1917 / 156 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Jul 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung g. Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

461. Liste.

Vermächtnisse. Das Vermächtnis der französischen Staats⸗

aangehörigen C cilie Journal, ohne Gewerbe in Mone⸗en⸗Laonois am Nochlaß des am 4. Februar 1917 verstorbenen Rentners Julsus Mandel in Mülhausen (Zwangsverwalter: Notar Braun in Mülhausen).

Straßburg, den 25. Juni 1917. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnun en, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RSBl. S. 487) und vom 10. Fe⸗ bruar 1916 (GBl. S. 89) ist für die folgenden Unter⸗ nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden. 1“ 462. Liste. 1

Laͤndlicher Grundbesitz. Kreis Chateau⸗Salins.

Gemeinden Bionshofen, Abenhofen, Linhofen, Straßbu 8

22,4470 ha Ackerland sowie Geld und Wertpapiere im Werte von

13 865,— der Giroux Adrian und Giroux Artur aus Bions⸗ hofen, z. Zt. in Frankreich, im Miteigentum (Verwalter: Amts⸗ gerichtssekretär Hannezo in Mör ingen). 8

Gemeinde Bionshofen.

„15 ha Ackerland des Giroux Artur aus Bionshofen, z. Zt. in Frankreich (Verwalter: derselbe).

Straßburg, den 25. Juni 1917.

Ministerinm für Rses Hetörtagn. Abteilung des Innern.

1 J. A.: Dittmar.

lekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zw angsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RSBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (ℳCBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangs⸗ verwaltung angeordnet worden.

463. Liste.

Nachlaßmassen: Die Nachlaßmassen 1) der im Dezember 1905 verstorbenen EEhefrau Karl Maurer, Wilhelmtne geb. Göpfert, aus Gemar; 2) des am 18. April 1917 vertorbenen Eigentümers Karl Maurer aus Gemar (Zwangeverwalter: Notar Lamey in Bergheim).

Straßburg, den 25. Juni 1917.

Mintsterium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Hofkammerräten Eismann und Rocca in Char⸗

letzenbrerg den Charakter als Geheimer Hofkammerrat zu ver⸗ en.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Seminardirektor Georg Ewers, zurzeit in Berlin, zum Regierungs⸗ und Schulrat zu ernennen sowie dem Direktor der Universitätsbibliothek in Kiel Dr. Frantz den Charakter als Geheimer Regierungsrat, dem Sekretär bei der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin Rump und dem Inspektor bei der Königlichen Kunstakademie in Königsberg i. Pr. Westermann den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten sind die Eisen⸗ bahnobersekreääre Janssen und Kurtz zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren ernannt worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Wilhelms⸗Universität in Berlin Professor Dr. Eber⸗ tadt ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Mafestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in der philo⸗ sophischen Fakultät der Friedrich Wilhelms Universität in Berlin ernannt worden.

Der Regierungs⸗ und Schulrat Ewers ist in Königsberg überwiesen worden.

Der Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Berlin es-ee Dr. Daffis ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Bibliothek daselbst versezt worden.

der Regierung

Bekanntmachung.

Das Kuratorium der Giacomo Me yerbeer⸗Stiftung für Tonkunstler hat in dem seitens des Senats, Sektion für Musik, am 29. Dezember 1914 eröffneten Wettbewerb um den Preis der Stiftung auf Grund der von den berufenen Preisrichtern abgegebenen Gutachten das Stipendium in Höhe von 6000 dem Meisterschüler Dr. Kurt Stiebitz in Spandau verliehen.

Berlin, den 30. Juni 1917.

Das Kuratorium der Giacomo Fepreger Stistn

ng 8 Fr. E. No 8

für Tonkünstler.

Bekanntmachung.

Der Ebefrar des Fabrikarbesters und Gemüsehändlers Fritz iedemann, Minna geborene Warias, von hier, Bochumer⸗ traße 57, wird der Handel mit Gegenstanden des täglichen Bedarfs untersag“, weil Tatsachen verliegen, die die Un⸗

zuverlässigkeit der Frau Tiedemann in bezug eanscPtu en g.

Gelsen

Dem

Gelsen

Durch Kellner

tätigkeit Essen,

Theodor

Essen,

Durch Wilhelm

Essen,

5 3*

verboten.

Die Polizei

Der Oberbürgermeister.

Seife und Futtermitteln aller Art, Gegenständen des täglichen Be⸗

darfs, wie auch die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.

auf den Handelsbetrieb

ie durch diese Bekanntmachung eaeh den Unkosten trägt Frau Tiedemann.

Kirchen, den 26. Juni 1917.

Bekanntmachung.

