übersetzt von A. Weyl (Nr. 1117 — 1119). Mit der Nummer 1136 beginnt sodann eine Serie populärer „Tech⸗ nischer Aufsätze“, deren erstes Heft in fesselnder Form über die Kraft⸗ übertragung und ihre Methoden, die elektrischen Bahnen, den Accu⸗ mulator und die Elektrochemie belehrt. Diese Hefte erscheinen ganz besonders zeitgemäß, weil sie den vorwiegend praktischen Bedürfnissen der Gegenwart entgegenkommen; es sei daher auf dieselben noch speziell aufmerksam gemacht. Der billige Preis der Meyer'schen Volksbücher (Pr. 10 ₰ für die Nummer) macht es auch dem Un⸗ bemittelten möglich, sich mit diesen gut ausgestatteten Heftchen all⸗ mählich eine inhaltlich werthvolle Hansbibliother anzuschaffen.
— In der Sammlung „IJllustrierte Europäische Wanderbilder“ (Zürich, Verlag des Artistischen Instituts von Orell Füßli) sind als Nrn. 238, 239 zwei neue Bändchen (9 und 10) des Cyelus „Durch Schwaben“ erschienen. Im 9. Bändchen werden die Städte Ellwangen, . und Mergentheim und deren Umgebungen geschildert, wie sie sich dem Wanderer gegenwärtig zeigen; aber auch die reiche hecichnich ist dabei nicht außer Achi PkaAhen. Die lieblich gelegenen Kurorte Wildbad, Liebenzell und
einach im wüctemtbezichen Schwarzwald sind der Gegenstand der Beschreibung des 10. Bändchens. Die landschaftlichen Reize der Gegend, die idyllischen häler mit ihren Wasserfällen, die malerischen Ruinen werden in guten bildlichen Aufnahmen vor Augen geführt, gleichwie es auch in jenem Bändchen nicht an treuen Ansichten der Städte, der interessantesten Kirchen und Kapellen ꝛc. mangelt. — Nr. 242 bietet eine Schilderung des Kurorts Bex⸗les⸗Bains im schweizerischen Kanton Waadt. Im Rhonethal, da, wo es sich gegen den Lac Leman öffnet, gelegen und von den Bergriesen der Dent de Moreles, des Muveran und der Dent du Midi umringt, zeichnet sich dieser Kurort durch eine groß⸗ artige Naturumgebung aus, zu deren Genuß das mit vielen hübschen Illustrationen geschmückte Heft einladet. Den Besuchern des Bades wie den Touristen, welche von hier aus das Waadtländer Hochgebirge besteigen wollen, dürfte sich das Schriftchen als angenehmer und viel⸗ seitig berathender Begleiter erweisen. (Preis jeder Nr. 50 ₰.)
— Das „Zentralblatt für allgemeine Gesundheits⸗ pflege“, Organ des „Niederrheinischen Vereins für öffentliche Ge⸗ Lv“ von Dr. Finkelnburg, Professor an der Universität zu Bonn, Dr. Lent, Geheimer Sanitaͤts⸗Rath in Köln, Dr. Wolffberg, Königlicher Kreisphysikus in Tilsit, Verlag von Emil Strauß in Bonn, enthält im 2. Heft des XV. Jahrgangs einen „Bericht über die Ausstellung für Hygiene, ver⸗ bunden mit der XX. Versammlung des Deutschen Vereins für öffent⸗ liche Gesundheitspflege in Stuttgart“, von Ingenieur Unna in Köln, sowie ferner folgende kleineren Mittheilungen: Entwurf zu einer Polizeiverordnung über Anlage, Bau und Einrichtung von öffentlichen und Privatkranken⸗, Entbindungs⸗ und Irrenanstalten in Preußen; Wegschaffung der Haus⸗ und Tagewässer; Urtheil des Ober⸗Verwaltungs⸗ gerichts (IV. Senats) vom 10. Juli 1895, betreffend den allgemeinen Anschluß an eine städtische Wasserleitung; Ausstellung von Kraft⸗ und Arbeitsmaschinen in München im Jahre 1898. Den Schluß bildet ein umfassender Literaturbericht.
— Von dem „Jahrbuch der rtebreres rs Be⸗ obachtungen der Wetterwarte der Magdeburgischen Zeitung“, herausgegeben von A. W. Grützmacher, Vorsteher der Wetterwarte, liegt der XIII. Band, welcher die Resultate der im Jahre 1894 angestellten Beobachtungen enthält, vor. Das Beobachtungsmaterial hat densfelben Umfang behalten, sodaß die gegenwärtige Publikation mit jenen der vorausgegangenen Jahre vollständig konform ist. Der Inhalt des Buches ist folgender: Vorwort. I. Termins⸗Beobachtungen; Monats⸗ und Jahres⸗ Resultate; Fünftägige Wärmemittel; Tagesmittel der Tem⸗ peratur in 2 m Höhe. — II. Stündliche Aufzeichnungen der autographischen Apparate für Luftdruck, Windrichtung