Milchhändler Heinrich Schulze von hier, Hlldegard⸗

straße 27, wird der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersaat, weil Tatsachen vorliegen, die die Unzuver⸗ lässigkeit des Schulze in bezug auf den Handelsbetrieb dartun. Die durch diese Bekanntmachung entstehenden Unkosten trägt Schulze.

kirchen, den 27. Juni 1917. Der Oberbürgermeister. J. V.: Arendt.

8— Bekanntmachuüungdg. Händler und

Bescheid vom 5. Juni 1917 habe ich dem

Paul Surmann hierselbst, Sfsenföfiraß⸗ Nr. 138, den andel mit Lebens⸗ und Futtermilteln aller Art, Gegen⸗ Ränden des täglichen Bedarfs, wie auch die Vermittler⸗

hierfür untersagt. den 28. Juni 1917.

Vie savtna. penhen. wenuen, 8 .A.: r. eyer.

Bekanntmachung.

escheld vom 31. Mal 1917 habe ich dem Kaufmann Weber hierselbst, Inliensttaße 52, den Handel mit sonstigen Waschmitteln sowie Lebens⸗ und

den 28. Juni 1917. Die städtische Polieiverwaltung. 6 Der Oberbürgermeister. J. A.: Dr. Meyer.

Bekanntmachut

Bescheid vom 30. Mai 1917 habe ich dem Händler Wolbring hierselbst, Hammerstraße 16, den Handel

mit Lebens⸗ und Futtermiiteln aller Art, Gegenständen des täglichen Bedarfs, wie auch die Vermittlertätigkeit hierfür untersagt.

den 28. Juni 1917.

Die städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. A.: Dr. Meyer.

Bekanntmachung. 8 . ändler Peter Josef Moll, Werther Straße 64, ist

auf Grund der Verordnung des Bundesraits vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, durch Verfügung vom 14. Junt 1917 rungs⸗ und des täglichen Bedarfs untersagt worden Die Kosten der Veröͤffentlichung dieses Verbots fallen dem Betroffenen zur Last.

Barmen, den 27. Juni 1917.

sedes Handel mit Nah⸗

Genußmttteln und sonstigen Gegenständen

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1. Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. Sepiember 1915 (RH Bl. S. 603) über die Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel habe ich des Heinrich Berse,

29. Juni 1884 ia Rote Erre bei Aachen, zurzeit Düsseldorf, Oststraße 107 a, wodnhaft, die Ausübung des Gegenständen des täglichen Bedarfs, Nahrungs⸗ und Genußmitteln, für das gesamte Reichsgebiet

der Ehefrau Helene geb. Crombach, geboren am

Handels mit insbesondere mit

Düsseldorf, den 23. Juni 1917.

verwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

betreffend erteilt.

Aus

nossen

daß ein daß aber

rauben. suche der

Petersbur⸗

befehls „Nach

verteidigen.

Länder ge

““

In der am 3. Juli 1917 unter dem Vorsitz des ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Helfferich abge⸗ haltenen Vollsitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes über die nochmalige Verlängerung der Legis⸗ laturperiode des Reichstags und dem 1S gg- eines Gesetzes,

e Pgebe ge der deutschen Regierung gelesen hat,

fest entschlossen, die russische

Deutsches Reich.

Preußzen. Berlin, 4. Juli 1917. taats⸗

den Landtag für Elsaß⸗Lothringen, die Zustimmung

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

5

Rußland liegt wieder eine sonderbare Urkunde

vor, aus der klar hervorgeht, mit welchen Mitteln die ver⸗ bündeten Mächte ihre russischen Bundesgenossen zu dem jetzt beginnenden Angriff veranlaßt haben. Der Kerenski erläßt einen Armeebefehl an die russischen Truppen, in dem er, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, wider besseres Wissen das Märchen wiederholt, die Mittelmächte hätten Rußland zu

Kriegsminister

seinen Bundes⸗ die amtlichen weiß, ist, den

Verrat an Jeder, der

einem verleiten wollen.

solcher Vorschlag nie gemacht worden die Westmächte sich unablässig bemüht haben,

Russen einzureden, man wolle sie von ihren Verbündeten ab⸗ sprengen, um sie Die Ang der verbündeten Mächte beseelt sind,

von diesen zu verderben und zu be⸗ t vor dem Frieden, von der die Regierungen hat sie veranlaßt, die Ver⸗

russischen Revolution, einen allgemeinen Frieden zu⸗

stande zu bringen, mit allen Mitteln zu ersticken. Daß Kerenski sich zum Nachteil seines Volkes dazu hergibt, dieses Spiel der Verbündeten zu unterstützen, ist bezeichnend für die in St.

e Zustände. Der Text des Armee⸗ autet:

dem Rußland die Sklaven ketten zerbrochen hat, hat es sich reihert zu

um jeden Preis seine Rechte, Ehre und Vertauen auf die Bruderlichkeit der Völker hat emokratie einen warmen Aufruf an alle kriegführenden

den Krieg zu beenden und einen eheenpollen

richtet,

Frieden zu schli⸗ßer, der alle befrtedegen könne. Der Feind

1 EE

unsere Bundesgenossen,

schlug uns indessen als Antwort auf diesen Aufruf einen Verraß vor. Die Oesterreicher und Deutschen forderten Rußland zu einem Sonderfrieden auf, suchten unsere Wachsamkeit durch Verbrüderungen zu täuschen und wanfen gleichzeitig alle ihre Streukräfte gegen in der Hoffnung, sie zu schlagen und uns nachher. Heute, da der Feind siebt, daß Rußland sich nicht täuschen läßt, droht er uns und läßt seine Kräfte an unsere Front werfen. Soldaten! Das Vaterland ist in Gefahr. Unheil bedroht die Frei⸗ heit und die Revolution. Es ist Zeit, daß das Heer seine Pflicht erfüllt. Cuer Oberstkomman ierender ist der Ansicht, daß jeder Tag Veriögerung den Feind stärker macht und daß nur ein entscheidender Schlag seine Pläne zunichte machen kann. Daher fordere ich im vollen Bewußtsein der großen Verantwortung vor dem Vaterlande und im Namen des freien Volkes und der Vorläufigen Regierung die Heere auf, zum Anariff überzugehen. Det Feind soll nicht sobald frohlecken. Alle Völker sollen wissen, daß wir nicht aus Schwäche vom Frieden sprechen und daß die Freibeit unsere militärische Kraft vergrößert hat. Offiniere und Soldaten! Wisset, daß ganz Rußland Euch segnet zu Euren Taten im Namen der Freiheit, im Namen der Zukunft des Vaterlandes und im Namen eines ebrenvollen und dauerhaften Friedens. Ich befehle Euch! Vorwärts!“

Der russische Soldat gehorcht, wie die Ereignisse auf dem östlichen Krieasschauplatz zeigen, aber es Fagt sich doch, wie lange sich Rußland 889 wird für die Interessen einzelner

seiner Führer und für fremde Regierungen mißbrauchen lassen.

Die Mitglieder des Beirats für Volksernährung

des Reichtags haben laut Meldung des „Wolfschen Vele⸗

8 83*

graphenbüros“ die nachstehende Entschließung angenommen: Der Bewat wolle beschließen, den Herrn Präsidenten des Kriegsernährungsamts aufzufordern, auf eine erhöhte Förderung der Kohle und die be⸗ schleunigte Schaffung und Durchführung eines ein⸗ beitlichen Versorgungs⸗ und Verteilungsplanet 1 hinzuwirken, insbesondere dafür Sorge zu tragen, 1) daß eine ausreichende Versorgung der städtischen Gas⸗ und Elektrizitätswerke und dadurch vor allen Dingen die Verforgung der Bevölkerung mit Kochgas sichergestellt,

1 2) daß den Ueberlandzentralen, den Mühlen und Nährmittel⸗

betrieben, den landwirtschaftlichen Beirteben und den ländlichen Schmieden rechtzeitig Kohlen in ausreichender Menge gellefert werden,

3) daß für den Hausbrand unter entsprechender, allgemeiner Zumessung die notwendigen Kohlen zur Verfügung ge⸗

1 †. 8

Versuche von Kriegsgefangenen, das deutsche Wirtschafts⸗ leben durch Zerstörung deutschen Eigentums („Sabotage“) zu schädigen, mehren sich die Zuschriften, in denen Ratschläge erteilt werden, gegen Kriegsgefangene, die bei Ausführung solcher Verbrechen gefaßt werden, aufs strengste einzuschreiten.

Von zuständiger Stelle wird durch „Woiffs Telegraphen⸗ büro“ darauf hingewiesen, daß von den Militärbehörden recht⸗ zeitig die entsprechenden Maßnahmen angeordnet worden sind. Kriegsgefangene, die sich des erwähnten Verbrechens schuldig

machen, werden auf das str en gste, gegebenenfalls mit dem

Tode bestraft.

Oesterreich⸗Ungarn. 8 jm österreichischen Abgeordnetenhaus verlas der Ministerpräsident Dr. von Seidler gestern den Aller⸗ höchsten Gnadenerlaß. Darauf erörterte das Haus die Berichte über die kaiserlichen Verordnungen, betreffend die zeitweilige Einstellung der Wirksamkeit der Ge⸗ schworenengerichte und die Unterstellung von Zivil⸗ personen unter die Militärgerichtsbarkeit.

Zu den Berichten erklärt⸗ der Leiter des IJusttzmintstertums Dr. Ritter von Schauer, auf die politische Seite der Frage nicht eingehen zu wollen, da die derzeitige Renierung nicht die Verantwortung für die erlassenen katserlichen Verordnungen zu übernehmen habe und in der Sache selbst mit dem Ausschusse in sofern übereinstimme, als auch sie wünsche, daß

sobald als möglsch die ordentlichen Gerschte ihre Tätigkeit wieder

aufovähmen. Technische Gründe und die Verkehrsperhältnisse machte dabei aber gewisse

Beratung traten sämtliche nehmigung der Verordnungen storfer (Deutscher Sozialdemokrat) erklärte: wenn bheut von der Kione ein Glanz ausgehen könne, könne er es nu mehr von der Persönlichkeit und von deren Gerechtigkeit, Wahr heiteliebe, politischer Emsicht und von der Einsicht in die Not wendigkeiten, besonders in die demokratischen Notwendigkeiten der Zeit. Wenn em solchern Herrscher aufstehe, republlkanisch gesinnten Soztaldemokraten keinen Anstand, es anzu erkeynen. Sie erkennten an, daß der Gnadenerlaß eine Tat sei. Sie bedauerten es daher, daß sich Stimmen gegn den hatten. (Lebhafter Beifall.) Die deutschen Soz'aldemokraten wollten, däß die Bevölkerung der Staaten zusammenkomme; sie wollten den

Abbau des Hasses. en Im

ein. Der Abg. Perner

so neymen die grundsätzlich

Einschränkungen unabweislich. Im Laufe der Redner für die Verweigerung der Ge⸗

8

9

Justizausschuß stellte der Abgeordnete Stoelzl

e. stellt werden. 8

Aus Anlaß der in der letzten Zeit festgestellten vielfachen

Erlaß erhoben 8

einen Antrag, in dem die Regierung aufgefordert wird, einen 8

Gesetzentwurf wegen allgemeiner Milderung der Be⸗

stimmungen des Militärstrafgesetzes im Hause ein⸗

zubringen.

Der Leiter des Landesverteidigungsministeriums

Czapp erklärte, er nehme den Antrag mit lebhafter Be⸗ riedigung auf und werde alles tun, um in möglichst kurzer 1

rist ihm zur Durchführung zu verhelfen.

Zum Präsidenten des ungarischen Abge⸗ 8 ordnetenhauses wurde der Abgeordnete der oppositionellen

Tiszapartei, Karl Szasa, gegen den Kandidaten der Re⸗ gierungsparteie gewählt.

Großzbritannien und Irland.

en, Johann Toth, mit 188 gegen 138 Stimmen 8

Im Unterhause stellte das 8-. der Arbeiterpartei 3

William Thorne an den Staatsse Anfrage, ob er wisse, daß die englische Sozialistenpartei, eine Vereinigung mit weniger als weitere drei Vertreter nach Stockholm angesucht ob er ferner wisse, Arbeiterpartei, die im Januar von Vertretern der unabhängigen Arbeiterpartei eantragte Entschließung, eine internationale Sozialistenversammlung ab⸗ zuhalten, abgelehnt worden sei, und zwar mit 1 498 000 gegen 696 000 Stimmen. Auf derselben Versammlung sei eine Ent⸗ schließung der Vertreter der englischen Sozialistenpartei, daß ie Regierung sofort in Friedensverhandlungen eintrete, mit 1 697 000 gegen 30 (

Bei derselben Versammkung sei schließung beantragt worden, da Endsiege andauern solle, und diese 1 036 000 gegen

Stimmen abgelehnt worden.

ferner eine Ent⸗

der Kampf bis zum b Entschließung sei mit 464 000 Stimmen ongenommen worden,

14“

retär des Aeußern die

5000 Mitgliedern, um Lan für

abe, und daß bei der letzten Jahresversammlung der in Manchester stattfand, eine

ausgeschlossen sei.

30 sare . Schiffe,

weiterhin amtliche Bezsehungen

Er frage den Staatssekretär, ob er vor der Erteilung der Pässe

an die Vertreter der erwähnten Sozialistenvereinigung sich ver⸗ gewissern woͤlle, daß es ihre Absicht sei, zur vneana sich der bei der letzten Jahresversammlung der Arbeiterpartei gefaßten Beschlüsse nach Stockholm zu gehen. Der Staatssekretär Balfour erwiderte: 3

Ich vernehme, daß die Tatsachen so liegen, wie sie in der An⸗ frage angegeben werden, obwohl das Auswärtige Amt keine besondere Auskunftsquelle über den Gegenstand dat. So weit ich weiß, wurden irgendwelchen Mitaliedern der britischen Soziali stenpartei keine Pässe ausgestellt, um der Tagung in Stockholm beizuwohnen.

In Beantwortung einer Anfrage, betreffend die in Vor⸗ schlag gebrachte Beratung der Verbündeten über die Krisestens, sagte Lord Robert Cecil, die russische Regie⸗ rung habe die Beratung vorgeschlagen. Die britische Regierung stehe wegen dieses Gegenstandes in Unterhandlungen mit ihren Verbündeten.

—, Die englische so ialistische Partei hat der „Morning Post“ zufolge beschloffen der Einladung des Arbeiter⸗ und Soldatenrats zur internationalen Tagung in Stockholm zu entsprechen und vier Mitglieder, nämlich Fairchild, Inkpen, Fineberg und Fred Shamw, zu entsenden, die angeblich alle ausgesprochene Gegner der Sache der verbündeten

Mächte sind. Fraukreich.

In der vorgestrigen Geheimsitzung der Kammer wurde dem „Progrès de Lyon“ zufolge eine Anfrage Benazet über Vorbereilung und Durchführung der letzten militärischen Unternehmungen sowie eine Anfrage Brake über Nutzbar⸗ machung der Lehren des Krieges für die militärischen Unter⸗ nehmungen erörtert.

1 Rußland.

Die vorläufige Regierung hat St. etersburger Alätiern zufolge in der Rachf zum Donnerstag zasfüerian bie ufrainis che Frage besprochen und sich einstimmig gegen den Weg. den der Zentralrat und die der Ukraine beschritten hätten, erklärt.

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Blättermeldungen zufolge gewährt erlaß den Landwirten eine Staatsunterstützung von 70 Lire für jeden Hektar Mehranbau von Getreide, Gemüse und Knollenfrüchten und unentgeltliches Saatgut dazu.

Der Präsident des Senats schlug im Einverständnis mit der Regierung vor, daß der Senat heute in geheimer Sitzung tagen solle. Der Vorschlag wurde angenommen.

Niederlande.

Das Ministerium des Aeußern teilt einer am chen Meldung des „Korrespondenzbüros“ zufolge mit, daß der britische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten dem niederländischen Gesandten in London zugesagt hat, sich wegen der von der niederländischen Regierung gegen die neuen englischen Absperrmaßregeln in der ordsee erhobenen Vorstellungen sofort mit der Admiralität in Verbindung zu setzen. Das Ministerium des Aeußern teilt ferner mit, daß die englische Regierung sich bereit erklärt hat, eine neue Unter⸗ suchung anzustellen über die Frage, ob die auf Zierikzee ge⸗ febenen Bomben von einem englischen Flugzeng abgeworfen ein könnten. Die niederländische Regierung hat der englischen angeboten, die in Zierikzee gefundenen Bombensplitter vor⸗ zulegen, und Eleichtefälg um die Erlaubnis ersucht, daß ein holländischer Sachverstäͤndiger der Untersuchung der Scherben beiwohne. Da die englische wenden hat, wird sich der Oberstleutnant im Generalßab C. van Tuinen zu diesem Zweck nach England begeben. Die belgische und die französische Regierung haben in Beant⸗ wortung einer Anfrage der holländischen Regierung, ob es möglich sei, daß der Vorfall von Zierikzee einem belgischen oder einem französischen Flugzeug zuzuschreiben sei, mitgeteilt, eine eingehende Untersuchung habe ergeben, daß diese Möglichkeit

Schweden.

„Nationaltidende“ zufolge haben sich ungefähr die bisher England nicht verlassen konnten, des deutschen Frras18 vom 1. Juli bedient und befinden sich auf der Reise nach Schweden. Ihre Ladungen bestehen aus Getreide und für die Industrie unentbehrliche

Waren. Türkei.

Der griechische Gesandte hat nach einer Meldung der „Agentur Milli“ vorgestern nachmittag der Pforte den Ab⸗ bruch der Beziehungen mitgeteilt.

SGriechenland.

Die Athener Garnison und die Generale der

Truppen im Peloponnes haben, der „Times“ zufolge, am Sonntag dem neuen König den Preueid geleistet.

Der General Genin ist mit der französischen Militärabordnung bei der Weniselos⸗Armee am 29. Juni nach Athen übgereist um die griechische Armee neuzuordnen. Der Generalstabschef Negropontis und die übrigen Mit⸗ glieder des Generalstabs der Weniselos⸗Armee werden folgen.

Nach einer Meldung des „Secolo“ halten die Fran⸗ zosen Prevesa immer noch besezt. vII1“

Bulgarien. G

Der griechische Gesandie Naum hat einer Meldung der bulgarischen „Telegraphenagentur“ zufolge gestern vormittag dem Minister des Aeußern Nadoslawow eine Note folgenden Inhalts überreicht:

Infolge der soeben glücklich zuftande gekommenen Einigung der beiden disher getrennten Parteten Griechenlanhs hält die griechtsche Regierung mit Rücksicht darauf, daß dellenische Regimenter an den Feindseligkeijen an der Balkanfront teilnehmen, es für unmöglich,

mit der bulgarischen Regierung zu unlerhalten. Demgemaͤß verlangt der griechiice Gesandte die Pässe, um mit den Beamten der griechsschen Gefandtschaft und der griechischen Konsulate in Philippopel, Warna urd Burgas nach Griechenland

mruͤckzukehren.

Die Regierung der Veretnigten Staaten von Amerika gibt bekannt, daß England eine neue Anleihe von 25 Mil⸗ lionen Dollar erhalten hat.

Afien. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ sind am 1. Juli in Peking Kalserliche Dekrele veröffentlicht worden, die die

LLE111“*““

Der

Militärversammlung in

ein Regierungs⸗

Regierung nichts dagegen einzu⸗

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Wiederherstellung des Kaisertums in verfassungs⸗ mäßiger Form verkünden und einen unter der Leitung des Generals T

Staatsangelegenheiten zu befassen haben wird, sowie einen Senat (Hof der Tugenden) unter dem Vorsit; von Slult⸗ scheschuan einsetzen.

Reutermeldungen zusolge sind der General ür; zum Vizekönig von Tschill und der Vizepräsident Fengkuocheng zum Vizekönig von Kwangsi ernannt worden. Alle ehemaligen amtlichen Titel und Bezeichnungen der Regierungsämter sind wiederhergestellt. In Peking herrscht völlige Ruhe, obwohl ein Teil der Bevölkerung gereizter Stimmung ist. Auf Befehl der Polizei wurden in der ganzen Stadt Drachenbanner gehißt.

8 Kriegsnachrichten.

Berlin, 3. Juli, Abends. (W. T. B.)

Im Westen nicht Besonderes. 8

Im Osten lebhafter Feuerkampf vom Stochod bis zur Narajowka. Neue starke Angriffe der Russen nur bei Brzezany; sie scheiterten verlustreich. 1

Bei der weiteren artilleristischen Bekämpfung der englischen Anlagen in Flandern wurden die Eisenbahnbrücke und Eisen⸗ bahnanlagen am Westrande von Ypern beschossen. Schwere Be⸗ schädigungen wurden erkannt. Weiter wurden mit Ballon⸗ und Fliegerbeobachtung mit gutem Erfolge Batterienester, Bahn⸗ anlagen und Grabenziele unter Feuer genommen. Die Zahl der am 2. Vuli östlich Ostkerke von märkischen Stoßtrupps ein⸗ gebrachten Belgier hat sich auf 42 erhöht.

An der Arrasfront wurde der Angriff zweier englischen Kompagnien an der Straßze Lens —Liévin am 2. Juli, 5 Uhr Vormittags, abgewiesen. Im übrigen zeichnete sich der Tag durch eine Anzahl schneidiger und glücklich beendeter deutscher Patrouillenunternehmungen aus: Bei Fromelle wurden 2 Eng⸗ länder, westlich Aubert 4 Portugiesen, südlich Neuvechapelle 1 Portugiese, westlich Lens 3 Engländer gefangen.

In dem Vorpostengefecht bei Argicourt nordwestlich von St. Quentin wurden am Vormittage die schwachen deutschen Postierungen in der Boulogne⸗Ferme verdrängt. Bereits am Abend des gleichen Tages wurde durch deutsche Stoßtrupps die Fermebesatzung aufgehoben. Der überlebende Teil der Besatzung wurde gefangen eingebracht.

An der Aisnefront wurde am Bovelle⸗Plateau ein französischer Angriffsversuch auf die verlorenen Stellungen in der Entwicklung niedergehalten. Nach Abweisung von zwei späteren französischen Angriffen setzte am 3. Juli 5 Uhr 45 Vormittags starkes französisches Feuer hier wieder ein.

An der Ostfront lag der stärkste russische Druck in der Zborow. Rücksichtslos immer von neuem einge⸗ setzte Massen erzielten hier ein Nachgeben der Linien der Ver⸗ bündeten. Reserven mit frisch eingesetzten Truppen fingen jedoch den Stoß in der zweiten Stellung auf. Eine ungarische Abteilung, die in der ersten Stellung tapfer auf einer Höhe ausharrte, wurde von beiden Seiten umgangen und gefangen genommen.

Bei 158— sind die Russen nicht weiter gekommen. Sämtliche hestigen Angriffe, die die Russen aus den Dorf⸗ trümmern heraus vorzutragen versuchten, scheiterten an dem unerschütterlichen Widerstand der ihnen gegenüber eingesetzten deutschen Truppen.

„Bei Brzezany bis zum Desefer ist die gesamte vordere Linie bis auf em kleines Russennest wieder in der Hand der deutschen und osmanischen Truppen. Alle Angriffe am Vor⸗ mittag des 2. Juli südlich von Brzezany blieben im Abwehr⸗ feuer der Verbündeten liegen. 1“

Großes Hauptquartier, 4. Jull. (W. T. B.) 8 Westlicher Kriegsschauplatz. Heeres gruppe Kronprinz Rupprecht.. Infolge Dunstes und dadurch erschwerter Beobachtung blieb die Feuertätigkeit bis zum Abend gering; dann lebie sie in einzelnen Abschnitten bis zum Dunkelwerden auf. Nachts kam es mehrfach zu Erkundungsgefechten, die uns Gefangene und Beute einbrachten.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Oestlich von Cerny am Chemin⸗des⸗Dames griffen die Franzosen Nachts zweimal die von uns gewonnenen Gräben an. Beide Male wurden sie zurückgeschlagen. Die kampfbewährten lippisch⸗westfalischen Bataillone stießen dem weichenden Gegner nach, schoben ihre Stellung vor und machten eine größere Zahl von Gefangenen.

Auch westlich von Cerny und bei Craonne waren Unternehmungen unserer Stoßtrupps erfolgreich.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Besonderes. 8

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls 1 Prinz Leopold von Bayern.

In Ostgalizien vermochten die Russen gestern ihre An⸗ griffe nur bei Brzezauy zu wiederholen. Trotz Einsatzes frischer Kräfte kamen sie nicht vorwärts. In zäher Ver⸗ teidigung und srischen Gegenstößen hielten sächsische Regimenter ihre Stellungen gegen zahlreiche Angriffe und fügten dem Feinde hohe Verluste zu.

Im Abschnitt von Konjuchy —Zborow starker F1“

Die Tätigkeit der Artillerie war auch bei Brody und am Stochod zeitweilig sehr lebhaft.

An der übrigen Front keine größeren Gefechtshand⸗

lungen. Mazedonische Front. Nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗un garischer Bericht. 1 Wien, 3. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. Am Stochod wurden schwächere Angriffe abgewiesen. Südwestlich von Zborow gelang es dem Feinde

8

schanghsun stehenden Großrat, der sich mit den.

gebracht.

den Masseneinsatz weit überlegener Kräfte einen begrenzien Teil unserer Front in eine vorbereitete Rückhaltstellung zurückzudrücken. In schweren, opfervollen Kämpfen haben hier österreichisch⸗ungarische Truppen, dem Druck der Uebermacht nur schrittweise weichend, das Eingreifen von Reserven zur Herstellung der Lage und des Kraftverhältnisses ermöglicht. Weitere Angriffe sind hier nicht erfolgt. Bei Konjuchy sind mehrere starke Vorstöße blutig abgewiesen worden. Im Raume bei Brzezann sind die Russen durch die bisherigen Mißerfolge und sehr starke Verluste zu einer Kampf⸗ pause gezwungen.

Italienischer Kriegsschauplatz. Abteilungen der Honvedregimenter Nr. 20 und 31 haben bei Kostanievizza eine feindliche Vorstellung genommen und 2 Offiziere, 270 Mann und 2 Maschinengewehre ein⸗

1 Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse.

b Bulgarischer Bericht.

Spofia, 1. Juli. (W. T. B.) Verspätet eingetroffener amtlicher Heeresbericht. Mazedonische Front. In der Moglenagegend wurden feindliche Auftlärungsabteilungen durch Feuer zurück⸗ getrieben. Auf dem rechten Wardarufer war das Geschütz⸗ feuer in der Nacht lebhafter. Ein feindliches Bataillon ver⸗ suchte bei Alcak Mah vorzudringen, wurde aber durch Feuer zurückgeschlagen Westlich des Dojransees lebhaftes Ar⸗ tilleriefeuer. An der unteren Struma Patrouillengefechte. An der übrigen Front schwaches Geschützfeuer. Rumänische Front. Bei Tulcea beiderseitiges Ge⸗ wehrfeuer und bei Is accea spärliches Artilleriefeuer.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 3. Juli. (W. T. B.) Tagesbericht. Keine besonderen Ereignisse.

Amtlicher

8 11A4X“X“ 8 Berlin, 3. Juli. (W. T. B.) Im Altlantischen Ozean haben unsere U⸗Boote wiederum eine größere Anzahl Dampfer und Segler vernichtet:

Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. a. der be waffnete englische Dampfer „Ribera“ mit 5000 Tonnen Kohlen nach Archangelsk, der bewaffnete russische Dampfer „Betty“ mit 4600 Tonnen Kohlen nach Archangelsk, der russische Segler „Widwud“ mit Oel nach England, ein großer bewaffneter Dampfer vollbeladen nach England, ein großer, durch Zerstörer gesicherter Dampfer, anscheinend Transporidampfer, mit der Nummer 23, zwei Dampfer, die durch Doppelschuß zusammen aus demselben . Geleitzug heraus geschossen wurden. Gegen die englischen be⸗ waffneten Dampfer „Fallodon“ (3012 Br.⸗Reg.⸗To.) und Nitoniam“ (6381 Br⸗Reg.⸗To.) wurden von einem U⸗Boot Torpedotreffer erzielt. Das Sinken der Schiffe konnte jedoch nicht beobachtet werden. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kopenhagen, 3. Juli. (W. T. B.) Der dänische Schoner „Vonin“ ist in Brand geschossen und 1 beschädigt nach Londonderry eingeschleppt worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Verfassungsausschuß des Reichstags trat gestern nicht in die Beratung der Wahlrechtsanträge ein, sondern vertagte sich mit Rücksicht auf die Verhandlungen im Hauptausschuß auf heute, nachdem er beschlossen hatte, die Teil⸗ berichte über die bisherigen Beratungen an die Vollversamm⸗ lung gelangen zu lassen.

Im Hauptausschuß des Reichstags gab gestern der Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf von Roedern laut Bericht des „W. T. B.“ einen Ueberblick über die Ent⸗ wicklung der Finanzen seit Einbringung der letzten Kredit⸗ vorlage und begründete sodann die Vorlage eines neuen Kredits von 15 Milliarden. Hierauf trat der Ausschuß in die Aussprache über die allgemeine politische Lage ein. Die Verhandlungen, denen von der Regierung die Staatssekretäre, der Kriegsminister und andere Mit⸗ glieder des Bundesrats, von den Abgeordneten die Mitglieder des Ausschuffes und zahlreiche Zuhörer beiwohnten, sind vertraulich. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Zimmermann äußerte sich vertraulich über die politische Lage und unsere Beziehungen zu den auswärtigen Mächten. Im Anschluß hieran machte der Staatssekretär des Reichs⸗ marineamts von Capelle vertrauliche Mitteilungen über den Fortgang des U⸗Bootkrieges.

Er stellte dabei die höchst erfreulichen Ergebnisse in der Ver⸗ gangenhbeit und in der Gegepwart fest und erklärte, daß die Marire mit vollster Zufri der heit emem weiteren günstigen und entscheidenden Fortgaog des U⸗Bootkrieges entoegensehe. Die immer größeren An⸗ strengungen der Gegner, der Uö.Bootgefohr durch Gegenmittel Herr zu werden, würden erbeblich mehr als apsgeglichen durch die immer größer werdende Zahl der gegen unsere Feinde eingesetzzen U⸗Boote. Wie Verluste an letzteren hielten sich nach wie vor in sehr mäßigen Grenzen. Alle anders lautenden Angaben in der feind!ichen und neusralen Presse seien unwahr. Alles in allem liege nicht die geringste Veranlassung vor, den Erfolg des U⸗Booikjeges in Zweifel zu ziehen. Der Kriegsminister von Stein schilderte die für uns in jeder Beziehung günstige militärische Lage und gab in Uebereinstimmung mit der Obersten Heeresleitung der Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß wir trotz der vielen Feinde den Krieg glücklich zu Ende führen werden. Der Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich würdigte die großen Opfer, die das deutsche Volk trägt, und gab einen Ueberblick über die Aus⸗ sichten der bevorstehenden Ernte in Deutschland und den ver⸗ bündeten Ländern. Zur Kohlenfrage führte der Staats⸗ sekretär aus:

„Zur Zeit übersteige der Bedarf die Förderung. Das Gleich⸗ gewicht müsse hergestellt werden einerseits durch Steigerung der Förderung, andererseis durch Einschrärk ngen, wo solcke durchführbar seien. Die für 88 Zwecke forderlichen Waßnahmen seien